Jane Pejsa - Mit dem Mut einer Frau

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Geboren in gräflichem Hause in Schlesien folgt Ruth ihrer Jugendliebe Jürgen von Kleist-Retzow nach Pommern. Dort musste sie schon früh als junge Witwe die Verantwortung für den großen Gutsbetrieb und die fünf Kinder übernehmen. Ihre scharfe politische Beobachtungsgabe machte sie schon früh für die verheerenden Lehren Hitlers hellhörig. Ihr Gut wurde zu einem Zentrum des Widerstandes. Mit dem Theologen Dietrich Bonhoeffer verband sie nicht nur ihre Enkelin Maria von Wedemeyer, mit der Bonhoeffer später verlobt war. Ihre kritische Meinung und ihr aufrichtiger christlicher Glaube machten sie zur Beraterin und engen Vertrauten des 1945 in Flossenbürg ermordeten Widerstandskämpfers. Eine lebendig erzählte Biografie, die dem beispielhaften Leben von Ruth von Kleist-Retzow nachspürt – eine Persönlichkeit voller Mut und Gottvertrauen in einer von Menschenverachtung erfüllten Zeit.

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Mittags beginnt die Hochzeitsfeier. Vor der Residenz herrscht ein buntes Durcheinander von Pferden, Droschken, Kutschern und Stallburschen. Die meisten Kutschen werden wäh­rend der Hochzeitszeremonie und des Essens bei der Residenz abgestellt, sodass Ställe und Aufenthaltsräume für Dienstboten völlig überfüllt sind. Die Gäste, 70 an der Zahl, versammeln sich im Empfangssaal im Erdgeschoss. Dieser sogenannte rote Salon dient normalerweise dem Empfang offizieller Gäste des Vaters. So trafen sich zum Beispiel Otto von Bismarck und Graf Robert in diesem Salon bereits mehrmals und selbst Kaiser Wilhelm stattete hier dem Vater einen Besuch ab. Im Allgemeinen wird dieser Saal nur mit großer Ehrfurcht betreten.

Die erlesene Ausstattung des Salons ist beeindruckend – elegante rote Wandverkleidungen, mit rotem Samt bezogene Sessel und raumhohe Türen mit doppelten Paneelen aus dunkler Eiche, die normalerweise geschlossen gehalten werden. Heute steht an jeder Tür ein Diener, um sie für jeden einzelnen Gast zu öffnen und wieder zu schließen. Drinnen warten Vater und Mutter, sie reichen Freunden und Verwandten die Hand, um sie willkommen zu heißen. Die Mutter trägt ein weißes Kleid im Empirestil, das zu Hause nach einer Abbildung der neuesten Berliner Mode genäht wur­de. Es kann kein Zweifel bestehen, sie ist die Gräfin. Graf Robert trägt seinen Galaanzug. Seine Brust ist geschmückt mit all den königlichen und kaiserlichen Orden, die ihm für seine Dienste verliehen wurden. Ganz offensichtlich ob­liegt ihm die Leitung des Tagesablaufs und mit seiner unglaublichen Fähigkeit, jedes noch so kleine Detail wahrzunehmen, gibt er gleichzeitig jedem Gast das Gefühl, nur diesem seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. So ist es auch der Graf, der feststellt, dass nun alle Gäste anwesend sind und die Zeremonie beginnen kann. Daraufhin verlässt er den Raum. Kurz danach betritt Jürgen den roten Salon und geht geradewegs auf die Gräfin zu, ohne die anderen Anwesenden zu beachten. Er umarmt sie und wendet sich mit ihr der geschlossenen Tür zu, während sich auf den Gesichtern aller Gäste allgemeine Anerkennung bemerkbar macht.

Zum ersten Mal werden von zwei Dienstboten beide Flügel der Doppeltür geöffnet. Der altgediente erste Diener von Großenborau, er trägt die abgelegte Abendjacke des Grafen, nimmt seinen Platz an der linken Tür ein. Unter allen Dienstboten wurde er ausgewählt zum Dank für seine langen und treuen Dienste für den Hausherren von Gro­ßen­borau. Ruth betritt den Raum am Arm ihres Vaters und geht mit ihm direkt auf Jürgen zu. Dem Bräutigam in die Augen sehend, spricht der Vater die Worte, mit denen die Braut an ihn übergeben wird. Würde die Braut über diese Worte genau nachdenken, könnte sie vielleicht vor einer Heirat zurückschrecken. Aber wie für jede andere Braut vor ihr sind sie eben doch nur Teil einer alten Tradition. Es ist ein bewegender Augenblick, den niemand durch ein Geräusch stören möchte. Um den Bann zu brechen, nimmt der Vater den Arm der Gräfin und bedeutet in seiner gastfreundlichen Art, ihm und dem Brautpaar zu folgen. Die Prozession führt nach oben in einen Saal, der normalerweise nur für Zusammenkünfte genutzt wird, bei denen der Kaiser entweder selbst oder häufiger noch einer seiner Vertreter anwesend ist.

Dieser relativ kleine Raum ist vielleicht der eleganteste Konferenzsaal in den Regierungsbezirksstädten des deutschen Ostens. Er ist zwar nicht vergleichbar mit ähnlichen Einrichtungen in Bayern, aber Preußen erhebt auch nicht den Anspruch, mit Süddeutschlands barocker Eleganz konkurrieren zu wollen. Für diesen Tag wurde der Raum in eine Hochzeitskapelle verwandelt und geschmückt wie nie zuvor. Schwarz-gelbe Girlanden – in den Trützschlerschen Farben – schmücken die Kronleuchter und Wandkerzenhalter. Der große Tisch wurde entfernt, jede freie Fläche sowie die Ecken sind unter einem Meer von Blumen aus dem Gewächshaus verschwunden. Das gesamte Arrangement wurde genau nach den Anweisungen des Grafen gestaltet, der es bis zu diesem Moment keinem gestattete, sein Werk zu betrachten. Er ließ sogar das Altargemälde aus der Familienkapelle von Großenborau als ein sichtbares Symbol der Familientradition herbeischaffen. Die feierlich-melancholische Stimmung von vorhin verwandelt sich in diesem Überfluss an Farbe und duftenden Blumen in Ehrfurcht und Freude.

Das Brautpaar steht vor dem Altar, ihm gegenüber Konsistorialrat Geisler, Mitglied des evangelischen Konsistoriums in Schlesien. Der Geistliche trägt eine farbenfrohe und reich verzierte Robe, die Ruth unangebracht erscheint und ihrer religiösen Erziehung völlig fremd ist. Sie hätte sich viel lieber von dem Pastor aus Freystadt trauen lassen, doch hat sie den Wünschen ihres Vaters nachgegeben. Dies ist das erste Mal, dass Ruth mit der Institution Kirche nicht einverstanden ist, und es wird nicht das letzte Mal sein!

Der Geistliche beginnt den Gottesdienst mit dem Trau­spruch, den der Vater, die Einstellung seiner Tochter gut kennend, für sie ausgewählt hat. Er ist dem Buch Ruth aus dem Alten Testament entnommen:

Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch; da will ich auch begraben werden.

Darauf folgt eine lange, nicht erinnerungswürdige Predigt über die religiöse Bedeutung der Ehe. Ruth hat Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit diesem Fremden zu widmen, und ist erleichtert, als die Moralpredigt endlich vor­über ist. Sie tröstet sich damit, dass nicht dieser Geistliche, son­dern Gott sie in Wirklichkeit mit Jürgen verbunden hat. Jürgen steckt ihr den Trauring an die rechte Hand. Er wurde aus zwei alten Golddukaten gegossen, die im Namen von Jürgens Vorfahren geprägt worden waren – ein echter Kleist-Ring also! Konsistorialrat Geisler erklärt die beiden zu Mann und Frau und beschließt die Zeremonie mit dem Segen.

Nun ist Ruth keine Gräfin mehr. Als wollte der Vater diese entscheidende Statusänderung betonen, gibt er Jürgen die Anweisung, seine Braut von der linken auf die rechte Seite zu führen. Dies soll, ebenfalls nach alter Tradition, die Besitznahme der Braut durch den Bräutigam symbolisieren.

Wieder zieht die ganze Gesellschaft – Graf und Gräfin voran, das Brautpaar als Nächstes – hinunter in den großen Empfangssaal, wo bereits die Tafel für ein üppiges Hochzeitsmahl gedeckt ist. An jedem der 70 Plätze steht ein Namenskärtchen. An beiden Enden der Tafel hält je ein Diener einen Stuhl bereit für Ruth und für ihre Mutter. Auf beiden Seiten der Tafel sorgen die Herren dafür, dass ihre Tischdamen sich gesetzt haben, bevor sie selber Platz nehmen. Als alle zum Grafen hinüberblicken und warten, wie es weitergeht, senkt dieser den Kopf zum Gebet, wie es vor jeder Mahlzeit in der Familie gesprochen wird. Nun hört man Geschirrklappern und während die Suppe aufgetragen wird, schlägt der Graf mit dem Löffel an das Glas, um sich Gehör zu verschaffen. Alles erhebt sich in Erwartung des Trinkspruches, der seit Generationen von getreuen Preußen immer als erster ausgebracht wird – nämlich der Trinkspruch auf das Wohl Wilhelms, König von Preußen und deutscher Kaiser.

In den nächsten zwei Stunden wird in dem prächtigen Saal mit der gebotenen vornehmen Zurückhaltung gespeist und getrunken. Immer wieder ertönt ausgelassenes Gelächter und Heiterkeit breitet sich über die ganze Tafel aus. Gegen Ende der Mahlzeit erhebt der Graf sein Glas zum Abschied seiner Tochter, »dem Sonnenschein des elterlichen Hauses«. An diesem Punkt versagt ihm die Stimme und er muss seine Abschiedsrede kurzerhand abbrechen. Ruth am anderen Ende des Tisches wird ebenfalls von Gefühlen übermannt und würde sich am liebsten ein letztes Mal ihrem Vater in die Arme stürzen. Natürlich tut sie es nicht.

Ruths Schwiegervater Hans Hugo von Kleist beendet das Schweigen sofort mit einer Darstellung seines Respekts und seiner Wertschätzung des Grafen und der Gräfin sowie seiner Freude über die Vereinigung zweier so alter und treuer Familien wie denen der Zedlitz und Kleist. Er legt dar, von welch großer Bedeutung diese Heirat für die Zukunft Preußens sei, und schließt mit einer Anspielung auf die deutsche Nation, einer zugleich humorvollen, aber auch etwas scharfen Bemerkung. Alle Anwesenden verstehen Kleists respektlose Nebeneinan­derstellung Preußens und Deutschlands. Hans Hugo von Kleist, ältester Freund und Zimmergenosse Otto von Bismarcks aus Junggesellentagen, ist mit des Kanzlers Ansichten über einen modernen deutschen Nationalstaat nicht einverstanden.

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