Barbara Piatti - Von Casanova bis Churchill

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Weshalb verkleidete sich Frauenverehrer Giacomo Casanova 1760 in Zürich als Kellner? Warum wurde Brunnen zum Sehnsuchtsort für Mary Shelley? Aus welchem Anlass musizierte Felix Mendelssohn-Bartholdy mit den Mönchen von Engelberg? Wie kam es, dass Kafka zum Vordenker von «Lonely Planet» wurde? Und wie wurde Sir Winston Churchill 1946 beim Spätsommerurlaub am Genfersee vor neugierigen Blicken geschützt?
Barbara Piattis Anthologie versammelt unterhaltsame, tiefsinnige und inspirierende Aufzeichnungen von 35 Persönlichkeiten, die in den Jahren 1760 bis 1946 durch die Schweiz reisten. Ergänzt werden die Originaltexte und Illustrationen durch kommentierende Einführungen, die einen Einblick in individuelle sowie zeitspezifische Aspekte des Reisens geben. In dieser Kombination wird das Buch zu einem einzigartigen Lesevergnügen.

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Schon im Ancien Régime dekorierten die Aristokraten ihre Parks mit Schweizer Chalet-Häuschen, angelegt als Ruheplätze oder Aussichtspunkte. Der Begriff «chalet» stammte aus der Westschweiz, erst durch Jean-Jacques Rousseau fand er Aufnahme in den allgemeinen französischen Sprachgebrauch. Im 19. Jahrhundert steigerte sich das Interesse an den «Schweizerhäusern» noch, als gebauter Ausdruck von Naturverbundenheit. Schinkel trug zu diesem Hype selber bei, indem er 1830 ein «Schweizerhaus» auf der berühmten Pfaueninsel bei Potsdam baute. Aber eben, es ist ein «Schweizerhaus» à la Schinkel, mit seinen Vorbildern in der Schweiz hatte es fast gar nichts mehr zu tun. Es wurde nicht aus Holz, sondern massiv aus Stein errichtet und zudem verputzt, was es deutlich klassizistischer wirken liess. Nur unter den Fensterbänken befinden sich geschnitzte Rosetten. Ein zweites Haus errichtete Schinkel 1835 auf der Insel Rügen, am Stubbenkammer – zweistöckig, mit Galerien und mit den typischen Laubsägeornamenten, angelegt als Gaststube.

Für die jungen Schweizer Architekten erwies sich das 1837 in der Zeitschrift für das gesamte Bauwesen publizierte Schinkel’sche «Schweizerhaus» in Potsdam als richtungsweisend für die weitere Entwicklung einer eigenen Formensprache. Es heisst dort im Kommentar: «Wir fügen diesem Heft in Tafel XXIII die Ansichten eines, von dem genialen Ober-Landes-Baudirector, Herrn Schinkel in Berlin, entworfenen und bei Potsdam ausgeführten Schweizerhäuschens bei, dessen Zeichnung und Einsendung wir dem Architekt. Hrn. Fr. Schund aus Glarus, verdanken.» Mit anderen Worten: Der Ideenexport nach Deutschland, die Aneignung und Umwandlung der Bauernhäuser in architektonische Idealprojekte stiess in der Schweiz die Beschäftigung mit dem eigenen baulichen, ländlichen Erbe überhaupt erst an – aber eben stark inspiriert von der «berlinischen» Variante.

Karl Friedrich Schinkel 17811841 auf einem Porträt von Georg Eduard Wolff - фото 15

Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) auf einem Porträt von Georg Eduard Wolff (um 1824).

Schinkel war natürlich nicht der alleinige Auslöser, er war Teil eines damaligen Zeitgeist-Phänomens. Das Geschäft mit den «Schweizerhäusern» kam Mitte des 19. Jahrunderts so richtig in Schwung und erreichte 1900, an der Pariser Weltausstellung, seinen Höhepunkt: «Die Firma Henneberg und Allemand errichtete für eine Pauschalsumme von 2,5 Millionen Franken auf einer Fläche von zweieinhalb Hektaren ein village suisse mit einer Ansammlung von nicht weniger als 103 Gebäuden im Chaletstil. Die Umgebung wurde mit einer Mischung aus Mörtel, Gips und Drahtgeflecht zu einem malerischen Bergpanorama mit Hügeln, Gletschern und Felsabbrüchen plastisch gestaltet. Vor dieser Kulisse, zusätzlich belebt mit 750 eigens für diesen Zweck herbeigeschafften Tannen und einer Schweizer Viehherde, arbeiteten Strohflechterinnen aus Freiburg und dem Aargau, Käser aus dem Greyerzerland und Schnitzlerfamilien aus Brienz.» Eine gigantische Werbe-Performance für die zahlreichen Schweizer Chalet-Fabriken, die die Häuser in Katalogen anboten und dann als Fertighaus-Bausatz nach ganz Europa lieferten.

Aber noch einmal zurück zu Schinkels Reisetagebuch aus dem Jahr 1824. Denn der Text hält doch noch eine Überraschung bereit: Plötzlich gelingt Schinkel eine knappe, aber sehr atmosphärische Skizze von Sion – fast schon literarisch angehaucht erscheint die Stadt als eine Art idealer Schauplatz einer gothic novel, von Ruinen geprägt, düster, unheimlich. Die Pfauen, die auf den Schornsteinen sitzen, lassen es beinahe ins Fantastische kippen. Den Grund für die geisterhafte Atmosphäre nennt Schinkel allerdings nicht: 1788 wurde Sion von einem verheerenden Brand heimgesucht, zudem haben die Franzosen 1798 Schloss Tourbillon, den Sommersitz der Bischöfe von Sion, zerstört. 1824, zum Zeitpunkt von Schinkels Durchreise, war die Stadt erst ansatzweise wieder aufgebaut worden; Tourbillon blieb eine Ruine – von diesem Standort aus zeichnete Schinkel seine Sion-Vedute, gerahmt von einer Maueröffnung (siehe Abbildung Seite 90).

Hat Schinkels plötzliches schriftstellerisches Können damit zu tun, dass er zu Sion eben auch eine Zeichnung angefertigt hat, ungeheuer plastisch und detailreich, ein kleines Meisterwerk? Ja, Schinkels Zeichnungen und Bilder sind aussergewöhnlich – das gilt auch für die pittoreske Ansicht von Sion. Hier verschmelzen Schinkels Schilderungen, jene in Worten (siehe Originaltext) und jene mit Grafitbleistift und grauer Tusche (siehe Auftaktbild zum Kapitel) zu einer seltenen Einheit.

Auszüge aus Karl Friedrich Schinkels Reisetagebuch, 1824

Den 22. Juli. Nach Basel ist’s von Freiburg eine mittelmässige Tagereise; wir machten auch diese Fahrt noch mit unserm Fuhrmann aus Baden. Das Land bleibt angenehm, aber ganz überraschend ist der Anblick, wenn man auf dem Abhang vor Basel ankommt. Man sieht hier noch keine Alpen, aber die Gebirge hinter Basel nehmen sich schon ganz ausserordentlich schön aus, und von dem Abhange, welcher die Schwarzwaldgebirge schliesst, bis zu jenen Gebirgen dehnt sich ein reiches Tal, welches der Rhein in vielen Krümmungen durchströmt. Man sieht Basel und auf der französischen Seite Hüningen liegen. Um zwei Uhr waren wir im Wirtshause, nachdem wir die Rheinbrücke passiert hatten, welche, teils von Holz, teils von Stein, verschiedene Schicksale erlebt hat. Der Rheinstrom mit grüner Alpenwasserfarbe stürzt reissend durch die Brücke. Zu beiden Seiten bildet die alte Stadt sehr malerische Ufer; man sieht hochaufgemauerte Terrassen mit Lauben, Wein- und Blumengärten, unter denen die hohe, mit Lindenbäumen besetzte Terrasse, worauf der alte, die Altarnische gegen den Strom kehrende Dom liegt, die schönste ist. Nicht minder anziehend ist die Aussicht von derselben auf die Stadt und die Gebirge; altertümlicher rücksichtlich der Gebäude und grandioser in Beziehung auf die Landschaft, übertrifft dieses Panorama noch den Blick, den man von der Dresdener Terrasse hat. Nach Tisch gingen wir in die Bibliothek, wo eine Sammlung schöner Handzeichnungen und Bilder des jüngern Holbein gezeigt wird. Am trefflichsten darunter sind: erstens das Porträt einer Mutter mit ihrem Kinde und einem Knaben; ein schmerzlicher Familienausdruck ist darin herrlich aufgefasst; zweitens Holbeins Porträt, mit Kreide gezeichnet, nebst andern Porträts in gleicher Manier; drittens ein Porträt von Erasmus von Rotterdam, und viertens ein paar Porträts, Mann und Frau darstellend, welche in duplo hier existieren. Der alte Dom ist nicht gross, aber die byzantinischen Teile daran sind interessant und mit mancherlei sonderbaren Skulpturen versehen. In einem der angenehmen Gärten, welche die reichen Leute in der Stadt besitzen, finden sich mancherlei Antiquitäten, als Zeugnisse für die alte römische Gründung der Stadt. – Bei den teuren Preisen, die durchgehends in der Schweiz herrschen, sahen wir uns genötigt, unsern alten Fuhrmann auch auf morgen und übermorgen noch bis Bern zu mieten.

[…] Den 24. Juli. Wir reisen von Solothurn nach Bern, wo wir zu Mittag eintreffen. Der Weg bleibt reizend, wie er angefangen; man sieht immer von Zeit zu Zeit die schönen Alpenlinien vor sich, und die Schweizerhäuser mit allen ihren Wohnlichkeiten liegen überall in der Gegend auf anmutigen Rasenhügeln zerstreut, hinter denen die Berge aufsteigen. Rauschende Wasser umströmen uns in Menge.

Bern ist ein reicher ansehnlicher Ort auf einer von der Aare gebildeten Halbinsel, die ziemlich hohe Ufer hat. Die Hauptkirche liegt auf einer herrlichen Terrasse, die mit Lindenalleen besetzt und etwa einhundertunddreissig Fuss hoch über dem Fluss erhaben ist. Man sieht in dessen grünes Wasser hinab, wo derselbe in seiner ganzen Breite von vielleicht vierhundert Fuss über ein Wehr sanft hinabstürzt und ein köstliches Rauschen, wie das des Meeres, verursacht. Die jenseitigen Ufer, schöne Rasenabhänge, sind mit Landhäusern besetzt; darüber erblickt man den grössten Teil der Gletscherkette. Es war vor Tische gerade noch Zeit, ein Bad zu nehmen. Die öffentliche Badeanstalt liegt unter der Terrasse der Kirche an dem stürzenden Wehr des Flusses. Hier führte uns Brandt hinunter; die Treppe ist neben der Terrassenmauer bedeckt angelegt, welches bei der Mittagshitze sehr wohltätig erscheint. Entsetzlich war es aber, dass wir beim Eintritt ins Bad gefragt wurden, ob wir ein bain garni, das heisst mit einem Frauenzimmer, verlangten; auch zeigten sich viele dergleichen in den Korridoren, in allerlei Schweizertracht ausgeputzt. Wären die Bäder nicht schon für uns präpariert gewesen, so würden wir, bei dieser öffentlichen Frechheit, einer vom Staate beschützten Einrichtung, umgekehrt sein. Während des Badens hörten wir draussen das Gesindel den Jungfernkranz aus dem Freischütz singen und sich sonst noch sehr laut machen. Wir waren froh, aus dieser Wirtschaft wieder herauszukommen, obwohl die Bademeister und die bejahrten Frauen, welche die Wäsche bringen, ganz solide und ordentlich schienen. […]

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