Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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„Es gibt einen offenkundigen und unverrückbaren Hintergrund dafür, warum die Herren vom Fortschritt, vom Zentrum und von der SPD mit mir weitaus lieber über das Wahlrecht in Preußen sprechen als über die Modalitäten eines Friedens für Europa. Alle drei wissen inzwischen sicher, dass es einen Grundton der Einigkeit in der Frage gibt, ob ein neues Wahlrecht die Heimatfront beruhigen, die Arbeitsmotivation in den Fabriken heben und das Reich vor einer Revolution würde schützen können. Hier bin ich zuversichtlicher als sie, kaiserliche Hoheit oder sie, Herr Generalquartiermeister, als führender Vertreter der OHL, was die patriotische Gesinnung der Millionen von einfachen Leuten in der Wählerschaft von Zentrum und SPD angeht. Deshalb bin ich in dieser Frage womöglich auch näher bei den Herren der demokratischen Fraktionen als bei der Reichsleitung.
In Angelegenheiten des Friedens dagegen fällt mein Urteil anders aus: Ich bin kein Phantast, der unseren Feinden auch nur einen Funken von Zurückhaltung zutraut, falls es darum gehen sollte, eine Schwäche des Reiches brutal und schonungslos auskosten zu können. Daher neige ich am Ende in dieser Frage sehr viel mehr zu Ihnen und dem Herrn Reichskanzler, die sie allesamt keinen Fuß breit deutscher Interessen auf dem Altar der Einigung mit der Reichstagsmehrheit zu opfern bereit sein werden.” Ludendorff wirkt erfreut über den von mir mit der OHL und der Reichsregierung geübten Schulterschluss.
„Bravo, mein lieber Doktor Stresemann. Auch wenn ich es als Vertreter des Militärs nicht so sehr mit Herrn von Bethmann-Hollweg halte. Der ist mir gelinde gesagt schnurz! Sagen sie uns doch bitte gleich auch noch, welche Gedankenkette Sie in unser Lager treibt.”
Ich fühle mich gut. Es ist eine vertrauensbildende Maßnahme gelungen. Ich hoffe sehr, dass das Gespräch von nun an noch offener und zielorientierter verlaufen möge. Aber ich weiß auch, dass ich dazu etwas Wichtiges beizutragen hätte. Wie nämlich würde sich meine Fraktion im Deutschen Reichstag verhalten, falls Erzberger und Kollegen so geschickt sein sollten, eine Resolution für einen Verhandlungsfrieden nicht mit zu vielen inhaltlichen Aussagen, gleichsam Bindungen für spätere Verhandlungen zu belasten?
„Kaiserliche Hoheit, Exzellenz Generalquartiermeister, Herr Oberst Bauer, was eint mich mit Ihnen? Das ist eine der Schlüsselfragen. Aber es ist bei Gott nicht die Einzige. Welche Chancen geben die verschiedenen politischen Kräfte und auch die Träger von Entscheidungen in der OHL einer Friedensinitiative? Jeder im Reichstag macht sich über diese Frage sicher so seine eigenen Gedanken. Und ich, das wissen sie drei bereits, bin nicht zufällig Mitglied der Nationalliberalen Partei. Mein persönliches Verständnis von vaterländischer Politik basiert auf einigen unverrückbaren, für mich immens wichtigen Grundsätzen:
Ich möchte die Regierung des Deutschen Reiches stets unterstützen, wenn ich eine Politik erkenne, die an der Zukunft, am Wohle und an der Größe unserer Nation ausgerichtet ist. Soweit erklärt sich national und vaterländisch wie von selbst.
Liberal hingegen bezeichnen sich längst nicht alle Vertreter jener gesellschaftlichen Schichten unseres Landes, die den Rückhalt der Monarchie und zugleich die maßgeblichen Entscheidungsträger bilden. Anders als zahlreiche Junker leitet mich die Überzeugung vom Vorzug der Modernität, wenn wir die Zukunft gewinnen wollen. Modernität indes verbürgen die Wissenschaften und vor allem die Industrie mit jenen ihrer Zweige, die für den Endkunden fertigen und die Investitionsgüter herstellen, welche ebenso für den Weltmarkt wie für den Bedarf unseres Vaterlandes produzieren. Deshalb bedeutet für mich liberal, frei nach innen wie nach außen die Verhältnisse zu gestalten.”
Generalleutnant Ludendorff rümpft bei meinem letzten Satz die Nase, während der Kronprinz lediglich wohlwollend lächelt, Oberst Bauer dagegen die Stirn in Falten legt. Das wundert mich natürlich nicht. Zu viel weiß ich von seinen Kontakten zu den maßgeblichen Herren der Schwerindustrie an der Ruhr.
„Nun sind indes die Herren Stinnes und Hugenberg ebenso Mitglieder der Nationalliberalen Partei wie die Herren Duisberg und Ballin oder auch Stresemann. Als stellvertretender Vorsitzender unserer Reichstagsfraktion ist es meine Aufgabe, mir mehr als nur eine persönliche Meinung über eine gute Politik für Deutschland zu bilden. Gerade in Zeiten, in denen mein Freund Ernst Bassermann leider von schwerer Krankheit geplagt ist und sein Amt nur bedingt ausüben kann, spüre ich die große Verpflichtung und, ja das will ich zugeben, auch die besondere Verantwortung. Diese ist schließlich von der schweren historischen Stunde geprägt, die die große Prüfung dieses Weltkrieges in sich birgt.
All das führt mich dahin, für unser Reich als Nationalliberale Reichstagsfraktion Kriegsziele zu fordern, die eine Wiederholung jener unsäglichen Einkreisung unmöglich machen, mit derer unsere Gegner ihr Netz über uns geworfen haben und uns 1914 keine andere Wahl ließen, als für die Zukunft der Weltmacht Deutschland ins Feld der Ehre zu ziehen. Somit lehne ich den Status quo ante kategorisch ab, meine Herren. Und genau daran, kaiserliche Hoheit, werden auch viele Sitzungen, womöglich unzählige Gespräche mit den Herren des Zentrums, der Fortschrittlichen oder der SPD nichts und niemals etwas ändern!”
„Bravo, bravo, mein lieber, lieber Stresemann! Wohl dem deutschen Manne, der so klare Worte findet und wählt wie sie.”
Kronprinz Wilhelm hat sich kerzengerade im Sessel aufgerichtet und bei seinen Worten mit der flachen Hand mehrmals anerkennend auf die holzvertäfelte Platte des Tisches vor sich geschlagen. Die Lautstärke des davon ausgehenden Geräusches erschreckt mich. Doch das hat auch sein Gutes, es führt zu einer schnellen Assoziation. Der Lärm erscheint mir wie Kanonendonner, Kanonen aus dem Hause Krupp - ach ja, Hugenberg und Stinnes, diese verfluchte Bande! Das erinnert mich sofort wieder daran, dass ich eine wahrlich wichtige Abgrenzung noch vorzunehmen habe.
„Eure Zustimmung ehrt mich und sie freut mich um so mehr, kaiserliche Hoheit, als dass ich ja die bedenkliche Einkreisung des Reiches durch gegnerische Weltmächte für alle Zeiten auszuschließen trachte. Wir sind hier im vertraulichen Kreise, daher äußere ich mich frei heraus: Meine Vorstellung von einem von Deutschland beherrschten Europa, von einem zum Nutz und Frommen, zum Wohlstande aller Nationen starken und einigen Kontinent habe ich mit wichtigen Männern des Reiches erörtert, und diese Vorstellungen sind nicht deckungsgleich mit den vielfach erhobenen Forderungen der führenden Vertreter der nordwestdeutschen Schwerindustrien und des Steinkohlenbergbaus. Ich verlange zwar eine unerschütterliche Stellung des Reiches gegenüber Frankreich für alle Zeit. Ich verlange jedoch nicht Gebietsabtretungen, die es dem Ehrgefühl der Grande Nation auf alle Zeit versagen würden, einmal wieder ein entspanntes, gar freundschaftliches Verhältnis zum Reich aufzubauen. Ich werde Ihnen gleich sogar noch erläutern, warum ich es gar nicht für erforderlich halte, größere Teile Ost- oder Nord-Frankreichs zu annektieren, lediglich um die Erzversorgung der deutschen Eisen- und Stahlindustrie sicher zu stellen. Aber vorab nenne ich Ihnen, was ich mir wünsche und zugleich hoffe, mit Ihnen gemeinsam für die Zukunft erstreben zu können.”
Ludendorff streckt seine Beine aus und ruft:
„Na, na, mein lieber Doktor Stresemann. Wir sind doch heute zu Ihnen gekommen, um etwas zu erfahren und unseren Nutzen aus dieser Unterredung zu ziehen.”
Dabei lächelt er sehr verschmitzt und ist sichtlich stolz auf den gelungenen humoristischen Einwurf.
„Wir wollen doch am Ende des Tages nicht von diesem Tische aufstehen und feststellen, dass sie uns auf ihre Seite gezogen haben, wir indes nichts vorzuweisen hätten. - Aber, Spaß beiseite. Sollten wir uns hier auf ein handfesteres Programm an Kriegszielen einigen, die wir unverbrüchlich gemeinsam fordern wollen, als es Herr von Bethmann-Hollweg bis heute zustande gebracht hat, so würden wir für die Diskussionen der Zukunft alle gestärkt und als Sieger von diesem Tische aufstehen dürfen.”
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