155 Der Ruf , 104.
156M, 73.
157Przywara ist überzeugt, dass „die Religiosität der Exerzitien des hl. Ignatius sich notwendig in eine bestimmte allgemeine geistige Mentalität auswirken muß“ ( CM , 53). Dazu schreibt K.-H. Wiesemann: „Seine Theologie der Exerzitien bildet einen systematischen Neuentwurf von Theologie, bei dem gerade dieses Ineinander von geistlicher Übung und systematischer Struktur reflektiert wird. ‚Theologie‘ und ‚Exerzitien‘ werden in letzter Konsequenz zu austauschbaren Begriffen“ (K.-H. WIESEMANN, Zerspringender Akkord , 362).
158J. ENGERT, Gott und Welt , 160. Vgl. DSM III , 367.
159„Das dunkle Geheimnis des Gegensatzes, zwischen dem Menschen, der in Adam Gott werden will, und Gott, der in Christo Mensch wird“ (ChrJoh , 58.) „Gegen den Hochmut des Menschen, der reiner Geist sein will (durch die Tierheit der Schlange) tritt die Demut Gottes, der reiner Geist ist und Fleisch des ‚Sklaven‘ wird ‚am Pfahl des Kreuzes‘“ (Absturz oder Aufgang , 135).
160Vgl. L , 62.
161 Gespräch zwischen den Kirchen , 55f. Vgl. L , 156.
162M. ZECHMEISTER, Gottes-Nacht , 61.
163„Das volle Geheimnis des unsichtbaren Gottes [ist] volleres Geheimnis des sichtbaren Gottes in Christo. Wie der unsichtbare Gott nur durch Seine Unsichtbarkeit hindurch erglaubt werden kann, so, noch stärker, wird das Mysterium seines Todes in der Auferstehung und seiner Auferstehung im Tode nur erglaubt im Nicht-Sein. Das vollendete Glückselig aller Seligpreisungen des Evangeliums ist die Seligpreisung des Nicht-Sehens und doch Glaubens, – d. h. die Seligpreisung der blind sich einglaubenden und eingelobenden und einverlobenden Liebe in den Gott, der im Geheimnis des gestorbenen und auferstandenen, untergegengenen und auffahrenden Christus der Unsichtbare ist durch die ‚überleuchtende Finsternis‘ Seines blendenden Lichtes (Dionysius Areopagita)“ (ChrJoh , 285).
164 M , 169. Vgl. M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister“ , 33–35. „Gemeint ist die ‚Nacht des Sehens mit den Augen des Ich‘; d.h. das Sehen vom Ich her muss aufgegeben werden, wenn man sich selbst mit den Augen des in Christus Fleisch gewordenen Gottes sehen will“ (K.-H. MENKE, Das Kriterium , 137).
165„Der Mensch sucht den unbedingten Herrn, an den er Hingabe und Übergabe restlos verschwenden kann. […] Der Herr, dem Christus gehört, wäre nicht den unbedingte Herr, wenn Knecht und Magd Seine Wege und Weisen durchschauen könnten“ (CEx , 113)
166Als „Einheit unbedingter Hingabe in der Distanz des Dienstes und einsam dunkler Nacht der Liebe in der Demut des Kindes“ (B. GERTZ, Glaubenswelt , 132). Przywara spricht über die „spanische Reform eines Ignatius von Loyola, einer Teresa von Avila, eines Johannes vom Kreuz: des Deus Gratia in media desperatione et nocte, Gott als alleinige Gnade aufgehend über dem zusammenbrechenden Stolz, aufleuchtend über der in Verzweiflung harrenden Seele: die dunkelste Nacht der Verlassenheit dennoch Nacht des überstrahlenden Lichtes“ (ANB , 42). In diesem Sinn wird auch Newmans religiöses Denken charakterisiert: „Aber ist sein [Newmans] surrender, jene restlose ‚Übergabe‘ ins Dunkel, nicht eigentlich Atem und Hauch von echter Nachtmystik?“ (Weg zu Gott , 86).
167 M , 169.
168 M , 169.
169M, 169. Hierzu auch: „Als Nacht des Menschen ist sie das Aufgelöstsein in die Vielfalt irdischer Sichtbarkeiten, die dem Menschen jeden Halt und Stand zu rauben drohen. Als Nacht Gottes besagt sie jedoch restlose Hingabe ins Dunkel; der Mensch schwebt ohne Halt, aber in Gott“ (M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister“ , 34).
170 Sum , 31f.
171 Sum , 5.
172„Die Unterscheidung der Geister ist damit für den Christen eine ‚Unterscheidung in das Kreuz hinein‘, in das Zerbrechen jeder Schönheit“ (M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister , 76).
173S. LÜTTICH, Erich Przywara , 143.
174K. RAHNER, Laudatio , 268. Vgl. dazu K.H. NEUFELD, Vertiefte und gelebte Katholizität , 164. Schon während seines Philosophiestudiums im jesuitischen Kolleg in Valkenburg zeigt sich Przywaras Drang zu Universalität, sowie die Überzeugung, ein katholisches Denken könne sich nur im Gespräch entfalten. Der junge Jesuit begrenzt sich nicht auf die obligatorische Scholastik, sondern vertieft sich sowohl in die Werke der Kirchenväter wie auch der modernen Autoren. „Darum kann die Kenntnis des neuscholastischen Schulbetriebs an der Ordenshochschule das ‚Phänomen Przywara‘ nicht erklären. Vielmehr wurden die Lehrjahre vermutlich gerade durch jene Studien fruchtbar, die über die Rahmen des Üblichen hinausgingen oder sogar der allgemeinen Studienrichtung zuwiderliefen“ (B. GERTZ, Erich Przywara , 573). Przywaras Hinwendung zu Thomas von Aquin folgt den kirchenlehramtlichen Aufforderungen zur Erneuerung des Thomismus, um so den modernen, säkularen Strömungen zu begegnen. Andererseits ist für Przywara die Wiederentdeckung Augustinus’ prägend, die das geistige Klima der ersten Jahrzehnte des XX. Jahrhunderte durch die augustinischen Motive kennzeichnet: Unruhe des Herzens, das Paradoxe, die Zerreißung zwischen Sünde und Heil (vgl. TH.J. WHITE, Introduction , in: DERS. (Hrsg.), The Analogy of Being , 11f). Vertiefung erfährt sein Studium in der Auseinandersetzung mit den Motiven der Neuzeit: mit der Philosophie der Romantik (Baader, Görres und Deutinger), mit Goethe, Nietzsche, Troeltsch und Simmel, ferner mit Kierkegaard, Kant und Hegel (vgl. M. ZECHMEISTER, Gottes-Nacht , 64, 108f). Richtungweisend ist für Przywara die frühe Beschäftigung mit John Henry Newman, in dem Przywara einen modernen und katholischen Denker entdeckt. Newman ist für Przywara eine echt katholische Antwort auf die Fragen der ausgehenden Neuzeit und er wird nicht zögern, Newman als den „Kirchenlehrer des Heute“ zu sehen. „So sehr Kirchenlehrer, daß er, wie die großen Kirchenlehrer der christlichen Antike, die Ur-Linien des Christlichen aus einem heiligen Leben herauf erbetet; – so sehr Heutiger, daß seine Sprache ganz im ‚Realen‘ lebt (so wie er unwillig sein konnte, als ein Besucher ihm nichts über den Bau einer neuen Brücke in London zu berichten wußte, – wie er fast als geborener Politiker die Ereignisse des Krim-Krieges verfolgte)“ (Wege zu Newman , 29). Aus diesem Lobeshymnus auf Newmans Aktualität und dessen Fähigkeit, die große patristische Tradition mit dem neuzeitlichen Denken zu vermählen, können wir den Selbstanspruch Przywaras herauslesen.
175Vgl. Analogia entis I , 7.
176K. RAHNER, Laudatio , 267. „Przywara verstehen zu wollen, fordert deshalb, ihm in die konkreten Begegnungen und Kontroversen seiner Zeit zu folgen“ (M. ZECHMEISTER, Gottes-Nacht , 84).
177Vgl. G. WILHELMY, Vita , 17f.
178So die Widmung zu J. PIEPER, Tod und Unsterblichkeit.
179Schon der zeitliche Aufwand, alle die von Przywara erwähnten Werke fremder Autoren zu studieren, und das noch bei allen anderen Aktivitäten der 20er Jahre und unter dem Schatten der Krankheit, verdient Respekt vor seiner immensen Arbeitsleistung und ungemeinen Zeitnutzung. „Das Arbeitspensum, das sich der Pater in jenen Jahren zumutet, scheint menschenmaß zu überschreiten“ (M. LOCHBRUNNER, Hans Urs von Balthasar , 25; vgl. G. WILHELMY, Vita 11).
180M. SCHNEIDER, „Unterscheidung der Geister“ , 27.
181H.U. VON BALTHASAR, Erich Przywara , in: L. ZIMNY (Hrsg.), Erich Przywara , 13.
182 Vorwort , in: RdG I , VII.
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