Fans ( 6)
Kommunikation ( 13)
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Integration |
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Fußball besitzt eine herausragende Bedeutung für die Integration in Deutschland. |
Mit »Integration« wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem es um die Herstellung oder Wiederherstellung des Ganzen geht, das vorher aus mehreren Teilen bestand. Dieses Ganze kann ein Land, ein Verband, ein Verein, ein Kader, ein Team oder ein Mannschaftsteil sein.
Für den Fußball in Deutschland ist die Integration wichtiger Bestandteil und Inhalt vieler Initiativen von Verbänden, da Deutschland de facto seit Langem ein Einwanderungsland ist. In den letzten zehn Jahren haben in Deutschland rund 2,5 Millionen Spätaussiedler eine neue Heimat gefunden. Zum jetzigen Zeitpunkt leben 7,5 Millionen Ausländer in Deutschland. In den nächsten 20 Jahren werden Prognosen zufolge weitere acht Millionen Ausländer hinzukommen. Es gilt, sich dieser großen Herausforderung als Gesellschaft mit vielfältigen Integrationskonzepten auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu stellen. In Deutschland ist im Bereich des Sports vor allem der Fußball wegen seiner weiten Verbreitung und seiner Mitgliederstärke als Integrationsmedium gefragt.
Integration muss sich in erster Linie in den Bereichen des Wohnens und des Arbeitens vollziehen. Parallel dazu muss die Integration auch in den Bereichen Freizeit und Familie stattfinden. Gerade hier kann der Bereich des Sports, also der Bewegung mit Spiel, Spaß und Freude, einen ungemein hohen Beitrag leisten. Der Sport bietet vor allem für ausländische Kinder und Jugendliche weitreichende individuelle Chancen und soziale Möglichkeiten. Dieser im Kleinen häufig als negativ angesehener Aspekt spielt für die Integration in unsere Gesellschaft eine herausragende Rolle und sollte von jedem Trainer und Übungsleiter unterstützt werden.
Die integrative Leistung, die gemeinsames Sporttreiben und gemeinsames Fußballspielen mit sich bringt, bezieht sich vor allem auf das gemeinsame Erleben, Erfahren und Verstehen von sich selbst und des anderen.
Durch die Arbeit in den Vereinen wird ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag zur Reduktion von Sprachproblemen, kultureller Vorbehalte und zur Prävention von Gewalt und Aggression geleistet. Gemeinsame persönliche Erlebnisse und Erfolge prägen Jugendliche entscheidend.
Ein aktuelles Beispiel für die gelungene Integration im Sport ist aus der deutschen Sicht die Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika. In der deutschen Fußballnationalmannschaft standen im Juni und Juli 2010 mehrere Spieler, deren Eltern über einen Migrationshintergrund verfügen. Die mittlerweile in Deutschland geborene »Zweite Generation« besitzt den deutschen Pass und personifiziert die gelungene Integration durch den Sport. Sie trägt überdies dazu bei, Deutschland sportlich wettbewerbsfähiger zu machen. Einige der Spieler sind im Bereich der Werbung präsent, was ihre Vorbildfunktion und Integrationskraft weiter stärken kann.
Integration wird im Sport vor allem dort schwierig, wo Gruppen andere Werthaltungen vertreten oder als Sondergruppen ausgeschlossen sind. Im Fußball wäre der Iran ein Beispiel dafür, dass dessen Integration in die internationale Fußballgemeinschaft noch nicht gelungen ist.
VERWEISE:
Vorbild ( 1)
Aggression ( 21)
Respekt ( 28)
Talent ( 12)
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Fair Play |
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Ohne Fair Play verliert der Fußball seinen erzieherischen Wert. |
Faires Verhalten im Fußball zeugt von Respekt der Spieler untereinander.
»Fair Play«, auch Fairness genannt, kennzeichnet das sportliche Verhalten im sozialen Miteinander. Es geht nicht nur um die Beachtung der Regeln, für die der Schiedsrichter sorgt, sondern um den Respekt vor der Leistung und das Verhalten des Gegners, welche sich in der Wahrung der Gesundheit äußert. Das ist eine Haltung, die im Wettkampfsport wie dem Fußball, der durch Zweikämpfe, Fouls und Verletzungen gekennzeichnet ist, elementare Bedeutung für das Spiel hat. Fair Play schließt Kampf und Aggression nicht aus, achtet aber den Gegner. Fair Play ist das Verhalten eines Akteurs und eine individuelle Eigenschaft, die es zu fördern und zu entwickeln gilt. Vorbilder mit unfairem Verhalten erteilen ihrer Sportart einen Bärendienst.
Die Einnahme von Dopingmitteln ist beispielsweise ein elementarer Verstoß gegen die Idee des Fair Plays. An der Grenze des Fair Plays bewegt sich ein Fußballer hingegen bei einem taktischen Foul. Er überschreitet die Grenze, wenn er die gesundheitliche Schädigung des Gegenspielers bei einem Foul billigend in Kauf nimmt, um seinen eigenen Vorteil zu erlangen. Der Schiedsrichter unterliegt nicht dem Druck der Spieler, die sich häufig für den Erfolg im Spiel an der Grenze des Erlaubten bewegen. Extrem fatal für die Idee des Fair Plays sind Trainer oder Reporter, die unfaires Verhalten, durch das eventuell ein Tor verhindert werden kann, als clever bezeichnen oder Spieler, die die Fairness über den Erfolg stellen, als unprofessionell titulieren.
Vor allem im Jugendfußball und in den Medien sollte mit diesem Thema wesentlich seriöser umgegangen werden. Um dem entgegenzuwirken, gibt es mittlerweile Fair Play-Tabellen, und der FSV Mainz 05 ist im Jahr 2005 durch faires Verhalten in der Fußballbundesliga über die Fair Play-Wertung der UEFA zu einem Startplatz in einem europäischen Wettbewerb gekommen.
Die Deutsche Olympische Gesellschaft unterstützt die »Fair PlayInitiative im deutschen Sport«, um faires Verhalten zu mehr Akzeptanz zu verhelfen. Mit dem Motto »Fair geht vor« werben Prominente und Spitzensportler und nutzen ihre Vorbildfunktion positiv aus. Der Gedanke des Fair Plays, der aus dem Sport stammt, wird mittlerweile in anderen Lebensbereichen verwendet und fordert zu fairem Miteinander und Respekt auf.
VERWEISE:
Vorbild ( 1)
Aggression ( 21)
Prävention ( 99)
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Fans |
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Ein Fan verfolgt ausschließlich Ziele, die dem Erfolg seines Vereins dienen. |
Mit dem englischen Wort »Fan« wird ein Mensch bezeichnet, der eine längerfristige, leidenschaftliche Beziehung zu einem Verein pflegt. Dafür investiert er häufig viel Geld und wendet viel Zeit auf, um die Beziehung zu erhalten und auszubauen. Er strebt danach, seinem Verein möglichst häufig so nah wie möglich zu sein. Fans sind meist in Fanklubs organisiert und können als Institution eine gewisse Macht ausüben. Im deutschen Sprachgebrauch sind die Bezeichnung Anhänger und Schlachtenbummler geläufig. Sie besuchen regelmäßig die Spiele ihres Vereins und unterstützen ihren Verein mit Anfeuerungsrufen. Häufig haben Fans dazu eigene Rituale entwickelt.
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