Martin Arz - Die Knochennäherin

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Das Comeback des einstigen Weltstars Nives Marell steht unter schlechtem Vorzeichen: Im Gemüsebeet ihres Gartens wird ein Skelett gefunden. Man vermutet einen historischen Fund aus der Keltenzeit. Doch der Münchner Kriminalrat Max Pfeffer ahnt schnell, dass mehr dahintersteckt. Die Gebeine scheinen hervorragend zu einem lange zurückliegenden Vermisstenfall zu passen. Die bayrische Bilderbuch­idylle des beschaulichen Wallfahrtsortes vor den Toren Münchens, in dem die fast vergessene Diva residiert, entpuppt sich schnell als reine Fassade. Würde die Schauspielerin für ihr geplantes Comeback am Münchner Residenztheater gar über Leichen gehen?

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Konzentriert arbeitete sie zehn Minuten, bis sie schweißgebadet war. Erschöpft ließ sie den Vorschlaghammer fallen und setzte sich auf einen Schemel. Das letzte Bündel! Endlich. Nives Marell konnte es kaum noch erwarten. Gut, dass sie sich vom Bürgermeister, der im zivilen Leben eine Baufirma betrieb, den Rüttler und den Stampfer geliehen hatte. Jetzt müsste es ratzfatz gehen. Sie brauchte ganz kleine Brocken für den Schotter.

Der Bürgermeister selbst hatte ihr die Maschinen vorbeigebracht und die Funktion des Stampfers erklärt: »Der PowerPac PPS 60. Kannste gar nichts falsch machen, Schneck! Ist total zuverlässig. Das können die Japsen. Hat eine Schlagkraft von hundertfünf Kilonewton und eine Tiefenwirkung von siebzig Zentimetern.« Er machte eine Pause, um die beeindruckenden Zahlen wirken zu lassen.

Nives hätte am liebsten demonstrativ gegähnt, so egal waren ihr die Zahlen. Doch sie legte genau jenes bewundernde Glimmen in ihre Augen, das Männer von Frauen erwarten, wenn sie mit Pferdestärken, Gigabyte, Zentimetern oder eben Kilonewton protzten. Keine große Schauspielerei, die das Können einer Nives Marell forderte. Das bewundernde Glimmen bei gleichzeitigem, geistigem Einschlafen gehörte schließlich zum Standardrepertoire jeder Frau.

Der Bürgermeister reagierte wie erwartet. Er grinste zufrieden und fuhr fort: »Brauchste aber eigentlich gar nicht für den Terrassenboden, Schneck. Da reicht doch der Rüttler. Na, musst du wissen. Du, den Aushub für das Fundament machen dir meine Jungs morgen schnell. Brauchst nichts für zahlen, Schneck. Passt scho.«

Sie verstand. Doch ihr wie dem Bürgermeister war klar, dass dies nur ein kleiner Teil seiner Dankbarkeit für ihre Zustimmung zum Grabenziehen sein konnte.

Und so hatten seine Jungs die Erdbewegungen für die neue Terrasse gemacht. Nun wollte Nives Marell noch an diesem Abend mit dem Auffüllen und Feststampfen beginnen. Sie nahm das Stoffbündel, das sie mit dem Vorschlaghammer bearbeitet hatte, sowie weitere fünf ähnliche Bündel, die in einer Ecke lagen, und trug sie hinaus. Sie platzierte sie nebeneinander auf dem vorbereiteten Terrassenboden. Dann setzte sie die Lärmschutzkopfhörer auf und warf den Stampfer an. Der Viertaktmotor surrte wie eine Eins. Sie löste den kleinen Hebel am Griff und der Stampfer setzte sich hüpfend in Bewegung. Gut, dass der Bürgermeister mit ihr trainiert hatte, sonst hätte sie die Gewalt der Maschine nicht bändigen können. Sie führte den Stampfer langsam über die Bündel und wieder zurück, dann noch einmal hin und her, kreuz und quer. Nach fünf Minuten schaltete sie die Maschine ab, bückte sich und öffnete das eine Bündel probeweise. Höchst zufrieden mit dem Ergebnis öffnete sie alle anderen Bündel und schüttete den Inhalt aus, dabei achtete sie darauf, dass sie die kleinen Bröckchen großzügig verteilte. Nun nahm sie die Schaufel und schippte Kies darauf. Erneut warf sie den Stampfer an und ließ ihn über die Fläche hopsen. Es machte ihr Spaß, die Vibration durch ihren ganzen Körper hindurch zu spüren. Morgen Vormittag würde sie dann mit dem Rüttler das Fundament fertigstellen.

06

Als Maximilian Pfeffer das Haus betrat, war alles dunkel. Nur ein schwacher Lichtschimmer drang aus dem Wohnzimmer. Verwundert blieb er stehen und lauschte. Er machte im Flur Licht und zog sein Sakko aus, dann ging er im Dunkeln weiter ins Wohnzimmer. Eine Kerze brannte auf dem Couchtisch. Nun nahm Pfeffer die Umrisse eines Mannes wahr, der auf dem Sofa saß. Plötzlich setzte entspannte Musik ein, Pfeffer erkannte die melancholische Jazztrompete von Till Brönner und musste schmunzeln. Ein Vibrieren lag in der Luft, noch immer sagte niemand ein Wort. Schließlich stand der Mann vom Sofa auf und kam näher. Er trug einen Bademantel, den er nun öffnete und zu Boden fallen ließ. Darunter war er nackt.

»Florian ist bei Kevin und kommt nicht vor zehn Uhr zurück. Cosmo ist im Massive-Attack-Konzert und schläft dann bei Lilly«, sagte er.

Pfeffer musste grinsen. »Dann haben wir sturmfreie Bude?«

»Erraten, Superbulle. Du hast die Wahl zwischen den drei Hs: heiß, hart oder hemmungslos.«

»Wenn das so ist, dann nehme ich alle drei!«

»Wusste ich es doch!« Tim de Fries trat nahe an seinen Lebensgefährten Max Pfeffer heran. Mit seinen einsneunzig überragte er den eher durchschnittsgroßen Kriminaler um einiges. Im warmen Kerzenlicht funkelten seine Mandelaugen verheißungsvoll. Tim, der auf der niederländischen Karibikinsel Curaçao geboren wurde und laut Eigenbezeichnung eine »leckere holländische Kolonialware« war, weil er Vorfahren aus beinahe allen ehemaligen niederländischen Kolonien – von Java über Surinam bis Ghana – vorweisen konnte, knöpfte langsam Pfeffers Hemd auf. Sein Kupferteint schimmerte im Halbdunkel. Auf der Nase tanzten dunkle Sommersprossen. Er ließ die Hände tiefer gleiten. »Und um die gute alte Mae West zu zitieren: Is that a gun in your pocket or are you just glad to see me?«

»Beides«, sagte Pfeffer heiser und hielt Tims Hände fest. Dabei streichelte er zärtlich über den kleinen Stumpf an der Stelle der rechten Hand, wo einst Tims Ringfinger war. Der fehlende Finger blieb für alle Zeiten eine Erinnerung an die grausame Entführung, die Tim im vergangenen Jahr nur knapp überlebt hatte. Jene Horrortage, die Tim in einem dunklen Verließ verbringen musste, dem er nur entkommen konnte, indem er einen Menschen tötete. Einen geisteskranken Psychopathen zwar, doch Tim kam noch immer nicht darüber hinweg, dass er einen Menschen auf dem Gewissen hatte. Einen positiven Nebeneffekt jedoch hatte die Tragödie: Es hatte Tim finanziell nicht geschadet. Der freiberufliche Coach, der für große Unternehmen hauptsächlich Konfliktlösungsseminare hielt oder als Monitoring-Experte arbeitete, schrieb seitdem für verschiedene Verlage populärwissenschaftliche Bücher zum Thema Coaching, Selbstmotivation und Konfliktlösung. »Tschakka-Schwarten« nannte Tim sie. Dadurch konnte er mehr Zeit zu Hause verbringen – zumindest solange ihn die Verlage nicht auf Lesereisen oder Vortragstouren schickten. Und auch für das Privatleben hatten sich Vorteile aus dem Horror ergeben: Seitdem war nicht nur die einst kriselnde Beziehung gekittet, seitdem hatten sie auch wieder ein funktionierendes Sexleben.

»Nicht so schnell«, flüsterte Pfeffer. »Lass mich erst duschen. Ich bin unrasiert und ziemlich verschwitzt.«

»Du weißt immer noch, wie du mich auf Touren bringen kannst. Du wirst gleich erleben, was verschwitzt heißt!« Tim riss ihm regelrecht die Kleider vom Leib. »Duschen können wir nachher zusammen.«

Später, als sie schwer atmend auf dem Wohnzimmerteppich lagen und in wohligem Dämmern eng umschlungen vor sich hinträumten, hob Tim träge seinen Kopf von Pfeffers Brust und fragte: »Willst du rauchen?«

»Graag.« Pfeffer brauchte nicht lange zu überlegen, was »gerne« auf Niederländisch heißt, es war eines der ersten Worte, das er gelernt hatte.

»Goed, wacht even, ik haal iets.« Tim stand auf und ging ins Nebenzimmer.

Aus den versteckt angebrachten Lautsprecherboxen jazzte Keiko Lee rauchig ›You’d be so nice to come home to‹. Pfeffer sah hinüber zu dem antiken laotischen Buddha auf dem Sideboard, der im flackernden Kerzenlicht besonders milde lächelte, und dachte daran, wie schön es war, jemanden zu haben, zu dem man nach Hause kommen konnte und sang leise mit. »You’d be so nice, you’d be paradise to come home to …«

Tim kam mit einem Joint wieder und zündete ihn an der Kerze an.

»Ich dachte eigentlich an eine normale Zigarette«, sagte Pfeffer. »Außerdem musst du nicht unbedingt einen Seemann umbringen.«

Tim warf ihm ein Päckchen Gauloises Blondes zu und hielt ihm dann die Kerze hin. »Weißt du, woher dieser Nonsens kommt, dass man einen Matrosen umbringt, wenn man eine Zigarette mit der Kerze anzündet? Früher haben Seeleute, die keine Heuer hatten und die Zeit in den Häfen totschlagen mussten, Zündhölzer in den Kneipen verkauft. Damit haben sie überlebt, bis die einen neuen Job gefunden haben. Und wenn nun jemand seine Zigarette mit einer Kerze anzündete, brauchte er keine Streichhölzer. Also verdiente ein arbeitsloser Seemann nichts und musste verhungern.«

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