Jad Turjman - Der Geruch der Seele

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Eine bewegende Liebesgeschichte im syrischen Bürgerkrieg –und zugleich ein authentischer Bericht über Unterdrückung, Revolution und den Terror des IS.
In der vibrierenden Stadt Damaskus herrscht 2010 die Ruhe vor dem Sturm. Hier verliebt sich der Sunnit Tarek in die alawitische Sanaa, und trotz aller Widerstände und Verbote werden die beiden ein Paar. Ihre heimlichen Treffen finden ein jähes Ende, als Tarek eingezogen und beim Militär in Gewaltaktionen und Antiquitätenschmuggel verwickelt wird. Es gelingt ihm, nach Europa zu fliehen, doch als Sanaa ihm folgen will, wird die junge Frau vom IS verschleppt und gefangen genommen. Was Sanaa in den Kerkern des IS erleiden muss, beruht auf authentischen Erlebnissen, wie auch Turjman in «Geruch der Seele» geschickt Bericht und Fiktion zu einem atemberaubend aktuellen Roman verdichtet.

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Seine engsten Freunde aus dem Barzeh-Viertel sind Söhne von Offizieren, wichtigen Beamten oder reichen Händlern. Er bemüht sich, mit ihnen Schritt zu halten, und das gelingt ihm auch meistens, selbst wenn sie fast jeden Abend essen gehen. Oft behauptet er, gerade gegessen zu haben, doch in Wahrheit hat er kein Geld. Er hat sich damit abgefunden, als Einziger kein Auto zu besitzen. So wird er von seinen wohlhabenden Freunden eben jeden Abend abgeholt. Sie schätzen seine Unternehmungslust und seine spannenden Geschichten.

Mittlerweile sind sie bei Tareks Universität angekommen. »Die Shisha nicht vergessen! Heute Abend schauen wir uns bei Adnan eine neue Folge von ›Lost‹ an, ich hole dich ab!« Tarek nickt und küsst Nauras vor dem Aussteigen links und rechts auf die Wangen.

Die Sonne strahlt heiß und kündigt einen glühenden, windstillen Mittag an. Er geht durch die Unterführung zur Universität, wo sich schon viele hundert Studenten aufhalten. Es ist ein riesengroßes Gelände, alle Fakultäten befinden sich an diesem Ort: Medizin, Psychologie, Literatur und noch viele andere sind hier in den verschiedenen Gebäuden untergebracht. Hier befinden sich auch zwei riesige mehrstöckige Gebäude, in denen Studenten aus ganz Syrien wohnen – in einem Gebäude die Männer, im anderen die Frauen. An der Universität Damaskus sind immerhin rund 90 000 Studenten aus dem ganzen Land inskribiert. Obwohl es in Aleppo, Latakia und Homs auch große Universitäten gibt, hat das Studium an der Universität der Hauptstadt doch für viele einen besonderen Glanz.

Als Tarek aus der Unterführung kommt, fällt ihm die Menge auf, die sich am Eingang versammelt hat. Er nähert sich dem Torbogen und erblickt Sakers gigantisches Auto, das jeder auf der Uni kennt. Es ist nicht der einzige Hummer in Damaskus, aber er ist auf jeder Seite mit den riesengroßen Portraits des Präsidenten beklebt. »Du scheinst meine Worte nicht zu verstehen, bist du neu hier?«, brüllt Saker den Torwächter an. Der Sohn des Obersts hat mit seinen 22 Jahren schon eine Halbglatze, sein restlicher Körper ist allerdings so stark behaart, dass sich die Brusthaare aus dem Kragen seines T-Shirts herauskräuseln. Er hat dunkle Augenringe und einen schwammigen Körper, der Alkoholkonsum hat schon in jungen Jahren seine Spuren hinterlassen.

»Ich verstehe Sie, aber ich habe klare Anweisungen vom Rektor, keine Fahrzeuge von Studenten auf das Gelände fahren zu lassen«, erwidert der Torwächter.

»Du hast keine Ahnung, mit wem du sprichst. Wenn du das Tor nicht öffnest, wirst du es dein Leben lang bereuen!« Saker wird sichtlich aggressiver.

»Es tut mir leid, ich kann nicht –«

Während der Torwächter spricht, blickt Saker in die Runde der Schaulustigen, legt hastig den ersten Gang ein und fährt los. Die beiden Torflügel halten dem Druck nicht stand und schwingen auf, Saker fährt zum Parkplatz der Professorinnen und Professoren. Tarek schaut den erstarrten Torwächter mitleidig an. Er würde ihm gerne beistehen, weiß aber nicht, was er sagen soll. Die anderen anscheinend auch nicht, denn alle gehen wortlos an ihm vorbei. Das ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Tarek verschwindet mit allen anderen. »Wie schafft es die Ungerechtigkeit, zur Normalität zu werden?«, fragt er sich im Weitergehen.

Syrische Wüste, August 2015

Einer der IS-Kämpfer schleudert die Frau in den Kofferraum des Jeeps. Ihr Rucksack fliegt auf ihren Kopf. Der größere der beiden Männer setzt sich neben den Fahrer des Autos, der andere steigt hinten ein. Der, der sich nach vorne gesetzt hat, spricht in sein Walkie-Talkie: »Fahr los, Bruder, wir warten hier noch kurz, wir müssen einen Kilometer Abstand zwischen den Fahrzeugen halten.« Seine Stimme klingt rau und emotionslos. Der zweite schwarze Jeep, der vor ihrem Fahrzeug steht, fährt sofort los. Er verlässt die asphaltierte Straße und biegt auf einen schmalen Schotterweg ein.

»Abu Khadeifa, der Bus steht noch! Der Busfahrer hat deine Anweisung anscheinend nicht verstanden«, sagt der jüngere Kämpfer, der hinten sitzt, nach einem Blick durch die Heckscheibe. Seine Stimme ist hell und sein Arabisch gebrochen, die gefesselte Frau im Kofferraum hat den Eindruck, dass er kein Syrer ist. Abu Khadeifa schaut zum Bus, schüttelt den Kopf und steigt mit der Kalaschnikow im Anschlag aus dem Auto.

Es ist Mittag, die Sonne steht genau über ihnen und brennt erbarmungslos auf die vegetationslose Steinwüste. Zwischen Deir ez-Zor und Al-Hasaka leben nur giftige Reptilien.

Abu Khadeifa klopft mit der flachen Hand auf die Karosserie des Busses. »Ich habe dir gesagt, fahr los. Verstehst du kein Arabisch! Die Frau gehört uns, vergiss sie!«, schreit er und schaut den Fahrer mit wutverzerrtem Gesicht über den Seitenspiegel an. Der Fahrer blickt starr vor Angst nur geradeaus, genauso wie alle anderen Fahrgäste, die nicht in der Lage zu sein scheinen, den Kopf zu bewegen. Eine lähmende Angst schwebt im ganzen Bus.

Abu Khadeifa blickt dauernd in den Himmel, das ist wie ein Zwang, denn die Angriffe der Kampfjets haben bereits viele von ihnen das Leben gekostet. Daher hält er beständig nach Kampfflugzeugen Ausschau, obwohl er weiß, dass es, wenn er sie sieht, schon zu spät ist, um zu fliehen, die Jets feuern ihre Schüsse auf drei Kilometer Entfernung ab.

Der Busfahrer kann nicht reagieren. Obwohl er diese Strecke seit zehn Jahren fährt und sein Bus seit Beginn des Krieges mehrmals von Bewaffneten aufgehalten worden ist, verlassen ihn diesmal seine Nerven, denn es ist das erste Mal, dass sie eine Passagierin gefangennehmen. Seine Hände zittern und sein Gesicht ist aschfahl. Die flehenden Schreie der entführten Frau, die er noch immer im Ohr hat, zerreißen sein Inneres. Abu Khadeifa senkt den Blick wieder in den Seitenspiegel, schüttelt den Kopf, lädt durch und schießt eine Salve in die Luft. Die Passagiere im Bus reagieren alle gleichzeitig, sie ducken sich und machen sich so klein wie möglich. Der Fahrer zuckt zusammen, legt den ersten Gang ein und fährt los.

»Bruder, der Abstand ist schon groß genug, fahrt ihr los?«, meldet sich das Walkie-Talkie des ersten Jeeps.

»Ja, Bruder, wir sind hinter euch, Allah ist der Beschützer«, sagt Abu Khadeifa, steigt ins Auto und gibt dem Lenker durch eine Handbewegung zu verstehen, er solle losfahren.

Die Schotterstraße ist in schlechtem Zustand, voller Schlaglöcher und Steine. Nach einer halben Stunde ist der Frau im Kofferraum schwindlig und übel. Sie fühlt sich seekrank und unter dem schwarzen Stoffsack, der ihr über den Kopf gezogen wurde, ist es mittlerweile heiß wie in der Hölle. Sie löst sich langsam aus ihrer Erstarrung und versucht, sich von ihren Fesseln zu befreien. Sie zieht den schwarzen Stoff in ihre Mundhöhle, um ein Loch hineinzubeißen, damit sie mehr Luft bekommt.

»Tschetschene, schau nach, was da hinten los ist, die Geräusche nerven mich.« Abu Khadeifa spricht zu dem Kämpfer auf dem Rücksitz. Der Tschetschene löst den Knoten um den schwarzen Sack und zieht ihn der Frau vom Kopf. Beim Versuch, den ersten tiefen Atemzug zu nehmen, erbricht sie. Sie beginnt heftig zu weinen, wagt es aber nicht, zu schreien, da ihr das Gesicht von Abu Khadeifas Ohrfeige noch immer heftig schmerzt. »Ich werde das Auto sicher nicht putzen. Entweder machst du das oder irgendein Gefangener«, erklärt der Fahrer mit angewidertem Gesicht dem Tschetschenen.

Die Frau merkt, dass das Auto inzwischen wieder auf einer asphaltierten Straße fährt. Sie ist nach wie vor gefesselt, aber der schwarze Sack ist weg. Auch hört sie Geräusche von Menschen und anderen Autos. Sie scheinen nach einer endlosen Stunde Fahrt in ein bewohntes Gebiet gekommen zu sein. Sie sind in Arraqa, wie sie später erfahren wird. Endlich hält das Auto an. Die Männer steigen aus, der Tschetschene und Abu Khadeifa öffnen den Kofferraum und ziehen die Frau und ihren Rucksack heraus. Ihre Angst wächst wieder und ihr Herz beginnt noch heftiger zu klopfen, als sie die bewaffneten Männer sieht, die IS-Flaggen auf den Gebäuden, die von Mauern aus Sandsäcken umgeben sind, und die verschleierten Frauen. »Was habt ihr heute mitgebracht, Brüder?«, fragt einer der Wächter am IS-Gerichtsgebäude, das früher das Magistrat war. Abu Khadeifa meint selbstbewusst: »Etwas, das ausländische Kämpfer nicht bekommen: eine Alawitin, Bruder!«, sagt er, während er die Frau nach vorne drängt.

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