Dirk Biermann - Im Schatten der Depression

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Warum helfe ich? Wie helfe ich? Was bewirkt meine Hilfe? Und vor allem: Wie geht es mir dabei?
Einen Menschen zu begleiten, der an Depressionen oder einem Burn-out leidet, ist kein Hundertmeterlauf. Es ist ein Marathon mit manchen Höhen und etlichen Tiefen. Das fordert von Angehörigen Kraft und Ausdauer. Und vor allem ein ­Selbstverständnis, wie sie mit der Not des geliebten Menschen umgehen wollen – und mit der eigenen.
Das Zusammenspiel von Achtsamkeit, Mitgefühl und Selbstfürsorge kann dabei eine wertvolle Hilfe sein. Wenn Angehörige den Kontakt zu sich selbst wahren, zu ihren Bedürfnissen, Empfindungen und Kraftquellen, werden sie die Grenzen ihrer Verantwortung besser spüren können. Und sie können sich daran orientieren und ihr Handeln ausrichten: im Tun, Nichttun und Akzeptieren.

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Hier zum Verständnis einige weitere ungeschminkte Zitate von Angehörigen:

• Er ist mir so fremd geworden.

• Diese wortlosen Stimmungswechsel sind furchtbar.

• Manchmal fing die Klagerei schon frühmorgens an, und ich war den ganzen Tag auf Trab, um ihn zu umsorgen. Dann wieder der totale Rückzug. Ich weiß nicht, was schlimmer ist.

• Ich muss alles dafür tun, dass es keinen Rückfall gibt. Noch eine Episode halte ich nicht aus.

• Es war so anstrengend, immer so zu tun, als hätte ich alles im Griff und wäre gut gelaunt. Das war ich aber nicht. Doch was sollte ich tun? Einer musste doch die Stimmung aufrecht halten.

• Ich habe Angst, dass er sich was antut.

• Und immer wieder musste ich Termine absagen, weil es ihr plötzlich nicht gutging. Irgendwann hatte ich gar keine Lust mehr, mich überhaupt noch zu verabreden.

• Ich weiß nicht, woher ich noch die Kraft für Verständnis nehmen soll.

• Mit der Zeit habe ich gelernt, dass seine Reaktionen und die ständige Ablehnung nichts mit mir zu tun haben, aber es ist so anstrengend, nichts auf sich zu beziehen. Und stimmt das überhaupt? Oder mache ich mir damit etwas vor?

• Und das Schlimmste ist: Alles, was ich mache, ist falsch.

Deutlich wird in diesen Aussagen die subjektiv erlebte Lebensrealität und wie vielschichtig die Themen, Gefühle und Gedanken sein können. Zusammenfassend kann man sagen, Angehörige haben in Zeiten der Depression viel zu tun, viel zu geben und viel auszuhalten:

• Viel zu tun: mehr Aufgaben im Haushalt und in der Familie, weil sich der Partner wegen seiner Schwächegefühle und seines Antriebsverlusts zunehmend zurückzieht. Hinzu kommen die Pflege der Außenkontakte, die Übernahme von Verantwortung für Familienangelegenheiten oder partnerschaftliche Belange sowie die Notwendigkeit, immer mehr Entscheidungen allein treffen zu müssen.

• Viel zu geben: zuversichtlich und verständnisvoll sein; motivieren und aufmuntern. Sich immer wieder der Unsicherheit stellen, ob man zu viel Unterstützung gibt oder zu wenig.

• Viel auszuhalten: die gedrückte Stimmung und die wortlosen Stimmungswechsel, überhaupt das wortlos-brütende Ausklinken des Partners aus dem gemeinsamen Leben; die Negativität und das Klagen; die Interesselosigkeit allgemein und auch an der Person des Angehörigen; die depressionstypische Ichbezogenheit; Suizid-Andeutungen oder gar ein konkret unternommener Suizid. Letztlich müssen Angehörige die Grenzen ihrer eigenen Möglichkeiten und Gefühle der Hilflosigkeit aushalten – und das auf Basis fast allgegenwärtiger Sorgen um den Partner, um die eigene Zukunft und die der Familie.

In der Summe kann dies zu Überforderung, Resignation und Erschöpfung führen – auch wenn natürlich nicht alle diese Aspekte gleichzeitig präsent sind und in jeder Beziehung gleich intensiv zum Tragen kommen. Und natürlich wurzeln Verhaltensweisen wie Gleichgültigkeit, Ichbezogenheit und Egozentrik nicht in der Person des Betroffenen selbst. Deshalb sind sie in diesem Zusammenhang keineswegs als Vorwurf zu verstehen. Es sind vielmehr Folgen eines Erlebenszustands, der immer mehr um sich selbst kreist und den Blick dabei zunehmend enger werden lässt. Depressiv erlebende Menschen sind nicht gleichgültig, ichbezogen und egozentrisch im Sinne einer Charaktereigenschaft, sie können sich infolge ihres depressiven Erlebens aber so verhalten. Dies gilt es unbedingt auseinanderzuhalten, um die Verbindung zueinander zu wahren.

Irritation auf allen Ebenen

In der Anfangsphase einer Depression sind Angehörige häufig unsicher. Alles, was dem depressiv leidenden Partner während dieser Phase hilft, kann für sie selbst zu einem Problem werden: da zu sein, obwohl wenig oder nichts darauf schließen lässt, dass die Anwesenheit und die Hilfe erwünscht ist; unterstützend zur Seite zu stehen, obwohl viele Vorschläge ablehnend bewertet werden oder überhaupt keine Reaktion kommt. Im Zusammenleben mit einem depressiv erlebenden Menschen gibt es leider niemanden, der einem sagt, was richtig und was falsch ist. Was an einem Tag gut klappt und verlockend glänzt wie der Stein der Weisen, kann am nächsten Tag schon wieder grundverkehrt sein. Versuch und Irrtum bestimmen die Tagesordnung.

Wobei die Irritationen und die Unsicherheit in der Anfangsphase der Depression nicht allein im Außen in der ungewohnten Hilfsbedürftigkeit des nahestehenden Menschen gründen. Die Diagnose Depression konfrontiert Angehörige mit unbequemen Wahrheiten im Innern: mit den eigenen Vorurteilen und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit psychischen Abweichungen. In diesem Buch ist zwar durchgehend von depressiv erlebenden Menschen statt von „den Depressiven“ die Rede, die emotional geprägten Gedanken klingen aber oft anders. Bewusst überspitzt formuliert: Plötzlich ist man ein Angehöriger eines Menschen, der nicht mehr wie gewohnt funktioniert und am Leben teilhaben kann. Angst vor Stigmatisierung kann hochkommen und sich mit eigenen Vorurteilen mischen. Gegenüber psychischen Abweichungen und Krankheiten generell, aber auch gegenüber einer therapeutischen Behandlung. Man hat zwar meist wenig Wissen darüber, was bei einem Psychologen oder Psychotherapeuten genau passiert, aber im Hinterkopf meldet sich das nebulöse Bild einer Wegsperr-Psychiatrie von vor fünfzig Jahren. Bloß nicht ins Krankenhaus, fordert die innere Stimme der Angst. Was werden bloß die die Nachbarn sagen oder die Familie?

Unbequeme innere Vorbehalte wie diese sind mit dafür verantwortlich, warum das Problem oft nicht nach außen getragen werden soll und schon die beginnende Depression beispielsweise zum Familiengeheimnis erklärt wird. Eine langwierige Rückengeschichte wirkt allemal weniger bedrohlich als die vermeintlich wissenden Blicke von Nachbarn und Kollegen. Dieses Verschleiern kostet viel Energie und macht einsam. Wer stets verheimlicht, hat für seine eigenen Sorgen selten ein natürliches Ventil. Dabei könnte das entlastende Gespräch unter vertrauten Freunden viel Positives bewirken.

Allerdings haben viele Menschen kaum Routine darin, über verändertes psychisches Erleben oder über psychische Krankheiten zu sprechen. Dabei zeigt die Erfahrung immer wieder: Wenn ich mich offenbare, offenbaren sich andere auch. Und da Depressionen – und auch Burnout – viel verbreiteter sind als angenommen, ist die Chance sehr groß, auf jemanden zu treffen, der damit bereits Kontakt hatte oder gerade hat. Der Mut, über die eigene Situation zu sprechen, kann das Stigma aufbrechen.

Leichter geschrieben als getan

Informationen über das Wesen der Depression können helfen, mit den ungewohnten Belastungen besser umgehen zu lernen. Doch gerade in der Anfangsphase der Depression stehen viele Angehörige vor einem alltagspraktischen Problem: Zeitnot erschwert es, dass sie sich mit den nötigen Informationen versorgen. Angesichts der vielen zusätzlichen Aufgaben bleibt kaum Luft für ein ausgiebiges Literaturstudium. Zudem wenden sich Informationen über Depressionen überwiegend an Betroffene. Literatur, die bewusst die Situation der Angehörigen beleuchtet, steht sehr viel seltener in den Regalen der Buchhandlungen. Und wer im Internet auf einer der zahllosen Seiten zum Thema „Depression“ recherchiert, stößt meist auf die identischen Tipps: Grenzen setzen, soziale Kontakte pflegen, den Kranken nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern. Diese flüssig formulierten Aussagen treffen zwar durchaus den Kern der Situation, aber sie sind deutlich leichter geschrieben als getan. Denn wann setze ich als Angehöriger Grenzen? Und wann ist es angemessener, zugunsten des Partners zurückzustehen? Kann die Verabredung mit den Freunden eingehalten werden, obwohl es dem Partner plötzlich nicht so gut geht? Das Zusammenleben mit einem depressiv leidenden Menschen gleicht einer Gratwanderung, auf der es keinen zuverlässigen Wegweiser gibt.

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