Nicole Vliegen - Bindungstraumatisierungen bei Kindern und Jugendlichen

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Bindungstraumatisierungen bei Kindern und Jugendlichen: краткое содержание, описание и аннотация

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Kinder und Jugendliche, die von ihren frühen Bindungspersonen traumatisiert worden sind, erleben Beziehungen als bedrohlich und fragil. Wer im späteren Leben dieser Kinder für sie sorgt und ihnen neue Bindungsmöglichkeiten bietet, wird mit den weitreichenden Auswirkungen des frühen Bindungstraumas konfrontiert: Regulierungs- und Bindungsprobleme, negative Bilder vom Selbst und von Anderen, Symbolisierungs- und Verarbeitungsprobleme und Identitätsverwirrung. Das vorliegende Buch gibt mit Beispielen aus einer traumasensiblen Therapiepraxis wertvolle Anregungen, wie man in neuen Bindungssituationen mit diesen Verletzungen umgehen kann. Pflege- und Adoptiveltern, Pädagogen, Lehrer, Erzieher, Psychotherapeuten sowie andere Begleitpersonen finden in diesem Buch wichtige Perspektiven und Handlungsempfehlungen für die Betreuung dieser Kinder.

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Als Erwachsene können wir uns mehr oder weniger vorstellen, wie ein traumatisches Ereignis von Typ I oder II das innere psychische Gleichgewicht erschüttern kann. Was von solch einer einschneidenden und überwältigenden traumatischen Erfahrung übrigbleibt, ist meist eine »Erinnerung« an das, was passiert ist. Die traumatische Erfahrung brennt sich in das Gedächtnis ein, wie ein Film, der mit allen Details gespeichert wird und der, um verarbeitet werden zu können, sich immer wieder in Träumen und Geschichten wiederholt. Das Trauma muss neu durchlebt und erzählt werden, um ihm einen Platz in der eigenen Lebensgeschichte geben zu können. Dabei ist es wichtig, das traumatische Ereignis jemandem erzählen zu können, der zuhört.

Wir können uns als Erwachsene auch vorstellen, dass man nach einem Typ-I-Trauma oder einer relativ kurze Typ-II-Traumatisierung nach einer bestimmten Zeit (wieder) an die ursprünglichen individuellen Stärken und widerstandsfähigen (resilienten) Elemente im psychologischen Funktionieren anknüpfen kann. Manchen Menschen hilft es, in schwierigen Zeiten allein zu sein oder mit anderen über ihre Erlebnisse zu reden, andere kümmern sich lieber um andere, während wieder andere sich voll in ihre Arbeit stürzen oder sportliche Aktivitäten nutzen, um diese Situation bewältigen zu können. Während der Eine das traumatische loswerden will, kapselt der Andere es in sich ein.

Tab. 1.1: Verschiedene Formen der Traumatisierung

Bei Kindern deren erste Entwicklungsphase relativ gut verlaufen ist kann eine - фото 5 Bei Kindern deren erste Entwicklungsphase relativ gut verlaufen ist kann eine - фото 6

Bei Kindern, deren erste Entwicklungsphase relativ gut verlaufen ist, kann eine traumatische Erfahrung die gesamte kindliche Entwicklung bedrohen. Die bis dahin gut verlaufene Entwicklung kann so sehr ins Wanken kommen, dass die Gefahr einer Stagnation der Entwicklung besteht und verschiedene Beschwerden und Symptome, sogenannte posttraumatische Belastungssymptome, auftreten können. Diese können sowohl das Lernen und die sozio-emotionale Entwicklung als auch das Verhalten der Kinder beeinträchtigen und sich in vielfältiger Weise zeigen. Während das eine Kind beispielsweise sehr verhaltensauffällig ist, passt ein anderes Kind sich auf den ersten Blick gut an, zieht sich aber allmählich immer mehr in sich selbst zurück und wird unerreichbar. Das Trauma beeinträchtigt die Entwicklung des Kindes und führt zu einer Bruchlinie oder einem ›Knick‹ im Entwicklungsprozess, auch wenn die Entwicklung des Kindes vorher relativ gut verlaufen ist. Niemand ist gegenüber Traumata unverletzbar!

Eine wichtige Frage ist aber auch, was passiert, wenn ein Kind von vornherein benachteiligt aufwächst sowie zu jung war, um sich an traumatische Erfahrungen erinnern zu können und Missbrauch, Gewalt, Misshandlungen, Bedrohungen und Beziehungsabbrüche in den ersten Lebensjahren stattgefunden haben, z. B. wenn das Kind noch keine Sprache zur Verfügung hatte (< 2 oder 3 Jahre) und an die meisten Erfahrungen noch keine bewusste Erinnerungen hat (< 5 oder 6 Jahren). Auch an die späteren Kindheitserfahrungen können sich komplex traumatisierte Kinder oft nicht erinnern, haben daran nur schreckliche Erinnerungen oder konnten dafür keine Sprache entwickeln (<10 bis 12 Jahren).Wenn es an die traumatischen Erfahrungen keine Erinnerungen gibt oder die Erfahrungen sprachlich nicht repräsentiert werden können, wird das Trauma im Form eines körperlichen Schreckens (van der Kolk, 2016) festgehalten.

1.5 Die komplexe Traumatisierung

Bei einem »komplexen Trauma«, auch »frühes Beziehungstrauma/Bindungstrauma« (attachment trauma) oder »Entwicklungstrauma« (early developmental trauma – developmental trauma disorder) genannt, handelt sich um traumatische Erfahrungen, die sich in sehr jungen Jahren innerhalb der Beziehungen zu den engsten Fürsorgepersonen ereignen, die eigentlich eine Quelle der Versorgung, Sicherheit und Stabilität sein sollten. Diese Personen stellen für die Kinder stattdessen Angst, Bedrohung, Gefahr sowie einen Mangel an Fürsorge, Wärme und Liebe dar. Dabei kommt es oft zu einer unvorhersehbaren Versorgung, beispielsweise in dem Sinne, als dass ein liebes, fürsorgliches Elternteil unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen plötzlich aggressiv und gewalttätig wird oder ein psychisch krankes Elternteil zeitweise unberechenbare Reaktionen zeigt.

Das komplexe Trauma bezieht sich auf Erfahrungen, wie die Vernachlässigung der grundlegenden körperlichen Bedürfnisse nach Ernährung, Wärme und Versorgung, sowie der psychologischen Bedürfnisse wie Liebe und Zuneigung, Freude, Entwicklungsstimulierung und Struktur. Es verweist auf die Einflüsse direkter oder indirekter Gewalt, unangemessener oder sadistischer Strafen, großer Unberechenbarkeit und/oder auf Erfahrungen von Verlust. Ein Trauma aufgrund von emotionaler Vernachlässigung (»deprivation«) wird oft weniger eindeutig als traumatisch wahrgenommen, hat aber genau wie die deutlich sichtbarere Gewalt schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben und die Entwicklung eines Kindes sowie auf das Leben der Adoptiv- und Pflegeeltern und anderer Bezugspersonen, die sich um betroffene Kinder kümmern.

Solche Erfahrungen werden nicht nur in Form von Ängsten und »eigenartigen« unverständlichen Gefühlen, Gedanken oder Verhaltensweisen verankert, sondern führen auch zu der Erfahrung, dass das Leben unberechenbar und instabil ist und dass man sich nicht auf Erwachsene verlassen kann. Pflege- und Adoptiveltern bemerken dies häufig, sobald das Kind mit einem komplexen Trauma nach einer Weile beginnt, sich an sie zu binden. Durch den Beziehungsaufbau und eine damit einhergehende Annäherung wird die Angst vor einer erneuten Verletzung oder Ablehnung aktiviert. Genau in dem Moment, in dem Eltern damit rechnen, dass sich die Beziehung weiter vertieft, kommt es oftmals zu turbulenten Krisen in den Pflege- oder Adoptivfamilien. Kinder mit einem komplexen Trauma werden manchmal auch als »bindungsverunsichert« beschrieben, weil es ihnen schwerfällt, Bindungsbeziehungen aufzubauen und sie diese Beziehungen oft auf ganz andere Art und Weise nutzen als sicher gebundene Kinder ( картинка 7 Kap. 3). Oft haben diese Kinder erst vor kurzem traumatische Erfahrungen in ihren Beziehungen zu ihren ursprünglichen Fürsorgepersonen erlitten (Bindungsbeziehungen) und in ihren ersten Lebenswochen, -monaten und manchmal -jahren, wenig Aufmerksamkeit und einen Mangel an Bedürfnisbefriedigung sowie eine unberechenbare Versorgung erfahren. Es gibt Autor*innen, zum Beispiel Jon Allen (2013) oder Allan Schore (2009), die es vorziehen, von einem »Bindungstrauma« zu sprechen. Die Auswirkungen solcher Traumata (durch Deprivation, Verluste, Vernachlässigung und/oder Gewalt, Missbrauch, Misshandlung) werden in verschiedenen Entwicklungsbereichen deutlich, weshalb andere Autor*innen, wie Bessel van der Kolk (2003, 2005, 2009) den Begriff des »Entwicklungstrauma« bevorzugen.

1.6 Von der Verletzung zur Narbe

Ein sehr junges Kind ist nur auf eine altersspezifische Art und Weise in der Lage, zu fühlen und zu denken. Es erlebt zunächst physisch empfundene Zustände und Prozesse, deren Intensität (Arousal) durch seine primären Bezugspersonen gehalten und so erträglich gemacht werden. Dabei achten Eltern und Betreuungspersonen von kleinen Kindern einerseits darauf, dass die Frustration, das Stressniveau oder die Aufregung des Kindes nicht zu groß wird, andererseits stimulieren und aktivieren sie das Kind, wenn es sich zu wenig in Kontakt begibt; sie ›bewegen‹ das Kind auf diese Art und Weise zum Kontaktaufbau. In traumatischen Situationen innerhalb der frühen Betreuungsumgebung, die geprägt sind von Missachtung, Vernachlässigung oder Gewalt wird das Kind hingegen chronisch über ein unerträgliches Maß hinaus so stark gestresst, dass es sehr früh lernt, auf sich selbst angewiesen zu sein, wodurch es schwer wird, es zu erreichen.

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