Hans Conrad Zander - Warum es so schwierig ist, in die Hölle zu kommen

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Warum es so schwierig ist, in die Hölle zu kommen: краткое содержание, описание и аннотация

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Es gibt auch in der Religion so etwas wie Stimmung. Die katholische Stimmung aber ist derzeit so schlecht wie nie zuvor. Hans Conrad Zander hält dem ein katholisches Selbstverständnis entgegen, das nach dem Vorbild Dantes die Religion als Divina Commedia versteht, als ein Schauspiel von hinreißendem, ja göttlichem Unterhaltungswert. Um einem Irrtum vorzubeugen: Zanders gute Laune entspringt nicht etwa der vielstrapazierten «Fröhlichkeit im Herrn», sondern im Gegenteil einer dem jüdischen Humor angelehnten «selbstironischen Katholizität». Von den dreißig Geschichten sind fünfzehn dem vergriffenen Band «Warum waren die Mönche so dick?» entnommen und sorgfältig überarbeitet. Zu diesen klassischen Geschichten hinzugefügt sind fünfzehn neue, bisher ungedruckte Texte aus der WDR-Serie «Zeitzeichen».
"Nicht wenige Bücher von Hans Conrad Zander habe ich begleitet. Doch keines scheint mir so dringend nötig wie dieses." Thomas Schmitz, Herausgeber

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Es ist jetzt Zeit für eine Warnung. So mancher hat ja schon geprahlt, er habe vor der Hölle keine Angst, wenn er denn müsse, wolle er da gern hinein. Da seien schließlich alle interessanten Leute. So ein Aufschneider beweist nur eines: dass er nicht einmal den Anfang von Dantes Inferno gelesen hat. Dort, noch vor dem Abstieg zu den Verdammten, hat Dante etwas erlebt, was an Beklemmung die Hölle übertrifft.

„In sternenloser Finsternis“, unmittelbar vor dem Höllentor, treiben Menschen ohne Zahl jammervoll im Kreise, „wie Sand gejagt in einem Wirbelsturme“. Das sind, schreibt Dante, „die lauen Seelen“. Menschen, die sich im Leben nie für etwas eingesetzt haben, weder für das Gute, noch für das Böse. Immerzu waren sie nur darauf bedacht, sich zum eigenen Vorteil aus allem Streit der Welt schlau herauszuhalten. Jetzt, im Jenseits, irren die „lauen Seelen“ ewig heimatlos herum. „Der Himmel“, sagt Dante wörtlich, „will sich nicht mit ihnen schänden.“ Doch auch den Teufel ekelt´s vor solchen Menschen so, dass er vor ihnen das Höllentor zuschlägt. Mit wilden Schmerzenslauten, bald gellend, bald heiser, betteln sie verzweifelt, vergeblich um Einlass.

Dies ist die Gefahr, die allzu viele Menschen verkennen: nicht, dass sie in die Hölle müssen, sondern, im Gegenteil, dass sie niemals hineindürfen in die Hölle.

Mein Rat an alle, die keine Chance haben, selber in die Hölle zu kommen: Lest Dante. Lest die „Göttliche Komödie“. Aber nur den ersten Band. Nur das Inferno. Dreiunddreißig Gesänge voll höllischer Phantasie, jedoch gefasst in so himmlisch schöne Verse, wie sie kein anderer jemals schrieb:

„Lasciate ogni speranza – Trittst du hier ein, lass alle Hoffnung fahren!“

II. Himmlische Momente der katholischen Antike

Wie die heilige Paula den Zölibat erfand

Worin wir den heiligen Hieronymus näher kennen lernen .

Ungeheuer war, anno 385, die Aufregung in Rom. Auf den Straßen tobten die Heiden, in den Kirchen tobten die Christen. Ganz Rom schien zu toben gegen einen einzigen Mann. Ich spreche seinen Namen mit Ehrfurcht aus: Eusebius Sophronius Hieronymus.

Der heilige Hieronymus gilt heute als der größte Gelehrte der späten Antike. Als „Kirchenvater“ und als „Kirchenlehrer“ verehren wir ihn. Als einer der größten Heiligen des Altertums wird er auf allen Altären der katholischen Welt gefeiert. Warum dann trat im August 385 eigens ein römisches Konzil zusammen, um einen so großen Heiligen mit Schimpf und Schande aus der Heiligen Stadt zu verbannen?

Das liegt daran, dass der heilige Hieronymus, mitten in Rom, eine Sache vertreten hat, die wenig Freunde kennt. Wenig Freunde unter den Heiden, wenig Freunde, ach, auch unter den Christen. Der heilige Hieronymus war ein leidenschaftlicher Prediger der Keuschheit. In die Kirchengeschichte ist er eingegangen als Apostel des Zölibats.

Freilich wissen wir aus der feministischen Theologie, dass überall dort, wo ein Mann als Heiliger verehrt wird, das wirkliche Verdienst einer heiligen Frau zukommt, die zu Unrecht in seinem Schatten stand. Betrachten wir die römischen Kampfjahre des heiligen Hieronymus unter diesem feministischen Gesichtspunkt, so fällt etwas Verblüffendes auf: Im Schatten dieses großen Zölibatsapostels hat nicht etwa nur eine Frau gestanden, sondern eine ganze Frauen bewegung .

Die heilige Marcella und die heilige Lea, die heilige Albina und die heilige Principia, die heilige Blaesilla und die heilige Asella, die heilige Praetextata und die heilige Fabiola, die heilige Titiana und die heilige Furia – nicht irgendwelche Betschwestern waren das um den heiligen Hieronymus, sondern die reichsten, die mächtigsten, die gebildetsten Frauen von Rom. Doch keine war so reich, so mächtig, so gebildet wie die Frau, die im gemeinsamen Kampf für den Zölibat zu seiner Lebensgefährtin werden sollte. Das ist die heilige Paula.

Aus dem Geschlecht der Scipionen und der Gracchen stammte Paula. In dieser unerhört tapferen und intelligenten Frau, so urteilt Montalembert, hat sich der Geist der römischen Republik ein letztes Mal verkörpert. Was konnte eine Frau von solchem Format, von solchem Reichtum bewegen, einen Keuschheitsprediger zu betreuen, einen Zölibatsapostel zu finanzieren?

Wer eine Antwort auf diese Frage sucht, der fahre nach Pompeji und schaue sich dort mit eigenen Augen in der späten Antike um. Sex von oben, Sex von unten, Sex von vorne, Sex von hinten, an allen Wänden nichts als Sex. Kitschiger Sex, ordinärer Sex – was auffällt, ist der schlechte Geschmack, die billige Aufdringlichkeit all dieser Fresken und Graffiti. Der berühmte „Phallus auf der Waage“ zum Beispiel ist bestenfalls eine Illustration zur These des Erasmus von Rotterdam, dass der Penis das „dümmste aller Glieder“ des Menschen sei.

Nicht an den Orgien eines Nero, nicht an den Ausschweifungen eines Caligula ist Rom zugrunde gegangen. Viel unerträglicher war jener banale sexuelle Alltag der späten Antike, wie er in Pompeji anschaulich erhalten ist: dieser geistlose Konformismus allgemeiner Sexgläubigkeit, diese grinsende Allgegenwart des Ordinären, diese spießige Normalität des Obszönen, für die britische Historiker den Begriff „lascivious rectitude“ geprägt haben. Das heißt auf Deutsch „Geilheits-Konformismus“.

Die meisten Frauen mussten sich das gefallen lassen. Aber nicht alle. Nicht die Frauen, die finanziell unabhängig waren. Das waren die unverheirateten Frauen mit Geld, vor allem die steinreichen Witwen aus dem römischen Patriziat. Wie zum Beispiel Marcella und Paula.

Maßlos war die Erbitterung dieser Frauen aus den großen alten republikanischen Familien. Der Niedergang Roms in der politischen Diktatur und im Konformismus der Sexgläubigkeit, in ihren Augen war es ein und dasselbe. Rom war verkommen zur „cloaca maxima“. Und es gab keine Rückkehr zur alten römischen Familienordnung. Es gab nur den großen Sprung nach vorn. Ins Christentum. In die Keuschheit.

Simone de Beauvoir hat einmal gesagt, für die moderne Frauenbewegung gebe es in der Vergangenheit kein anderes Vorbild als die reichen Frauen. Nur reiche Frauen nämlich konnten sich, früher schon, die Selbstbestimmung leisten . Im Palast der heiligen Marcella auf dem Aventin, im römischen Stadt-Salon der heiligen Paula beginnt die Emanzipationsbewegung des 4. Jahrhunderts, die Frauenbewegung für Keuschheit und Zölibat.

Was die reichen Witwen vormachten, das machten bald die reichen Töchter nach. Bei den Christen waren sie, wenn sie das Gelübde der Jungfräulichkeit ablegten, hochgeachtet. Gleichzeitig behielten sie, weil keinem Manne untertan, die Verfügung über ihr Geld.

Die kleine Schar der Männer, die mit diesen Frauen gemeinsame Sache machten, war von anderem Schlag. In heutige Begriffe übertragen war der heilige Hieronymus der führende Kopf unter den römischen Linksintellektuellen.

Was ist ein Linksintellektueller? Das ist ein Mann, der mit allen andern Streit hat, weil er gegen das Böse kämpft, an dem die andern schuld sind. Bös ist zum Beispiel die Umweltverschmutzung. Im 4. Jahrhundert gab es leider noch keine Umweltverschmutzung. Was ein rechter Linksintellektueller war, der kämpfte, ersatzweise, gegen die moralische Umweltverschmutzung und machte, wie der heilige Hieronymus, als Keuschheitsapostel intellektuelle Karriere.

Es war ein kleiner Unterschied zwischen der heiligen Paula und dem heiligen Hieronymus, wenn sie ihn in ihrem eleganten römischen Salon empfing: Sie , die hochgebildete, reiche Erbin Scipios, er , der intellektuelle Emporkömmling aus der dalmatinischen Provinz, von so obskurer Herkunft, dass die Angaben über seine Geburt um fünfzehn Jahre auseinanderklaffen. Sie war die römische domina, die hohe Lady, die ihm ihr Ohr gnädig neigte, die ihn förderte, ihn zum großen Keuschheitsapostel aufbaute. Und der es doch im Jahr 385 nicht gelang, ihn vor den empörten Machos zu schützen und seine Abschiebung aus Rom zu verhindern.

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