Jad Turjman - Der Geruch der Seele

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Eine bewegende Liebesgeschichte im syrischen Bürgerkrieg –und zugleich ein authentischer Bericht über Unterdrückung, Revolution und den Terror des IS.
In der vibrierenden Stadt Damaskus herrscht 2010 die Ruhe vor dem Sturm. Hier verliebt sich der Sunnit Tarek in die alawitische Sanaa, und trotz aller Widerstände und Verbote werden die beiden ein Paar. Ihre heimlichen Treffen finden ein jähes Ende, als Tarek eingezogen und beim Militär in Gewaltaktionen und Antiquitätenschmuggel verwickelt wird. Es gelingt ihm, nach Europa zu fliehen, doch als Sanaa ihm folgen will, wird die junge Frau vom IS verschleppt und gefangen genommen. Was Sanaa in den Kerkern des IS erleiden muss, beruht auf authentischen Erlebnissen, wie auch Turjman in «Geruch der Seele» geschickt Bericht und Fiktion zu einem atemberaubend aktuellen Roman verdichtet.

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Die Hauptstraßen sind um diese Zeit verstopft wie beim Jüngsten Gericht. Nauras manövriert das Auto durch die Nebenstraßen von Damaskus, während er gleichzeitig im Handschuhfach die CDs durchwühlt. »Schau bitte auf die Straße, nicht dass du ein Kind umfährst«, weist ihn Tarek zurecht. Er ist äußerst schlecht gelaunt.

»Jetzt komm schon, lass deinen Frust nicht an mir aus! Außerdem kenne ich die Stadt auswendig wie meinen Namen, ich kann das Auto mit verbundenen Augen durch die Gassen lenken«, behauptet Nauras. Er schiebt eine CD in den Player und spielt ein rhythmisches Lied von Tamer Hosny. Seine Lieder sind derzeit Dauerbrenner. Nauras dreht die Musik ganz laut, grinst wissend und fordert Tarek mit Gesten und Mimik auf, während er laut mitsingt: »Du bist die, die den Burschen in unserer Gasse schlaflose Nächte bereitet.« Bei der nächsten Strophe hebt Tarek die Hände und beginnt, ohne dass sich die ernste Miene in seinem Gesicht ändert, sich mit Nauras zu bewegen und zu singen: »Und du hast aus ihren Herzen ein papierenes Fußkettchen gemacht …«

Die beiden sind Freunde, seit sie denken können.

Nauras hat schon als Kind Autofahren gelernt. Sein Vater war stolz darauf und freute sich, bei seinen Freunden damit angeben zu können. Er nahm Nauras schon als kleines Kind auf den Schoß und ließ ihn lenken. Mit vierzehn nahm Nauras oft abends heimlich den Dienstwagen seines Vaters, um seine Freunde abzuholen und mit ihnen herumzufahren. Da er damals noch recht klein war, sah man ihn im Vorbeifahren kaum hinter dem Lenkrad sitzen. Er brachte auch Tarek das Fahren bei und ließ ihn immer wieder in der Gasse hin- und herfahren. Die Polizei konnte ihnen nichts anhaben, denn sie würde es nie wagen, ein Auto mit militärischem Kennzeichen anzuhalten.

Nauras möchte Tarek wieder zum Lachen bringen und erinnert ihn an eine ganz besonders lustige Begebenheit, die sie gemeinsam erlebt haben, als sie ungefähr fünfzehn Jahre alt waren. Nauras, Tarek und ihr Freund Adnan begannen damals, auch das Auto von Tareks Vater nachts, wenn dieser schlief, »auszuborgen«. Einmal beschlossen sie, auf den Qasiun zu fahren, jenen legendären Berg, auf dem Kain seinen Bruder Abel erschlagen haben soll. Der Qasiun beschützt gleichsam die Stadt, außerdem ist der Blick von oben auf Damaskus atemberaubend. In einer Augustnacht war es so weit, die Stadt schlief noch nicht, viele Nachtschwärmer waren zum Gipfel unterwegs, um dort eines der zahlreichen Lokale an der Panoramastraße zu besuchen, die bis zum Sonnenaufgang geöffnet sind. Oben trafen sich alle Gesellschaftsschichten, es gab einfache Lokale mit Hockern und Shisha, doch je weiter man fuhr, desto nobler wurden die Restaurants. Ganz am Ende der Straße konnte man in einigen Restaurants das Monatsgehalt eines gewöhnlichen Beamten für ein Abendessen ausgeben. Mit einem Polster auf der Sitzfläche, um die unbeleuchtete Straße etwas besser sehen zu können, lenkte Tarek das Auto mühsam den Berg hinauf. Kurz vor der Panoramastraße kamen sie an der berüchtigten Luststraße vorbei. Das war für die jungen Männer wesentlich aufregender als die Aussicht auf Damaskus. Diese Straße auf der anderen Seite des Berges war dafür bekannt, dass Paare, die verbotenen Sex suchten oder sich auch nur ungestört näherkommen wollten, hier im dunklen Auto heimlich ihre Lust ausleben konnten. Als die drei Freunde an den parkenden Fahrzeugen vorbeifuhren, wurden ihre Hälse länger und länger, und mit offenen Mündern und großen Augen schauten sie nach links und rechts. Der Nervenkitzel war groß, doch eigentlich konnten sie nicht viel sehen, denn die meisten Scheiben waren angelaufen oder verdunkelt. Am Ende der Autoschlange jedoch parkte ein Fahrzeug mit offen stehendem Fenster, der Fahrer rauchte entspannt eine Zigarette, neben ihm war aber niemand zu sehen. »Der arme Kerl fährt alleine hinauf«, bemitleidete Adnan ihn. »Du bist der Arme, mein Freund, der hat es am allerbesten«, lachte Tarek ihn aus. Es dauerte nicht lange, bis sie die gut beleuchtete Aussichtsstraße erreichten.

Sie wollten die Nacht als erwachsene Männer verbringen, aber bei den teuren Lokalen spielten ihre Geldtaschen nicht mit und bei den günstigen fanden sie keinen Parkplatz, die Straße war noch immer voll. Schließlich entdeckten sie ein Lokal, vor dem Parkplätze frei waren. »Wir werden nur ein Cola bestellen, das wird schon nicht zu teuer sein«, meinte Nauras. Beim Hineingehen fiel ihnen die rote Beleuchtung in dem ziemlich leeren Lokal auf. Ein junger Mann sah sie abschätzig an: »Herzlich willkommen, beste Männer!«

»Wir wollen nur die Aussicht genießen und etwas trinken, wir können nicht lange bleiben«, erklärte Tarek.

»Jaja, immer mit der Ruhe. Setzt euch hin, Gott hat die Welt in sechs Tagen erschaffen. Ich kümmere mich um euch!« Er führte sie zu einer der Sitznischen, die voneinander durch Bambusmatten getrennt waren. Im Hintergrund lief rhythmische Musik aus der Küstenregion. Adnan setzte sich nicht hin, er ging dem Klatschen nach, das aus der letzten Nische kam. Dort saßen drei schon etwas alkoholisierte Männer, klatschten im Takt und schauten einer Bauchtänzerin zu, die auf dem Tisch tanzte. Adnan erschrak und ging zu den anderen zurück. Bevor er ihnen noch von seiner Beobachtung erzählen konnte, kam der junge Mann mit einem großen Tablett voller Mezze zurück: Gurkenscheiben, Karottenstücke, Schälchen mit Nüssen, Kartoffelchips und Oliven.

»Sagt einmal, Männer, habt ihr Lust auf spirituelle Getränke, damit ihr gute Laune bekommt?«, fragte der Kellner. Tarek war irritiert: »Spirituell?«, fragte er rätselnd. »Sündhafte Getränke«, flüsterte Nauras ihm ins Ohr. Sie schauten einander fragend an. »Nein!«, antworteten sie dann unsicher, aber wie aus einem Mund.

Der Kellner zuckte mit den Schultern, meinte: »Wie ihr wollt, dann schicke ich euch eine Unterhalterin« und ging. »Lasst uns gehen, Leute, ich glaube nicht, dass es sich hier um ein normales Restaurant handelt«, bat Adnan. Als Tarek zu den Chips griff, gab ihm Nauras unter dem Tisch einen leichten Tritt gegen das Schienbein: »Iss nichts, wir wollen gehen, sonst müssen wir die ganze Platte bezahlen!«, flüsterte er ihm zu. In diesem Moment trat eine junge, freizügig gekleidete Frau in die Nische. »Ach, wie süß, ich habe meinem Kollegen nicht geglaubt, dass der Kindergarten einen Ausflug zu uns macht!«, sagte sie und lachte laut. Die drei schauten zu Boden, nur Tarek riskierte einen Blick auf ihre Brüste. »Was wollt ihr? Ich werde nicht für euch tanzen und keinem von euch näherkommen. Ihr solltet schon längst im Bett sein!«, setzte sie fort.

»Wo sind wir hier und was bist du, Bauchtänzerin oder Prostituierte?«, fragte Adnan wie sein Vater, der Psychotherapeut.

»Ach, mein Süßer, macht das einen Unterschied?«, fragte sie und knabberte dabei an einer Karotte. »Mein Vater hat gesagt, man darf Tänzerinnen nicht diskriminieren. Denn Tanzen ist eine Kunst. Aber Prostitution ist Kapitulation«, erwiderte Adnan und wiederholte dabei Wort für Wort, was er von seinem Vater gehört hatte.

»Ich bin keine Prostituierte, aber glaube mir, Prostitution ist auch eine Kunst, aber eine harte«, sagte die Frau und kicherte so haltlos, als wäre sie auf Drogen. Tarek war genervt und drängte die anderen zum Gehen. Beim Ausgang gab es ein kleines, mit einem riesigen Bild des Staatspräsidenten geschmücktes Zimmer, in dem der Kellner mit einer anderen freizügig gekleideten Frau saß und mit einem älteren Mann hinter einem Schreibtisch Karten spielte.

»Wir wollen gehen, ich denke, wir haben uns geirrt, müssen wir etwas zahlen, wir haben nichts gegessen, nur die Frau eine Karotte?!«, stieß Tarek hervor. Der Kellner schaute den Mann hinter dem Schreibtisch, der anscheinend der Eigentümer des Etablissements war, fragend an. Dieser Mann trug einen auffallend langen, struppigen Bart und eine Militärjacke. Er hörte ungerührt zu, nickte leicht mit dem Kopf und meinte: »Schon, aber das Betreten eines Hamam ist etwas anderes als das Verlassen.« Die drei Jungen waren augenblicklich von seiner rauen, krächzenden Stimme eingeschüchtert. Der Kellner bekräftigte: »Ihr habt es gehört, Männer, ihr müsst zahlen, das hier ist kein Spielplatz«, und tippte hastig etwas in den Taschenrechner ein, während er murmelte: »Tisch, Mezze, Einsatz der Tänzerin.« Dann schrieb er auf einen kleinen Block »3000 Lira« und hielt ihn den jungen Männern hin. Die drei waren geschockt.

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