Nino Rauch - Leben ohne Ende

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Eben waren noch Fußballspielen und das erste Mal Schmetterlinge im Bauch die großen Themen seines Lebens, doch dann war sein Kopfkissen eines Morgens voll Blut. Nino Rauch, damals 14 Jahre alt, war von der Diagnose hoffnungslos überfordert, zu dunkel legte sie sich über sein Schicksal: Lymphdrüsenkrebs mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von weniger als 50 Prozent. Während Kinder, die überlebt haben, ihre Erinnerungen später oft in «Survivor-Klubs» verarbeiten und unter sich bleiben, wagt sich Nino Rauch vor, um mit seinem Schicksal anderen Kindern und ihren Eltern Mut zu machen. Er erzählt, mit einer Prise Galgenhumor, wie er sich letztendlich erfolgreich durch vier Chemotherapien kämpfte, wie es ist, wenn im Nebenzimmer auf einmal ein Kind fehlt und wenn die eigene Mutter mit Tränen in den Augen um Kraft ringt. Als ehemaliger Patient des St. Anna Kinderspitals zeigt er dabei, was Kinderärzte noch besser machen könnten.

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Sie entscheiden sich, ihren Sohn zu schonen, soweit es nur geht. Bis zum Schuleintritt kennt Günther weder Regeln noch Verbote. Er wird unter einen imaginären Glassturz gestellt, behütet und verwöhnt – wer kann es seinen Eltern verdenken? Auch sein Umfeld, die Kindergärtnerinnen und andere Betreuungspersonen, reagieren ähnlich, gibt es doch damals weder im Krankenhaus noch an anderer Stelle gut ausgebildete Mitarbeiter, an die man sich nach der Entlassung mit seinen Fragen, Ängsten und Befürchtungen wenden kann.

Statt ihnen Verständnis entgegenzubringen, rät ein Kassenarzt Günthers Eltern gar dazu, die Situation locker zu nehmen. Schließlich könnten die beiden es ja jederzeit mit einem neuen und gesunden Geschwisterchen für Günthers großen Bruder probieren.

Günther kann sich an die Zeit seiner Erkrankung nur noch schemenhaft erinnern. Einige Ereignisse sind ihm im Gedächtnis geblieben, vor allem aber die unermesslichen Schmerzen. Wie er diese damals hat überleben können, fragt er sich heute, wenn er zur Aufarbeitung seiner Krankheit versucht, sich noch einmal in die damalige Zeit hineinzuversetzen.

Die Erfahrungen, die Günther durch die fehlende Nachsorge gemacht hat, prägen sein Leben. Durch das regellose Aufwachsen und die Überbehütung ist es ihm schwergefallen, sich einzufügen, wo Anpassung gefordert war. So ist er schon in der Volksschule ein Schüler, der sich gegen unliebsame Aufträge sträubt, nicht verstehen will, warum er zurechtgewiesen wird, wenn er doch nur tut, was ihm Spaß bereitet. Später fliegt er wegen seines aufmüpfigen Verhaltens von der Schule.

Er ist ein Querdenker, einer, der den Mund nicht hält, wenn er findet, dass es etwas zu sagen gibt. So arbeitet Günther unermüdlich daran, die Nachsorge von Krebspatienten und deren Angehörigen in Österreich zu verbessern, prangert Missstände an, ist in Kontakt mit Organisationen im Ausland und immer auf der Suche nach Ideen. Er hatte die Idee, das Angebot der Survivors zu erweitern. Ehemalige an Krebs erkrankte Kinder sollen Eltern akut erkrankter im Spital für Gespräche zur Verfügung stehen, denn Günther weiß aufgrund seiner jahrelangen Krankenhausbesuche, dass sich diese solchen Kontakt dringend wünschen.

Obwohl es in Günthers Leben seit seiner Erkrankung im Kleinkindalter viele schwere Zeiten gegeben hat und es beinahe zwanzig Jahre dauern sollte, bis er mit ihrer Aufarbeitung beginnen hat können, möchte er mit niemandem tauschen. Schließlich haben all die schmerzhaften Erfahrungen ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute ist, so sagt er.

Krankenhaus bedeutet Schmerz. Wenn Günther sich auch aus der Zeit seiner Krebserkrankung nicht mehr an vieles erinnern kann, so ist dieser Eindruck doch präsent. Unzählige Fingerstiche muss der kleine Bub während des Aufenthalts im Spital und bei Kontrollen über sich ergehen lassen. Wenn diese auch nicht so weh tun wie eine offene Operationswunde, so ist es doch ihre Regelmäßigkeit und die Gewissheit ihrer baldigen Wiederholung, die ihm Angst machen. Wie gestern kommt es Günther vor, wenn er sich daran erinnert, wie die Ärztin ihn darum bittet, ihr seine Hand zu reichen. Sie packt ein Instrument aus, das aussieht wie eine Rasierklinge mit einer Spitze an der Längsseite. Er sieht das Glänzen der Klinge, weiß, was nun gleich folgen wird. Er fühlt den festen Griff der Ärztin an seinem Handgelenk, aus dem er sich nicht mehr entwinden kann, und dann den tiefen Stich in seine Fingerkuppe. Der Schmerz rast seinen Arm hinauf, über die Schulter bis in den Kopf. Blut quillt und die Ärztin lächelt ihn an.

Wenigstens ist es immer dieselbe Frau Doktor, die ihn behandelt. Nach seiner Entlassung muss Günther regelmäßig Spritzen bekommen. Erinnern kann er sich nur, dass sie unangenehm, aber zu überstehen gewesen sind. Einmal jedoch sitzt er auf dem Krankenhausbett, die Tür öffnet sich und eine Fremde betritt den Raum. Wie »seine« Frau Doktor trägt sie einen weißen Arztkittel, ist aber viel jünger und sieht nicht so vertrauensvoll großmütterlich aus. Günther beginnt zu schreien. Als sich die junge Ärztin nähern will, schlägt er um sich und ist vor Angst nicht mehr zu beruhigen. Die Fremde versucht ihm zu erklären, dass »seine« Frau Doktor sich in einer wichtigen Operation befinde, daher jetzt leider nicht bei ihm sein könne, aber Günther schreit weiter. Weder Eltern noch Krankenhauspersonal gelingt es, den Dreijährigen zu beruhigen, und so wartet die Familie schließlich mehrere Stunden im Spital, bis Günthers Ärztin Zeit für ihren kleinen Patienten hat.

Günther erzählt die Geschichte nicht ohne Stolz. Schon damals zeigt sich, dass er ein Kämpfer ist und die Behandlungen nicht einfach über sich ergehen lässt. Für ihn ein wichtiges Verhaltensmuster auf dem Weg zur Genesung.

8

Wir werden zum ärztlichen Direktor des Krankenhauses geführt. Professor Gadner begrüßt uns freundlich. Seine Stimme klingt warm, aber bestimmt. Ich höre ihn reden und nehme die Laute wie durch einen Filter gedämpft wahr. Ich erkenne den sachlichen Tonfall, verstehe die Worte nicht und fühle mich trotzdem sicherer als zuvor. Auch meine Mutter sieht beruhigter aus. Prof. Gadner erklärt lange, bespricht ausführlich, erkundigt sich erneut nach dem bisherigen Krankheitsverlauf. Meine Mutter hat sich die Augen getrocknet, sich in ihrem Sessel aufgerichtet, als könne sie so jeden einzelnen Satz, jedes Wort und jede Silbe besser in sich aufnehmen. Sie sammelt die Informationen wie Teile eines Schutzpanzers für mich, und ich beginne mich langsam besser zu fühlen. Meine Gedanken wandern aus dem Zimmer.

Ich stelle mir den Sportplatz vor, sehe meine Mitschüler dem Ball hinterherjagen und Tore schießen. Ich war glücklich im Internat. Ich habe junge Leute kennengelernt, die wie ich für den Sport leben, fühlte mich selbstständig und frei. Niemand wollte von mir wissen, ob ich schon für die nächste Mathematikschularbeit gelernt habe, oder wie ich plane, mich für den kommenden Geographietest vorzubereiten. Dort gab es auch keine Kranken, keinen Krebs, kein Sterben.

Ich schweife noch etwas weiter ab und fange an, mich an die Mädchen im Internat zu erinnern. Als besondere Mutprobe für die Burschen gilt es dort, vorbei am Erzieher in eines der beiden Mädchenstockwerke zu schleichen und einen Gegenstand aus einem der Zimmer zu entwenden. Mir fällt ein, wie ich einmal dabei erwischt worden bin und am nächsten Tag bei der Direktorin des Internats erscheinen musste. Damals hatte ich fürchterliche Angst. Nicht, weil ich so großen Respekt vor der Direktorin hatte, sondern weil sie mein Fehlverhalten bei nächster Gelegenheit dem sportlichen Leiter melden würde, der es wiederum den Trainern berichten konnte, woraufhin es dann mit Sanktionen belegt wurde.

Ich erinnere mich daran, wie ich im Büro der Direktorin an das blonde Mädchen dachte, in dessen Zimmer ich geschlichen war. Wie kokett und einladend mich das Mädchen angegrinst hatte, als ich ihr Haarband vom Nachttisch genommen und mich wieder hinausgeschlichen hatte, und wie ich im Angesicht der schimpfenden Direktorin das Gefühl hatte, dass dieses Grinsen die Strafe, die ich bekommen würde, durchaus wert gewesen ist.

In diesem Moment, in Professor Gadners Zimmer, neben meiner aufmerksam auf seine Worte lauschenden Mutter, wird mir klar, dass ich aus meiner Welt gekippt bin. Vielleicht werde ich dieses Mädchen, die Direktorin, das ganze Internat, nie mehr wiedersehen. Vielleicht werde ich nie mehr gegen einen Fußball treten. Vielleicht werde ich hier sterben, schon bald.

Wieder drückt es mir Tränen in die Augen, diesmal Tränen des ohnmächtigen Zorns über die Ungerechtigkeit, dass ausgerechnet ich von all den vielen Schülern im Internat nicht das Recht haben soll, weiterzuleben. Warum, zum Teufel? Ich würde es am liebsten herausschreien!

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