Stephan Hähnel - Geschwisterliebe

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Das Jahr 1970 steht politisch ganz im Zeichen der von Kanzler Willy Brandt eingeleiteten Entspannungspolitik gegenüber der DDR. Unterdessen wird der Kriminaloberkommissar Otto Kappe in West-Berlin von seinem Vorgesetzten beauftragt, einen ungelösten Fall des Vorjahrs neu aufzurollen: Im September 1969 wurde in der Nähe der Blockhütte Nikolskoe im Ortsteil Wannsee die Leiche einer jungen Frau gefunden. Gerichtsmedizinische Untersuchungen haben ergeben, dass die Frau erschlagen worden war, doch Kappe und sein Assistent Hans-Gert Galgenberg haben weder die Identität der Toten noch die Hintergründe der Tat klären können. Kappe erkennt schnell, dass die Wiederaufnahme dieses Falls einen politischen Hintergrund hat. Der Verfassungsschutz vermutet einen Zusammenhang zwischen der ermordeten Frau und dem berüchtigten Fluchthelfer Wilfried von Thalmann – und daraus könnten sich Irritationen bei den politischen Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der DDR-Führung über Erleichterungen beim Transitverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin ergeben. Mürrisch machen sich Kappe und Galgenberg an erneute Nachforschungen, als plötzlich der Fotograf Volker Diedrich tot aufgefunden wird, der einen spektakulären Fluchtversuch aus Ost-Berlin dokumentiert hat. Kappe ahnt, dass der neue Mordfall mit dem alten in Verbindung steht, hat doch auch der tote Fotograf für Wilfried von Thalmann gearbeitet …

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Am Abend legte er den Ausweis in einen Tresor, in dem schon vier weitere lagen. Die Investition lohnte sich. Auf dem Markt der Freiheit brachte jeder von ihnen mindestens fünftausend D-Mark ein. Wenn er es intelligent anstellte, noch mehr. Je schwieriger es wurde, die Mauer zu überwinden, desto stärker stiegen die Preise. Angebot und Nachfrage. Marktwirtschaft war ein einträgliches Geschäft. Der Tresor war unauffällig in einem alten Werkzeugschrank untergebracht, auf dem das Wort Schmiermittel zu lesen war, eine Bezeichnung, die er in diesem Zusammenhang durchaus angemessen fand. Mehrere Geldbündel und weitere Dinge, die offiziell niemand besitzen durfte, stapelten sich neben den Pässen. Im unteren Tresorfach lag eine Akte, die er sorgfältig aufbewahrte und die er respektvoll Lebensversicherung nannte.

ZWEI

Donnerstag, 18. Juni 1970

ANGESTRENGT lauschte Kai Jürgens dem Prasseln des Regens. Kam es ihm bloß so vor, oder nahm das monotone Rauschen ab? Nur vereinzelt beleuchteten Blitze den Himmel. Er zählte die Sekunden, bis es donnerte. Besorgt hob er seinen Kopf. Es war stockdunkel, kein Mond war erkennbar. Seit einer halben Stunde entlud sich ein Gewitter, das sich tagsüber zusammengebraut hatte, im Süden Berlins. Langsam zog es in Richtung Potsdam. Seit Wochen verfolgte Jürgens den Wetterbericht. Dass in dieser Nacht ein Unwetter tobte, war ein Glücksfall. Er hatte innig gehofft, dass es regnen würde. Und auch wenn er von sich nicht behaupten konnte, ein gläubiger Mensch zu sein – er schaute gen Himmel und dankte Gott für sein Einsehen. Vorsichtig blickte er auf seine Uhr. Aber weder die Zeiger noch die kleinen Punkte, die für die Ziffern standen, leuchteten. Eine Sekunde überlegte Kai Jürgens, ob er die Leuchtkraft mit seiner Taschenlampe auffrischen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder. Viel zu gefährlich. Seit Stunden saß er im Grenzgebiet, um herauszufinden, wann die Posten ihre Runde machten. Sie mussten jeden Moment an ihm vorbeikommen. Alle dreißig Minuten schlurften zwei Grenzsoldaten über den festgetretenen Weg und prüften den Sandstreifen auf Fußspuren. Sonderlich ernst nahmen sie ihre Aufgabe nicht. Dennoch, jede Veränderung wäre ihnen vermutlich aufgefallen. Plötzlich hörte Jürgens leise Stimmen. Die Grenzstreife war näher als erwartet. Noch verstand Kai Jürgens nicht, worüber sich die Soldaten unterhielten. Er lauschte angespannt. Ein Geräusch ließ ihm schlagartig die Haare zu Berge stehen. Es war ein Hecheln, das Hecheln eines Hundes. Offensichtlich hatte es einen Wachwechsel gegeben, und die neuen Posten versahen ihren Dienst mit einem Grenzhund. Ängstlich drückte er sich noch tiefer ins Gebüsch.

«Haste schon von die Typen jehört, die in Schönefeld fliehen wollten und sich umjebracht haben?», fragte der kleinere der zwei Grenzer. Ob der Neuigkeit, die er erzählen konnte, schwang Stolz in seiner Stimme mit.

«Mensch, halt doch mal die Luft an! Deinetwegen kommen wir noch in Teufels Küche!», erwiderte der andere in tiefstem sächsischem Dialekt und konnte dabei eine gewisse Gereiztheit kaum unterdrücken. «Wann soll das denn gewesen sein?»

«Is schon een Weilchen her. Anfang März. Jescheiterte Flugzeugentführung. Een Pärchen wollte ’ne Antonow An-24 entführen, um innen Westen abzuhauen. Hat aber nicht jeklappt. Der Pilot is in Schönefeld jelandet, anjeblich wejen Spritmangels. Und da haben unsere Jungs schon uff dit asoziale Pack jewartet. Dummerweise haben sich die beeden aber ’ne Kugel inne Birne jejagt. Haben Schiss jekricht vor de Strenge der Staatsmacht.» Der Kerl lachte. «Dumm jelaufen, wa!»

«Das hast du aber nicht aus unseren Medien!»

«Nee, natürlich nich. RIAS.»

Beide schwiegen einen Augenblick.

«Solltest vorsichtiger sein, wem du was erzählst. Feind lauscht mit.»

«Biste von Horch und Guck? Du wirst mir doch nich melden, oder?»

Inzwischen waren die Grenzsoldaten auf gleicher Höhe mit Jürgens. Der Hund wurde unruhig. Ein Knurren, das zunehmend bedrohlicher klang, war deutlich zu vernehmen. Dann schlug der Schäferhund entschieden an. Die beiden Grenzer blieben schlagartig stehen, rissen ihre AK 47 von den Schultern und richteten die Waffen auf das Unterholz. Der Sachse suchte mit der Taschenlampe nach verräterischen Spuren. «Kommen Sie raus, oder wir lassen den Hund los!», brüllte er, als wäre er fündig geworden.

Kai Jürgens, der auf den Boden gepresst lag, zitterte. Konnten sie ihn sehen? War die Flucht gescheitert, kaum dass sie begonnen hatte?

«Letzte Warnung! Wir machen von der Schusswaffe Gebrauch!»

Das Klicken der durchgezogenen Kalaschnikow ließ das Blut in seinen Adern erstarren. Vorbei. Sie hatten ihn aufgespürt. Der Hund musste ihn gewittert haben. In dem Moment, in dem sich Kai Jürgens seinem Schicksal beugen wollte, brach kaum zehn Meter entfernt ein Wildschwein aus dem Gebüsch. Es starrte die Grenzer gleichgültig an und marschierte unbeeindruckt den Postenweg entlang. Weitere Schweine folgten. Sie nahmen ebenfalls keine Notiz von dem kläffenden Hund und den beiden Soldaten. Nur die Frischlinge beäugten die Grenzer und rannten der Rotte Augenblicke später aufgeregt hinterher.

«Timur und sein Trupp», meinte der Sachse und sicherte die Maschinenpistole. «Unsere posteneigenen Schweine. Sind meistens harmlos. Nur wenn die Viecher Junge haben, ist es besser, Abstand zu halten. Eine Bache kann sehr gefährlich werden. Das weiß ein Neuling wie du natürlich nicht.»

Noch immer spielte der Hund verrückt und bellte hinter den Schweinen her. Wütend zog der Grenzer an der Leine. Der Schäferhund jaulte vor Schreck auf. «Ich zieh dir eine über, wenn du nicht die Schnauze hältst. Bei Fuß, blöde Töle!»

Die Grenzer schlurften weiter. Der Hund lief, wie ihm geheißen, brav neben dem Hundeführer her. Ein letzter verstohlener Blick zu jenem Gebüsch, in dem Jürgens lag, und ein bedauerliches Winseln, dann verschwand er mit den Soldaten hinter der nächsten Kurve.

Einen Augenblick zwang sich Kai Jürgens noch zur Ruhe und lauschte auf den Regen, der wieder stärker zu werden schien. «Jetzt oder nie!», flüsterte er, steckte den rechten Arm durch die Sprossen der dreiteiligen Fensterputzleiter und schulterte sie. Um jedes Klappern zu verhindern, hatte er sie mit Filz beklebt. Schnell überquerte er den Postenweg. Seine Schuhe sanken tief in den losen Sand ein, bevor er den Zaun erreichte. Kein wirkliches Hindernis. Aber es folgten weitere, bis er vor der eigentlichen Mauer stand. Drei Meter war sie hoch. Zwischen den Pfosten waren die Betonplatten übereinandergereiht. Er würde sich quer daraufsetzen, ein Bein im Osten, das andere in der Freiheit, schnell die Leiter hochziehen und auf der westlichen Seite wieder hinunterklettern.

DREI

Freitag, 19. Juni 1970

ALS HANS-GERT GALGENBERG das Büro betrat, erkannte Kriminaloberkommissar Otto Kappe sofort, dass etwas vorgefallen sein musste. Mit den Jahren hatte er gelernt, am Gesichtsausdruck seines Kollegen abzulesen, ob dieser im nächsten Moment über private, berufliche oder politische Ungeheuerlichkeiten zu referieren gedachte. Das Thema Fußball-WM in Mexiko konnte er ausschließen. Deutschland blieb nach dem Jahrhundertspiel vor zwei Tagen gegen Italien und der ärgerlichen 4 : 3-Niederlage nach Verlängerung nur der Kampf um Platz drei. Gestern hatten sie ausgiebig über das Spiel diskutiert. Das war also eindeutig nicht der Grund für Galgenbergs heutige Erregtheit. Ein weiterer kurzer Blick genügte, und Kappe tippte auf private Neuigkeiten. Galgenberg schien übermüdet, er war rot vor Aufregung und voller Vorfreude, die neuesten Nachrichten zu verkünden.

«Dit gloobste nich! Weeßte, wat mir heute Nacht passiert is?»

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