Jessica Scheiper - Zensur im Dienst des Priesterbildes

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Obwohl der Missionspater Jakob Crottogini SMB 1954 problemlos die Druckerlaubnis seines Diözesanbischofs erhalten hatte, gelangte seine empirische Studie «Werden und Krise des Priesterberufes» nie in den Handel – das Hl. Offizium verbot vorab jede Verbreitung. Dass im «Fall Crottogini» trotz der selten gewordenen Buchverbote eines der letzten Zensurverfahren vor Abschaffung des Index der verbotenen Bücher geführt wurde, hängt mit jenem Teil seiner Befunde zusammen, der u. a. sexuelle Probleme von Priesterkandidaten thematisierte.
Die reichhaltig quellengestützte Rekonstruktion dieses Zensurfalls ist daher nicht nur von kirchenrechtlichem und zensurhistorischem Interesse. Vielmehr ergibt die zeitgeschichtliche Kontextuierung wichtige Einblicke in die Grundlagen und Probleme der Priesterausbildung wie in das ambivalente Verhältnis der katholischen Kirche zur empirischen Sozialforschung.

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1.4 Generalvikar (1967–1981)

Im Rahmen des Generalkapitels wurde Crottogini 1967 für eine Amtsperiode von sieben Jahren zum Generalvikar 110und sein Mitbruder Josef Amstutz zum Generaloberen gewählt. 111Für Crottogini bedeutete auch dieses Amt wieder einen Neuanfang, denn erstmalig wurden ihm keine Lehrtätigkeiten, sondern Leitungsaufgaben übertragen. Und auch für Amstutz waren die Aufgaben eines Generaloberen neu. Plötzlich waren sie es, die „hauptamtlich diese Missionsgesellschaft führten und verantworteten.“ 112Doch die beiden Männer nutzen ihre Chance und wollten die SMB in eine neue Richtung lenken. In Anknüpfung an das gerade beendete Konzil wollten sie das Verständnis von Mission erneuern und bedürfnisorientierter vorgehen. Wie

„man bisher in Lateinamerika und Afrika Mission verstanden hat, da irgendwo ins Nirgends einen Pfarrer zu schicken, das bringt nichts, das kann nicht unsere Aufgabe sein. Wir müssen also hingehen und zuerst mal schauen, was brauchen diese Leute und wie kann man sie zur Selbständigkeit bringen, dass sie aus ihrem Elend, aus ihrer Armut allmählich rausfinden. Was sind die Grundursachen für die bestehende Armut“ 113?

Zusammen planten sie die ersten missionarischen Equipeneinsätze, die zum festen Bestandteil der SMB wurden: Im Rahmen dieser Einsätze sollten nicht nur Priester in die Mission geschickt werden, sondern auch Vertreter anderer Berufsgruppen, wie etwa Lehrer, Bauern, Krankenschwestern und Sozialarbeiter, um den verschiedenen Bedürfnissen in den verschiedenen Missionsgebieten gerecht zu werden. Die psychologische Vorauswahl der Bewerberinnen und Bewerber und deren Vorbereitung auf den Auslandseinsatz fiel Crottogini zu. Dies kostete ihn „[v]iel Kraft und Zeit […] [neben der] Begleitung von Mitbrüdern, die schwere Zölibatskrisen zu bestehen hatten. Nicht wenige, auf die wir grosse Hoffnungen gesetzt hatten, gaben damals den Priesterberuf auf und schieden dadurch aus der SMB aus.“ 114Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Equipeneinsätze, die nicht Mitglieder der SMB waren, sondern sich durch einen Arbeitsvertrag verpflichtet hatten, schieden oft frühzeitig wieder aus. Man habe ihnen zwar von den Schwierigkeiten erzählt, „die es da so gibt im Equipo und im Land, wo sie da hingingen […]. Aber Tatsache war, du kannst den Ernstfall nicht proben, […] in den ersten zehn Jahren sind gut dreissig Prozent frühzeitig wieder nach Hause gekommen von diesen Equipo-Leuten.“ 115

Gemeinsam mit dem Generaloberen war es als Generalvikar außerdem Crottoginis Aufgabe, zweimal in der siebenjährigen Amtsperiode alle Einsatzgebiete der SMB für Visitationsgespräche zu besuchen. Der Generalobere bereiste überwiegend die (latein-)amerikanischen Gebiete, während Crottogini die Reisen nach Afrika und Asien antrat. Und spätestens dort wurde ihm bewusst, dass es auch für ihn immer noch eine Option war, selbst noch einmal in die Mission zu gehen, denn diese Reisen „liessen [ihn] jedes Mal einen befreienden Abstand zu den oft zu gross geschriebenen Problemen der Heimatregion gewinnen.“ 116

Im engeren Umfeld Crottoginis gab es vor allem in den früheren Jahren seiner Amtszeit gesundheitliche Sorgenfälle, die ihn sehr belasteten. So starb zwischen Weihnachten und Silvester 1970 zuerst seine Mutter. Ein halbes Jahr später, im Juni 1971, erlitt der Generalobere Amstutz einen Herzinfarkt. Amstutz erholte sich zwar vollständig, doch fiel er bis Ende September aus, sodass die alleinige Verantwortung in dieser Zeit bei Crottogini lag. Nach Visitationsreisen war es schließlich zuletzt im März 1973 Crottogini selbst, der aufgrund eines schweren Skiunfalls für einige Zeit ausfiel. 117

1974 wurde Crottogini erneut zum Generalvikar und Amstutz ein weiteres Mal zum Generaloberen gewählt. In dieser zweiten Amtsperiode standen wieder Reisen in die Missionsgebiete an. Und noch immer hatte Crottogini die Idee im Hinterkopf, noch in die Mission zu gehen. 118Alternativ konnte er sich vorstellen, nach seiner Zeit als Generalvikar als Kaplan in die Nähe von Chur zurückzukehren,

„wo ich nichts zu tun habe, ausser am Sonntag einen Gottesdienst zu feiern. […] [W]ährend der Woche […] hätte ich dann die Gelegenheit gehabt, […] eine neue Arbeit über die Berufskrise des höheren Klerus [zu schreiben], vom Bischof aufwärts bis zum Papst […], das hätte ja auch einige Schwierigkeiten ausgelöst.“ 119

Als schließlich 1981 ein neuer Generalrat gewählt wurde, wurden Crottogini als Generalvikar und Amstutz als Generaloberer abgelöst. Die Ablösung empfand Crottogini als Erleichterung, weil die vergangenen „vierzehn, alle Kräfte herausfordernden Jahre [der] Weiterführung der nachkonziliare[n] Erneuerung der SMB“ 120für ihn in dieser verantwortungsvollen Position nun beendet waren.

1.5 Missionseinsätze (1982–1996)

Trotz seiner 63 Jahre hegte Crottogini noch immer den Wunsch, in die Mission zu gehen. Seines Alters und auch der fehlenden Fremdsprachenkenntnisse war er sich sehr wohl bewusst. Aber das Versprechen, das ihm der Generalobere Blatter einst gegeben hatte, Crottogini könne eines Tages noch in den Missionseinsatz gehen, jenes „Trostpflästerchen“ 121, wollte er eingelöst wissen – und die neue Leitung der SMB stimmte seinem Anliegen zu.

Im April 1982 trat Crottogini seinen ersten Missionseinsatz in Kolumbien an. Er bedauerte, dass er anstelle eines Sprachstudiums zuerst für mehrere Wochen den Pfarrer der deutschsprachigen Pfarrei in Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, vertreten sollte. 122Im Anschluss erst konnte er sich dem Sprachstudium widmen, das er als „hartes Brot“ 123bezeichnete. Aber er blieb zuversichtlich und plante, nach seinem Sprachkurs für

„einige Monate auf Wanderschaft [zu] gehen. Das heisst, ich werde bei einigen unserer Equipen eine ‚Schnupperlehre‘ absolvieren. Bei dieser Gelegenheit wird sich zeigen, wie weit ich das bisher Gelernte in der Praxis anwenden kann. Gleichzeitig hoffe ich zu sehen, ob und wo für mich noch ein sinnvoller Einsatz zu leisten ist.“ 124

Das Erlebte, so schrieb er in einem Rundbrief zum Weihnachtsfest 1982, könne er aber bisher nicht „auch nur einigermassen objektiv einordnen.“ 125Weder beschwerte er sich noch brach er den Einsatz frühzeitig ab, doch fielen seine Erfahrungsberichte nüchtern aus:

„Seit meinem Aufenthalt in Kolumbien bin ich zweimal ‚unter die Räuber‘ gekommen. […] Das Schlimme ist nicht der Verlust des Geldes, der Kleider und der andern Utensilien, um die ich und meine Begleiter bei dieser Gelegenheit erleichtert wurden. Weit schlimmer scheint mir die Tatsache zu sein, dass die ‚Ladrones‘ meist sehr junge Leute sind, die keine andere Möglichkeit sehen, als sich durch solche Überfälle die nackte Existenz zu sichern. Die tägliche Konfrontation mit den harten sozialen Gegensätzen hier in Bogotá macht mir mehr Mühe als die Diebereien im Bus“ 126.

Nach dem Abschluss seines Sprachstudiums und nach Einblicken in die Tätigkeiten verschiedener Equipen in Kolumbien wurde er zu Beginn des Jahres 1984 für einige Monate nach El Rosario/Nariono gebeten. Dort sollte er bei den Vorbereitungen helfen, die dortige Pfarrei in die Selbstständigkeit zu entlassen, die bisher von der SMB betreut worden war. 127

Mit zwei SMB-Mitarbeiterinnen aus der Schweiz begann er anschließend mit der Arbeit in einem Armenviertel der karibischen Hafenstadt Cartagena. Hier wurde er über die Jahre Zeuge, wie Leute „Tag für Tag um das nackte Überleben kämpfen“ 128. Die Hilfe zur Selbsthilfe, die er leisten wollte, war den meisten Bewohnern des Viertels zu abstrakt, in den meisten Fällen erhofften sie sich „Direkthilfe, […] Brot für sich und ihre Familien, […] ärztliche Betreuung der Kranken und Schulunterricht für die Kinder.“ 129Crottogini wurde in dieser Zeit sehr „gefordert und das bei einer Temperatur, die nachts noch 30 Grad zählte. Dabei wurden wir mit allem konfrontiert, was es im Leben gibt und, nach europäischen Vorstellungen, nicht geben kann. Rückblickend ist diese Zeit die abwechslungsreichste, intensivste Wegstrecke meines Lebens.“ 130Im Mai 1990 wurde er fernab des Ufers auf offenem Meer beim Schwimmen von einem Motorboot erfasst. Seine Verletzungen waren lebensbedrohlich, doch wurde er gerade noch rechtzeitig in ein Krankenhaus gebracht. Infolge des Unfalls musste er für ein Jahr aus dem Dienst ausscheiden und war nun selbst in der Rolle des Hilfsbedürftigen. In dieser Rolle fühlte er sich nicht wohl, schämte sich anfangs sogar, empfand sich aber letztlich als „der von ihnen [den eigentlich Hilfsbedürftigen; J. S.] Beschenkte.“ 131

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