Kapitel 4
IN DIESEM KAPITEL
Womit man bezahlen kann
Bar oder mit Karte zahlen
Onlineshopping
Das kleine Shoppingschutz-Einmaleins
Rückgabe, Reklamation und Nachbesserung
Schnäppchenalarm: Sonderangebote
Geldfallen: mehr Disziplin beim Shoppen
Wenn man es geschafft hat, etwas Geld zu verdienen und zu sparen, kommt der schöne Teil der Übung: Geld ausgeben. Aber wie gibt man sein Geld am besten aus, wie bezahlt man, und welche Fallen lauern beim Einkauf? Mit diesen Fragen beschäftigt sich dieses Kapitel.
Klarer Fall – bezahlen muss man, doch womit? Im zweiten Kapitel haben wir schon etwas über Zahlungsarten gelernt, hier wollen wir noch einmal einen genaueren Blick auf die verschiedenen Bezahlmöglichkeiten werfen. Bezahlen können Sie grundsätzlich mit
Bargeld,
Debitkarte,
Kreditkarte,
Prepaidkarte,
per Lastschrift oder Überweisung,
per Vorkasse, Rechnung oder Nachnahme.
Schauen wir uns das mal näher an.
Bargeld: Scheine und Münzen
Das kennen Sie: »Bargeld lacht.« In der Eurozone lachen vor allem die 50-Euro-Scheine, wertmäßig machen sie den größten Anteil des Banknotenumlaufs aus, gefolgt von den 100-Euro-Scheinen. Bei den Münzen ist es etwas kleinteiliger: Die 1-Cent-Münze ist von den Stückzahlen her die am meisten verbreitete Münze, zusammen mit der 2- und der 5-Cent-Münze machen sie rund zwei Drittel der umlaufenden Münzen aus; wertmäßig aber sind das nur rund 7 Prozent des Münzumlaufs. Die 1- und 2-Euro-Münzen kommen auf rund 70 Prozent des Wertes aller umlaufenden Münzen.
… können Sie bei der Bundesbank in neues Geld umtauschen, wenn Sie entweder mehr als die Hälfte des Geldscheins vorlegen oder nachweisen können, dass die fehlenden Teile von Geldscheinen, von denen die Hälfte oder weniger vorgelegt wird, vernichtet wurden. Auch beschädigte Münzen ersetzt die Bundesbank, allerdings nur, wenn – das gilt auch für Scheine – die Beschädigung nicht mutwillig war. Verpacken Sie alle Reste des Geldes, füllen Sie den »Erstattungsantrag für beschädigte DM/Euro-Note(n)/-Münze(n)« aus (den finden Sie auf der Homepage der Deutschen Bundesbank) und bringen oder schicken Sie das Ganze an die Deutsche Bundesbank (alternativ können Sie auch Ihre Bank bitten, das für Sie zu übernehmen).
Über die Vor- und Nachteile der Bezahlung mit Bargeld sprechen wir in diesem Kapitel etwas weiter hinten.
Bargeld ist zwar gesetzliches Zahlungsmittel, aber Verkäufer dürfen die Annahme von Bargeld – auch von bestimmten Scheinen, beispielsweise 500-Euro-Scheinen – ablehnen. Sie müssen allerdings darauf vor dem Kauf hinweisen. Was Münzen angeht, muss ein Händler maximal 50 Stück akzeptieren.
Debitkarten, auch EC-Karte genannt
Eine Debitkarte hat fast jeder von uns, das ist vor allem die umgangssprachlich als EC-Karte bezeichnete Karte, die heute allerdings Girocard heißt. Girocard ist das gemeinsame Rahmenwerk für Debitkarten in Deutschland, das den Zahlungsverkehr vereinheitlichen soll. Ohne ein solches vereinheitlichendes Rahmenwerk könnte der Kunde der bayerischen A-Bank kein Geld bei der B-Bank in Rheinland-Pfalz abheben.
Debitkarten sind mit einem Girokonto verbunden und ermöglichen damit bargeldlose Bezahlung sowie das Geldabheben vom Automaten. Der zu zahlende Betrag wird direkt vom Konto abgebucht. Zum Bezahlen muss man eine PIN eingeben, die mit dem Chip abgeglichen wird, der sich auf der Karte befindet. Wenn Sie ein Girokonto bei Ihrer Bank eröffnen, bekommen Sie mehr oder weniger automatisch eine Girocard dazu, auf der dann der Name Ihrer Bank steht. Das Girocard-Verfahren wird im Ausland nicht unterstützt, weswegen die meisten deutschen Karten zusätzlich eine Bezahlfunktion von Maestro (vom Unternehmen Mastercard, damit können Sie weltweit zahlen) oder V Pay (vom Unternehmen Visa, das funktioniert nur innerhalb Europas) haben, zwei international verbreitete Debitkartensysteme.
Wenn Sie auf Ihre Girokarte schauen, finden Sie dort in der Regel ein »V« für V Pay oder ein Logo von Maestro – damit wissen Sie, mit welchem System Sie im Ausland bezahlen. Manche Karten bieten auch beide Systeme an.
Wenn Sie mit Karte zahlen, werden Sie bisweilen dazu aufgefordert, statt der PIN eine Unterschrift abzugeben – dann bezahlen Sie mittels eines elektronischen Lastschriftverfahrens. Der Händler liest aus der Karte die Bankinformationen aus, lässt Sie unterschreiben und hat damit das Recht, den auf dem Bon ausgewiesenen Betrag von Ihrer Bank abzubuchen. Diese Version haben viele Händler gewählt, weil es die billigere Alternative zum PIN-Verfahren war, für das die Händler die Banken bezahlen müssen. Da aber diese Gebühren mittlerweile sinken, gehen Experten davon aus, dass diese Form des Bezahlens in den kommenden Jahren verschwinden wird.
Kreditkarten: Visa und Co
Der Unterschied zwischen einer Debit- und einer Kreditkarte ist rasch erklärt: Während bei einer Debitkarte der zu zahlende Betrag sofort vom Girokonto abgebucht wird, geschieht das bei einer Kreditkarte nicht. Die Kreditkartenumsätze werden zumeist über einen Monat gesammelt und dann zusammen in Rechnung gestellt. Die Kreditkartengesellschaft gibt Ihnen also einen Kredit, den Sie am Ende des Monats begleichen müssen.
Das funktioniert recht einfach:
Sie beantragen bei Ihrer Bank eine Kreditkarte, die Sie bekommen, wenn Sie einen Wohnsitz in Deutschland haben, mindestens 18 Jahre alt und kreditwürdig sind (über Kreditwürdigkeit und Schufa haben Sie in Kapitel 3einiges gelernt).
Die Bank legt dann einen sogenannten Verfügungsrahmen fest, das ist sozusagen der Kredit, den Ihnen Ihre Bank monatlich einräumt.
Nun bezahlen Sie mit der Karte – bei manchen Karten können Sie auch per PIN Geld abheben, ansonsten reicht Ihre Unterschrift; manche Karten erlauben auch kontaktloses Bezahlen.
Am Ende des Monats schickt Ihnen Ihre Bank die Kreditkartenabrechnung, die Sie dann begleichen müssen. Bezahlen Sie nicht alles auf einen Schlag, fallen Zinsen an. Manche Kreditkarten sind direkt mit dem Girokonto verbunden, es gibt auch Prepaidvarianten.
Bezahlen können Sie mit der Kreditkarte fast überall und weltweit, vor allem bei Hotelbuchungen, für Mietwagen und Flüge.
Manche Kreditkartenunternehmen wie Mastercard oder Visa bieten auch Debitkarten an, die man fälschlicherweise für Kreditkarten halten könnte. In der Regel können Sie damit auch überall bezahlen, aber bei der Buchung von Mietautos oder bei Hotelreservierungen kann es zu Problemen kommen.
Ein solcher Service ist in der Regel nicht kostenlos. Folgende Kosten können anfallen:
eine Jahresgebühr (die auch entfallen kann, wenn man beispielsweise einen bestimmten Mindestumsatz macht),
Gebühren beim Geldabheben von Geldautomaten,
Gebühren bei Zahlungen im Ausland,
Kreditzinsen für noch nicht gezahlte Außenstände.
Die genauen Konditionen müssen Sie erfragen, wenn Sie sich auf die Suche nach einer Kreditkarte begeben. Der Konditionenvergleich wird dadurch erschwert, dass Kreditkartenanbieter ihre Karten oft mit Zusatzfunktionen, beispielsweise Versicherungen, versehen.
Schauen Sie bei den Zusatzangeboten, vor allem den Versicherungen, genau hin. Oft sind deren Leistungen schon durch andere Versicherungen, die Sie bereits haben, abgedeckt.
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