Teja Bernardy
Mit null Religion zum Weltfrieden
Von Religionsethik
zu säkularer
autonomer Ethik
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2016
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.
Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor
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: Friedenstaube © artfocus
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
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Titel Teja Bernardy
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Titelfoto : Friedenstaube © artfocus Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwarnung Und mit solchen Dingen verbringen wir unser Leben. Und droben auf Wolken sitzen die Unsterblichen und lachen über uns. (William Shakespeare)
Ex und hopp Solange die Beantwortung der Frage nach Gott Theologen überlassen bleibt, welche Gläubige, womöglich gar Priester sind, wird Gott nie die Wahrheit über sich erfahren.
Herr von Paradies mit Gattin ... unschuldig ist nur Gott (Jakob Wassermann: „Caspar Hauser oder die Trägheit der Herzen“)
GOTT ist die Krise Libenter homines id quod volunt credunt. - Das, was die Menschen wollen, glauben sie zu gerne. - (Gaius Julius Caesar)
Zwei auf einem Pferd bei einer Keilerei Wüßte Gott nur halb so viel von Theologie wie Ratzinger oder Küng, GOTT würde zurücktreten. Sofort.
Theo-log(e), lügt, gelogen
Wahrscheinlich gar nicht wahrscheinlich
Mit tödlicher Sicherheit
Flüssiger als flüssig
Der Geist, der stets das Gute will und doch nur Böses schafft
Willensakt Glaube
So leget nun ab alle Bosheit und Heuchelei
Träum den unmöglichen Traum
Und mit solchen Dingen verbringen wir unser Leben. Und droben auf Wolken sitzen die Unsterblichen und lachen über uns.
(William Shakespeare)
Theologie, ernsthaft betrieben, kann durchaus ernsthafte Wissenschaft sein, wahre und wahrhaftige Aussagen zu den unterschiedlichsten Religionen treffen. Religionen, wahrhaft am Menschen orientiert, sind eine zu ernsthafte Sache, als daß sie ausgerechnet ausschließlich bekennenden, praktizierenden Theologen vorbehalten bleiben dürften. Glaube, aufrichtig praktiziert, verdient, Theologen, Historiker und Wissenschaftler berichten ernsthaft, wahrhaft und aufrichtig die Ergebnisse ihrer Forschung, machen ihre Erkenntnisse seriös und ohne religiöse Nebenabsichten publik. Erst aber wenn Theologen den ihr Wissensgebiet betreffenden wissenschaftlichen Erkenntnissen die notwendigen Konsequenzen folgen lassen, gewinnen die jeweiligen Religionen echte Glaubwürdigkeit.
Statt dessen ist zu beobachten, daß und wie einzelne Glaubensbekenntnisse im Verrat an und in ihrem Auftrag unter Verleugnung historischer Faktizität und wissenschaftlicher Erkenntnisse unter Umgehung von Logik und kritischer Vernunft ihre institutionale Glaubenssachwaltung rechtfertigen, ihre Anhänger in Zweifel stürzen, dem Zweifel überlassen, mit Anspruch auf Glaubensgehorsam zum generellen Störfaktor des Friedens innerhalb der Weltgemeinschaft avancieren, sofern sie es durch ihr Glaubensinstitut selbst nicht schon immer waren.
Berühmt berüchtigtes Beispiel für die soeben getroffene Feststellung ist das Christentum, speziell der mit aggressivem Alleinvertretungsanspruch agierende Katholizismus römischer Prägung. Angetreten als Religion der Armut und Bescheidenheit, der Güte, der Gnade, der Feindesliebe, des Friedens, durchzieht das katholische Rom seit 2000 Jahren die Blutspur weltlicher Macht und krimineller Machenschaften. Offenbar gehört zur Festigung und Stärkung einer zentralen römischen Kurie unabdingbar Irreführung hin zum katholischen Christentum. Eine der paulinischen Errungenschaften.
Im nachfolgenden Text wird der Frage nachzugehen sein, ob Irrtume, Fehler, Lügen des Christenglaubens heilbar sind, ob Verzicht auf dieselben über die von Christenheit für sich reklamierten Evangelien hinaus gangbarer Weg hin zur behaupteten originären jesuanischen Botschaft, hin zum Frieden sein kann, vorausgesetzt, eine solche persönliche Botschaft ist über bloße Annahme hinaus verifizierbar.
Wie aber mag und kann ein Chronist, hervorgegangen aus einem im Exorzismus des Taufrituals unfreiwillig empfangenen, übergestülpten katholischen Christentum, letzterem nach Erstkommunion und Firmung dennoch recht zeitig entschlüpft, entkommen und doch eingefangen, eingebettet – embedded! – in den schrillen Kanon westlicher, angeblich auf einen im Off agierenden vorgeblichen Gott gründenden Werte, wie kann ein solcher Chronist innerhalb der Vielheit der Bekenntnisse einer Weltbevölkerung von mehr als sieben Milliarden Menschen zu einer objektiven Synopsis religionsfreier, von Religion befreiter Ethik gelangen, ohne an diese Aufgabe mit seinen vorgefaßten Meinungen heranzugehen, welche seinem Wesen und den Bezirken seiner persönlichen Erfahrungen entspringen? Wird darin nicht Scheitern zum Programm, provoziert Scheiterhaufen? Ist nicht das ausgerechnet der Weg, welcher als erste Wegmarken notwendig diejenigen Postulate gesetzt bekommt, welche glaubensnotwendig sind? Was Theologen recht ist, geziemt sich nicht für einen, wie sie es nennen, Laien! Andererseits ist der Laie frei, befreit von den durch Theologen zu Gunsten eines/ihres Glaubens gesetzten Beschränkungen, frei von in Gehorsamspflicht abgesoffenem Gebrauch der Vernunft, frei von allen religionslastigen Einschränkungen kritischer Rationalität.
In den Kulturkreis des Christentums und an solches gebundene westliche Werte hineingestellt, darin vom ersten Atemzug eingebunden sein, mit ihm aufwachsen, ihm verbunden sein – müssen? –, prägt das Wesen Mensch und dessen entscheidenden Denkmuster, verwebt Phrasierung aus Kategorien der überkommenen Religion in tagesaktuelles Formulieren, ist nur schwerlich von eigenen Glaubenserfahrungen zu trennen. Noch die gewissenhaftesten Theologen finden sich nur zu oft in der Falle wieder, das eine oder andere Zitat der beigezogenen sogenannten Heiligen Schriften und Wortquellen als unecht zu verwerfen, nur um es anschließend um so inniger in ihrer Argumentation als zutreffend oder gar geoffenbartes Gotteswort zu verwerten, in Glaubensgrundsatz, in Dogma zu überführen. Auch der nachstehend niederzulegende Text wird sich solchen Mechanismen und Gewohnheitsautomatismen nicht immer völlig entziehen können, nicht mehr an Klugheit „subjektiver Objektivität“ aufzubieten haben, als ein gewisser Voltaire vor 250 Jahren.
Um so sorgfältiger wird die redaktionelle Arbeit ausfallen müssen. Aus Gründen besserer Lesbarkeit und zum leichteren Verständnis wird im fortlaufenden Text auf einen wissenschaftlichen Apparat mit Rand- und Fußnoten sowie ergänzendem Zitatenanhang verzichtet, ist es doch nach 2000 Jahren Interpretation am und im Christenglauben inzwischen Sitte bis Unsitte, den Leser mit mindestens rund 100 Standardwerken und 600 bis 800 zu zitierenden Werken zu traktieren, ihm 100 und mehr Seiten Anmerkungen und Hinweise zuzumuten. So wird hier keine wissenschaftlich theologische Abhandlung folgen, sondern gewisse Aspekte des Glaubens und ihres geglaubten Gegenteils werden lediglich ‘populärwissenschaftliche’ Revue passieren. Angesichts der ‘unglaublichen’ Glaubenszumutungen wird hingegen auf eine gewisse Polemik, welche durchaus treffen, keineswegs aber verletzen soll, nicht verzichtet. Überhaupt sollen mit gegenständlicher Schrift keinesfalls die religiösen Gefühle Glaubender verletzt werden, welcher Religion auch immer. Zum Teil trauriger Ernst ungeheuerlicher Glaubenszumutungen mag andererseits entschuldigen, daß ihnen gelegentlich Satire mit gutmütigem Augenzwinkern widerfährt. Auch mit dieser Möglichkeit muß das moderne Christentum von vorneherein und immer rechnen, wie eben die beiden anderen monotheistisch prophetischen Religionen und Religion allgemein auch.
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