Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie

Здесь есть возможность читать онлайн «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wie läuft eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in der Praxis ab? In diesem Buch nehmen elf Therapeutinnen und Therapeuten die Leserinnen und Leser mit in ihre Therapiestunden. Sie zeigen anhand von Behandlungssequenzen, Verläufen und Interaktionen die Vielfalt des therapeutischen Arbeitens und erläutern die Grundbegriffe der Tiefenpsychologie. Psychodynamische Therapieansätze werden verständlich vermittelt und mit Fallbeispielen veranschaulicht. In persönlichen Einblicken schildern die Therapeutinnen und Therapeuten, wie sie ihre Sitzungen und ihre Arbeit erleben. Der hohe Praxisbezug macht die Texte auch für Anfängerinnen und Anfänger nachvollziehbar.

Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

1.3 Der Weg zu einem Symptom

Einige Patient*innen berichten, dass sie »plötzlich« bemerkten, dass etwas nicht in Ordnung war, sie sich ängstlich, traurig, wütend fühlten, scheinbar aus dem Nichts heraus. Andere wiederum beschreiben einen schleichenden Beginn oder benennen einen konkreten Auslöser, der zum Ausbilden einer psychischen Symptomatik geführt hat. Oftmals ist der Weg bis zum Auftreten eines Symptoms ein langer, meist unbewusster, auf dem versucht wird, Kummer und Schmerz abzuwehren, in Schach zu halten oder zu verdrängen, bis sie schließlich doch ausbrechen. Der Auslöser scheint mitunter nicht in Relation zur Wucht der Symptomatik zu stehen, diese wird aber verständlich, wenn man sich anschaut, was dem zugrunde liegt.

Die Abwehr erfolgt über Abwehrmechanismen. Diese dienen dazu, unbewusste, seelische Konflikte zu lösen und das psychische Gleichgewicht aufrechtzuhalten. Sie sind meist unbewusst und unterscheiden sich daher von bewussten Problemlösestrategien. So können innere Wünsche abgewehrt oder verleugnet werden oder sich in körperlichen Symptomen manifestieren. Eine umfassende Übersicht zu den Abwehrmechanismen findet sich bei Anna Freud (1984).

Betrachtet man genauer, wie es zur Entstehung eines Symptoms kommt, sollte man auch einen Blick auf die Neurosendisposition des Patienten werfen. Dieser Begriff wurde von Boessmann und Remmers (2008) geprägt und bezieht sich auf das Konzept der Neurosenstruktur von Schultz-Hencke. Eine Neurosendisposition ist jedem Menschen eigen und hat zunächst einmal keinen Krankheitswert. Das frühe Erleben und Empfinden, Beziehungserfahrungen sowie Konflikte und deren Lösungsversuche führen bei jedem Menschen zu einem spezifischen Muster, wie jemand mit bestimmten Situationen umgeht, sich selbst und andere erlebt. Insgesamt listen Boessmann und Remmers zehn Neurosendispositionen auf und geben damit ausreichend Möglichkeit, auch sich selbst in einer oder mehreren wiederzufinden.

Belastende Situationen, Verluste, Entwicklungsaufgaben oder Konflikte können dazu führen, dass Neurosendispositionen die Entstehung einer psychischen Störung begünstigen, weil Lösungsversuche und Abwehrmechanismen nicht mehr greifen. Das Erkennen einer patient*innenspezifischen Neurosendisposition aufgrund einer biografischen Anamnese und des im Erstkontakt erhobenen psychischen Befundes gibt Aufschluss über die Psychodynamik, die einem Störungsbild zugrunde liegt und liefert somit Behandlungsansätze.

Dies mag sich für manche*n Leser*in sehr komplex anhören, da doch die meisten Prozesse unbewusst ablaufen. Jedoch wird in den nachfolgenden Kapiteln aufgezeigt, wie spannend es ist, das »Unbewusste« zu erforschen und mit diesem zu arbeiten.

1.4 Unsicherheit überwinden

Viele Therapieinteressierte und angehende Psychotherapeut*innen stellen sich nun wahrscheinlich die Frage, wie sie die oben kurz angeführten Konzepte und Grundgedanken der tiefenpsychologisch- psychodynamischen Sichtweise im therapeutischen Setting, d. h. im direkten Patient*innenkontakt, ganz konkret umsetzen können. Sie fühlen sich oftmals unsicher, in ihrer Position verantwortlich für die Beziehungsgestaltung und erleben den eingangs erwähnten Erwartungsdruck durch die Patient*innen.

Zusammenfassend kann ich folgende Faktoren benennen, die mir geholfen haben, meine anfängliche Unsicherheit zu überwinden und meinen Patient*innen weiterhin mit Neugier, Interesse, Wertschätzung und Mitgefühl, aber auch mit mehr Gelassenheit und Vertrauen in ihre Fähigkeiten und den therapeutischen Prozess zu begegnen:

картинка 2In Beziehung gehen mit den Patient*innen: Das ist wohl der wichtigste Faktor, nicht nur, weil man aus eigenen Erfahrungen bekanntlich am meisten lernt, auch weil das tiefenpsychologische Arbeiten das Einlassen auf eine Beziehung voraussetzt. Dabei kann nicht im ersten Termin die gesamte, meist unbewusste Dynamik sofort verstanden werden, auch müssen nicht Symptome nach einem Termin verschwinden. Es ist erstaunlich zu erleben, wie sich für die Patient*innen typische Beziehungsmuster auch in den Therapiestunden zeigen und in der direkten Beziehung aufgegriffen werden können und wie hartnäckig Kinder wieder und wieder dieselben Spielsequenzen wiederholen, bis sie schließlich irgendwann durch die Therapeut*innen verstanden werden.

картинка 3Supervision/Intervision und der Austausch mit Kolleg*innen: Es ist lehrreich, aufmunternd und ermutigend, sich mit angehenden und erfahrenen Kolleg*innen darüber auszutauschen, wie es ihnen mit ihren ersten Patient*innen erging, was ihnen Orientierung gegeben hat, welche Erfahrungen für sie wertvoll waren. Supervision ermöglicht es, das eigene therapeutische Vorgehen, die Dynamik zwischen Therapeut*in und Patient*in zu reflektieren, Rückmeldungen und neuen Input (ganz konkret, in Form einer Sicht von außen oder durch das Verstehen bestimmter Szenen) für die weitere Behandlung zu bekommen.

картинка 4Selbsterfahrung: Sowohl einzeln als auch in der Gruppe war dies eine wertvolle Erfahrung für mich. Selbsterfahrung dient dazu, sich seiner Lebensgeschichte, eigener Themen und Beziehungsmuster bewusst zu werden – damit verbunden auch der eigenen Verletzlichkeit, erlebter oder befürchteter Kränkungen, Ängste und Themen, die man vielleicht aus Scham oder Schuldgefühlen meidet. Sich bewusst über seine eigene Geschichte, sein Erleben und seine Prägung zu sein, hilft wiederum, diese nicht in der Therapiesitzung auf die Patient*innen zu übertragen oder ihnen gar aufzudrängen, sondern als Eigenes wahrzunehmen.

картинка 5Fachliteratur: Viel zu lesen (und damit auch nie aufzuhören) ist unabdingbar, um sich einen Überblick über therapeutische Konzepte, Wirkmechanismen, aktuelle Forschungsergebnisse etc. zu verschaffen und ein theoretisches Fundament für das eigene Arbeiten aufzubauen. Sowohl Wöller und Kruse (2018) als auch Rudolf (2019) geben in ihren Fachbüchern einen leicht zugänglichen und verständlichen Überblick über die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Gleichzeitig ermöglicht das Lesen von Fachliteratur und Eintauchen in Fallbeispiele aus Sicht verschiedener Therapeut*innen, ihre Ansätze und ihr Vorgehen und damit ein therapeutisches Vorbild kennen zu lernen.

Der erste Punkt scheint mir dabei gleichzeitig am wichtigsten und am unkontrollierbarsten, für angehende Therapeut*innen spannend und zugleich verunsichernd – mitunter aufgrund der empfundenen Verantwortung gegenüber den Patient*innen und dem Wunsch, diese möglichst schnell zu entlasten, ihnen zu helfen. Auch um einen fantasierten Beziehungsabbruch zu vermeiden, die Befürchtung, die Hilfesuchenden könnten sich anderswo Unterstützung holen, wenn nicht möglichst schnell eine Besserung eintritt. In den nachfolgenden Kapiteln möchten wir ermutigen, die anfängliche (und immer wieder auftauchende) Unsicherheit anzunehmen und sie reflektiert in die therapeutische Arbeit einfließen zu lassen und gleichzeitig aufzeigen, welche lohnenswerten Erfahrungen in der Therapeut*in-Patient*in-Beziehung entstehen können.

Literatur

Boessmann, U. & Remmers, A. (2008) Behandlungsfokus. Bonn: Deutscher Psychologenverlag.

Freud, A. (1984). Das Ich und seine Abwehrmechanismen (24. Aufl.). Frankfurt a. M.: Fischer.

Lorenzer, A. (2006). Szenisches Verstehen. Zur Erkenntnis des Unbewußten. In U. von Prokop & B. Görlich (Hrsg.), Kulturanalysen (Bd. 1). Marburg: Tectum.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie»

Обсуждение, отзывы о книге «Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x