Lothar Becker - Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen

Здесь есть возможность читать онлайн «Lothar Becker - Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eigentlich hätte Großvater lieber per Dekret die Dummheit verboten. Doch sein Freund Herbert, der im Dorf die Hühner schlachtet und wie er eher versehentlich in die Kommunistische Partei eingetreten ist, hat eine andere Idee, wie man die Weltrevolution in Gang setzt: natürlich mit einer Bombe in einer Machtzentrale der herrschenden Klasse!
Nachdem ein erster Anschlag auf eine unschuldige Rathaustreppe im Nachbarort noch nicht ganz den gewünschten Erfolg erzielt, flüchtet er mit seiner neuen Freundin Else nach Wien und gerät in die Fänge von Genosse Schmidt und Genossin Olga, die einen weitaus größeren Beweis für seine Loyalität zur Partei einfordern: Er soll den Stephansdom sprengen.
Lothar Beckers liebevoll-grotesker Roman ist eine ironische Abrechnung mit Ideologien, Weltanschauungen und den mit ihnen verbundenen Heilserwartungen.

Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Frank mein Name«, sagte er, »Genosse Frank!«

»Herbert«, sagte Herbert.

»Bruno«, sagte Großvater, denn er hieß Bruno, aber Genosse war er nicht, und das sagte er auch.

»Was? Ihr seid noch keine Genossen?«, rief der Mann mit den Sportlenkerhänden. »Das gibt’s doch gar nicht! Na, da wird es aber Zeit! Die Welt bleibt schließlich nicht stehen, Jungs! Wenn ihr den Anschluss nicht verlieren wollt, müsst ihr in die Partei eintreten!«

»Was denn für eine Partei?«, fragte Herbert.

»Ihr lebt hier wirklich hinterm Mond, was?«, fragte Genosse Frank. »In die Kommunistische Partei natürlich, was denn sonst?«

»Klar«, sagte Herbert, »die Kommunistische Partei. Ich bin aber auch ein Esel!«

»Alles halb so schlimm«, sagte Genosse Frank, »in die Partei könnt ihr zu jedem Zeitpunkt eintreten. Aber je schneller ihr euch dazu entschließt, desto besser!«

»Und warum sollten wir das tun?«, fragte Großvater.

»Um die Welt gerechter zu machen!«, rief Genosse Frank und ballte seine Fäuste, so wie er es seinerzeit im Spartakusbund gelernt hatte.

Herbert und Großvater sahen zuerst sich an und dann sahen sie zu Genosse Franks Fahrrad hinüber.

»Gerechter? Was meinen Sie damit?«, fragte Großvater.

»Was werde ich wohl damit meinen? Habt ihr etwa auch noch nichts von Gerechtigkeit gehört? Noch nichts von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Mensch Jungs, nun stellt euch doch nicht so an! Die Kommunistische Partei kämpft für eine Welt, in der alle gleich sind, gleich behandelt werden, gleich viel besitzen –«

»Also kurz gesagt: Fahrräder für alle?«, schlussfolgerte Herbert.

»So ungefähr. Die Lebensverhältnisse werden sich für euch entscheidend verbessern. Dafür steht die KP!«, verkündete Genosse Frank.

»Die KP?«, fragte Großvater.

»Kommunistische Partei«, sagte Genosse Frank.

»Das war doch klar!«, sagte Herbert.

»KP«, sagte Großvater. »Ich möchte wissen, was daran klar ist!«

»Also, was ist nun?«, fragte Genosse Frank. »Wollt ihr nun Mitglieder werden oder nicht?«

»Auf jeden Fall! Die Chance lassen wir uns nicht entgehen!«, rief Herbert.

»Denkst du wirklich?«, gab Großvater zu bedenken.

»Da überlege ich doch nicht lange! Was muss ich tun?«, jubelte Herbert.

Genosse Frank öffnete die oberen Knöpfe seiner Lederjacke und tastete in seiner Innentasche nach einem zusammengefalteten Formular. Als er es gefunden hatte, zog er es behutsam mit Daumen und Zeigefinger heraus. Er bückte sich, legte es auf den Boden und strich ein paar Mal über das Papier, um es zu glätten.

»Da!« Er zeigte auf eine noch unbeschriebene Zeile. »Name, Adresse und Unterschrift, und das war’s auch schon.«

»Mehr nicht?«, fragte Herbert.

»Nicht, dass ich wüsste«, sagte Genosse Frank.

»Stift?«, fragte Herbert.

»Ach ja, richtig«, sagte Genosse Frank, griff noch einmal in die Innentasche seiner Lederjacke, holte einen Füllfederhalter hervor und reichte ihn Herbert. Herbert schraubte den Verschluss ab und schrieb. Name, Adresse, Unterschrift.

»Gratuliere«, sagte Genosse Frank und schüttelte enthusiastisch Herberts Hand. Dann drehte er sich zu Großvater herüber und fragte: »Und was ist mit dir?«

Großvater war etwas unschlüssig. »Ich weiß nicht«, sagte er.

»Liegt dir etwa nichts daran, die Welt gerechter zu machen?«, fragte Genosse Frank.

»Doch, schon, natürlich. Was denn sonst?«, antwortete Großvater. »Das ist doch gar keine Frage!«

»Dann musst du dich der Partei anschließen«, sagte Genosse Frank. »Einer allein kann die Welt nicht verändern. Nur gemeinsam sind wir stark!«

Großvater gefiel es nicht, sich so schnell entscheiden zu müssen. Deswegen blickte er an Genosse Frank vorbei in den blauen Sommerhimmel, presste die Lippen aufeinander und sagte nichts. Genosse Frank ging leicht in die Hocke, beugte sich nach vorn und strich sich mit den Handflächen über die Seiten seiner Oberschenkel. Auf und ab, auf und ab.

»Ja oder nein?«, drängte er. »Ich habe schließlich nicht ewig Zeit!«

»Na los! Nun komm schon!«, rief Herbert.

»Du nervst!«, sagte Großvater.

»Na, was ist nun?«, fragte Genosse Frank.

Großvater zeigte keine Reaktion. Am Himmel, dort, wo er noch immer hinsah, tauchte eine Wolke auf, eine blasse, zigarrenförmige, sich extrem langsam bewegende Wolke. Das machte die Sache nicht leichter.

»Jetzt lass Genosse Frank doch nicht so lange warten! Das ist unhöflich, hörst du?«, gab Herbert zu bedenken.

Da blickte Großvater Herbert unendlich vorwurfsvoll an, zog das Papier zu sich herüber, nahm seinem Freund den Füllfederhalter aus der Hand, seufzte und unterschrieb. Widerwillig und nur, weil er nicht unhöflich sein wollte. So war er eben. Großvater trat aus Höflichkeit in die Kommunistische Partei ein. Das ist die Wahrheit. Alles, was später über seine politischen Anschauungen und Aktionen gesagt wurde, hat damit seinen Anfang genommen. Großvater war aus Höflichkeit Parteimitglied geworden, und Herbert, weil er ein Fahrrad wollte. Aber daran ist nichts ungewöhnlich oder verwerflich. Die meisten Revolutionen, mögen sie mit noch so komplizierten politischen Theorien unterfüttert sein, beruhen auf ganz einfachen menschlichen Eigenschaften wie Habgier und Naivität. Das macht sie so attraktiv für viele. Herbert betrachtete sich übrigens, bereits kurz nachdem er seinen Parteieintritt besiegelt hatte, als Fahrradbesitzer. Und als er wenig später den Hügel zur Straße hinunterging, bewegte er seine Beine auf dieselbe Weise wie Genosse Frank, wenn er in die Pedale trat.

Großvater, in dessen Kopf es, wie wir wissen, unentwegt arbeitete, begann darüber nachzudenken, was nun alles anders werden würde, jetzt, wo sie Genossen waren. Mit seiner Unterschrift hatte er einen Strich unter sein bisheriges Leben gemacht. Keine Frage. Kaum etwas würde so bleiben können wie bisher. Mit seiner Unterschrift hatte er sich verpflichtet, die Welt zu verändern. Das musste er jetzt irgendwie hinkriegen.

Was bin ich nur für ein Idiot , dachte Großvater. Hätte ich doch bloß nicht unterschrieben!

Dafür war es jetzt allerdings zu spät und die zigarrenförmige Wolke über ihm bedeckte mittlerweile die Hälfte des Himmels.

Bevor sich Genosse Frank wieder in den Sattel geschwungen hatte und mit dem Ruf »Das nächste Mal komme ich mit einem Motorrad!« um die nächstbeste Kurve geschossen war, hatte er Großvater und Herbert zwei Parteiausweise und ein Traktat überreicht. Dieses Traktat stellte ein kurzes, auf wenigen Seiten zusammengefasstes, leicht verständliches Kompendium der wichtigsten Regeln des Klassenkampfes dar. Eigentlich wusste man schon nach der Lektüre der ersten Seite alles: Die da oben mussten weg, und die da unten mussten dorthin, wo jetzt die da oben waren. Kampf den Bonzen. Mit allen Mitteln. Vorbereitung und Durchführung der Weltrevolution.

Weltrevolution? , fragten sich Großvater und Herbert. Was denn für eine Weltrevolution? Der Begriff haute sie beinahe um. Als Großvater und Herbert Welt­revolution lasen, hoben sie ihre Köpfe und sahen sich an. Der Begriff faszinierte sie derartig, dass sie ihn mehrmals Silbe für Silbe wiederholten. Welt–re–vo–lu–ti–on . Was für ein Wort! Als Großvater und Herbert zum ersten Mal mit der Weltrevolution konfrontiert wurden, waren sie völlig geplättet. Weltrevolution klang einfach unglaublich. Weltrevolution erzeugte sofort jede Menge Romantik. Man sagte Weltrevolution und schon lief ein ganzer Film voller Abenteuer und leidenschaftlicher Affären vor einem ab. Manchmal kam noch ein bisschen Dschungel dazu. Und ein paar wilde Tiere, Löwen, Schlangen und so. Die Weltrevolution beeindruckte Großvater und Herbert mehr als die Diktatur des Proletariats oder der Historische Materialismus . Die Weltrevolution und das Motorrad, von dem Genosse Frank gesprochen hatte. Beides hörte sich nach etwas Monumentalem an.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen»

Обсуждение, отзывы о книге «Als Großvater im Jahr 1927 mit einer Bombe in den Dorfbach sprang, um die Weltrevolution in Gang zu setzen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x