MARINA S.
Eine Geschichte von Missbrauch und Heilung
Dieses Buch als E-Book: ISBN 978-3-86256-713-3
Dieses Buch in gedruckter Form: ISBN 978-3-86256-009-7, Bestell-Nummer 588 741
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Vorwort Vorwort Schon lange haben Freunde mich ermutigt, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Ich bin Frauen begegnet, die ein ähnliches Schicksal durchlebt haben wie ich. Natürlich verarbeitet jeder Mensch traumatische Erfahrungen auf seine ganz persönliche Art. Mit der Zeit wurde mir jedoch immer klarer, dass man nur durch Vergebung, durch einen Abschluss mit der eigenen Vergangenheit und einen echten Neubeginn wirklich frei von negativen Gefühlen werden kann. Da viele Frauen auch nach Jahren vergeblich auf ein angstfreies und „normales“ Leben hoffen, entschloss ich mich, meine Geschichte aufzuschreiben: Es gibt nicht viele Berichte über sexuellen Missbrauch und seine Folgen, aber vor allem auch über den Weg der Befreiung. Mit meinem vorliegenden Lebensbericht möchte ich anderen Opfern Mut machen und Hoffnung geben. Ich habe erfahren, dass es durch Jesus Christus einen Weg aus dem Teufelskreis der Gefühle gibt. Heute führe ich ein erfülltes und glückliches Leben voller Liebe und Wertschätzung. Ich bin keine professionelle Autorin und hatte keine Ahnung, wie ich meine Erfahrungen zu Papier bringen konnte. Daher danke ich allen, die mich dazu ermutigt und mit ihrem Rat unterstützt haben, ganz besonders Georg, Ronald und Edda. Ebenso danke ich meiner Mama und meinem Papa, dass sie mir dieses Leben ermöglichten: Ihr habt mich in einer stabilen Familie aufwachsen lassen und versucht, mir alles Wichtige für ein erfolgreiches Leben mitzugeben. Auf Eure Weise habt Ihr mir Liebe und Schutz gegeben, soweit es in Euren Möglichkeiten stand. Durch Euch konnte ich in meiner Heimat bleiben und wurde nicht entwurzelt. Es würde mich freuen, wenn diese Offenlegung meiner Erlebnisse auch für Euch hilfreich wäre. Zum Schutz meiner Familie wurden alle Namen sowie weitere Details in dieser Schilderung geändert. Marina S .
Kapitel 1: Behütet
Eine Kindheit auf dem Land
Pubertät
Unbekümmerte Zeiten
Kapitel 2: Missbraucht
Das Ende meiner Kindheit
Albtraum ohne Ende
Benutzt werden
Wem kann ich mich anvertrauen?
Wer liebt mich, wie ich bin?
Ob Gott helfen kann?
Freiwild
„Ich wäre dir gerne ein Freund ...“
Alleine
Kapitel 3: Absturz
Meine erste Liebe
Wieviel Nähe lasse ich zu?
Ein Albtraum wird wahr
Flucht von Zuhause
Begegnung mit Alfred
Kapitel 4: Kampfgeist
Meine Rache-Feldzüge
Woher komme ich eigentlich?
Unzertrennlich durch die Nächte
Ein Treffen mit Ramona
Szenen einer Ehe
Zu dritt und doch allein
Nach außen hin glücklich
Es bricht aus mir heraus
Kapitel 5: Mein neues Leben
Ein total verrücktes Wochenende
Licht in der Nacht
Alles steht auf dem Spiel
Erneuerung durch Vergebung
Vertrauen lernen
Es tauchen Fragen auf
Findet der Albtraum doch ein Ende?
„... es liegt in deiner Hand“
Zum Schluss
Kontaktadressen
Schon lange haben Freunde mich ermutigt, meine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Ich bin Frauen begegnet, die ein ähnliches Schicksal durchlebt haben wie ich. Natürlich verarbeitet jeder Mensch traumatische Erfahrungen auf seine ganz persönliche Art. Mit der Zeit wurde mir jedoch immer klarer, dass man nur durch Vergebung, durch einen Abschluss mit der eigenen Vergangenheit und einen echten Neubeginn wirklich frei von negativen Gefühlen werden kann. Da viele Frauen auch nach Jahren vergeblich auf ein angstfreies und „normales“ Leben hoffen, entschloss ich mich, meine Geschichte aufzuschreiben: Es gibt nicht viele Berichte über sexuellen Missbrauch und seine Folgen, aber vor allem auch über den Weg der Befreiung.
Mit meinem vorliegenden Lebensbericht möchte ich anderen Opfern Mut machen und Hoffnung geben. Ich habe erfahren, dass es durch Jesus Christus einen Weg aus dem Teufelskreis der Gefühle gibt. Heute führe ich ein erfülltes und glückliches Leben voller Liebe und Wertschätzung.
Ich bin keine professionelle Autorin und hatte keine Ahnung, wie ich meine Erfahrungen zu Papier bringen konnte. Daher danke ich allen, die mich dazu ermutigt und mit ihrem Rat unterstützt haben, ganz besonders Georg, Ronald und Edda.
Ebenso danke ich meiner Mama und meinem Papa, dass sie mir dieses Leben ermöglichten: Ihr habt mich in einer stabilen Familie aufwachsen lassen und versucht, mir alles Wichtige für ein erfolgreiches Leben mitzugeben. Auf Eure Weise habt Ihr mir Liebe und Schutz gegeben, soweit es in Euren Möglichkeiten stand. Durch Euch konnte ich in meiner Heimat bleiben und wurde nicht entwurzelt. Es würde mich freuen, wenn diese Offenlegung meiner Erlebnisse auch für Euch hilfreich wäre.
Zum Schutz meiner Familie wurden alle Namen sowie weitere Details in dieser Schilderung geändert.
Marina S .
Kapitel 1
Behütet
Eine Kindheit auf dem Land
Ich wurde im Winter 1970 in einer ländlichen Kleinstadt in Oberbayern geboren. Wie ich später erfuhr, war meine Mutter Ramona mit ihren knapp sechzehn Jahren völlig überfordert, sich um ihr Baby zu kümmern. Mein Großvater war zweiter Bürgermeister und weit mehr um seinen Ruf und sein Ansehen besorgt als um seine Tochter und Enkelin. Kurzerhand wurde meine Mutter mit mir aus dem Haus geworfen. Sie kam bei ihrem Onkel unter, konnte jedoch auch dort nicht wirklich mit Hilfe rechnen.
Allerdings wollte sie auch weiterhin lieber ein freies Leben führen, wie ihre Altersgenossen auch. Ramona kam schon mal tagelang nicht nach Hause und verbrachte ihre Zeit lieber mit Jungs, als sich um ihr hilfloses Baby zu kümmern. Sie vernachlässigte mich, so dass besorgte Nachbarn manchmal eingreifen mussten. Ohne deren Hilfe wäre ich wohl verhungert.
Im Alter von einem Jahr kam ich dann zu liebevollen Pflegeeltern. Maria und Jakob wohnten in demselben Städtchen und waren gerade dabei, etwas außerhalb ein Haus zu bauen. Sie waren hoch verschuldet, doch aus Liebe bereit, für mich zu sorgen. Ihr Herz war groß und voller Mitleid und sie wollten mir ein besseres Leben ermöglichen. Von da an war meine Heimat ein idyllisches Dorf in einem Hochtal. Maria, meine neue Mutter, hatte kurze Zeit zuvor durch eine Fehlgeburt ein Baby verloren. Dadurch erfuhr kaum jemand, dass ich nicht ihr leibliches Kind war, vor allem die Leute, die von ihrer Schwangerschaft wussten und sie länger nicht gesehen hatten. Mein neuer und zugleich erster Vater, Jakob, schloss mich schnell ins Herz. Stets war ich sein kleines Mädchen, das er immer beschützen wollte und fast vergötterte. Es war ganz selbstverständlich, dass ich sie von Anfang an „Mama“ und „Papa“ nannte.
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