Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Aber ich habe nun dies Dorf gesehen, wie sie hier leben, und in tausend anderen Dörfern leben sie ebenso. Und ich habe auch den Landrat gesehen und viele Pfarrer, und als ich Soldat war, habe ich auch die Stadt gesehen und einmal auch den Kaiser von weitem.

Und mein Großvater hat noch gesehen, wie der Herr sie peitschen ließ, weil sie ein Wildschwein aus ihrem Hafer getrieben hatten. Und er hat sie so lange peitschen lassen, bis ihre Frauen sie in den Sarg haben legen können. Das hat er gesehen und manches andre, wovon du erst später wissen wirst.

Und das hat mir niemals Ruhe gelassen. Gott hat mir vielleicht eine Waage in die Brust gelegt, neben das Herz. Und ich habe gedacht, wenn einer von euch ein Streiter würde, dann könnte er das alles auslöschen. Nicht ganz auslöschen vielleicht, aber so machen, daß es nicht mehr brennt. Denn es brennt hier drinnen, verstehst du das, Jons?«

»Ja, Vater.«

»Und deshalb war es mir so schwer, daß auch du nicht wolltest. Daß ich in die Grube fahren sollte, und keiner würde es ausgelöscht haben.

Ich weiß, daß es uns hält hier, das Dorf und alles andre. Es ist nicht nur das Land, es ist auch die Armut und daß wir hier im stillen leben. Sie haben uns nicht umsonst gebeugt, so viel Geschlechter lang. Sie können den Strick ruhig loslassen, wir laufen nicht mehr davon.

Ich weiß auch, daß es schwer sein wird. Als ich Soldat war, habe ich viele Nächte an der Mauer gestanden. Es war nicht schwer hinüberzukommen. Es war auch nicht, weil ich nicht die Uniform tragen oder dem Kaiser nicht dienen wollte. Aber es war der Wald und der See und der Ahorn am Giebel und der Ziehbrunnen am Abend. Sie sagen, daß es das Heimweh ist und daß man daran sterben kann.

Aber ich bin nicht gestorben, und auch du wirst nicht sterben, Jons. Ich denke, daß wir erst sterben, wenn Gott nichts mehr zu tun hat für uns. Und ich, siehst du, ich konnte nicht eher sterben, als bis du geboren warst. Du warst der Letzte, und ich erschrak, als die Mutter den Namen für dich aussuchte. Es war zu früh und es hätte dich verderben können. So wie es Gotthold verdorben hat.

Und wenn du nun gehst, Jons, mußt du wissen, daß du einen Baum von meiner Brust wälzest. Auch wenn du an der Mauer stehst in der Nacht, mußt du daran denken. Ein Kind kann das Sterben leicht machen, auch wenn es nichts mit dem Leben gewesen ist. Ein Geschlecht stirbt erst, Jons, wenn keiner mehr die Hände reichen kann. Auch wenn es sieben Kinder sind oder siebzehn. Aber einer muß die Hände reichen. Eine Zuflucht vor dem Wind und ein Schirm von dem Platzregen, weißt du noch?«

»Ja, Vater.«

»Dann wollen wir schlafen, Jons. Es ist eine schöne Nacht. Lange war keine so schön ...«

Leise wühlte die Glut in dem schweren Klotz, und der Regen begann auf das Dach zu fallen. Der Wind wurde still, und ein schweres Rauschen stand über dem ganzen Wald. Es war warm in der Hütte, aber Jons zitterte. Er wäre gern zu dem andern Lager gegangen, aber er wagte es nicht. Er wußte nun, weshalb er fort mußte. Der Lehrer wußte es auch, aber nur der Vater wußte es ganz. Niemand hatte ihm gesagt, was man nun werden müßte, um die Gerechtigkeit auf den Acker zu bringen, aber das würde er schon sehen. Ein Pfarrer wahrscheinlich, oder ein Richter, oder auch ein Landrat. Oder einer, der nur umherzog und predigte. Und wenn sie über die Schuhe lachten, konnte man barfuß gehen. Und wenn er an der Mauer stand, würde er an den Vater denken, nur an den Vater ...

Einmal erwachte er davon, daß Jakob aufstand und zum Meiler ging, aber nur seine Augen und Ohren erwachten, alles andre blieb im Schlaf. Der Regen rauschte immer noch, ein fernes, stilles Brausen, das wie ein schwerer Vorhang fiel. Gebeugt war der Vater, aber sein Gesicht in der Dämmerung war schön wie eine Blüte, über die der Regen gefallen war.

Nachher stand der Vater noch über seinem Lager und lauschte auf seinen Schlaf. Jons versuchte, eine Hand zu heben, aber sie war zu schwer. »Barfuß kann man gehen ...«, murmelte er, aber Jakob verstand ihn nicht.

Danach war es den Rest des Jahres für Jons leichter. Von allen Jerominkindern hatte er den strengsten Sinn für eine Pflicht, die zu erfüllen war, und als er, schon im Herbst, einmal in schweren Sturm hinausgerudert war, um die Netze, die Friedrich in einer weit entfernten Bucht vergessen hatte, zu holen, hatte der Großvater ihn am Ufer erwartet und nur genickt. Aber nachher, als er sich am Feuer trocknete, hatte der Großvater plötzlich gesagt: »Ein getreuer Knecht bist du, Jons.« Zwar hatte Friedrich aus der Ecke eine fröhliche Fratze geschnitten, aber Jons war doch vor Stolz errötet und vergaß es nicht.

Er hätte gern gewußt, was der Großvater nun dazu meine, daß er fortgehe, aber Michael tat, als wisse er nichts davon. Er war nur ganz wunderlich geworden, antwortete nicht, wenn man ihn fragte, und sah nur immer vor sich hin, als zögen die hundert Jahre seines Lebens immer noch stumm, aber in unaufhörlicher Bewegung vor seinen Augen vorüber. Die Leute fürchteten sich vor ihm, wenn er einmal die Dorfstraße entlangging, auf seinen Stock gestützt, aber immer barhaupt und gerade wie ein Licht. Er erwiderte keinen Gruß, aber jeder sah, daß es nicht aus Hochmut geschah, sondern weil er nicht mehr unter ihnen war. Er ging schon auf die Stufen der goldenen Stadt zu, und sein Kopf war immer leicht zur Seite gewendet, als höre er eine ferne Musik oder einen Ruf aus den Wäldern.

Manchmal blieb er auch für Wochen auf der Insel im See. Dort sahen sie ihn in der Nacht am Feuer sitzen, wie einen Häuptling bei der Totenklage, und oft lauschten sie, ob nicht ein eintöniger Gesang herüberkomme, aber es war alles still. Nur die Taucher riefen, und der Schrei der Rohrdommel kam dumpf aus dem Schilf. Friedrich war nicht gern drüben, allein mit dem Schweigenden. Er brauchte Mädchen und Lieder, ging von Haus zu Haus, scherzte mit den Alten und Kindern und schlief in einer Scheune oder unter dem Boot, noch immer ein Rattenfänger, noch immer die Flöte in der Tasche und noch immer hin und wieder die erschreckte Trauer in seinen hellen Augen.

Jons hatte nicht aufgehört, beim Hirten Piontek zu sitzen oder auf der Insel, aber es war nun anders als früher. Er wußte, daß er dies nun zurücklassen mußte, aber es war ihm nicht mehr die einzige Welt, die es gab, seit sein Vater mit ihm gesprochen hatte. Ja, manchmal war es ihm, als lasse er sie nur für eine Weile zurück, um nachher mit der »Gerechtigkeit« für sie wiederzukommen. Wie es sein würde, wußte er nicht, aber wenn sein Vater daran glaubte, würde es eben sein.

Auch Piontek würde es dann besser gehen. Piontek war alt, fast so wie der Großvater, nur daß er klein und gebeugt war, daß er silberne Ringe in den Ohren trug und ein Gesicht wie eine Wurzel hatte, die man manchmal im Walde fand. Er hatte sein Leben lang nichts anderes getan, als die Kühe und Schafe des Dorfes gehütet, wenigstens wußte er es nicht anders, und sein Leben lang hatte er mit den Förstern des Herrn von Balk im Kampf gelegen, weil er im Walde immer dort weiden wollte, wo sie es nicht wollten. Denn nur er wußte, wo das beste Gras wuchs, von dem die Butter gelb und herrlich wurde. Davon waren seine Augen scharf geblieben und die Bewegungen seines Kopfes wie die eines Vogels, sein Tritt lautlos und die Geheimnisse ohne Zahl, die der Wald ihm verraten hatte. Er strickte lange Strümpfe aus Schafwolle – »über die Knie, Jons, denn in die Knie fährt der Teufel zuerst –«, flocht Körbe aus Birkenrinde und machte Schnupftabakdosen, die in allen Dörfern um den See berühmt waren. Er konnte noch Vögel mit Leimruten fangen, und er hatte schon die Kühe gehütet, als der Wolf noch in den Wäldern lebte und die Hirten ihm mit einem Feuerbrand und einem Stab mit einer Eisenspitze zu Leibe rückten.

An seinem Feuer zu sitzen, war für Jons dasselbe wie eine Reise zum Orinoko. Und hier ging ihm wohl zuerst der Sinn dafür auf, daß nicht nur die Welt in Herrn Stillings Büchern voller Wunder war. »Ja«, sagte Piontek, »das war damals, als Kuba Gawlik hier Schulze war. Damals hieß es ›Woit‹, und der alte Kaiser war noch lange nicht auf dem Thron. Der Kuba war ein Mann wie ein Baum, und damals fanden wir am Morgen jedes Kalb, das sich verlaufen hatte, mit gebrochenem Genick, die Augen nach hinten. Und jedesmal hatte einer geheult, im Moor oder auf dem Feld, und sie sagten alle, daß es ein Wolf war. Aber ich wußte, daß es kein Wolf war. Ich hatte noch Hosen, die hinten zu knöpfen waren, aber ich wußte schon, daß es kein Wolf war. Ich war es auch, der merkte, daß Kuba nicht auf dem Hof war nach solcher Nacht, und sonst stand er immer am Tor und zog mir mit der Peitsche eins über. Da wußte ich, daß er ein Werwolf war.

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