Irvin D. Yalom - Existenzielle Psychotherapie
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Now I lay me down to sleep,
I pray the Lord my soul to keep;
If I should die before I wake,
I pray the Lord my soul to take.
(Nun leg ich mich zum Schlafen hin,
Ich bitte den Herrn, meine Seele zu bewahren;
Wenn ich sterben sollte, bevor ich aufwache, bitte ich den Herrn, meine Seele zu sich zu nehmen.)
Die Aussagen, die Nagy sammelte, machen es auch sonnenklar, dass die Kinder den Tod als schrecklich und furchterregend betrachten, auch wenn ihr Wissen unvollständig ist. Die Vorstellungen, in einem zugenagelten Sarg gefangen zu sein, ganz allein unter der Erde zu weinen, hundert Jahre lang begraben zu sein und dann zu Holz zu werden, von Würmern gefressen zu werden, die Kälte zu spüren, blau und grün zu werden oder unfähig zu sein zu atmen, sind tatsächlich erschreckend.
Diese frühen Ansichten vom Tod bleiben mit erstaunlicher Beharrlichkeit im Unbewussten. Elliot Jaques beschreibt beispielsweise den folgenden Traum von einer klaustrophobischen Patientin mittleren Alters: »Sie lag in einem Sarg. Sie war in kleine Stücke geschnitten worden und war tot. Aber es gab spinnwebdünne Nervenfäden, die durch jedes Stück liefen und es mit ihrem Gehirn verbanden. Als Folge davon konnte sie alles erfahren. Sie wusste, dass sie tot war. Sie konnte sich nicht bewegen oder einen Ton von sich geben. Sie konnte nur in der klaustrophobischen Dunkelheit und Stille des Sarges liegen.« 48
Die Ansichten von Kindern über den Tod sind ernüchternd, besonders für Eltern und Erzieher, die es vorziehen, die Unerfreulichkeit des gesamten Themas zu ignorieren. »Was sie nicht wissen, wird ihnen nicht weh tun«, ist die Argumentation hinter dem offiziell geduldeten Schweigen. Aber was die Kinder nicht wissen, das erfinden sie; und wie wir in den Beispielen sehen, sind die Erfindungen scheußlicher als die Wahrheit. Ich werde später mehr über die Todeserziehung zu sagen haben, aber für den Moment ist es offensichtlich, dass der Glaube der Kinder über den Tod wirklich erschreckend ist, und dass die Kinder sich gezwungen sehen, Wege zu finden, um ihren Geist zu beruhigen.
Verleugnung: Die zwei grundlegenden Bollwerke gegen den Tod. Das Kind hat zwei grundlegende Abwehrmöglichkeiten gegen den Schrecken des Todes – Abwehrmöglichkeiten, die aus dem ersten Lebensabschnitt stammen: Tiefer Glaube sowohl an seine persönliche Unverletzbarkeit als auch an die Existenz eines einzigartigen persönlichen letzten Retters. Dieser Glaube wird durch die direkte elterliche und religiöse Unterweisung, in Mythen über das Leben nach dem Tod, in Form der Existenz eines alles beschützenden Gottes und in der Wirksamkeit persönlicher Gebete unterstützt, und er gründet auch in der frühen Lebenserfahrung des Kleinkindes.
Besonderheit. Jeder von uns, erst als Kind und dann als Erwachsener, hängt an einem irrationalen Glauben an seine Besonderheit. Begrenzungen, Alt-Werden, Tod mag für die da gelten, aber nicht für einen selbst, nicht für mich. Auf einer tiefen Ebene ist man überzeugt von seiner persönlichen Unverletzlichkeit und Unvergänglichkeit. Die Ursprünge dieses originären Glaubens (oder der »Ur-Abwehrmechanismen«, wie Jules Masserman sie nennt 49) können in der Morgendämmerung des Lebens gefunden werden. Für jeden von uns ist das frühe Leben eine Zeit intensiver Egozentrik. Man ist das Universum: Es gibt keine Grenzen zwischen uns und anderen Objekten und Wesen. Jede unserer Launen wird ohne persönliche Anstrengung befriedigt: Unser Gedanke löst die Tat aus. Man ist durchdrungen von einem Gefühl der Besonderheit, und man greift diesen leicht verfügbaren Glauben als Schild gegen die Todesangst auf.
Der letzte Retter. Hand in Hand mit dieser anthropozentrischen Illusion (und ich verwende das Wort nicht in einem abfälligen Sinn, denn es ist eine weit verbreitete, vielleicht universelle Illusion) geht der Glaube an den letzten Retter. Dieser Glaube hat seine Grundlage auch in der Morgendämmerung des Lebens zur Zeit der Schattengestalten der Eltern, jenen wundersamen Anhängseln des Kindes, die nicht nur mächtige Beweger, sondern auch ewige Diener sind. Der Glaube an den externen Diener wird verstärkt durch die sorgenvolle Aufmerksamkeit der Eltern während der Kleinkind-Zeit und der Kindheit. Von Zeit zu Zeit wagt sich das Kind zu weit heraus, stößt an den grausamen Palisadenzaun der Realität und wird durch riesige mütterliche Flügel gerettet, die es mit körperlicher Wärme umfangen.
Der Glaube an die Besonderheit und den letzten Retter dient der Entwicklung des Kindes sehr: Er ist die unabdingbare Grundlage der Abwehrstrukturen, die der Mensch gegen den Todesschrecken errichtet. Sekundäre Abwehrmechanismen werden darauf errichtet, die beim erwachsenen Patienten oft die ursprünglichen Ur-Abwehrmechanismen sowie die Natur der ursprünglichen Angst verdecken. Diese beiden grundlegenden Abwehrkräfte sind tief verwurzelt (Zeugnis für ihre Dauerhaftigkeit legen die Unsterblichkeitsmythen und der Glaube an einen persönlichen Gott in praktisch jedem größeren Religionssystem ab) und üben bis ins Erwachsensein, wie ich im nächsten Kapitel ausführen werde, einen dauerhaften und mächtigen Einfluss auf die Charakterstruktur und Symptombildung aus.
Es ist wichtig zu unterstreichen, dass der psychodynamische Wert oder Sinn der Religion nicht notwendigerweise die intrinsische Wahrheit religiöser Ansichten umgeht. Oder, wie Viktor Frankl es formuliert: »Um frühreife sexuelle Neugier zu befriedigen, erfinden wir die Geschichte, dass Störche Babys bringen. Aber daraus folgt nicht, dass die Störche nicht existieren!« 50
Verleugnung: Der Glaube, dass Kinder nicht sterben. Ein verbreiteter Trost, von dem Kinder bereits sehr früh in ihrem Leben Gebrauch machen, ist der Glaube, dass Kinder gegen den Tod immun sind. Junge Menschen sterben nicht; der Tod trifft nur die Alten, und das Alter ist sehr, sehr weit weg. Einige Beispiele:
S.: (5 Jahre, 2 Monate): Wo ist deine Mami?
Mutter: Im Himmel. Sie starb vor einiger Zeit. Ich glaube, sie war so um die siebzig. S.: Sie muss achtzig oder neunzig gewesen sein. Mutter: Nein, nur siebzig.
S.: Nee, die Menschen leben, bis sie neunundneunzig sind. Wann wirst du sterben? Mutter: Oh, ich weiß nicht, wenn ich um die siebzig oder achtzig oder neunzig bin.
S.: Oh, (Pause) wenn ich groß bin, werde ich mich nicht rasieren, und dann werde ich einen Bart haben, nicht wahr? [In einer vorhergehenden Unterhaltung sagte S., dass er wisse, dass Männer graue Bärte hätten, wenn sie sehr, sehr alt würden. Später wurde klar, dass er auf die Idee kam, das Rasieren sein zu lassen, weil er sich bemühte, den Tod unendlich weit hinauszuschieben!] 51
Ruth (4 Jahre, 7 Monate): Wirst du sterben, Vater?
Vater: Ja, aber nicht, bevor ich alt werde.
Ruth: Wirst du alt werden?
Vater: Ja, ja.
Ruth: Werde ich auch alt werden?
Vater: Ja.
Ruth: Ich fürchte mich jeden Tag vor dem Sterben. Ich wünschte, ich würde niemals alt werden, denn dann würde ich niemals sterben, nicht wahr? 52
Interviewer: Kann ein Kind sterben?
G.M. (6 Jahre): Nein, Jungen sterben nicht, wenn sie nicht überfahren werden. Wenn sie in ein Krankenhaus gehen, denke ich, kommen sie lebendig wieder heraus.
E.G. (5 Jahre): Ich werde nicht sterben. Wenn du alt bist, dann stirbst du. Ich werde nie sterben. Wenn die Menschen alt werden, sterben sie. [Später sagt er, dass er sterben wird, wenn er sehr, sehr alt sein wird.] 53
In der Beantwortung des Geschichten-Vervollständigungs-Tests ziehen es die meisten Kinder vor, lange Zeit Kind zu bleiben, statt schnell erwachsen zu werden. Ein neuneinhalbjähriger Junge äußerte, dass er aufhören wolle zu wachsen, um ein Kind zu bleiben, weil »wenn jemand älter wird, ist weniger Leben in ihm.« 54
Der tatsächliche Tod eines Kindes stellt für Kinder natürlich ein ernstes Problem dar, welches sie oft lösen, indem sie eine Unterscheidung zwischen sterben und getötet werden machen. Ein Junge stellte fest, »Jungen sterben nicht, wenn sie nicht erstochen werden oder von einem Auto überfahren werden.« Ein anderes Kind sagte, »Wenn du zehn Jahre alt bist, weiß ich nicht, wie du sterben könntest, wenn dich nicht jemand tötet.« 55Ein anderes (6 Jahre): »Ich werde nicht sterben, aber wenn du in den Regen rausgehst, kannst du sterben.« 56Alle diese Kommentare besänftigen die Angst, indem sie dem Kind versichern, dass der Tod kein unmittelbares oder zumindest kein unvermeidbares Problem ist. Entweder der Tod wird auf das Alter geschoben – eine Zeit jenseits der Vorstellungskraft des Kindes – oder aber er kann durch Zufall eintreten, jedoch nur, wenn man »sehr, sehr« unvorsichtig ist.
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