Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Im Frühjahr schien es einmal, als würde auch Jons sich von Dorf und See und Wald nicht lösen können, wie Michael. Stilling bemerkte es zuerst. Nicht etwa daran, daß Jons es nun an etwas hätte fehlen lassen, aber er hatte nun während ihrer Stunden das, was der Lehrer das Zweite Gesicht nannte. Nicht daß er Tote sah oder dem Tod Geweihte, aber neben der Welt, von der sie gerade sprachen, sah Jons nun noch eine zweite Welt, die der großen Stadt, in die er nach einem Jahr kommen sollte. Sie schwebte wie ein verschleierter Hintergrund hinter der Welt, von der sie gerade sprachen, kaum bewußt, aber sie war immer da, und der Lehrer merkte es aus den Fragen, die Jons in den Pausen an ihn richtete. Ob es dort Wälder gäbe und Seen, ein Moor und eine Schafherde, und ob man am Abend, wenn die Arbeit für die Schule fertig sei, schnell einmal hinlaufen könne und auf einem Grabenrand sitzen.

Noch einmal erschrak Stilling, mehr als damals über Michael, aber er war zu rechtlich, als daß er mit einer billigen Lüge den Fragenden hätte trösten können. »Alles das gibt es nicht, Jons Ehrenreich«, sagte er, »oder wenigstens nicht so nahe wie hier. Aber darauf kommt es auch gar nicht an. Sondern darauf, daß du schon als ein Kind erkennst, daß man für alles bezahlen muß, was man gewinnt. Du wirst mit dem Heimweh bezahlen, das weiß ich, und mit Heimweh zahlt es sich schwer. Aber eines mußt du wissen: wer lieber unter seinem Dach bleiben will, arm und ungekannt, ist nicht wert, daß er die Rüstung des Geistes anlege. Er ist nicht geringer als die andern, er ist nicht einmal zu tadeln, aber die Rüstung ist er nicht wert. Er wird nicht zum Ritter geschlagen, weil er sich vor dem Schlag fürchtet, und er bleibt ein Leibeigener sein Leben lang, oder ein Dorfeigener, oder wie du es nennen willst.«

Darauf sprach Jons lange nicht mehr von der Stadt, aber es war nicht dies Gespräch, das alles entschied. Es war Jakob, der den Ausschlag gab, und niemand wußte, ob er es mit Absicht tat. Es hatte geschienen, als nehme der Vater keinen Anteil an dem, was Jons in dieser Zeit geschehen war. Wenn er vom Meiler oder vom See heimkam, was selten genug geschah, so saß er still am Herd, die Hände zwischen den Knien, und blickte ins Feuer. Er tat keine Arbeit, wenn der Feierabend gekommen war, und man wußte nie, ob er nachdenke oder träume oder schlafe. Kam Jons nun am Abend von der Schule zurück, schweigsam oder eifrig von dem berichtend, was er eben gelernt hatte, so blickte Jakob weiter ins Feuer, und niemand bemerkte, daß er manchmal die Hände zwischen den Knien faltete oder aus seinen tiefliegenden Augen einen schnellen, verstohlenen Blick auf Jons warf. Er war so still, daß sie niemals bemerkt hatten, ob er etwas tat oder nicht.

Aber lange bevor der Lehrer es erfahren hatte, war für Jakob klar gewesen, daß hier eine frühe Entscheidung fiel. Er allein wußte, wie oft Jons bei der Herde war oder auf der Insel beim Großvater oder allein auf dem öden Moor. Er allein bemerkte das Neue und Besondere in seinem Lachen oder Schweigen und ob er nun öfter von Alexander dem Großen oder von dem Hirten Piontek sprach. Er hatte niemanden, mit dem er sich beraten konnte. Er entsann sich auch nicht, daß er jemals jemanden gehabt hätte. Er hatte das alte Buch mit den großen Buchstaben und den Rauch des Meilers. Und es war ihm schwer, nun etwas zu sagen oder zu tun, während das Feuer in einer jungen Brust erglühte oder erlosch.

Er wartete, bis Jons zum Meiler kam, wo er nun seltener war als früher. Der Sommer war schon da, Wind ging über den Wald, und aus dem schweren, zerklüfteten Himmel fiel ein graues Licht in den Abend. Die Rauchsäule des Meilers stieg nicht mehr still unter den Mond, sondern der Wind erfaßte sie und trieb sie über die Lichtung hin und her. Der Kuckuck rief noch aus dem hohen Wald, aber die Schatten zwischen den Fichten waren kalt, und es war gut, die Hände an das Feuer in der Hütte zu halten.

Jakob hatte für sich in der Bibel gelesen und saß nun still am Feuer. »Du bleibst wohl nicht heute nacht?« fragte er.

Seine Stimme war nicht trauriger als sonst, aber in diesem Augenblick sah Jons, wie alt sein Vater geworden war. Sein Haar war noch immer hell, ohne graue Fäden, die Falten um seinen Mund nicht anders als sonst, aber wie er so dasaß, die Hände zwischen den Knien, lag eine solche Verlassenheit über seinen gebeugten Schultern, als sei er an den Meiler gebannt und werde niemals mehr zu den Menschen zurückkehren.

Es durchfuhr Jons so, daß die Tränen ihm in die Augen schossen und er eine Weile warten mußte, ehe er antworten konnte. »Natürlich bleibe ich, Vater«, erwiderte er.

»Es ist nur, weil du lange nicht hier warst«, sagte Jakob scheu.

Sie sprachen nicht mehr, bis sie beide auf ihrer Laubstreu lagen. Das Feuer glühte nur an den Rändern eines schweren Klotzes, den Jakob auf die Asche gelegt hatte. Der Wind wurde stärker und brauste in den hohen Wipfeln und über dem Dach der Hütte. Manchmal schlug der Rauch vom Meiler durch die offene Tür herein, eine schwere Woge von Kohle und Harz, und ging dann durch den Schornstein wieder hinaus. Manchmal auch verstummte der Wind, und sie hörten ihn dann über die Kronen fortgehen, die fernen Hänge hinab, mit einem traurigen Ton, der sich in der Ferne verlor.

Noch niemals hatte Jons darüber nachgedacht, wie es für den Vater sein würde, wenn er fortginge. Nach einem Jahr vielleicht schon würde auch Maria gehen, in den Dienst, vom Dorfe fort. Dann würde er ganz allein sein, Tag und Nacht, den Meiler vor sich und die Sterne über sich. Keines seiner Kinder würde zu ihm kommen und auch die Mutter nicht. Er würde so verlassen sein wie ein Stein, und niemand würde wissen, ob Licht oder Schatten über ihn fallen würde.

Er wußte nicht, wie er es sagen sollte, was sein Herz bewegte. Er streckte nur die Hand aus, ob er den Vater vielleicht erreichen könnte. Aber da sprach der Vater schon: »Schläfst du schon, Jons?« fragte er leise.

»Nein, Vater.«

»Ich wollte dir noch etwas sagen, Jons ...« Eine lange Weile war es still, und nur der Wind kam wieder, warf sich in die Tür und zischte im Grase auf dem Hüttendach.

»Es ist so, Jons, daß ich gemerkt habe, wie es dir schwerfällt, fortzugehen.«

»Ja, Vater, einmal war es so, und leicht wird es nicht sein, aber ich weiß nun, daß ich gehe.«

»Ist es wirklich so, Jons?«

»Ja, Vater.«

Er hörte, wie das Laub sich rührte unter einem tiefen Atemzug, und vielleicht faltete der Vater die Hände.

»Es ist so, Jons, daß ich mich freue darüber ... Siehst du, es war mit Michael schon einmal so. Sie haben mir nichts gesagt, der Lehrer nicht und Michael schon gar nicht. Keiner sagt mir etwas. Aber ich habe es doch gewußt. Auch er sollte fort, aber er wollte nicht. Er wollte nicht von hier fort, und vielleicht war es gut so. Er ist zu stolz für die Stadt und daß man vielleicht über seine Kleider lacht.

Dann war lange nichts, und ich habe meine Hoffnung begraben. Man begräbt nicht nur Kinder. Ich habe gedacht, vielleicht wird es einer von euren Söhnen sein, oder von euren Enkeln. Man muß warten können, aber ich hätte es doch gern erlebt.

Siehst du, was wir damals lasen: ›Und das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit auf dem Acker hausen.‹ Ich wollte, daß einer von euch dafür auszieht. Nicht, daß er es gewinnen würde. Das kann kein einzelner Mensch. Aber daß er dafür kämpfen würde, mit anderen zusammen. Daß er ein Streiter werden würde und vielleicht die Welt bewegen. Das wollte ich.

Der Großvater hat es nicht gekonnt und ich auch nicht. Als ich jung war, da war mir das Wort gegeben, und deine Mutter hat wohl gedacht, daß ich etwas Großes werden würde. Aber ich blieb immer nur ein kleiner Mann, auf dem See und am Meiler und im Walde. Ich hatte viele Sorgen, und ich fürchtete mich auch. Nicht vor den Gefängnissen oder dem Tode, aber vor dem Spott der Menschen. Es ist so, daß sie heute nicht mehr mit Schwertern zuschlagen oder aufs Rad flechten, aber daß sie spotten, und das ist schlimmer als das andere. Wenn heute ein Kätner oder ein Köhler in die Stadt kommt und sagt: ›Tut Buße!‹, dann ist das ein schöner Tag für sie. Sie brauchen nicht in die Komödie zu gehen, sie haben es umsonst. ›Sieh mal seine Schuhe!‹ würden sie sagen, oder ›Sieh mal, wie er mit den Händen herumfährt!‹ Und davor hätte ich Angst.

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