Peter Hersche - Agrarische Religiosität
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Die strenge Zeit des Heuens – für Details der Arbeitsvorgänge kann auf Fuchs verwiesen werden 60– begann mit Frühaufstehen, noch früher als für die Stallarbeit, nämlich in der ersten Morgendämmerung um 4 oder gar schon um 3.30 Uhr. Es war immerhin die Jahreszeit mit den längsten Tagen und daher früh hell. Das Schneiden des Grases war Männerarbeit, nachher gingen sie in den Stall. Für die weiteren Arbeiten der Trocknung (Worben, Wenden, Mahden machen, Heinzen aufschichten usw.), die wegen der nie sicher voraussehbaren Wetterlage möglichst rasch erfolgen musste, wurde die gesamte abkömmliche Familie eingesetzt: Frauen und Kinder, eventuell weitere Verwandte und Bekannte unter den Nichtbauern. Soweit nicht bereits Ferien waren, versäumten Bauernkinder dabei nicht ungern sogar die Schule, ein Verschulden, das damals vermutlich noch der häufigste Konfliktpunkt der Eltern mit den Lehrern war. Die Männer fanden sich nach Erledigung der Stallarbeit sofort wieder auf dem Feld ein. Unter dem hohen Arbeitsdruck versuchte man, bei den übrigen alltäglichen Tätigkeiten etwas Zeit einzusparen. Viele Bauern gingen in dieser Zeit bei der Stallarbeit etwas rascher und flüchtiger als sonst vor. Insbesondere unterliess man gerne das Putzen der Tiere. Auch im Hause liess man den alle Tage anfallenden Schmutz für einmal grösstenteils liegen und beschränkte sich beim Kochen noch mehr als sonst auf einfache Gerichte. Alle übrigen nicht unbedingt notwendigen Hausarbeiten verschob man auf kommende Schlechtwettertage. Selbst die täglichen Gebete wurden teilweise unterlassen und dem beruflich dafür zuständigen Personal, insbesondere Nonnen und Mönchen, zugeschoben. «Man lässt die Kapuziner beten» meinte ein Gewährsmann dazu. 61Auch der Sonntag musste bei ungünstiger Witterung für das Einbringen des Heus – dies wiederum grösstenteils Männerarbeit – herhalten. Auf die dazu notwendige kirchliche Dispens wird später noch eingegangen. 62Im Übrigen holte man an diesem Tag den an den Werktagen zu kurz gekommenen Schlaf nach. Konnte doch das Heuen einen Zwölf- bis Vierzehnstundentag bedeuten!
Zeiten mit wenig Arbeit waren einerseits die monatelange Winterruhe und andererseits die kürzeren relativ ruhigen Perioden in den übrigen drei Jahreszeiten, insbesondere während des Heranwachsens des Grases zwischen dem Düngen im Frühling und dem Heuen im Frühsommer. Irgendetwas gab es immer zu tun, sagten zwar einige Interviewpartner (vermutlich die besonders fleissigen). Im genannten Zeitraum zwischen den absolut notwendigen Tätigkeiten reparierte man insbesondere die Lattenzäune. Man nahm Bodenverbesserungen vor: Unkraut («Blacken») war zu beseitigen, die von den Kühen bei nassem Wetter in den Boden getretenen Löcher zu stopfen, kleinere Rutschungen nach ausgiebigem Regen wieder zu sichern, gegebenenfalls Steine zusammenzulesen. 63Besonders eifrige und sorgfältige Bauern suchten Unebenheiten auf ihren Bodenflächen zu beseitigen, sammelten trockene Kuhfladen zur gezielten Wiederverteilung und nahmen sogar grössere Dränierungen in Angriff. Es gab zwar Klauenschneider im Nebenberuf, viele Bauern besorgten diese regelmässig anfallende Arbeit an den Tieren aber auch selber. Einige kümmerten sich um entferntere Heimweiden oder gingen nach der Schneeschmelze für Ausbesserungs- und Vorarbeiten bereits kurz auf die Hochalpen. Obstbauern mussten sich der Schädlingsbekämpfung widmen. 64Im Herbst schnitt man Riedgras oder sammelte Laub für die Einstreue.
Die Winterruhe war, wie überall, den Arbeiten im Wald gewidmet. Im Appenzellischen begannen sie die Bauern gelegentlich bereits im Herbst, um nicht in der grössten Kälte draussen arbeiten zu müssen, und führten im hohen Winter nur noch die Transporte aus. 65Wenn man keinen eigenen Wald besass, so konnte man in den Korporationsund Staatsforsten Arbeit finden. Besonders für die Transporte zu den Verbrauchsstellen (Sägereien oder Brennholzaufbereitung) arbeitete man oft für andere Waldbesitzer. Etwas weniger Bedeutung als anderswo (besonders in den Inneralpen) hatte der mit Schlitten erfolgende winterliche Transport von Heu aus entfernter gelegenen Stadeln. Einmal wurde erwähnt, dass man darauf geachtet habe, dass die Kälber im Winter geboren wurden, wo man eher für sie Zeit hatte. 66Selbstverständlich konnte man auch im Haus etwas reparieren oder verbessern. Diese Tätigkeit wurde aber kaum erwähnt. 67Von einigen befragten Bauern in Innerrhoden wurde im Gegenteil die Winterruhe betont: Zwischen den beiden fixen Zeiten der Stallarbeit sass man einfach auf dem Sofa oder beim Ofen in der Wohnung, las ausgiebig Zeitung, rauchte die Pfeife, schaute zum Fenster hinaus oder jasste mit anderen. Auch hier kam also wieder die Mussekomponente zum Tragen. Nicht wenige Bauern allerdings suchten einen Nebenverdienst, ja waren darauf angewiesen. Diese Möglichkeiten sind nun im Folgenden zu prüfen.
2.7 Nebenerwerb der Männer und Heimarbeit der Frauen
Abgesehen von den reichen Grossbauern wäre es für die hauptberuflichen Landwirte – und nur von diesen ist hier die Rede – nahegelegen, vor allem in den ruhigeren Zeiten des agrarischen Jahres einen Nebenverdienst zu suchen, um die fast immer ziemlich knappe Bargeldkasse aufzubessern. Dem stellten sich allerdings einige Hindernisse in den Weg. Wie allgemein bekannt und auch von nicht wenigen Interviewpartnern betont, war der Bedarf an ungelernten Arbeitskräften begrenzt; eine berufliche Zusatzausbildung für Bauernsöhne lag aber damals jenseits der Vorstellungen. Einige der zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten waren nur im Sommer möglich, womit sie aber unter Umständen mit der bäuerlichen Arbeit kollidierten. Zu denken ist beispielsweise an die notwendigen Säumerdienste zu den zahlreichen Bergwirtschaften im Alpstein. 68Auch als Handlanger auf dem Bau zu arbeiten war nur in der schönen Jahreszeit möglich. Diese Tätigkeit wurde aber ohnehin als sozial eher diskriminierend empfunden und wenn möglich vermieden; 69auch wurde bis in die 1950er-Jahre hinein allgemein recht wenig neu gebaut. Ziemlich beliebt war bei den Appenzeller Bauern auch noch einige Zeit nach dem Krieg das Torfstechen in den Moosen von Gonten und Eggerstanden; es konnte aber auch nur erfolgen, wenn der Boden nicht gefroren war. Andere mögliche Nebenverdienste fielen für die meisten mangels der dazu nötigen Hilfsmittel aus. Für grössere Transporte – an und für sich eine beliebte Nebenerwerbstätigkeit – brauchte man Pferde, welche aber Kleinbauern nicht besassen. 70Fremdes Vieh aus dem Unterland gegen eine entsprechende Entschädigung auf seiner Alp zu sömmern setzte eine bestimmte Grösse der Alpweiden voraus, die bei kleinen und mittleren Bauern nicht zu erwarten war.
Es gab aber auch mentale Hindernisse gegen Nebenverdiensttätigkeiten, welche offenbar in vielen Fällen den potentiellen materiellen Vorteil überwogen. «Man war nicht mehr ein Bauer, wenn man sonst noch arbeiten ging», so drückte sich ein Innerrhoder unmissverständlich aus. 71Eher schränke man seine Bedürfnisse ein. Auch das Vieh liess man nicht gern länger aus den Augen, es könne ihm ja während der Abwesenheit etwas passieren. 72Einige meinten, man hätte sowieso überhaupt keine Zeit gehabt für andere Arbeit. Dieses Argument war aber, wie wir gesehen haben, mindestens für den Winter etwas vorgeschoben. Welche Möglichkeiten hatte man effektiv in dieser Jahreszeit, ausser der Waldarbeit? In Obwalden nahmen Bauern nicht selten stundenweise einfache nachgelagerte Arbeiten im Holzgewerbe an, zu Hause mit dem Herstellen von Schindeln und anderen einfachen Artikeln aus Holz, dann in Sägereien und Zimmereien, eventuell in den Parkettfabriken und Schreinereien. In Engelberg konnte man Arbeit im Zusammenhang mit dem schon stark entwickelten Wintersport finden, bei Seilbahnen und Skiliften. Die Schneeräumung der Strassen wurde nicht selten von Bauern besorgt – allerdings wurden dazu meistens Pferde gebraucht. Auch sonst nahmen Bauern Arbeiten im Strassenunterhalt an 73– es waren dies zumindest Tätigkeiten an der frischen Luft. Es gab solche, die nebenher als Klauen- und Schweineschneider oder als Störmetzger zu einem Zusatzeinkommen kamen. Einige versuchten ihr Glück im Handel mit Kleinvieh. Kaum verbreitet war, wie männliche Heimarbeit überhaupt, in unserer Untersuchungsgegend das Schnitzen und Herstellen von feineren Holzartikeln (etwa Spielzeug). 74Und insgesamt waren, um es nochmals zu betonen, die Möglichkeiten zu einem Nebenerwerb sehr begrenzt.
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