Lenker und Vorbau, in der Kombination auch als Cockpit bezeichnet, entscheiden maßgeblich über das Handling des Bikes und den Fahrkomfort. Höhe und Breite, so wie auch der Versatz des Lenkers durch den Vorbau nach vorne haben einen großen Einfluss auf die Gewichtsverteilung auf dem Bike.
Grundlegend kann man sagen, umso wilder die Disziplin, desto breiter und stabiler sollte auch der Lenker sein. Natürlich spielen auch persönliche Vorlieben und Körpergröße sowie Schulterbreite eine entscheidende Rolle. Über die sogenannten Spacer unter dem Vorbau oder dem Rise (Lenker-Erhöhung) des Lenkers kann die Lenkerhöhe individuell angepasst werden.
Folgende Lenkerbreiten können als
Ausgangsbasis genutzt werden:
Cross-Country / Marathon-Bike: 700–740 mm
All-Mountain- / Enduro-Bike: 720–780 mm
Downhill-Bike: 760 mm aufwärts
Dirt-Bike: 700–780 mm
Die Vorbaulänge bestimmt die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad. Mit den Jahren sind die Rahmen länger und die Vorbauten somit kürzer geworden. Dies sorgt für mehr Laufruhe und Agilität im Gelände. Wenn man das Gefühl von zu viel Druck auf dem Vorderrad hat, sollte die Vorbaulänge verkürzt oder der Lenker erhöht werden, bekommt man hingegen nicht genug Druck auf das Vorderrad, sollte der Vorbau verlängert oder die Lenkerhöhe reduziert werden.
Als Anhaltspunkt gilt hier, je härter die Disziplin, desto kürzer der Vorbau. Die Vorbauhöhe kann, solange der Gabelschaft nicht zu sehr gekürzt wurde, über die Anzahl Spacer unter dem Vorbau sehr gut angepasst werden.
Folgende Vorbaulängen dienen als Basis:
Cross-Country / Marathon-Bike: 50–70 mm
All-Mountain / Enduro-Bike: 40–60 mm
Downhill-Bike / Dirt-Bike: 35–50 mm
Ebenso macht der Einsatz von angepassten Griffen sehr viel Sinn. Verschiedenste Griffformen verbessern ebenso wie Lenker und Vorbau die Position auf dem Bike und erhöhen somit Komfort, Kontrolle und Steuerfreudigkeit.
Anatomische Griffformen und ausgefeilte Gummimischungen absorbieren Schläge und reduzieren eine Überanstrengung der Unterarme, den sogenannten Arm-Pump.
Spezielle Enduro-Griffe drehen, um die richtige Oberkörper-/Unterarmhaltung zu unterstützen und somit die Kontrolle zu erhöhen, das Handgelenk und schieben somit die Ellenbogen weiter nach außen.
Downhill-Griffe kommen mit einer rutschhemmenden Oberseite, einer verzahnten Unterseite zur Grip-Steigerung und einer Gummimischung mit möglichst stabiler Rebound-Dämpfung.
Im Touring- und Komfort-Bereich eignen sich Griffe mit einem Handgelenk stützenden Flügel. Diese erhöhen den Komfort, minimieren die Last auf die Handgelenke und empfehlen sich aus diesem Grund für den Langstreckenbereich. Für den Gravity-Einsatz sind sie eher ungeeignet.
Je härter der Einsatzzweck, desto stärker sollte auch die Bremse zugreifen können.
Für ein Cross-Country oder Marathonbike reicht in der Regel eine 2-Kolbenbremse mit 160er Scheiben aus.
Für ein All-Mountain oder Enduro-Bike empfehlen sich schon 4-Kolbenbremsen und größere Scheiben mit einem Durchmesser von mindestens 180 mm.
Das Downhill-Bike sollte definitiv mit 4 Kolben und 200er Scheiben ausgestattet werden. Das Dirt-Bike kommt in der Regel mit einer Hinterradbremse aus, da hier nur am Ende der Line oder im Notfall gebremst werden muss.
1.2.5Sattelstütze (Standard, Teleskop innen, Teleskop außen)
Bis vor ein paar Jahren gab es noch keine hydraulischen Sattelstützen. Vor jeder Abfahrt und vor jedem Aufstieg musste die Stütze versenkt und wieder herausgezogen werden. Man hatte lediglich die Wahl zwischen verschiedenen Materialien wie Aluminium oder Carbon. Heutzutage hat man eine große Auswahl an verstellbaren Sattelstützen in fast allen Durchmessern und Längen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist hier die Zugverlegung. Unterschieden wird hier zwischen extern (außerhalb des Rahmens) oder intern (der Zug führt durch den Rahmen). Diese verstellbaren Stützen erhöhen den Fahrspaß ungemein. Ohne von dem Rad zu steigen wechselt man die Sattelhöhe zwischen Downhill- und Uphill-Position. Systeme mit einem Standard-Schaltzug sind am wartungsfreundlichsten, hier kann jeder ohne spezielle Flüssigkeiten und Entlüftungskit die Leitung wechseln und die Stütze wieder intakt setzen.
1.2.6Sattel (CC, AM, EN, DH)
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