Jane Pejsa - Mit dem Mut einer Frau

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Geboren in gräflichem Hause in Schlesien folgt Ruth ihrer Jugendliebe Jürgen von Kleist-Retzow nach Pommern. Dort musste sie schon früh als junge Witwe die Verantwortung für den großen Gutsbetrieb und die fünf Kinder übernehmen. Ihre scharfe politische Beobachtungsgabe machte sie schon früh für die verheerenden Lehren Hitlers hellhörig. Ihr Gut wurde zu einem Zentrum des Widerstandes. Mit dem Theologen Dietrich Bonhoeffer verband sie nicht nur ihre Enkelin Maria von Wedemeyer, mit der Bonhoeffer später verlobt war. Ihre kritische Meinung und ihr aufrichtiger christlicher Glaube machten sie zur Beraterin und engen Vertrauten des 1945 in Flossenbürg ermordeten Widerstandskämpfers. Eine lebendig erzählte Biografie, die dem beispielhaften Leben von Ruth von Kleist-Retzow nachspürt – eine Persönlichkeit voller Mut und Gottvertrauen in einer von Menschenverachtung erfüllten Zeit.

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Auf dem Tisch wurde bereits der Tee angerichtet, doch Ruth möchte sich nicht setzen, bevor sie nicht die anderen »Persönlichkeiten« in diesem Raum kennengelernt hat. Als Erster und Wichtigster ist da natürlich Friedrich der Große, zwar schon seit genau 100 Jahren tot, aber sehr wohl lebendig im Herzen eines jeden Preußen. Er wird auf der einen Seite von General von Borcke und auf der anderen Seite von General von Kleist flankiert, beides Jürgens Vorfahren.

Auf der gegenüberliegenden Wand sieht man Hans Jürgen, dreimal verheiratet, und seine letzte Frau Auguste, die Großmutter, an die sich Jürgen in Liebe erinnert. Wie doch die Vergangenheit und die Gegenwart ineinander übergehen, denkt Ruth, wenn man in einem alten Gutshaus aufwächst. Dann gibt es noch Porträts neueren Datums vom Vater, Hans Hugo von Kleist, und der Mutter, der verstorbenen Gräfin Charlotte. Sie trägt eine goldene Halskette mit einem großen schwarzen, goldumrandeten Kreuz, in dessen Mitte ein riesiger Amethyst sitzt. Ruth fragt, ob es dieses Kreuz wirklich gibt oder ob der Künstler seiner Fantasie freien Lauf gelassen hätte. Jürgen versichert ihr, seine Mutter habe immer, solange er zurückdenken könne, an Sonntagen und während der Fastenzeit dieses Kreuz getragen. Das Kreuz war ein Geschenk des Königs von Preußen an Jürgens Großvater, Graf Stolberg; nach dem Tod des alten Grafen ging das Kreuz an seine Tochter Charlotte, Jürgens Mutter. Im Laufe der Jahre erhielt das Kreuz mystische Kräfte in den Augen der Dorfbevölkerung von Kieckow, da die Mutter es immer auf ihrem üblicherweise dunklen Kleid trug, wenn sie Kranke oder Sterbende besuchte. In der Familie wird es heute noch das Stolbergsche Kreuz genannt. Derzeit gehört es Jürgens Schwes­ter Elisabeth. (Was Jürgen nicht weiß, ist, dass es die Dorfbewohner das Zauberkreuz nennen und dass sich Jung und Alt fragt, wer es nach Elisabeth tragen wird.)

Unter Charlottes Porträt steht eine Vase mit Birkenzweigen, deren Knospen sich gerade öffnen – die Hausdame hat sie offenbar dorthin gestellt. Kieckow trauert noch über den Verlust der Herrin, die das Kreuz getragen hat.

Endlich begeben sich Ruth und Jürgen zum Tee, der mit belegten Broten serviert wird. Es werden auch verschiedene Kuchen mit und ohne Früchte angeboten, wie es die Tradition seit Urzeiten gebietet. Jürgen besteht darauf, nicht zu viel Zeit zu verlieren, da er seiner Frau vor Anbruch der Dunkelheit jedes einzelne Zimmer aus der Welt seiner Kindheit zeigen möchte. Neben der Eingangshalle, der Bibliothek und dem Salon befinden sich die Privaträume der Familie und die große Festhalle, an die eine glasbedachte Terrasse angrenzt. Ruth nimmt sich vor, sehr viel Zeit auf der Terrasse zu verbringen, da sie eine schöne Aussicht auf den Wald von Kie­ckow bietet und auch an Regentagen geschützt ist. Als sie noch ein Kind war, sagte ihr der Vater, der Wald gebe einem Weisheit und Stärke; dieser Gedanke hat sich in ihr festgesetzt.

Die klamme Kälte und graue Monotonie dieses Februarnachmittags lasten jedoch weiter schwer auf der Stimmung der Besucherin. Sie würde zu gerne einige Veränderungen vornehmen, hier einen Vorhang entfernen, dort eine Tür öffnen, ein Möbelstück umstellen, ein anderes ersetzen. Ruth ist sich aber bewusst, dass sie sich zurückhalten muss, da sie nicht die Herrin von Kieckow ist. Bis Vater Kleist zu einer langfristigen Entscheidung kommt, ist Elisabeth, die sich seit dem Tod ihrer Mutter um das Wohl des Vaters und des Bruders kümmert, die Herrin. Dies ist also Elisabeths Haus. Ruth erinnert sich an die kühle Atmosphäre bei ihrem Zusammentreffen mit der Schwägerin – vielleicht sollte man es verstehen. Als Tochter eines Gutsbesitzers erzogen zu werden und dann nie Frau eines Gutsherrn zu werden, ist ein bitteres Los. Möglicherweise beantwortet das auch die Frage, warum viele Frauen aus dem preußischen Adel in Diakonissenmutterhäuser eintreten.

Während Ruth über Elisabeths Stellung und ihre eigene Jugend nachdenkt, erscheint plötzlich der Kutscher. Er müsse leider stören, aber es werde schon dämmerig und die Kutsche stehe vor der Tür bereit, um sie beide in die Kirche zu bringen. Seit mehr als einer Stunde warten dort Vertreter des Dorfes im Freien in der Hoffnung, die neue Frau von Kleist begrüßen zu dürfen.

Die Kutsche nimmt den Weg zurück, an den Fliederhecken entlang, biegt links in die gepflasterte Straße ein, die in das Zentrum des Dorfes führt, und fährt am zugefrorenen Teich vorbei bis zur Kirche. In der Kälte stehen die drei Gutsverwalter des Kreises, zwei für Kieckow, einer für Klein Krössin, die gewählten Sprecher jedes Dorfes und der Dorflehrer, alle sonntäglich gekleidet. Jürgen stellt jeden der Männer in der Reihenfolge ihres Ranges vor. Ihm ist klar, dass sie die noch sehr junge Frau begutachten, die ihrer Meinung nach die nächste Herrin des Gutes Kieckow sein wird.

Nach der Verabschiedung der Delegation steigen Ruth und Jürgen allein die vier Steinstufen hinab, die in die Gruft unter der Kirche führen. Ein schwaches Licht erhellt notdürftig den Raum. Ruth erkennt am anderen Ende des nied­rigen Gewölbes einen Altar und davor einen Sarg. Zunächst ist sie schockiert, denn Jürgen hat sie auf diesen Anblick nicht vorbereitet, er erklärt ihr aber schnell, hier lägen die sterblichen Überreste seiner Mutter. Seit ihrem Tod war fast ein Jahr vergangen. Ruth kann sich nicht erinnern, dass in Großenborau oder Schwentnig, ihrer schlesischen Heimat, die Toten so lang nicht beerdigt wurden, es sei denn, es herrschte tiefster Winter! Sollten die Gebräuche im Norden etwa anders sein? In Wahrheit unterscheiden sich die Sitten Pommerns nicht so sehr von denen Schlesiens. Nur hat der Vater bislang nicht die Kraft besessen, die endgültige Beerdigung seiner Frau anzuordnen. Für ein Weilchen sitzen Ruth und Jürgen auf der Bank vor dem Altar. Sie legen ihre Hände gemeinsam auf den Sarg der Mutter, während Jürgen einen Psalm rezitiert. Eigenartigerweise einen Psalm des Dankes.

Jürgen führt Ruth die wenigen Stufen hinauf aus der Gruft. Ein paar Schritte weiter und sie gelangen in die bescheidene Kirche, die Vater und Mutter Kleist erbaut haben. Kieckow besitzt keinen eigenen Pastor, denn das kleine Gotteshaus ist eine Nebenkirche, so ist es der Pfarrer von Groß Tychow, der bereits vor dem Altar wartet. Jürgen zeigt auf den Steinboden der Kirche und erzählt von dem denkwürdigsten Gottesdienst, der hier in dieser kleinen Kirche stattgefunden hat. Im Jahr 1878 wurde auf Kaiser Wilhelm I. ein Mordanschlag verübt. Als diese Schreckensnachricht Kie­ckow erreicht hatte, rief Vater Kleist alle Dorfbewohner in der Dorfkirche zusammen, wo sie sich hinknien sollten, während er, auch auf Knien, ein Mea culpa im Namen der gesamten Gemeinde sprach. Er bezichtigte das ganze Volk, sich selbst eingeschlossen, der schweren Sünde der Unterlassung, da sie alle dem Kaiser ihre uneingeschränkte Ergebenheit versagt hätten. Er schloss mit einer Bitte, über die noch heute im Dorf geredet wird: »Himmlischer Vater! Wir liegen vor dir, tief in den Staub gebeugt. Schlag auf Schlag trifft uns deine Hand.«2 Dieses Ereignis zeigt, Gott und König standen im Land der Kleists auf einer Stufe.

Zusammen mit dem Pastor betrachten Ruth und Jürgen das große aus Holz geschnitzte Kreuz über dem Altar. Es ist eine exakte Kopie des berühmten Achtermann-Kruzifixes, das für die Gruft des Schlosses Charlottenburg in Berlin geschaffen wurde. In ihrer tiefen Religiosität ist Ruth stark berührt von diesem künstlerisch wertvollen Symbol. Unzählige Male in ihrem späteren Leben wird es ihr Trost spenden und es wird die große Katastrophe überstehen.

Spätnachts, als Ruth sich nach der langen Fahrt zurück nach Köslin zur Ruhe gelegt hat, denkt sie noch einmal über die Ereignisse des Tages nach. Alles in allem war Kieckow für sie eine Enttäuschung und in keinster Weise mit den großen Gütern Schlesiens vergleichbar. »Jürgen«, entfährt es ihr, »wo sind eigentlich die pommerschen Schlösser?« Im Halbschlaf antwortet Jürgen: »Unsere Vorfahren wohnten in Lehmkaten. Pommern war von je her ein armes Land und zwang zu einer bescheidenen Lebensführung.«

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