Der Sattel bestimmt maßgeblich über den Sitzkomfort und die Beinfreiheit während der Abfahrt. Je nach Disziplin werden ganz verschiedene Anforderungen an das Bike-Sofa gestellt.
Ein Cross-Country- oder Marathonsattel sorgt auch auf langen Strecken für eine gesunde Sitzposition. Im Vordergrund steht hier das Sitzen und nicht die Freiheit während der Abfahrt.
Für den All-Mountain- oder Enduro-Bereich gilt, der Sattel soll für Anstiege bequem sein, während der Abfahrt aber kein Hindernis darstellen. Aus diesem Grund werden die Sattel-Kanten abgerundet, sodass der Sattel bei der Abfahrt nicht negativ auffällt.
Während der All-Mountain-Sattel zur Komfort-Steigerung noch etwas mehr Sattel-Polster besitzt, ist der Enduro-Sattel noch etwas sportlicher und dadurch auch leichter.
Ein Downhill- oder Dirt-Sattel hingegen dient weniger zum Sitzen als zum Steuern des Rades. Somit werden diese Sättel eher klein und unauffällig gestaltet, um definitiv während der Abfahrt nicht zu stören. Die Kanten werden mit mehr Sattel-Polster versehen, um eventuelle Schläge besser abfedern zu können.
1.2.7Schaltung (1 Kettenblatt, mehrere Kettenblätter)
Früher hat man für Bikes, mit denen sowohl bergauf wie auch bergab gefahren wurde, aufgrund der Kassetten mit wenig Bandbreite, vorne 2–3 Kettenblätter benötigt. Heute gibt es Kassetten mit wesentlich größeren Bandbreiten, sodass es sich empfiehlt, vorne nur ein Kettenblatt zu fahren. So wird sichergestellt, dass die Kette besser geführt wird und somit nicht abspringt. Spezielle narrow-wide Kettenblätter sichern zusätzlich den Halt der Kette auf dem Kettenblatt. Schaltwerke mit integrierten Kupplungen kontrollieren den Losbrechmoment und stabilisieren somit die Kette während der ruppigen Abfahrt.
1.2.8Kettenführung (Enduro, Downhill)
Für den Enduro- oder Downhill-Bereich empfiehlt sich zusätzlich zur Schaltung eine Kettenführung, die das Abspringen der Kette gar unmöglich macht! Zusätzlich hilft ein Bashguard, der meistens integriert ist, um das Tretlager und den Rahmen vor Einschlägen von unten zu schützen. Hier unterscheidet man zwischen Führungen oberhalb des Kettenblattes für 1-fach Schaltungen, unterhalb des Kettenblattes für 2/3-fach Schaltungen oder einer Kombination aus beidem für den richtig harten Einsatz.
Dank der modernen Kettentechnologie reicht meistens eine Führung oberhalb des Kettenblattes aus.
Bei Schaltungssystemen mit 2 Kettenblättern sitzt oberhalb der Umwerfer, so dass sich eine zusätzliche Führung nur unterhalb des Kettenblattes umsetzen lässt.
Für den Downhill-Einsatz empfiehlt sich eine Kettenführung, welche die Kette oberhalb und unterhalb des Kettenblattes führt.
Mit den verschiedenen Disziplinen ist auch die Vielfalt an Gabeln und Dämpfern gewachsen. Für jeden Einsatzbereich gibt es die passende Gabel.
Leichte Gabeln mit wenig Federweg um die 100 mm für den Cross-Country- und Marathon-Einsatz. Das Gleiche in stabil, dafür etwas schwerer für den Dirt- und Street-Einsatz.
All-Mountain-Bikes oder Enduro-Bikes kommen mit einer satten Portion mehr Federweg um die Ecke, 140–170 mm und stabilere Rohre sind hier an der Tagesordnung.
Downhill-Gabeln, sogenannte Doppelbrücken-Gabeln, erkennt man an den langen Standrohren, den zwei Gabelbrücken, und der massiven Bauweise.
Den größten Unterschied macht aber das Federungssystem. Aus Sicht des Gewichtes verbaut man mittlerweile fast nur noch Luftfederelemente statt Federn aus Stahl oder Titan. Auch wenn die Stahl- oder Titan-Federn immer noch ein besseres Ansprechverhalten realisieren, stehen ihnen die Luftfederelemente nicht mehr viel nach. Viele Hersteller bieten Systeme, die das Wippen beim Pedalieren unterdrücken oder blockierbare Dämpfungselemente, welche eine verlustfreie Kraftübertragung ermöglichen. Zusätzlich gibt es absenkbare Gabeln, welche die Geometrie des Bikes zum Bergauffahren optimieren.
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