Volker Ladenthin - Was wir wissen könne und was wir glauben müssen

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Alle reden vom Postfaktischen! Was aber wissen wir sicher? Was können wir wissen? Was können wir niemals wissen, sondern «nur» glauben?
Mit diesen Fragen ordnet Volker Ladenthin unser Wissen über das, was wir wissen. Seine Antwort: Vieles können wir genau wissen, aber anderes, was wir zwar wissen müssten, um vernünftig handeln zu können, entzieht sich unserem Denken. Wir können es nur glauben. Müssen wir es sogar glauben? Glaube ist damit keine reine Privatsache.
Das zeigt er in acht Kapiteln, in denen er mit vielen Beispielen unser Wissen über das Wissen entfaltet. Zugleich reicht er mit dieser «Erkenntnistheorie für den Alltag» die Grundlagen für seine beiden Vorgängerbände nach: zur Frage, warum brauchen wir Religion (Zweifeln, nicht verzweifeln!), und zur Frage, wie sollen wir handeln (Mach's gut? Mach's besser!).

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Volker Ladenthin

Was wir wissen können

und was wir glauben müssen

Eine kleine Erkenntnistheorie für den Alltag

Volker Ladenthin

Was wir wissen können und was wir glauben müssen

Eine kleine Erkenntnistheorie für den Alltag

echter

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹ http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

1. Auflage 2018

© 2018 Echter Verlag GmbH, Würzburg

www.echter.de

Umschlag: wunderlichundweigand.de(Umschlagbild: René Magritte, Les idées claires

© VG Bild-Kunst, Bonn 2018; Foto: akg-images)

Satz: Crossmediabureau – http://xmediabureau.de

E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim – www.brocom.de

ISBN

978-3-429-04493-0

978-3-429-05003-0 (PDF)

978-3-429-06413-6 (ePub)

Inhalt

Meine Frage

1. Nichts als die Wahrheit? Oder: Warum wir immer schon in postfaktischen Zeiten gelebt haben

2. Gibt es Wahrheit?

3. Wie man sich täuschen kann

4. Wie man sich auf Wahrheitssuche begibt

5. Wann kommt die Wahrheit zur Sprache?

6. Was wir nicht wissen können und daher glauben müssen

7. Was heißt handeln?

Nachwort

Literaturverzeichnis

Meine Frage

Meine Frage ist schlicht: Worauf kann man sich felsenfest verlassen? Wie können wir Politik begründen, die massiv in das Leben von Millionen Menschen eingreift? Warum können wir Menschen verurteilen und ins Gefängnis sperren? Warum sind wir sicher, dass wir Kriege führen oder Frieden schließen dürfen und damit unsere Perspektive auf die Welt als die richtige ansehen und die andere als die falsche? Die eine Perspektive als Wahrheit und die andere Perspektive als Irrtum? Wir müssen uns da ja sehr sicher sein. Es geht immerhin um Leben und Tod. Was ist Wahrheit? Denn, davon meine ich ausgehen zu müssen: Man macht keine Politik, man tötet andere Menschen nicht, wenn man sich seiner Sache nicht ganz sicher ist. Felsenfest überzeugt. Was ist aber die Sache , derer man sich sicher ist? Und wie wird man sich seiner Sache sicher? Wie erkennt man sie?

1. Nichts als die Wahrheit? Oder: Warum wir immer schon in postfaktischen Zeiten gelebt haben

Lohnt sich das? Vielleicht ist es taktisch falsch und rhetorisch unklug, ein Ewigkeitsthema wie die menschliche Erkenntnis mit einer aktuellen Diskussion zu beginnen – aber manchmal bringen aktuelle Diskussionen ein ewig diskutiertes Thema so auf das Grundproblem, dass es der Wahrheitsfindung dient. Ich meine das Schlagwort vom »postfaktischen Zeitalter«.

Leben wir im postfaktischen Zeitalter?

Das Wort vom postfaktischen Zeitalter wird zuweilen als Rechtfertigung benutzt, zuweilen gilt es aber auch als Schimpfwort, verbunden mit der Forderung, endlich vom Postfaktischen ab- und zurückzukehren zu … ja, wozu eigentlich? Zum faktischen Zeitalter?

Schlägt man nun in den Geschichtsbüchern nach, dann sieht man: Das gab es nie, das hat es nie gegeben, und daher ist zu vermuten, dass es das auch nie geben wird, das faktische Zeitalter.

Wir lebten zuvor also gar nicht im faktischen Zeitalter? Ich würde es anders formulieren: Wir leben immer im postfaktischen Zeitalter.

Glas und Maß

Ich möchte den Leser nicht schon gleich zu Beginn mit einem abgedroschenen Beispiel quälen, aber ich werde es zum Einstieg doch machen müssen, weil vielleicht dieses Beispiel in seiner Banalität das gesamte Problem deutlich macht. Sie kennen das Beispiel vom Glas, das manche als halbleer und manche als halbvoll bezeichnen – obwohl es das gleiche Glas ist mit der gleichen Menge an Flüssigkeit, das vor uns steht.

Es gibt keine guten Fakten. Schlechte auch nicht

An diesem läppischen Beispiel können wir erkennen, dass es weder schlechte noch gute Fakten gibt. Nicht das Faktum ist gut oder schlecht. Ob ein Faktum gut oder schlecht »ist« (das Wort »ist« ist hier falsch, wie wir gleich sehen werden), hängt vom Rahmen ab, in den man es stellt. Das gilt auch für die Nachrichten über Fakten, die wir täglich im Radio hören oder auf dem Bildschirm sehen. Sie sind weder gut noch schlecht, sondern erst unser Bezugsrahmen macht sie zu guten oder schlechten Nachrichten. Von diesem Rahmen hängt es ab, ob wir uns von zunehmend schlechten Nachrichten bedroht oder von zunehmend guten Nachrichten ermutigt fühlen.

Verkehrsmeldungen

Ich möchte diese Behauptung an Fakten erläutern, die etwas mehr schmerzen oder freuen als das halbvolle oder halbleere Glas, obwohl sie nur eine Variation des gleichen Prinzips sind: Die Zahl der Verkehrstoten. Ich bediene mich dabei der Angaben, die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Verfügung gestellt hat ( https://www.runtervomgas.de/news/artikel/73-prozent-weniger-verkehrstote.html).

Im Jahr 2016 starben 3206 Personen bei Unfällen im Straßenverkehr. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Faktum? Die Frage allein mag schon unmoralisch klingen, ja fast unmenschlich, und wenn ich nun behauptete, es wäre ein gutes Faktum, riskiere ich, dass Sie verärgert und empört das Buch zuschlagen (und damit postfaktisch reagierten). Aber so positiv sieht es das Bundesministerium, wenn es schreibt: »Das entspricht 253 Getötete bzw. 7,3 Prozent weniger als im Jahr 2015 (3459 Getötete) (Quelle: Destatis). Das ist der bisher niedrigste Wert.« Soll man es nicht als gutes Faktum ansehen, wenn weniger Menschen im Straßenverkehr sterben?

Jetzt bewerten wir die gleiche Zahl, die uns erst mal erschreckt und fassungslos macht (ein ganzes Dorf stirbt jedes Jahr auf der Straße!) plötzlich als gutes Faktum: Endlich ist eine Trendwende eingetreten! Endlich gibt es nicht mehr, sondern weniger Tote im Straßenverkehr. Wir sind auf dem richtigen Weg! Aber bleibt die Zahl nicht dennoch an sich erschreckend? Ist nicht jeder Verunglückte ein Toter zu viel – so dass eben die Anzahl der Toten im Straßenverkehr immer ein schlechtes Faktum ist? Die Zahl spricht doch für sich! Nein, antworte ich, lesen Sie selbst: »2016 starben so wenige Menschen wie noch nie seit Beginn der Erhebung 1953. Im Vergleich zu 1970, mit 21332 Todesopfern das Jahr mit der schwärzesten Bilanz, gab es einen Rückgang von 85 Prozent.« Damals verunglückte eine veritable Kleinstadt pro Jahr im Straßenverkehr. Gutes Faktum? Schlechtes Faktum? Die Zahl des Jahres 2015 ist immerhin die beste Zahl, die wir im Hinblick auf Verkehrsopfer in Deutschland je hatten.

Nicht das Faktum, die Zahl, ist gut oder schlecht. Sondern der Bezugsrahmen oder die Erwartungen bedingen, wie wir die Zahl bewerten. Welchen Bezugsrahmen aber sollen wir nehmen?

Alle reden vom Wetter

Ich glaube, ich muss zur Beantwortung dieser Frage doch noch einmal in die Mottenkiste der Alltagssprüche greifen und eine kleine Geschichte erzählen. Sie spielt im Gebirge, in einer kleinen Pension, in der man leidergottseidank (auch so ein Wort!) die Gespräche am Nachbartisch ohne jegliche Anstrengung mitbekam. Es hatte tagelang geregnet, Schnürlregen, von morgens bis abends und nachts sowieso. Am Nachbartisch beklagten die Eltern zweier Kinder auch an diesem Morgen das Wetter, worauf der sechsjährige Junge, der schon seit Tagen überraschende Ansichten und unkonventionelle Vorschläge vorgetragen hatte, lauthals verkündete: »Ich freue mich, wenn es regnet!« Der Vater blickte sich um und sah, dass die Meinungsbekundung an den Nachbartischen durchaus vernommen worden war und im ganzen Frühstücksraum zu Entsetzen geführt hatte. Die Gäste erstarrten, stoppten das Brötchen kurz vorm Mund, die Kaffeetasse auf halber Höhe, und es wurde atemlos still im Raum. »Was soll das denn jetzt?!«, fragte der Vater. Darauf der Sohn: »Wenn ich mich ärgern würde, würde es ja auch regnen!«

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