Zuerst bewundert man den ungewohnten Anblick und die Stille zwischen den Sanddünen. Bald versucht man, eine der Dünen zu erklimmen, und entdeckt schnaufend, wie schwer das Vorwärtskommen im weichen, fließenden Sand ist. Wer es ganz nach oben schafft, der wird mit einem herrlichen Panoramablick auf die Küstenlinie belohnt.
Jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt, um Spaß an gewagten Sprüngen von den Dünenkuppen, am Herunterrollen und Rutschen in verschiedensten Positionen zu finden. Auf zur nächsten Düne! Je weiter man vom Parkplatz nach Norden wandert, desto höher türmt sich der Sand und desto weniger Menschen verirren sich ins Fotomotiv.
Das Highlight des Sand-Spaßes ist zweifellos das Sandsurfen. Wer ein eigenes boogie board oder ein festes Stück Plastik dabeihat, kann sich nach Herzenslust ausprobieren. Und auch bei Regen muss niemand traurig sein – der nasse Sand ist zum Rutschen sogar noch besser geeignet! Selbst während der Hauptsaison ist hier nur selten etwas los; nur hin und wieder spuckt einer der Tourbusse eine Ladung johlender Backpacker aus, die sich in dem großen Gelände aber schnell verlieren.
Der im Far North ansässige Maori-Stamm Ngati Kuri , stolzer Wächter über das heiligste Gebiet von Aotearoa, wo die Seelen der Gestorbenen am Cape Reinga ins Totenreich einziehen, bewacht auch die Te Paki Sand Dunes – und vermietet hier Surfbretter und Schlitten an Besucher. Harihari Onepu nennen die Maori das Sandsurfen und tun es angeblich schon seit Generationen. Wer sein eigenes Gerät mitbringt, sollte es möglichst außer Sichtweite der geschäftstüchtigen Maori-Wächter nutzen.
Info
Lage:15 Kilometer südlich von Cape Reinga am Ende des SH 1, etwa 5,5 Stunden Autofahrt von Auckland, GPS: -34.4961625,172.7718539
Anfahrt:Im Örtchen Te Paki am Hinweisschild auf die Te Paki Stream Road abbiegen (Achtung, geschottert) und ca. 4 Kilometer in das Te Paki Stream Reserve hineinfahren, am Toilettenhäuschen parken (in der Hochsaison parkt dort ein Van des Maori-Stamms Ngati Kuri ). (Bis zum Ninety Mile Beach sind es noch weitere 2,5 Kilometer.)
Kein Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel (letzter Stopp ist Pukenui), diverse Bus-Touren starten in Kaitaia, Ahipara, der Bay of Islands oder in Auckland.
Achtung:Der Parkplatz ist recht klein, spätestens zur Mittagszeit im Sommer sehr voll und sandig. Durch den Te Paki Stream fahren auch Autos und Tourbusse auf dem Weg zum Ninety Mile Beach (oder von dort kommend), oft mit recht hoher Geschwindigkeit und ohne Rücksicht auf Spaziergänger zu nehmen.
Öffnungszeiten:immer; am besten morgens und abends
Eintritt:nichts; Surfbretter und Schlitten werden für 15 NZD vermietet
Aktivitäten:Neben dem Sandboarden kann man auch geführte Touren und Ausflüge mit dem Maori-Anbieter Ahikaa Adventures buchen ( www.ahikaa-adventures.co.nz) oder wandern (mehrere Tracks starten an den Sand Dunes oder führen hier vorbei).
Achtung:Beim Ausflug in die Dünen auf guten UV-Schutz achten und ausreichend Wasser mitnehmen. Beim Sandsurfen möglichst lange Kleidung und Schuhe tragen, am heißen Sand kann man sich schnell verletzen. Fotografen sollten ihre Kamera sehr gut verpacken!
Unterkünfte:
• Tapotupotu Bay Standard DOC Campsite, etwa 16 Kilometer nördlich von Te Paki am Cape Reinga: 45 Plätze ohne Strom, mit Toiletten und kalten Duschen, 8 NZD/Erwachsene ab 17 Jahre, 4 NZD/Kinder ab 5 Jahre
• North Wind Lodge Backpackers , DZ ab 66 NZD oder gegen Arbeitseinsatz, 88 Otaipango Rd, Henderson Bay, Kaitaia 0484, Tel.: +64 9-409 8515, Web: www.northwind.co.nz
4. Rarawa Beach mit Mermaid Pools: ein Traum in Weiß
Hoch oben im Norden, wo Neuseeland schon fast zu Ende ist, liegt einer der weißesten Strände der Welt, und einer der längsten Neuseelands. Übersehen von den Tagesausflüglern, die zum Cape Reinga und Ninety Mile Beach fahren, warten am Rarawa Beach Einsamkeit, Badespaß und – Meerjungfrauen!
Etwa auf halber Länge des Ninety Mile Beach erstreckt sich auf der anderen Seite der schmalen Aupouri Peninsula, am nördlichen Ende der Great Exhibition Bay, ein Kleinod in purem Weiß. Der Sand am Rarawa Beach besteht aus fast reinem Quarz und ist weich und fein wie Puder. Zusammen mit dem türkisblauen Meer wähnt man sich fast in der Karibik, nur die Palmen fehlen.
Karibik-Feeling am schneeweißen Rarawa Beach
Tipp: eine Flasche von dem weißen Sand abfüllen und später vergleichen mit dem schwarzen Eisenoxid-Sand der Westküste zwischen Auckland und Taranaki!
Am südlichen Teil des Strandes gibt es eine Zufahrt, über die man sogar mit dem Auto auf den festgefahrenen Sand fahren kann. Aber der schönste Teil von Rarawa Beach liegt definitiv am nördlichen Ende. Wenn man etwa eine Viertelstunde über die vorgelagerten Felsen gewandert und geklettert ist, wartet ein weiterer unentdeckter Schatz: Die Gezeitenpools, die von der Flut gefüllt werden, sind so tief, dass man darin herrlich baden kann. Ob es im angewärmten Wasser tatsächlich Meerjungfrauen gibt?
Einsamkeit genießen ist im Northland einfach
Info
Lage:Auf der Ostseite der Aupouri Peninsula nördlich von Kaitaia, in der Paxton Point Conservation Area.
GPS: -34.72511375, 173.08233232
Anfahrt:Auf SH 1 nach Norden fahren, 7 Kilometer nördlich von Ngataki rechts auf Rarawa Beach Road (geschottert) abbiegen und 4 Kilometer bis zum Ende fahren. Neben dem Besucherparkplatz ist die DOC Campsite Rarawa Beach . Von beiden führt ein etwa 500 Meter langer, sandiger Trampelpfad an den Strand (Buggys dürften hier Schwierigkeiten bekommen).
Öffnungszeiten:immer, baden im Meer ist während der Flut sicherer.
Eintritt:nichts
Aktivitäten:Baden kann man sowohl im Meer als auch in den Gezeitenpools; diese sind sogar tief genug zum Schnorcheln.
Achtung:Bei Ebbe herrschen am Rarawa Beach oft starke Unterströmungen. Es gibt keine Rettungsschwimmer! Alternativ bieten sich zum Baden die Mermaid Pools an oder das kleine Flüsschen, das neben der DOC Campsite zum Strand hin fließt.
Unterkünfte:
• Rarawa Beach Standard DOC Campsite mit Toiletten und kalten Duschen, 65 Stellplätze (8 NZD/Erwachsene, 4 NZD/Kinder ab 5 Jahren) auf einer großen Wiese mit Strandzugang (Achtung, hier soll es sandflies geben!)
5. Karikari Peninsula: Strand-Himmel auf Erden
Die lustig geformte Karikari Peninsula, ganz im Norden der Nordinsel, hat nicht viele Attraktionen zu bieten außer … wundervoller, abgeschiedener Idylle und mehreren herrlichen Stränden. Wenn man auf der kleinen Anhöhe zwischen Maitai Bay im Norden und Merita Beach im Süden auf einem knorrigen Pohutukawa-Baumstamm sitzt und die Sonne genießt, kann das Leben in Neuseeland eigentlich nicht besser werden.
Einen großen Nachteil hat die Sache dann doch: Während der Weihnachtsferien erinnern sich gefühlt alle Einwohner der Nordinsel an das Geheimnis und fallen in wahren Heerscharen in die idyllische Halbinsel ein. Beliebt ist vor allem die perfekt halbkreisförmig geschwungene Maitai Bay, was angesichts ihres weißen Sandes und des türkisblauen, glasklaren Wassers (und des hinter den Dünen liegenden Campingplatzes) kein Wunder ist.
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