Facetten tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie

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Wie läuft eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in der Praxis ab? In diesem Buch nehmen elf Therapeutinnen und Therapeuten die Leserinnen und Leser mit in ihre Therapiestunden. Sie zeigen anhand von Behandlungssequenzen, Verläufen und Interaktionen die Vielfalt des therapeutischen Arbeitens und erläutern die Grundbegriffe der Tiefenpsychologie. Psychodynamische Therapieansätze werden verständlich vermittelt und mit Fallbeispielen veranschaulicht. In persönlichen Einblicken schildern die Therapeutinnen und Therapeuten, wie sie ihre Sitzungen und ihre Arbeit erleben. Der hohe Praxisbezug macht die Texte auch für Anfängerinnen und Anfänger nachvollziehbar.

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Unser Dank gilt daher dem Kohlhammer Verlag, der unser Projekt und damit unser Anliegen mit dem Erscheinen dieses Buches unterstützt. Wir danken auch unseren Ausbilder*innen, Supervisor*innen, Seminar- und Selbsterfahrungsleiter*innen für ihre Geduld, Überzeugungskraft und ihr tiefes Wissen, das sie mit uns geteilt haben. Ganz besonders danken wir aber unseren Patient*innen für ihr Vertrauen, ihr Öffnen, ihr Widerstreben und ihre Entwicklungen. Es ist ganz wunderbar, dies begleiten zu dürfen.

Den Lesenden wünschen wir nicht nur fachlichen Lesegenuss, sondern auch fruchtbares Erkennen, wie wichtig und wirkungsvoll die Tiefenpsychologie für die Versorgungslandschaft und wie hilfreich sie für unsere Patient*innen ist.

Sabine Hoffmann, Februar 2021

1

Zwischen Unsicherheit und Verstehen

Julia Hristov

1.1 Die ersten Schritte

In meiner ersten Therapiestunde war ich mindestens so angespannt und nervös wie mein Patient, wahrscheinlich sogar noch mehr. Bei meinem Gegenüber handelte es sich um einen großen, kräftigen 16-jährigen, gleichgültig und abgebrüht wirkenden Jugendlichen, der mich kritisch und erwartungsvoll musterte. Er hatte einen Schulverweis bekommen, war wegen kleinerer Einbrüche und Schlägereien polizeibekannt. Die Eltern beschrieben ihn in einem gemeinsamen Aufnahmegespräch als aufbrausend und grenzüberschreitend, aber phasenweise auch antriebsarm und bedrückt.

Seinen Blick auf mir spürend, überlegte ich, ob ich autoritär genug wirkte, er mir zuhören würde, wie ich mich ihm entgegenstellen könnte. Trotz vieler besuchter Psychologie- und Therapieseminare und eines großen Stapels studierter Fachliteratur, wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ein Manual, auf das ich mich hätte beziehen können, eines, in welchem ich schrittweise Handlungsvorgaben vorfinden würde. Obwohl ich hartnäckig versuchte, seinen Panzer zu durchbrechen, machte der Jugendliche es mir nicht leicht, mit ihm ins Gespräch zu kommen und mehr über ihn zu erfahren. Und dennoch: Er blieb 50 Minuten lang und erschien auch zu den weiteren Terminen.

Im Nachhinein ist mir bewusst, wie eindrücklich und aussagekräftig die erste Begegnung mit meinem Patienten war – wie viel sie über den Patienten, unsere Beziehung und auch über mich aussagt. Sie führt mir meine eigene Unsicherheit als angehende Therapeutin vor Augen. Sie lässt mich den unausgesprochenen Erwartungsdruck des Patienten spüren, der mich musterte, als wollte er herausfinden, was ich ihm als Therapeutin bieten konnte. Der erste Termin zeigt mir auch, dass der Patient einen hohen Leidensdruck hatte, Hilfe suchte und auf seine Art sehr wohl in Beziehung ging. Wie leicht hätte er aufstehen, das Gespräch vorzeitig beenden und gehen können. Selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte ihn nicht aufhalten können. Am stärksten haben mich aber sein Auftreten und seine einschüchternde Ausstrahlung beschäftigt, was diese bei mir ausgelöst hatte und wohl auch bei anderen auslösen würde.

Ein wichtiger Aspekt, der das tiefenpsychologische Arbeiten für mich auszeichnet und spannend macht, ist es, das Augenmerk darauf zu haben, was sich weit über das Gesagte hinaus zwischen Patient*in und Therapeut*in abspielt. Lorenzer führte hierfür das Konzept des Szenischen Verstehens ein (Lorenzer, 2006). Dabei beschreibt der Psychoanalytiker und Soziologe vier Ebenen des Verstehens in Interaktionen. Zum einen ein logisches Verstehen, das sich auf den Inhalt des Gesprochenen bezieht, die Informationen, die sich daraus ergeben. Des Weiteren ein psychologisches Verstehen, das der Beziehung der Interaktionspartner*innen einen emotionalen Wert verleiht. Das szenische Verstehen erfasst die Situation im Gesamten mit allen Umgebungsbedingungen und Äußerungen über das Gesagte hinaus. Das tiefenhermeneutische Verstehen schließlich liefert über die dargebotene Szene einen Zugang zu verborgenen Wünschen und Abwehrmechanismen. In Bezug auf die Therapiesituation lässt sich festhalten, dass vieles, das sprachlich nicht ausgedrückt werden kann, dennoch Eingang in die Interaktion zwischen Therapeut*in und Patient*in findet. Dies geschieht in der Form, dass verdrängte Erlebnisse und Erfahrungen der Patient*innen in der therapeutischen Beziehung ausagiert werden, ein Gegenüber in die Inszenierung eingebunden und ihm eine Rolle zugewiesen wird. Ein Verstehen dieser Dynamik kann dysfunktionale Beziehungsmuster der Patient*innen aufzeigen und diese erlebbar sowie korrigierbar machen.

Rückblickend erscheint es mir noch verständlicher, dass eine Therapieform, die den Einfluss von zwischenmenschlicher Beziehung so stark betont, nicht alleine durch Fachliteratur und Seminare verstanden werden kann, sondern in der Beziehung zu einem Gegenüber erlebt werden muss. Wenn uns frühe Beziehungserfahrungen prägen und entscheidend dafür sind, wie wir mit anderen Menschen in Kontakt treten, wie wir mit Problemen und Schwierigkeiten umgehen und wie wir uns selbst oder andere erleben, muss man auch als Therapeut*in in Beziehung gehen, um dies zu spüren, zu erkennen und bewusst zu machen.

1.2 Die Macht des Unbewussten

Wie schon deutlich wurde, gestalten neben bewussten Vorgängen auch unbewusste Prozesse die Beziehung zwischen Patient*in und Therapeut*in. Am bedeutsamsten sind hier die Übertragung und Gegenübertragung, erstmals von Freud beschrieben. So werden (oftmals unbewusste) Erwartungen und Wünsche der Patient*innen auf Therapeut*innen übertragen, in der Hoffnung, dass diese von ihnen erfüllt werden (Übertragung). Therapeut*innen kann dabei die Rolle einer Person zugeschrieben werden, mit der Patient*innen einen Konflikt hatten oder haben, ihn aber nicht lösen können. Ein junger erwachsener Mann, der in seiner Kindheit wiederholt von seiner psychisch kranken Mutter alleine gelassen wurde, kann unbewusst den Wunsch nach Zuwendung und Fürsorge auf seine Therapeutin übertragen, gleichzeitig aber auch die Angst, von ihr verlassen zu werden. Dieser Wunsch und das Gefühl gelten eigentlich der Mutter, durch die Übertragung auf die Therapeutin lassen sie sich jedoch im Hier und Jetzt in der Therapie bearbeiten. Ebenso kann eine erwachsene Frau mit einem kritischen, abwertenden und von hohen Ansprüchen geprägten Vater in der Therapie bemüht sein, dem männlichen Therapeuten zu gefallen und ihm alles recht zu machen, um Anerkennung und Lob zu erhalten, was sie von ihrem Vater nicht bekommen hat.

Bei Therapeut*innen entstehen wiederum Erwartungen, Wünsche und Gefühle als Reaktion auf Patient*innen (Gegenübertragung). Eine Therapeutin fühlt sich durch ihre Patientin nicht wahrgenommen, da diese ihr oftmals ins Wort fällt und über Fragen und Einwürfe hinweggeht. Einem anderen Patienten gegenüber hegt sie dagegen mütterliche Gefühle, möchte ihn beschützen und schonen. Um diese Reaktionen effektiv in den therapeutischen Prozess einbinden zu können, muss gut unterschieden werden, ob sie durch Patient*innen oder die eigene Lebensgeschichte hervorgerufen werden.

Unbewusst kann der Therapieprozess auch behindert werden, was sich in Form von ständigem Zuspätkommen, kurzfristigen Terminabsagen, »keine Ahnung«- und »ich weiß nicht«-Antworten oder einem Ausweichen manifestieren kann und als Widerstand bezeichnet wird. Dieser sollte Patient*innen gegenüber in einer für sie angemessenen Form aufgegriffen und gedeutet werden, um eine effektive Weiterarbeit nicht zu gefährden.

Am eindrücklichsten habe ich die Macht des Unbewussten in einer Supervisionsstunde erlebt. Dort habe ich meiner Supervisorin von den vorangegangenen Terminen mit einer 7-jährigen Patientin berichtet – sich immer wiederholende Spielsequenzen im Puppenhaus, die ich nicht deuten konnte. Während des Berichtens wurde ich plötzlich sehr traurig und merkte, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Auch der Supervisorin blieb dies nicht verborgen. Sie sprach mich darauf an und fragte, ob dies mit mir, meiner aktuellen Lebenssituation oder meiner Familie zu habe. Ich verneinte, versicherte, dass bei mir alles gut sei. Das Berichten über die Patientin und unsere letzten Stunden hatte mich traurig gemacht, und obwohl mir ein traumatisches Erlebnis in ihrer Vorgeschichte bekannt war, die Patientin seit einigen Monaten häufig gedrückt und traurig zu mir kam, konnte ich mir nicht erklären, warum ich gerade in diesem Moment so reagierte. Nach kurzem Schweigen fragte die Supervisorin, ob es sein kann, dass sich der Todestag der älteren Schwester meiner Patienten jähre, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Ich war völlig irritiert und verblüfft, blätterte aber umgehend in meinen Unterlagen nach. Die Supervisorin hatte recht. Im Gegensatz zu mir hat sie die Traurigkeit nicht nur gespürt, sondern konnte sie auch zuordnen. Mir war nicht bewusst, dass der Todestag so nah war, die Patientin hatte dies nicht angesprochen. Vermutlich hatte ich es wohl auch verdrängt, um mich nicht dem Schmerz der Patientin stellen zu müssen. Und dennoch war er da. Mir hat das Verstandenwerden durch die Supervisorin Erleichterung gebracht. In den folgenden Therapiestunden konnte ich dann meine Patientin besser verstehen, ihr mitfühlend und tröstend begegnen, denn ich hatte wirklich gespürt, was sie bewegt, aufwühlt, abwehrt und was sie nicht in Worte fassen konnte, was sie aber immer begleitet hat und auch in den Therapieterminen anwesend war. Wir konnten gemeinsam um ihre Schwester trauern.

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