Florian F. Scherzer - Neubayern

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Ein bayrischer Landstrich irgendwann früher. Ein mysteriöser Teufel taucht in Oberpfaffing auf und ein Bauernbursche verschwindet. Der Dorffischer Joseph Kiener begibt sich auf die Suche nach dem Kind und geht auf einen spannenden 19. Jahrhundert-Roadtrip durch ein eigentlich vertrautes Land, das uns im Laufe der Geschichte immer fremder und fremder wird. Er begegnet ungewöhnlichen Menschen, merkwürdigen Bräuchen, sonderbaren Sagengestalten, der Angst und der Wahrheit. Bis wir Leser merken, dass nichts so ist, wie es uns die Geschichte anfangs hat vermuten lassen.
"Neubayern" ist halb moderner Heimatroman, halb erwachsene Abenteuergeschichte. Spannend und berührend, verstörend und mutmachend. Florian F. Scherzer hat einen Kosmos entworfen, der nur auf den ersten Blick heimelig und vertraut erscheint. Er spielt geschickt mit Klischees und Weltbildern und überrascht den Leser ein ums andere Mal.
Auch die zahlreichen Illustrationen, die Cover-Figur sowie der Beileger zum selbst zusammenkleben in «Neubayern» stammen von Florian F. Scherzer.

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Der Schwarzbub ging gleich zielstrebig weiter die Spur, die der Fels im Gras hinterlassen hatte, entlang. Von oben winkte er mir zu, kam aber gleich wieder zurück gerannt. Er hielt etwas in den Händen und war sehr aufgeregt.

Es war ein Bild. Hinter einer Art Glas. Aber man konnte es trotzdem biegen. Es war zerknittert und an manchen Stellen verwischt und man konnte nicht immer sehr gut sehen, was darauf abgebildet war. Vielleicht hatte auch der Regen, der irgendwann in der letzten Woche gefallen war, einige Details weggewaschen. Was man erkennen konnte, war trotzdem unglaublich präzise gemalt worden. Besonders bei der kleinen Größe des Bildes. Es zeigte einen Mann mit zotteligem schwarzen Bart und schwarzen Haaren, die im Wind zu flattern schienen. Neben ihm eine Frau mit ebenso fliegenden offenen Haaren und ein Kind. Alle drei lachten und blickten uns direkt an. Vielleicht war es auch keine Frau sondern ein bartloser Mann mit langen Haaren, denn die Kleidung wirkte eher wie die eines Mannes. Aber viel war davon eh nicht mehr zu erkennen.

Hinter den drei Menschen war eine Art Haus oder Baracke oder Eisenbahnwaggon zu sehen. Mit einer Aufschrift. Ein Teil war verdeckt, ein Teil verwaschen. Was man erkennen konnte war: LAN dann der Kopf des Mannes und dann IL, dann ein Stück, wo die Farbe abgeblättert war. Die Schrift war glatt und schnörkellos und schräg. Ich schaute zum Schwarzbuben. Der schaute zurück.

»Wer sind die?«, frage er.

»Das wenn ich wüsste«, antwortete ich.

»Das kann doch unmöglich einer gemalt haben. So genau wie das ist. Das sieht nicht aus wie ein Bild oder eine Fotografie. Das sieht aus wie echt. Als würden wir die vor uns stehen haben.«

»Ich hab mal einen Kunden gehabt, der Andachtsbildchen zeichnet. Mit Lupe und einer spitzen Nadel hat der das in eine Platte geritzt und dann ist das gedruckt worden. Das war schon auch sehr genau.«

»Aber das schaut nicht aus wie ein Druck. Schau dir nur die Farben an. Ob das die Farben sind, die der Benno gesehen hat?«

An einer Stelle sah man ein Stück Kleidung des Mannes in einem leuchtenden Rot.

»Kann schon sein«, sagte ich.

»Man kann fast den Wind in seinen Haaren spüren. So echt schaut das aus.« Der Schwarzbub war ganz gefangen.

»Meinst du, dass einer davon der rote Teufel ist, den der Benno gesehen hat?«, fragte ich ihn.

»Da schaut keiner wie ein Teufel aus. Die lachen ja alle. Mit denen auf dem Bild würde ich sofort mitgehen. Weg von meinem Scheißvater und Geschwistern. Seit die Oma tot ist, ist mir das eh alles wurscht.«

»Aber warum liegt das Bild da oben auf dem Wachten? Der Voigt hat das da nicht verloren. So was hat der nicht.«

»Und das Haus da hinten. Mit den kleinen Fenstern. Was steht da drüber? So große Buchstaben und so sauber geschrieben.«

»LAN. Land vielleicht.«

Wir schwiegen beide lange.

Bis ich wieder anfing: »Gestern in Rieding …«

Der Schwarzbub schwieg.

»Da hab ich vier Stunden auf dich und deine Mutter gewartet. Ich weiß auch nicht, warum ich mitgefahren bin. Wahrscheinlich, weil ich mit dir reden wollte. Aber dann hab ich geschlafen und deine Mutter war immer dabei.«

»Ich wollte dir eh alles erzählen auf der Fahrt. Wenn du nicht gleich eingeschlafen wärst …«

»Also, in Rieding, habe ich mich vor den Metzger gesetzt und gewartet. Da kommen am Markttag ganz schön viele Leute vorbei, die Würstl kaufen. Aber nicht nur die. Da sind auch viele Schandi und Amtmänner vorbeigelaufen. Einmal mit einem am Kopf verletzten Schandi und später mit einem Gefangenen. Dem Schandi hat ein Stock im Kopf gesteckt.«

»Ohne Schmarrn? Und der Gefangene?«

»Dem haben sie einen Sack über den Kopf gezogen und der war voller Blut. Aber irgendwas war seltsam an dem Gefangenen. Ich kann nicht beschreiben was.«

»War das der Teufel vom Benno?«

»Ich weiß nicht. Da war nichts rot. Nackte Beine. Aber alles normal. Kein Pferdefuß oder sonst was.« Ich versuchte über meinen eigenen Witz zu lachen. »Aber so viele Schandi für einen einzelnen … Das muss schon ein besonderer Gefangener gewesen sein.«

Wieder schwiegen wir lange. Bis der Schwarzbub erneut anfing: »Wir müssen den Benno suchen. Ich scheiß mir in die Hosen wegen dem. Der ist mein bester Spezi und ich muss auf ihn aufpassen. Der hat eine Scheißfamilie, ich hab eine Scheißfamilie. Wir haben immer gesagt, dass wir aufeinander achtgeben. Meinst du, dass meine Mutter sich jemals einen Dreck um mich geschert hat oder die vom Benno um ihn? Was meinst du, blüht mir, wenn ich auch nur eine Minute zu spät in die Messe komme? Meinst du, meine Mutter oder mein Vater fragen: ›Bub, wo warst du. Wir haben uns solche Sorgen gemacht.‹ Da heißt es ›Komm noch einmal zu spät und du brauchst nie mehr zum Zahnbader‹. Benno und ich, wir sind Spezln für immer und passen aufeinander auf.«

Wie bei mir und meinem Bruder. Brüder und Freunde für immer. Zumindest bis zum Feuer sind wir das gewesen. Unsere Eltern sind nicht so kalt gewesen, wie die der beiden anderen Buben. Trotzdem hatte mich mit dem Bruder besonders viel verbunden. Ich konnte verstehen, dass der Schwarz seinen Freund brauchte. Ich hätte meinen Bruder auch nach seinem Tod noch sehr oft gebraucht. Ich konnte den Schwarzbub und seine Angst um den Freund verstehen und wollte ihm helfen.

»Wir müssen den Benno finden, Kiener«, holte mich der Schwarzbub aus dem Nachdenken heraus.

»Scheißdreck«, dachte ich.

Um neun war ich in der Kirche. Der Schwarzbub ist mit rotgewatschter linker Backe ein bisschen später gekommen.

Die Perchtln Bericht von Roswitha Walmgruber 84 aus Russlach Redigiert und - фото 14

Die Perchtln

картинка 15

Bericht von Roswitha Walmgruber (84) aus Russlach. Redigiert und umgeschrieben von Joseph Kiener

Die Perchtln haben in unserer Gegend schon immer eine große Rolle gespielt. Das ist quasi die große Tradition bei uns im Tal. Und Russlach ist sozusagen das Zentrum der ganzen Perchtlsachen. Woanders glauben sie an Wetterhexen oder sind Himmelskreuzler, bei uns sind es halt die Perchtln.

Es gibt Perchtlfiguren in den Häusern und Perchtlaltare an den Wegkreuzungen. Man kann in der Kirche eine Kerze gegen die Perchtln aufstellen und für den Schutz vor den Perchtln beten. Es gibt sogar eine Perchtlmesse in den Rauhnächten rund um Weihnachten. Aber nur bei uns im Dorf. Und es gibt natürlich den großen Perchtllauf. Wie in allen Pfaffltaldörfern. Im Herbst, so um Allerheiligen, laufen die jungen Männer und Mädchen den kleineren hinterher. Verkleidet in den grausligen Masken und Kleidern der Perchtln. Sie versuchen die Kinder zu erwischen und in den Perchtlsack zu stecken. Wenn alle erwischt sind bis auf eines, ist es der Perchtlkönig und darf das kleine Perchtlfeuer anzünden. Darin werden Perchtlpuppen aus Fetzen und Stroh verbrannt. Alle Kinder setzen sich rundherum und essen Perchtlmänner aus süßem Nussteig. Das älteste Kind erzählt den jüngeren gruselige Perchtlgeschichten. Das ist der Lieblingstag aller Kinder im Dorf. Halb gruselig, halb schön. Lieber noch als der Nikolotag. So ist das halt bei uns.

Hinter all den Perchtltraditionen steckt aber mehr als nur die Kinderspiele: Die Perchtln, so heißt es in unseren Geschichten und Sagen, sind bösartige Zwergengestalten oder Gnome. Seit jeher leben sie in den Bergen hinter dem Wachten und warten auf ihre Gelegenheit, herunter zu den Menschen zu steigen, um Unglück und Krankheiten zu bringen. Sie wollen den Bauern im Pfaffltal mit ihrem Fieberzauber die Tiere und die Kinder wegtöten und sie schänden die jungen Mädchen. Nur durch unseren Glauben, die große Vorsicht und den Zusammenhalt in den Dörfern konnten wir so lange vor ihnen sicher sein.

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