Mirja Dahlmann - Die althochdeutschen Zaubersprüche

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Die althochdeutschen Zaubersprüche: краткое содержание, описание и аннотация

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„Bên zi bêna, bluot zi bluoda, lid zi geliden, sôse gelîmida sîn.“
Magie und im speziellen Zaubersprüche wurden über Jahrhunderte hinweg als adäquates Mittel angesehen, um Liebe zu gewinnen, Krankheiten zu heilen oder Haus und Hof vor Unheil zu bewahren.
In der vorliegenden Arbeit erklärt die Autorin die magischen Grundprinzipien sowie die unterschiedlichen Zauberspruchformen. Im Mittelpunkt stehen die althochdeutschen Varianten, an denen der Übergang vom germanischen Heidentum zu einer christlich geprägten Gesellschaft anschaulich sichtbar wird.
Besondere Aufmerksamkeit erfährt der zweite Merseburger Zauberspruch, ein Heilspruch, in dem der Gott Wodan eine tragende Rolle spielt.

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Ein weiteres Beispiel sind Personen, die besonders viel Mana in sich tragen und deren gesprochenes Wort besondere Zauberkraft hat. 140Bei Naturvölkern können das Schamanen sein, in der dörflichen Gemeinschaft ist es eine Person, die „innerhalb dieser Lebensgemeinschaft eine Sonderstellung ein[nimmt]“, 141da sie die Fähigkeit hat, „Krankheiten zu heilen“ 142und „Böses wieder gut [zu] machen.“ 143Den „Beruf“ umgibt etwas Geheimnisvolles, was auch so gewollt ist:

Rekonstruktion von Altären im Opfermoor Vogtei Niederdorla Thüringen - фото 3

Rekonstruktion von Altären im Opfermoor Vogtei,

Niederdorla, Thüringen.

[…] denn es ist das Geheimnis, aus dem heraus diese Gemeinschaft [die Zauberkundigen] lebt. Ihr Geheimnis muss sie wahren, um sich Anfeindungen zu entziehen und um die geheimnisvolle Atmosphäre um sich her zu schaffen, die nötig ist, damit das Volk an sie glaubt. 144

Da die Anschauung herrscht, dass Zaubersprüche nur ganz bestimmten Personen überliefert werden dürfen, kann man davon ausgehen, dass „auch der Sprecher selbst, und nicht nur sein Wort an sich, von einer besonderen Kraft erfüllt sein [muss].“ 145Diese Personen haben besonders viel Mana , auch wenn diese Kraft im europäischen Kulturkreis nicht so genannt wird. Käser nennt noch „das Denken christianisierter Ethnien“, 146in dem „Gebete grundsätzlich als sprachliche Ereignisse, von denen man außerordentliche Wirksamkeit im Sinne von Mana [erwartet]“, 147angesehen werden. Die Wirksamkeit der Kraft wird hierarchisch betrachtet: „Je höher das kirchliche Amt dessen ist, der betet, umso größer – so die Erwartung – wird seine Wirkung sein.“ 148

Mit dem Begriff Mana ist auch der des Tabus zu nennen. Der Begriff Tabu bedeutet, dass das Heilige durch bestimmte Verbote und Verhaltensregeln geschützt wird: „Für das Verbotene, ja das Vernichtende des Sakralen hat sich in der Religionsforschung das Wort ‚Tabu‘ durchgesetzt.“ 149Wichtig ist für das Heilige, dass im Umgang mit ihm „bestimmte Bedingungen erfüllt [werden].“ 150

Ein Beispiel aus dem europäischen Raum wäre die Weitergabe von magischem Wissen:

Das Geheimnisvolle bei der Übergabe eines solchen „Berufes“, der von seinen besten Trägern als echte Berufung aufgefaßt wird, erhöht sich noch durch besondere Vorschriften, die dabei gelten; diese sind sehr verschieden und widersprechen sich oft: Einmal darf eine Frau die Kunst nur von einer Frau, ein Mann nur von einem Mann übernehmen, dann wieder ist die Verschiedenheit der Geschlechter Voraussetzung für die Weitergabe, und schließlich kommt es sogar vor, daß Ledige sich nur Ledigen, Verheiratete sich nur Verheirateten mitteilen dürfen oder daß auch hier Verschiedenheit des Familienstandes Voraussetzung ist. 151

Hier gilt, dass bestimmte Bedingungen für das Erlangen des magischen Wissens erfüllt werden müssen. Im Gegensatz zum Bereich des Profanen ist der Bereich des Heiligen durch das Tabu geschützt.

4 Der Zauberspruch

4.1 Eigenschaften des Zauberspruchs

Das Lexikon des Mittelalters definiert Zaubersprüche folgendermaßen:

Zaubersprüche sind eine Form der Wortmagie, die sich gesprochener Formeln in gebundener oder ungebundener Rede bediente, um direkt oder mittelbar (durch Beschwörung vermittelnder Wesenheiten […] oder durch das Bitt-Gebet zu Heiligen bzw. Engeln) in den Ablauf des Kausalgeschehens einzugreifen. 152

Der Zauberspruch kann „von Zaubergebärden begleitet, zu Zauberhandlungen (Ritualen) der Kontakt- und Entsprechungsmagie gemurmelt, skandiert oder gesungen“ 153werden. Auch Simek bezeichnet Zaubersprüche als „verbale Ausformungen der magischen Handlung, die gesprochen oder gesungen werden konnten.“ 154

Der Zauberspruch ist „eine literarische Kleinform [mit] ausgesprochenem Gestaltenreichtum“, 155da er sich von reinen „Phrase[n] des Zauberworts bis zu mehrstrophigen Gebilden auffächert.“ 156Man kann den Zauberspruch demnach zum Teil der Gattung der Lyrik zuordnen. Wie Lieder oder Gedichte weist er Reimschemata auf. Neuzeitliche, aber auch mittelalterliche Zaubersprüche haben oft ein einfach gefertigtes Reimschema, wie den Kreuz- oder Paarreim, ältere germanische weisen noch die traditionelle Stabreimform auf. 157Manche Zaubersprüche haben auch eine Nähe zu Kinderreimen. 158

Die magischen Prinzipien werden auch in lyrischen Stilmitteln umgesetzt:

Das Grundprinzip des Animismus , siehe auch Kapitel 3.1.5, zeigt sich in der Personifikation. Die Krankheit, zum Beispiel die Migräne („Wohin gehst du, Schädelschmerz […]“? 159) oder der Krankheitswurm, werden personifiziert und es wird zum Teil direkt mit ihnen kommuniziert. Ein Beispiel ist der imperativische Befehl „Gang ûz“ 160des Wurmsegens. Ein weiteres wichtiges Stilmittel ist der Vergleich, der sich häufig durch Wörter wie „wie“ ausdrückt.

Der Trierer Pferdesegen ist ein Beispiel für den literarischen Vergleich: „Soso Krist gibuozta themo sancte Stephanes hrosse thaz entphangana, so gibuozi ihc it mid Kristes fullesti thessemo hrosse.“ 161So wie Jesus Christus einst geheilt hat, so will auch der Mensch, der den Spruch benutzt, die Heilung durchführen.

In der Beschwörung erfolgt die „Aufreihung gleichartiger syntaktischer und morphologischer Elemente“, 162wie man am Beispiel der zweiten und dritten Zeile des Spruchs Pro Nessia erkennen kann: „uz fonna marge in deo adra, vonna den adrun in daz fleisk, fonna demu fleiske in daz fel, fonna demo velle in diz tulli.“ 163In der dritten Zeile findet sich auch das Stilmittel des Parallelismus.

Die „zahlreiche[n] Wiederholungen [dienen] ästhetischen und pragmatischen Zwecken zugleich.“ 164Naiditch betont die „pragmatische Seite des Zauberspruchs“ und seine Nähe zu Gebrauchstexten:

Die pragmatische Seite des Zauberspruchs – der Versuch, das gewünschte Ergebnis durch einen auf ganz bestimmte Weise organisierten Text zu erreichen – hat ihrerseits zwei Seiten, die zu unterschiedlichen Textsorten tendieren. Der Glaube an die Magie des Wortes und der Rede in ihrer äußerlichen Struktur (Modulation der Stimme, Rhythmus) geht hier mit der Notwendigkeit der exakten detaillierten Beschreibung der Handlung Hand in Hand. Indem das Erstere mit der magisch-poetischen Seite des Textes verbunden ist, vereinigt das Letztere den Zauberspruch mit den „Gebrauchstexten“ […]. 165

Der Zauberspruch hat also eine „magisch-poetische Seite“, 166aber auch eine pragmatische, nämlich „die Wirklichkeit durch einen auf ganz bestimmte Art und Weise organisierten Text zu verändern.“ 167Hier ist die genaue Beschreibung des Gewünschten nötig. 168Auch Simek betont „die Bedeutung der korrekten Wiedergabe.“ 169Dies ist so, da „das Wort Gegebenes erhalten, vernichten oder verwandeln [soll] und […] zur Handlung [wird].“ 170Zaubersprüche sind also nicht nur gesprochene Worte, sondern „sie sind Sprachhandlung.“ 171Die Aussage „Ich beschwöre dich“ 172wird im Spruch auch zur Tat.

Das Prinzip des „gesagt-getan“ 173findet sich auch in diesem Zauberspruch:

Ich greif an die Haut

ich greif an das Fleisch

ich greif an das Bein

ich greif an das Mark und Blut

das ist für alle Schwinden gut. 174

Das Ausformulieren der Absicht wird direkt mit einer Handlung begleitet. Ziel ist auch hier „die Beseitigung des Schadens durch Wort und Tat.“ 175Magische Formeln haben allerdings verschiedene Formen. Es gibt, neben klar formulierten Anliegen, auch Zaubersprüche, die nicht auf sinnvollen und verständlichen Ausdrücken beruhen, sondern mit der Onomatopoesie und der freien Kombination von Lauten spielen. 176

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