Jad Turjman - Der Geruch der Seele

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Eine bewegende Liebesgeschichte im syrischen Bürgerkrieg –und zugleich ein authentischer Bericht über Unterdrückung, Revolution und den Terror des IS.
In der vibrierenden Stadt Damaskus herrscht 2010 die Ruhe vor dem Sturm. Hier verliebt sich der Sunnit Tarek in die alawitische Sanaa, und trotz aller Widerstände und Verbote werden die beiden ein Paar. Ihre heimlichen Treffen finden ein jähes Ende, als Tarek eingezogen und beim Militär in Gewaltaktionen und Antiquitätenschmuggel verwickelt wird. Es gelingt ihm, nach Europa zu fliehen, doch als Sanaa ihm folgen will, wird die junge Frau vom IS verschleppt und gefangen genommen. Was Sanaa in den Kerkern des IS erleiden muss, beruht auf authentischen Erlebnissen, wie auch Turjman in «Geruch der Seele» geschickt Bericht und Fiktion zu einem atemberaubend aktuellen Roman verdichtet.

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Nicht nur Abu Khadeifa, sondern die meisten syrischen IS-Anhänger spüren ihre Unterlegenheit den ausländischen Mitkämpfern gegenüber immer stärker. Diese brüsten sich damit, ihr luxuriöses Leben in Europa aufgegeben zu haben, um das islamische Kalifat wieder ins Leben zu rufen und die unterdrückten Syrer und Iraker von ihrem Leid zu befreien. Dieses Argument verschafft ihnen Führungspositionen und das Recht auf alles, was sie begehren. Abu Khadeifa, der vor dem Krieg als Bäcker in Arraqa gearbeitet hat, musste seine fünfzehnjährige Schwester mit lächelndem Gesicht einem Pakistani aus Irland zur zweiten Ehefrau geben, obwohl dieser bereits mit seiner schwangeren Frau und seinem Kind eingereist war. Abu Khadeifa redete sich ein, dass diese Heirat einem höheren Zweck diente, aber der Schmerz scheuerte an seinem Herzen wie ein Seil, das ständig über eine scharfe Kante gezogen wird. Er wusste, dass seine Schwester wie die Dienerin der ersten Frau gehalten wurde und gelegentlich, wenn es günstig war, dem Mann auch für seine sexuellen Vergnügungen zur Verfügung stehen musste. Daher hatte er Angst, dass es ihn irgendwann einmal zerreißen könnte und er dann als Verräter der Sache des IS dastehen würde und eine harte Strafe verbüßen müsste. Wenn Abu Khadeifa mit seinen Vertrauten darüber spricht, heißt es: »Leg dich nicht mit ihm an. Der Ire hat durch seine Kontakte mit dem Ausland viel Einfluss. Schließlich hat er dem IS sehr viel Unterstützung zukommen lassen.«

Die Frau traut ihren Augen nicht. Während sie in das riesige Gerichtsgebäude geführt wird, sieht sie auf dem Zaun, der mit spitzen Stangen den ganzen Bereich umgibt, drei Köpfe aufgespießt.

Es ist nur einige Tage her, dass diese Männer vor einer Menschenmenge aus Männern, Frauen und Kindern als angebliche Regime-Spione enthauptet wurden. Es war nicht das erste Mal, dass in der Mitte des geräumigen Kreisverkehrs solche Aktionen stattfanden, nicht nur Spione, sondern auch Homosexuelle und andere missliebige Personen werden hier öffentlich hingerichtet. Die Kameras liefen und das Video der Enthauptung wurde weltweit in den Nachrichten ausgestrahlt.

Langsam löst sich ihre Erstarrung und sie beginnt wieder zu weinen. »Was mache ich hier? Wo bin ich? Ich mache alles, was du willst! Aber lass mich bitte wieder gehen!«, fleht sie Abu Khadeifa an. Da schlägt er sie wieder ins Gesicht. In ihrem Ohr beginnt es zu rauschen. Wortlos führt er sie in das Gebäude und die Stiegen hinunter in das Untergeschoss. Sie betreten einen Raum, der wie ein Büro eingerichtet ist. Drinnen sitzen zwei Männer, die etwas gepflegter aussehen. Sie tragen Zivilkleidung und scheinen keine Kämpfer zu sein, aber direkt über ihnen hängen neben einer großen IS-Flagge zwei Kalaschnikows an der Wand.

»So, bitteschön, hier eine fette Beute. Eine Alawitin«, mit diesen Worten stößt Abu Khadeifa die Frau vor dem Schreibtisch auf den Boden und legt mit überlegener Geste ihren Ausweis vor die Männer hin. »Dokumentiere das und schreib meinen Namen dazu, ich möchte, dass mein Einsatz entsprechend gewürdigt wird und in der Berichterstattung auch vorkommt.« Der IS hat zu dieser Zeit mehrere Medienkanäle, unter anderem einen Fernsehkanal, in dem entsprechende Kampagnen gesendet werden.

Der Mann hinter dem Schreibtisch nimmt den Ausweis in die Hand und studiert ihn genau. »Wie – Alawitin, sie trägt Kopftuch, und hier steht, dass sie in Damaskus geboren ist und Nadia heißt«, wendet er ungläubig ein. »Eine ihrer Mitreisenden hat sie verraten, sie soll Sanaa heißen«, erklärt Abu Khadeifa.

»Die Frau im Bus muss den Verstand verloren haben. Ich bin Nadia, eine Sunnitin! Ich war auf dem Weg zu meinem Mann, der in Erbil arbeitet«, versucht Sanaa mit zitternder Stimme die Situation zu retten, aber der Mann hinter dem Tisch wirft ihr einen bitterbösen Blick zu. »Halt den Mund, die Stimme einer Frau ist wie ihre Haut, sie darf vor fremden Männern nicht sprechen«, weist er sie zurecht. Dann wendet er sich an den anderen, der sichtlich sein Untergebener ist:

»Abu Faruk, nimm sie und ihren Rucksack mit in den Frauentrakt und lass die Schwester ihre Identität überprüfen.«

Damaskus, Juni 2010

In Tareks Vorlesung geht es heute um den berühmten Kalligraphen Abu Ali Muhammad ibn Ali ibn Muqla, oder einfach gesagt Ibn Muqla, der die arabische Schriftkunst grundlegend verändert hat, als er die Grundlagen für die Kalligraphie erstellte. Er ist sozusagen der Pate der arabischen Schrift. Sein Leben ist ein Symbol für die Unterdrückung von Innovationen im Namen der Religion. Im Jahr 928 erhielt er einen Ministerposten in einem abasischen Kalifat in Bagdad. Er reformierte die arabische Schrift, die er durch das Hinzufügen von Buchstaben, zum Beispiel p, g und v, moderner und internationaler gestalten wollte. Man unterstellte ihm jedoch, durch diese Ergänzungen den Koran zu verändern. Daraufhin wurde er als Minister abgesetzt und nach Shiraz in Persien verbannt. Er arbeitete dort aber weiter an seinem Vorhaben, was den Kalifen veranlasste, ihn verhaften und seine rechte Hand abhacken zu lassen. Auch das hielt Ibn Muqla aber nicht davon ab, an seinen Ideen weiterzuarbeiten und in Shiraz eine Schule zu gründen, um seine Künste zu verbreiten. Der Kalif ließ ihn erneut verhaften und ihm zur Strafe die Zunge abschneiden. Im Gefängnis starb er schließlich. Heute findet man in der persischen Schrift, die der arabischen weitgehend gleicht, diese drei Buchstaben.

Diese Geschichte interessiert Tarek, er liebt die arabische Schrift und ihre Kalligraphie. Später, in der Bibliothek, sucht er einige weiterführende Skripten heraus und blättert sie durch. In diesem Moment nimmt er einen schwachen Parfumduft wahr, der seinen Körper durchströmt und ihn förmlich elektrisiert. Er hebt den Kopf, denkt sekundenschnell an Sanaa, und zu seiner Überraschung steht sie tatsächlich ihm gegenüber bei einem Regal und sucht ein Buch. Sein Puls schießt in die Höhe und er spürt, wie ihm das Herz im Hals schlägt. Sanaa stellt sich gerade auf die Zehenspitzen und möchte ein Buch aus der obersten Reihe nehmen. Tarek hat das erste Mal Gelegenheit, ihre Figur etwas genauer zu bewundern. Sie trägt enge, schwarze Jeans und eine weiße, kurzärmelige Bluse. Ihre Kleidung sitzt wie angegossen, als wäre sie von einem Schneider extra für sie gemacht worden. Tarek kann den Blick nicht abwenden, so vernarrt ist er in sie. Er ballt die Hand zur Faust und entschließt sich, sie jetzt anzusprechen. Er nimmt sich vor, sie zu fragen, ob sie ihm für seine nächste Prüfung Tipps geben kann. Er steht auf, macht einen Schritt auf sie zu, dann zögert er wieder und dreht sich weg, nimmt ein Buch in die Hand. Sanaa steht noch vor dem Regal, blättert, während sie Tarek aus den Augenwinkeln beobachtet. Tarek reißt sich zusammen und macht einen Schritt auf Sanaa zu. »Guten Morgen!«, lächelt er breit. Sie erwidert den Gruß und lächelt freundlich zurück. Tarek ist von diesem Lächeln verzaubert, für ihn bleibt in diesem Moment die Erde stehen.

Er hat vergessen, was er sagen wollte, und stammelt: »Ich weiß, wir wohnen im selben Viertel, ich wollte mich einmal vorstellen. Mein Name ist Tarek.« Er ist erleichtert, diesen Schritt gemacht zu haben, und schaut sie mit großen verliebten Augen an. Beide schweigen kurz. »Ich habe vergessen, was ich sagen wollte«, gibt Tarek dann lächelnd zu.

»Ja, ich bin auch vergesslich, das passiert mir oft. Aber wenn es dir wieder einfällt, kannst du mich anrufen«, erwidert Sanaa und öffnet ihm damit eindeutig eine Tür. Wenn Tarek sein Herz sprechen ließe, würde er sagen: »Du bist die schönste Frau, die jemals auf dieser Welt gelebt hat. Ich bin so sehr in dich verliebt, und wenn es keinen Gott gäbe, würde ich dich anbeten«, aber das sagt man nicht. Tarek zieht sein Handy aus der Tasche und reicht es ihr. Sie tippt blitzschnell ihre Nummer ein und gibt es ihm zurück. Dabei streifen ihre Finger scheinbar unabsichtlich seine Hand, während sie sich in die Augen blicken. Tarek ist wie elektrisiert, er kann es kaum glauben, er hat Sanaa berührt.

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