Manfred Eisner - Cantata Bolivia

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Im letzten Teil dieser Trilogie begleiten wir unsere Freunde aus der Kleinstadt Oldenmoor in den Elbmarschen Schleswig-Holsteins auf den Weg in ihr Exil in Bolivien, jenes Land, das sie nach ihrer in letzter Minute noch geglückten, abenteuerlichen Flucht aus den Fängen der nationalsozialistischen Häscher schließlich aufgenommen hat. Gemeinsam mit ihnen erleben wir nun ihre ersten Begegnungen und die dabei gewonnenen Eindrücke einer für sie bis dahin unbekannten und bizarren, neuen Welt. Dabei haben sich viele der geschilderten Begebenheiten wirklich oder so ähnlich abgespielt; einige sind aber auch frei erfunden, um Leserinnen und Lesern die wahren Orte sowie die Landesszenerie und deren Bewohner – ergänzt durch einige Abbildungen – ein wenig näher zu bringen. Nur zögernd gelingt unseren Protagonisten, ebenso wie den vielen anderen geflüchteten Immigranten, eine allmähliche Annäherung an die fremde Umgebung mit Einheimischen, die nach deren Empfinden oft ganz anders ticken. Übrigens sind neben manchen fiktiven auch mehrere Personen, von denen hier die Rede ist, real und aus der damaligen Zeit gegriffen, einige unter imaginärem, aber so mancher auch unter seinem tatsächlichen Namen.

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Mit Unterstützung des inzwischen zu ihm gestoßenen Generals Antonio José de Sucre, ebenfalls ein Venezolaner, gewannen die Befreiungskräfte die letzten entscheidenden Schlachten von Pichincha, Ayacucho und Junin. Die Spanier gaben sich endgültig geschlagen. Bolivien, das Land, in dem der erste Schrei nach Unabhängigkeit 1809 ertönt war, war das letzte, das am 6. August 1825 zur freien Republik ausgerufen wurde.

Sein erster Präsident, Simón Bolivar, war nur kurze sechs Monate im Amt und übergab es an Antonio José de Sucre, Mariscal de Ayacucho. Bolivar zog sich, enttäuscht vom Zerfall seines ‚Gran Colombia‘-Traumes und wegen des Vorwurfes der ihm angedichteten gesteigerten Ehrgeizsucht und Diktaturambitionen und letztlich sogar wegen eines Mordversuches nach Santa Marta in Kolumbien zurück. Dort starb er 1830 im Alter von nur 47 Jahren an den Folgen seiner Tuberkulose.

Von den ursprünglichen etwa 5,8 Millionen Quadratkilometern der Audiencia de Charcas waren dem Vizekönigreich des Alto Peru, aus dem Bolivien entsprang, anfängliche 3,5 Millionen Quadratkilometer verblieben. Diese territoriale Integrität Boliviens währte jedoch nicht lange: Sämtliche Nachbarländer bedienten sich großzügig von diesem Kuchen und knöpften für sich nacheinander riesige Areale ab. Zwei Drittel davon gingen verloren, entweder durch Drohung oder Kriege: Argentinien kassierte die Provinzen Salta und Jujuy ein, während sich Brasilien das riesige Acre-Territorium anmaßte. Perú gewann Antofagasta und Chile eroberte die gesamte Pazifikküste und damit Boliviens freien Meereszugang. Im Chacokrieg (1932–1935) verlor Bolivien – wahrscheinlich nicht zuletzt als Ergebnis der Militärberatung durch den ‚genialen‘ deutschen Strategen Ernst Röhm (ja, ja, in der Tat, jener heldenhafte SA-Führer, den Hitler selbst als homosexuellen Verräter schließlich ermorden ließ) – am Ende auch noch eine beachtliche Landfläche an das kleine Paraguay, das dadurch mehr als die Hälfte von dessen heutigem Territorium hinzugewinnen konnte. Unserem jetzigen Bolivien verblieben danach gerade noch 1,1 Millionen Quadratkilometer nebst den durch derartige Verluste tief verwurzelten Wiedergutmachungsgelüsten, vor allem gegen Chile.

Trotz deren Gewährung des Freihafens in Arica und dem im Friedensvertrag vereinbarten Bau der Verbindungsbahnlinie nach La Paz hat man hier niemals den Traum von der ‚salida al mar‘, dem eigenen, freien Zugang zum Pazifischen Ozean, aufgegeben.

In den 115 Jahren seit der Unabhängigkeit haben bis heute insgesamt 38 Präsidenten dieses Land regiert, oder sollte man besser sagen, sie haben versucht, es zu regieren, die meisten allerdings eher schlecht als recht. Aber vergesst bitte niemals: Wir alle haben es vor allem unserem jetzigen Präsidenten, General Enrique Peñaranda, zu verdanken, dass Bolivien uns in der höchsten Not unseres Lebens als einziges und letztes Land der Erde Asyl gewährt und damit unser Leben gerettet hat.“

4. Berches, Coca und Kaffee

Inzwischen hat Heiko sich in der Bäckerei des Señor Elias Espinoza Barrientos sehr gut eingebracht und sich rasch zum Capataz, zum Vorarbeiter, hochgearbeitet. Unter ihm wirken fünf Gesellen und zwei Gehilfen. Die Tagesproduktion besteht hauptsächlich aus den bereits erwähnten krossen Marraqueta-Weißbroten. Zudem beliefert die Bäckerei die beiden öffentlichen Schulen in der Nachbarschaft mit den runden, bräunlichen und weichen Sarnitas aus Mischmehl mit Kleie, die zusammen mit einem heißen Trunk aus violetten, fein gemahlenen Maiskörnern, genannt „Api“, den Kindern täglich als „desayuno escolar“, als Schulfrühstück, gereicht werden, damit – das betrifft die meisten von ihnen – sie wenigstens eine Mahlzeit am Tage erhalten.

Heiko beeindruckt seinen Chef zum einen wegen der fundierten Fachkenntnisse, zum anderen aber auch durch seinen fleißigen Einsatz. Er ist der Erste, der um fünf Uhr morgens die Bäckerei betritt, und der Letzte, der nachmittags gegen vier Uhr, nachdem er kontrolliert hat, dass alles wieder ordentlich gereinigt ist und sich an seinem vorgesehenen Platz befindet, das kleine Bäckereigebäude verlässt und dessen Tor verschließt. Er hat aber vorab noch Satanás, den Rottweiler, aus dem Zwinger geholt und ihn an die lange Laufkette gelegt – eine leider aufgrund zweimaligen Einbruchs notwendig gewordene Vorsichtsmaßnahme.

In der Anfangszeit spricht Heiko den Inhaber noch mit „Señor Barrientos“ an, bis dieser ihm klarmacht, dass „Barrientos“ der Nachname seiner Mutter und nicht sein Familienname sei, der sich ja väterlicherseits ableitet und Espinoza lautet. Dann belehrt er Heiko, dass seine Mutter, Señora Berta Inés Barrientos Sanz, seit der Heirat mit seinem Vater den Namen „Señora Barrientos de Espinoza“ trägt – alles ziemlich kompliziert für einen nicht eingeweihten Mitteleuropäer. Schließlich aber ermuntert der Inhaber der Bäckerei seinen tüchtigsten Angestellten, ihn der Einfachheit halber mit „Don Elías“ anzusprechen.

Nach einigen Wochen fragt Heiko ihn, was er davon halte, gegebenenfalls das Backsortiment um einige europäische Brotsorten zu erweitern. Zudem, so bringt er vor, habe er bereits eine Anfrage der jüdischen Gemeinde, an jedem Freitag zunächst fünfzig Mohnzöpfe für den Sabbat zu liefern. Aaron Levy hat ihm inzwischen das versprochene Grundrezept für die sogenannte „Challah“ – oder „Berches“, wie das Backwerk üblicherweise auf Jiddisch genannt wird – zukommen lassen. Don Elías ist allerdings bezüglich einiger der für ihn unüblichen Zutaten für diese Brotsorte – Honig, Pflanzenöl, Eier und Mohnsamen, die neben Weizenmehl, Hefe und Salz erforderlich sind – überrascht. Dann meint er: „Also, Heiko, grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber du müsstest dafür eine eigene, zusätzliche Arbeitskraft besorgen, die Übung im Zopfflechten mitbringt. Bei der Beschaffung von Honig und Maiskeimöl sehe ich kein größeres Problem, allerdings bin ich mir nicht sicher, woher du die vielen frischen Eier und die Mohnsamen nehmen willst. Die wenigsten Eier, die es von den Cholitas auf den Mercados zu kaufen gibt, sind frisch, manche sind sogar bereits verdorben.“

„Machen Sie sich bitte keine Sorgen wegen der Eier, Don Elías, die kann ich mit verbürgter Frische von der Hacienda meines Freundes José Rembowski beschaffen. Und zwecks der Mohnsamen werde ich meinen Mitbewohner, Señor Kahn, beauftragen, eine Quelle ausfindig zu machen. Er kennt sich hier schon bestens aus. Die Frage ist nur: Sind Sie prinzipiell einverstanden? Als Arbeitskraft werde ich schon ein oder zwei geübte Zopfflechterinnen unter den vielen jüdischen Hausfrauen auftreiben, die uns jeden Freitagmorgen unter die Arme greifen.“

„Welchen Verkaufspreis, denkst du, könnte man denn für eines dieser etwa ein Kilogramm schweren Brote, erzielen? Der Rohwareneinsatz und die Art und Weise der Herstellung sind ja um etliches aufwendiger als bei unseren einfachen Marraquetas und Sarnitas, nicht wahr? Du müsstest erst einmal alles zusammenrechnen, auch den Lohn für die Zopfflechterinnen, und dazu unsere allgemeinen Kosten. Wenn du mir die Summe vorlegen kannst, sprechen wir noch einmal darüber, in Ordnung, Heiko?“

Am nächsten Tag macht sich Heiko eifrig auf die Suche, um Lieferanten für die Zutaten seiner Sabbatzöpfe zu finden und deren Preise zu ermitteln. Mit Herrn Levy berät er sich über einen angemessenen Preis, zu dem man die Gemeindemitglieder beliefern könnte. In einem Gespräch mit Rabbiner Akiba Süßkind verabreden sie, hierfür eine Umfrage in einem repräsentativen Verbraucherkreis durchzuführen.

Aus Heikos ursprünglichem Einfall, geübte Zopfflechterinnen zu rekrutieren, wird allerdings nichts. Der Rabbi gibt zu bedenken, dass, obwohl diese Brotart eigentlich „parve“ sei – also weder Fleisch noch Milch enthält –, die Challah aber, die für den allgemeinen Verzehr der Gemeindemitglieder bestimmt sein würde, vorzugsweise von jüdischen Männerhänden hergestellt werden müsse, um den Speise-Reinheitsvorschriften voll zu entsprechen. Es gäbe da in seiner Gemeinde einen ehemaligen Bäcker aus Posen, den solle man fragen, ob er vielleicht hierzu bereit sei.

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