Theologie im Kontext des Ersten Weltkrieges

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Der Band fragt nach dem Verhältnis christlicher Kirchen und Theologien zum Ersten Weltkrieg. Welche Rolle spielten sie in den innenpolitischen Verhältnissen und kulturellen Phänomenen, die in die «Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts» führten? Gerade Theologen begrüßten den Kriegsbeginn mit Aufrufen, Predigten und Bekenntnissen zur Nation. Er schien nicht nur eine Integration aller sozialer Schichten, sondern auch aller Konfessionen in eine umfassende Gemeinschaft zu versprechen. Die Beiträge widmen sich theologischen Motiven für die Legitimation des Kriegs sowie der Frage nach deren Fortleben in den theologischen Aufbrüchen der Zwischenkriegszeit. Die Auswirkungen der traditionellen Lehre vom «gerechten» Krieg kommen dabei
ebenso zur Sprache wie die Suche nach einer neuen Stellung des Christentums in der Moderne.

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Paradigmatisch für den Krieg als „Anruf“ Gottes mag eine Predigt des Paderborner Bischofs Karl Joseph Schulte (1871–1941) stehen:

„Auch von heiligen Tagen, Tagen der Heiligung, darf Gott sei Dank gesprochen werden. In welch unübersehbaren Scharen und mit welch tiefem Ernste haben unsere wehrpflichtigen Männer uns Jünglinge – selbst solche, die Gott und der Kirche jahrelang entfremdet waren – vor dem Auszuge in den Krieg am Beichtstuhl und am Tisch des Herrn sich eingefunden! Der Gedanke an die Ewigkeit und an des Menschen letzte Dinge leuchtete blitzhell in Millionen Seelen auf, die dem Tode täglich nun ins Antlitz sehen müssen; er hat zahllose und unvergeßliche Wunder einer kindlich frommen Rückkehr zu Gott, dem Ewigen und Allbarmherzigen, bewirkt. Und die Daheimgebliebenen? Wann hat man je zuvor solchen Ernst im Lebenswandel, solche Anspruchslosigkeit, solchen Eifer im Guttun wahrgenommen? Wie sehnen sich jetzt die Gläubigen nach den übernatürlichen Kraft- und Trostquellen der heiligen Gnadenmittel der Kirche, wie drängen sie sich täglich am Morgen und am Abend zu den kirchlichen Stätten des Wortes Gottes, des gemeinsamen Gebetes und des heiligen Opfers!“ 81

Diese Argumentation wurde auch dann noch aufrechterhalten, als bereits in den ersten Kriegsmonaten ein deutliches Nachlassen der religiösen Betätigung der Soldaten 82, ja ein deutlicher Sittenverfall 83zu bemerken war. Der Jesuit Peter Lippert (1879–1936) pries – nach über einem Jahr Kriegserfahrung – geradezu hymnisch die inneren „Errungenschaften“ des Krieges, die vielleicht größer seien als der äußerliche Sieg: Die „Hochspannung des Geistes“, den „rastlosen, unverdrossenen Arbeits- und Opferwillen“, das Aufhören von „Partei- und Bruderzwist“, die Überwindung sozialer und gesellschaftlicher Schranken, die „Kameradschaftlichkeit des ganzen Volkes“, die soziale „Gebe- und Opferfreudigkeit“, die sich allgemein zeige.

„Als vor vierzehn Monaten das gigantische Ringen anhob, da war es uns, als ob neue Morgenröten aufgingen hinter den Bergen, als ob neue Lebensquellen aufspringen wollten in allen Gründen, als ob neues Geisteswehen herangebraust käme von allen Höhen und Tiefen. Da fühlten wir uns, nach dem ersten ungeheuren und unfaßbaren Eindruck, wie neugeboren. Wir erwachten zu einer neuen Wirklichkeit. Wie wenn ein langer und böser Traum verflogen wäre und frische Morgenwinde uns die von Nichtigkeiten und Narrheiten heißgewordenen Stirnen kühlten. Wir sprachen erstaunt und beglückt von der Wiedergeburt des Volkes, von der politischen, sittlichen, religiösen Wiedergeburt. Und es war nicht alles Täuschung. So lange wir leben werden, wir Zeitgenossen dieses Krieges, werden wir Gott kniefällig zu danken haben, daß wir sie erleben durften, diese Zeit, wo wir unser Vaterland, unsere Seele, unsern Gott neu entdeckten“ 84.

Lippert sah allerdings die Gefährdung solcher Errungenschaften und er verband deshalb mit seinem Jubel sehr konkrete Vorstellungen, Erwartungen und Aufgaben an das Volk, vor allem aber an die ganze Seelsorgstätigkeit der Nachkriegszeit. Die gemachten Erfahrungen müssten seiner Ansicht nach auch zu einer Läuterung der Kirche, der Pastoral führen. Alles komme darauf an, „daß eine regelmäßige Seelsorge auch die Bevölkerungsschichten erfasse, die ihr bisher entgangen“ waren, „besonders in den Großstädten“. „Die Sammlung und Betreuung der in besonderem Maße Gefährdeten, der Zugewanderten und der schulentlassenen Jugend“ werde zu einer der dringendsten Aufgaben werden. Lippert forderte eine individuellere Gruppenseelsorge, das Ausschöpfen der liturgischen Möglichkeiten. Die von vielen Feldgeistlichen an den Tag gelegte „außergewöhnliche Rührigkeit, Weitherzigkeit und Entschlossenheit“ müsse weitergehen. Religiöse und liturgische Gebräuche und Gepflogenheiten hätten keinen Wert an sich, sondern müssten angetastet und an die veränderten Zeitverhältnisse angepasst werden. Es müsse ernst gemacht werden mit der gewonnenen Einsicht, „daß die Seelsorgsformen und Seelsorgsmittel für die Menschen da sind, nicht umgekehrt“ 85. Und dies habe auch Konsequenzen für die Theologenausbildung:

„Die wohltätige Mischung der Theologiestudierenden und Ordensbrüder mitten unter die Krieger aus den andern Ständen, die von reichem Segen gekrönte Bereitwilligkeit, mit der die Priester das Leben in den Schützengräben, die glühenden Märsche und die kalten Winterfahrten, die Gefahren und Strapazen geteilt haben mit den Regimentern und Divisionen, die ihrer Seelsorge anvertraut waren, all das hat uns aufs neue das Ziel gezeigt, zu dem wir unsere Priesteramtskandidaten erziehen, zum unmittelbaren Leben in und mit dem Volk, zu möglichst lebendiger Berührung mit dem Denken und Fühlen der Volksseele, zu einem gewandten und klug sich anpassenden Verkehr mit Angehörigen aller Stände und Bildungsschichten, vor allem aber zu selbstverleugnendem und opferwilligem Eingehen auf die abgrundtiefen Nöte des Menschenherzens und zu der unermüdlichen und unverdrossenen Arbeitsfreudigkeit und Unternehmenslust, wie sie unserem gesunden und begabten Volk eigen ist, und wie sie in erhöhtem Maße all denen zu eigen sein muß, die unter diesem Volke arbeiten, die dieses Volk führen sollen“ 86.

Fremdbilder und nationale Sympathien

Für die deutschen Katholiken war es ein offen zutage liegendes Dilemma, gegen eine vornehmlich katholische Nation wie Belgien oder Frankreich Krieg führen zu müssen. Dieses Problem wurde in den ersten Monaten in der Öffentlichkeit ausführlich debattiert. Als Hauptargument wurde den Franzosen jede Religiosität abgesprochen 87– verbunden mit dem Vorwurf der „französischen Krankheit“, die vor allem ins Sexuelle zielte 88. In Frankreich herrschten stolzer Unglaube, freche Sittenlosigkeit, „maßloses Versunkensein ins Irdische“ und eine grausame Verfolgung der Kirche Christi 89. Der Laizismus, die Trennung von Staat und Kirche von 1905, habe schlimme Folgen gezeitigt. Auch sei es „ein trauriges Zeichen für die ‚große Nation‘, daß sie ihre Religionsdiener zum Tragen der Waffe zwingt. Kein Volk der Welt, nicht einmal das wildeste, tut das sonst“ 90. Jüngste Zeichen einer religiösen Erneuerung seien kaum mehr als eine Inszenierung, um den Heiligen Stuhl für Frankreich einzunehmen 91.

Die Erfahrung mit französischen Kriegsgefangenen ließ die Urteile über die Frömmigkeit der Franzosen allerdings allmählich besser werden. Dass das französische Volk nicht so ungläubig sei, wie es vielfach scheine, sondern nur Opfer eines religionsfeindlichen Staats, wird jedoch ebenfalls zum Argument für den Krieg gewendet: Die deutschen katholischen Soldaten hätten „eine Vorbildfunktion für die Wiederbelebung des Glaubens im Feindesland“ 92.

Der Kriegseintritt Italiens, und somit einer weiteren katholischen Nation, forderte die Katholiken im Mai 1915 abermals heraus. Das Rechtfertigungsproblem, gegen die eigenen Glaubensbrüder kämpfen zu müssen, wurde ähnlich gelöst wie hinsichtlich Frankreichs: Man verwies darauf, die eigentlich kriegstreibenden Kräfte seien die antikirchlich eingestellten Enkel Garibaldis, insbesondere aber die Freimaurer, die in Italien eine reale Macht bildeten. Die italienischen Katholiken hätten den Kriegseintritt Italiens hingegen abgelehnt 93.

Aus dem Verhältnis zum anglikanischen Großbritannien ließen sich keine konfessionsspezifischen Argumentationsmuster entwickeln, außer dass für Irland Sympathien geweckt wurden 94. Das Zarenreich wurde von Beginn des Krieges an stereotyp als unzivilisiertes Land dargestellt 95. Russland habe die katholische Kirche und die Katholiken seit Jahren aufs Schärfste verfolgt 96.

1915 wurden die deutschen Katholiken von „religiöser Seite“ her massiv angegriffen, und zwar durch die von französischen Katholiken verfasste Schrift La Guerre Allemande et le Catholicisme . Unter dem Pro tektor des Pariser Erzbischofs hatten sich 43 Katholiken, unter ihnen zwei Kardinäle und neun Bischöfe, zusammengefunden, um den deutschen Glaubensbrüdern Hochverrat an ihrer Religion vorzuhalten 97. Die französische „Kriegsarbeit“ der Theologen wird man nicht nur als Ausdruck eines „Nationalismus“, sondern vor allem als Versuch werten müssen, der Isolation zu entkommen, in die der französische Laizismus die Kirche in Frankreich getrieben hatte. Von daher war die Situation der französischen Katholiken mit jener der deutschen Katholiken in einer Zeit neu aufflackernder Kulturkämpfe durchaus verwandt.

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