Otto Sindram - Gesang der Lerchen

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Das Leben hat es schwer in einer Welt voller Mauern – und die Liebe allemal. Mächtige Ideologien bestimmen den Zeitgeist. Mauern, ob real oder in den Köpfen, trennen Menschen, Länder und Kontinente. Und plötzlich ändern sich die Zeiten. Mauern fallen, die Menschen schauen sich in die Augen und versuchen ein Leben mit aufrechtem Gang. Das Buch beschreibt ein lebendiges Stück Zeitgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Es erzählt von zwei Liebenden, deren Liebe in Deutschland aussichtslos erscheint, bis sie endlich alt sind: Ihre Zukunft beginnt – und das Leben.

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Eben freigelassen und zurückgekehrt in die sowjetische Zone, hielt er eine Rede gegen den westdeutschen Militarismus und über die Vorzüge des Sozialismus. Er stand auf einem Podest neben dem Hegel-Denkmal, und sein vor Zorn gerötetes schmales Gesicht, die aristokratisch hohe Stirn mit den hervortretenden Zornesadern wirkten feierlich neben dem wuchtigen Kopf des Philosophen Hegel.

Die die Bevölkerung spielenden Schüler klatschten Beifall oder pfiffen, je nachdem, ob der Graf von den Vorzügen des Lebens in Ostdeutschland oder von den Schikanen der westdeutschen Polizei sprach. Zwei Tage später war Graf Heinrich nach Westdeutschland geflohen.

Christian erzählte Philipp, dass Lichtweiß, ihr Lehrer für Gegenwartskunde, auch ein Mitglied des Nationalkomitees gewesen sei. Schlank, blond und blauäugig, mit leicht knarrender Stimme, verkörperte Lehrer Lichtweiß ganz den Typ des deutschen Offiziers.

Sie sprachen ihn im Unterricht auf seine Mitgliedschaft im Nationalkomitee an. Lichtweiß erzählte ihnen, wie er, ein glühender Nationalsozialist und Ausbildungsoffizier, in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten war: Das Leben im Lager war langweilig, denn als deutscher Offizier musste man nicht wie die gewöhnlichen Soldaten irgendwelche Arbeit leisten. Die Sowjets boten ihnen Vorträge über Marxismus an. Zuerst ging Lichtweiß nur mal hin, um die Zeit auszufüllen, dann aber überzeugte ihn die wissenschaftliche Theorie des Sozialismus. Er nutzte die Zeit zum Studium und besuchte die Antifaschistische Schule. Nach der Kapitulation war er einer der Ersten, die aus der Gefangenschaft entlassen wurden. Er hielt im Auftrag der Sowjetischen Militäradministration in der Ostzone Vorträge und wurde mit der Eröffnung der VA Lehrer. Lichtweiß zeigte einige Tage später im Unterricht einen Film über den Aufstand im Warschauer Ghetto 1943. Es war ein Film aus polnischer Produktion, und er zeigte Szenen vom Leben im Ghetto, den Abtransport der Juden in die Vernichtungslager und den aussichtslosen Kampf der Verbliebenen bis zu ihrer Ermordung durch die Deutschen.

Philipp fand, dass der Film schlecht gemacht war. Die Darsteller der deutschen Offiziere sprachen wie Christian ein hartes Deutsch mit polnischem Akzent. Die Klasse war aber doch erschüttert über die Gewaltszenen gegen wehrlose Menschen und bangte mit den Widerstand leistenden Juden. In einer Szene sah man, wie deutsche Soldaten, nachdem sie schreckliche Verbrechen begangen hatten, in einen Hinterhalt gerieten: Sie liefen in einen Hof. Rundherum auf den Dächern waren die Widerstandskämpfer postiert. Auf ein Zeichen ihres Anführers schossen sie die Deutschen zusammen. Von einer Sekunde zur anderen lagen alle deutschen Soldaten tot in dem Hof. Einige Schüler applaudierten, auch Sophie. Philipp sah, dass auch Lichtweiß applaudierte.

Als der Film zu Ende war und das Licht im Klassenraum wieder anging, fragte Philipp den Lehrer.

»Warum haben Sie geklatscht?«

Der verstand nicht, und Philipp fragte erneut.

»Warum haben Sie geklatscht, als die deutschen Soldaten zusammengeschossen wurden?«

In der Klasse wurde es still.

Lichtweiß schwieg, er machte ein ernstes Gesicht.

»Ich verstehe Sie, aber die Szene war so befreiend. Ich musste einfach applaudieren.«

Philipp gab keine Ruhe.

»Sie waren Offizier, haben Rekruten ausgebildet, die anschließend an die Front geschickt wurden, und dann klatschen Sie, wenn diese zusammengeschossen werden!«

Plötzlich war die Stille in der Klasse vorbei und alle redeten durcheinander.

»Das waren doch Faschisten!«, rief Sophie.

»Es waren Menschen!«, meinte ein anderer.

Lichtweiß hob die Hände und bat um Ruhe.

»Sie haben Recht, ich durfte nicht applaudieren. Alle in der Klasse durften, ich durfte nicht.«

Dann wandte er sich direkt an Philipp.

»Vielleicht, Herr Siebert, bleiben Sie nach dem Unterricht noch einen Moment hier; ich möchte Sie gerne allein sprechen.«

»Da hast du den Salat, jetzt haut er dich in die Pfanne, du − du − du deutscher Held!«, zischte Christian.

»Nachzutragen bleibt noch«, sagte Lichtweiß zur Klasse, »dass vor Ausbruch des Aufstandes schon 300.000 Juden in die Vernichtungslager abtransportiert worden waren. Von den restlichen 60.000, die Widerstand leisteten, wurden in solchen Häuserkämpfen, wie wir sie eben gesehen haben, an die 50.000 getötet.«

Die Stunde war beendet, die Klasse leerte sich. Allein mit Philipp, berichtete Lehrer Lichtweiß aus seinem Leben: Als Kind sah er, wie sein Vater, ein Bäckermeister, jeden Morgen um drei Uhr früh aufstehen musste und wie schwer seine Mutter mitarbeitete und den Kunden nach dem Mund redete, damit sie mit ihrer kleinen Dorfbäckerei gerade mal so über die Runden kamen. An den Nachmittagen, wenn der Junge seinen Schulpflichten nachgekommen war und die Eltern gebraucht hätte, schlief sein Vater, und die Mutter durfte im Laden nicht gestört werden. So wurden ihm das Jungvolk und später die Hitlerjugend Ersatz für Familie und Elternhaus. Bei Ausbruch des Krieges war er siebzehn Jahre alt und durch die Erziehung in Oberschule und Hitlerjugend begeistert für die Ideale des Nationalsozialismus; sofort nach dem Abitur meldete er sich freiwillig. Er wollte in einer großen Zeit Großes leisten. Seine Karriere verlief folgerichtig. Bald war er einer der jüngsten Offiziere der Wehrmacht und verstand es, die ihm zur Ausbildung anvertrauten jungen Menschen für den Nationalsozialismus, für das Soldatentum und für den Krieg zu begeistern. Die Siege der Wehrmacht an allen Fronten waren ihm Lohn für seine Ausbildertätigkeit und bestätigten die Richtigkeit seiner Überzeugung, einer Herrenrasse anzugehören, die eine Mission in Europa zu erfüllen hatte.

Und dann begann der Krieg mit der Sowjetunion. Oberleutnant Lichtweiß gehörte vom ersten Tage an zu den Truppen des Mittelabschnitts, die weit in das ihm fremde Land eindrangen. Immer wenn ihn die Grausamkeiten des Krieges zweifeln ließen, erinnerte er sich an den Appell Hitlers zu Beginn des Feldzuges, besonders daran, dass der Führer die deutschen Soldaten aufgerufen hatte, nicht nur Deutschland, sondern die ganze europäische Kultur zu schützen.

Ernste Zweifel kamen ihm, als er mit seiner Kompanie nach einem durch Partisanen verübten Überfall auf ein Verpflegungsdepot der Wehrmacht an einer Vergeltungsaktion beteiligt war. Die Häuser eines ganzen Dorfes wurden angezündet. Als die Menschen die brennenden Häuser verlassen wollten, wurden sie niedergeschossen. Es waren alles Frauen, Kinder und alte Männer.

Zum Bruch mit seiner Weltanschauung von der Herrenrasse und dem Glauben, in diesem Krieg die europäische Kultur zu schützen, kam es dann, als die Kompanie des Oberleutnants Lichtweiß zu einem Sondereinsatz hinter der Front abkommandiert wurde. Sie hatten den Befehl, bei der Aktion einer Einsatzgruppe der SS für die Absperrung zu sorgen. Die Soldaten mussten großräumig eine Waldlichtung umstellen, auf der mehrere Gräben ausgehoben waren.

Ein Lastwagen kam angefahren und hielt am Rande der Lichtung. Männer und Frauen stiegen von der Ladefläche des Lastwagen, mussten sich ganz entkleiden und nackt am Rand eines Grabens aufstellen. Soldaten der Einsatzgruppe traten von hinten an die Menschen heran, erschossen sie und stießen sie in den Graben. Weitere Lastwagen kamen und brachten immer mehr Menschen, die alle, ohne zu reden, sich entkleideten, erschossen und in einen Graben gestoßen wurden.

Lichtweiß machte eine Pause in seinem Bericht, dann sagte er: »Beim nächsten Fronteinsatz bin ich zu den Russen übergelaufen. Jetzt bin ich überzeugter Antifaschist und bin hier. Meine Eltern sind inzwischen alt, mein Vater ist von Rheuma geplagt, arbeitet in einer Großbäckerei und muss immer noch um drei Uhr früh aufstehen.«

»Bist du ein Christ?«, fragte Sophie Philipp, als sie am nächsten Morgen die Straßenbahn verließen,

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