Florian Scholz
Kirchliches Arbeitsrecht in Europa
Rechtliche Rahmenbedingungen der Beschäftigung von
Arbeitnehmern durch die Kirchen in Deutschland, England,
Österreich und Frankreich unter besonderer Berücksichtigung
staatskirchenrechtlicher Grundlagen
INAUGURAL-DISSERTATION
zur Erlangung des Grades eines Doktors der Rechte
durch die Rechts- und Staatswissenschaftliche
Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
vorgelegt von
Florian Scholz aus Köln
2020
Dekan:Prof. Dr. Jürgen von Hagen Erstreferent:Prof. Dr. Gregor Thüsing, LL.M. Zweitreferent:Prof. Dr. Raimund Waltermann Tag der mündlichen Prüfung:23.06.2020
Florian Scholz
Kirchliches Arbeitsrecht in Europa
Rechtliche Rahmenbedingungen der Beschäftigung von Arbeitnehmern durch die Kirchen in Deutschland, England, Österreich und Frankreich unter besonderer Berücksichtigung staatskirchenrechtlicher Grundlagen
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1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten© 2021, Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau www.lambertus.de Umschlaggestaltung:Nathalie Kupfermann, Bollschweil Druck:Franz X. Stückle Druck und Verlag, Ettenheim ISBN 978-3-7841-3309-6 ISBN eBook 978-3-7841-3310-2 eISBN 978-3-7841-3418-5
Vorwort
Abkürzungsverzeichnis
Teil 1 – Einführung
A. Problemstellung
B. Grundlagen der Untersuchung
I. Terminologie
1. Kirchliches Arbeitsrecht
2. Staatskirchenrecht
a) Staatskirchenrecht?
b) Kirchen und Religionsgemeinschaften
3. Territoriale Reichweite der Länderberichte
a) England
b) Frankreich
II. Methodik
1. Rechtsvergleichender Ansatz
2. Gang der Darstellung der einzelnen Rechtsordnungen
III. Einwirkungen des europäischen Rechts auf das nationale kirchliche Arbeitsrecht
1. Die EMRK und ihr Einfluss auf die nationalen Rechtsordnungen
a) Relevante Grundrechtspositionen kirchlicher Arbeitnehmer
aa) Der Schutz des Privat- und Familienlebens, Art. 8 EMRK
bb) Die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, Art. 9 EMRK
b) Die durch Art. 9 EMRK vermittelte Rechtsposition der Kirchen
c) Die Abwägung der betroffenen Grundrechtspositionen
aa) Die Eingriffsrechtfertigung
bb) Margin of appreciation – Einschränkung der Kontrolldichte
2. Gemeinschaftsrecht
a) Charta der Grundrechte der Europäischen Union
b) Der im Primärrecht verankerte Schutz des Status der Kirchen – Art. 17 AEUV
aa) Allgemeine Einordnung
bb) Rechtlicher Gehalt des „Kirchenartikels“
(1) „Status“
(2) „Achten“ und „Nichtbeeinträchtigen“
c) Antidiskriminierungsrichtlinie 2000/78/EG
Teil 2 – Länderberichte
A. Deutschland – Ausgangspunkt und Vergleichsmaßstab
I. Die soziale Stellung der Kirchen und ihre Rolle als Arbeitgeber
II. Staatskirchenrechtliche Grundlagen für das kirchliche Arbeitsrecht
1. Geschichtliche Entwicklung des deutschen Staatskirchenrechts
2. Die Stellung der Kirchen unter dem Grundgesetz
a) Korporative Religionsfreiheit, Art. 4 Abs. 1 und 2 GG
b) Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 WRV - Fundament des deutschen Staatskirchenrechts
aa) Systematische Einordnung im Grundgesetz
bb) Die grundlegenden staatskirchenrechtlichen Elemente des Grundgesetzes
(1) Verbot der Staatskirche
(2) Neutralität und Parität
cc) Das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen
(1) Dogmatische Grundlagen
(2) Schutzbereich
(a) Die Kirchen und ihre Einrichtungen als Träger des Selbstbestimmungsrechts
(b) Ordnen und Verwalten
(c) Die eigenen Angelegenheiten
(3) Schranke – Das „für alle geltende Gesetz“
III. Kirchliches Arbeitsrecht
1. Ausgangspunkte
a) Die Dienstgemeinschaft und ihre ekklesiologischen Grundlagen
aa) Der Begriff der Dienstgemeinschaft
bb) Kritik am Begriff der Dienstgemeinschaft
(1) Begriffshistorie
(2) Fehlende theologische Fundierung
cc) Ekklesiologische Grundlagen
(1) Kirchlicher Dienst als Erfüllung des Sendungsauftrags
(2) Das Priestertum aller Gläubigen
(3) communio-Ekklesiologie
b) Staatliches oder kirchliches Recht?
aa) Normsetzungsbefugnis kircheneigenen Arbeitsrechts?
bb) Vorrang staatlichen Rechts infolge des Abschlusses von Arbeitsverträgen?
cc) Synthese: Staatliches Recht modifiziert nach kirchlichem Selbstverständnis
c) Geltungsbereich des kirchlichen Arbeitsrechts
d) Die kircheneigenen Regelungen auf dem Gebiet des Arbeitsrechts
aa) Katholische Kirche
bb) Evangelische Kirche
2. Individualarbeitsrecht
a) Der vom kirchlichen Selbstbestimmungsrecht gewährleistete Schutz
aa) Personalauswahl
bb) Loyalitätsobliegenheiten und Sanktionierung bei deren Verletzung
(1) Grundlagen
(2) Auferlegung von Loyalitätsobliegenheiten
(3) Sanktionierung bei Verstoß gegen eine Loyalitätsobliegenheit
b) Einwirkungen des europäischen Rechts
aa) Konflikt mit der EMRK? Die kirchenarbeitsrechtliche Rechtsprechung des EGMR
(1) Die Rechtssachen „Schüth“, „Obst“ und „Siebenhaar“
(2) Rezeption: „Spannungsverhältnis“ – aber keine „Zeitenwende“
(3) Stellungnahme des Bundesverfassungsgerichts
(4) Ausblick
bb) Auswirkungen der Richtlinie 2000/78/EG
(1) Nationale Umsetzung durch das AGG
(2) Meinungsbild vor den Entscheidungen des EuGH
(a) Personalauswahl
(aa) Restriktive Auslegung
(bb) Kirchenfreundliche Auslegung
(b) Auferlegung von Loyalitätsobliegenheiten und Kündigung
(3) Die Rechtsprechung des EuGH
(a) Personalauswahl – Rechtssache „Egenberger“
(b) Konfessionsabhängige Differenzierung bei Loyalitätsobliegenheiten – „Chefarztfall“
(c) Rezeption der Entscheidungen
(d) Folgeentscheidungen des BAG
(aa) Verfahren „Egenberger“
(bb) „Chefarztfall“
(e) Auswirkungen in der Rechtspraxis
(f) „Showdown“ vor dem Bundesverfassungsgericht?
c) Die kircheneigenen Regelungen zum Individualarbeitsrecht
aa) Katholische Kirche
bb) Die „Loyalitätsrichtlinie“ der evangelischen Kirche
3. Kollektives Arbeitsrecht
a) Betriebliche Mitbestimmung
aa) Normierte Exemtion von Mitbestimmung nach staatlichem Recht
(1) Verfassungsrechtliche Fundierung
(2) Reichweite der Ausklammerung
(a) Erzieherische und karitative Betätigung
(b) Zuordnung – „kirchliche“ Einrichtung
bb) Das eigene Mitarbeitervertretungsrecht der Kirchen
(1) Verpflichtung zur Schaffung eines eigenen Mitarbeitervertretungsrechts?
(2) Geltungsgrundlage
(3) Die kirchlichen Regelungen
(a) Katholische Kirche (MAVO)
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