Ernst Wiechert - Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden

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Die Jeromin-Kinder - Roman in zwei Bänden: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn das Herz und die Seele nicht am selben Ort leben. In dieser zweiteiligen Familienchronik erzählt Ernst Wiechert über das Leben von Jons Ehrenreich Jeromin. Der tugendhafte Jons unterscheidet sich bereits in seiner Jugend von der Einfachheit der ländlichen Bevölkerung. Nach seinem Aufenthalt beim Militär gelingt es ihm mithilfe seiner Familie und seines ehemaligen Lehrers seinen Traum vom Medizinstudium in Königsberg wahr werden zu lassen. Doch bald wird Jons klar, dass er dem Leben in der Großstadt nicht gewachsen ist. Wird es Jons gelingen seine Heimat in Königsberg zu findet oder zieht es ihn zurück aufs Land?-

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Er sattelte selbst sein Pferd, im Dunklen, auf Jeromins Hof, und ritt leise davon, am Ufer entlang. Der silberne Wagen stand schon im Zenit, und über dem Moor hingen die schweren Nebel. Am Ausgang des Dorfes, wo das Schilf mannshoch an die Straße stieß, stand eines der Mädchen und wartete, das Tuch über die Stirn gezogen. Er beugte sich hinunter und hob es vor sich auf den Sattel, aber sein Gesicht war traurig und grau wie auf dem Grunde eines tiefen Wassers.

Der Nebel reichte bis an die Ohren des Pferdes, und sie glitten wie auf einem Boot über weißes Wasser. Torfhaufen standen wie riesige Meiler an der Straße und wurden klein und kümmerlich, sobald sie sie erreichten. Die Sterne flimmerten, und mitunter schoß einer von ihnen aus der funkelnden Höhe herab, ein silberner Streifen, der im Nebel zu verzischen schien wie heißes Eisen im Wasser. Dann zitterte das Mädchen auf dem Sattel, als habe die stürzende Glut es berührt, aber Balks Hand, die es hielt, bewegte sich nicht. Ihr Kopftuch war herabgeglitten, und aus ihrem Haar stieg die Wärme der Sonne und der Geruch des Tages zwischen den Garben auf.

Am weißen Osthimmel stand schon ein roter Schein, als Balk sein Pferd besorgt hatte und über den verlassenen Hof zur Schloßtreppe ging. Einer der weißen Pfauen schrie im Park, und der Tau tropfte von den alten Eichen. Die Ställe und Insthäuser lagen noch schweigend, und in wunderbarer Reinheit standen alle Umrisse gegen das wachsende Licht. Das gemähte Gras auf den Parkwiesen duftete, und man konnte glauben, daß es der erste Morgen sei, der über diesem Lande aufstieg.

Balk öffnete alle Fenster in der großen Bibliothek und blickte über seine Bücher hin, die schweigend auf ihren Brettern standen, vom Schatten noch halb verhüllt, mit den gedämpften goldenen und silbernen Lichtern ihrer Einbände. Er sah die Rahmen der Bilder und die blaß schimmernden Gesichter zwischen ihnen, die viele Morgen erlebt hatten gleich diesem, Würde und Last eines alten Geschlechtes, ewige Wiederkehr derselben Liebe, desselben Hasses, derselben Kühle und Einsamkeit des Alters. Er fühlte die Härte des Ringes, die ihn umschloß, das Unentrinnbare alles Lebens, das zurückreichte in das Dunkel der Jahrhunderte und schauernd gebunden war an unendliche Zukunft. Nur der Tod schrieb mit dunklem Griffel seine stillen Zeichen, Einschnitt auf Einschnitt, wenn die Zeit gekommen war, aber das Gewebe spann sich weiter, Faden an Faden, und wenn man lauschte, konnte man das leise Surren hören, mit dem die Spule hin und wider glitt.

Nur Kinder bewahrten das Blut. Kein Buch, kein Gedanke, keine Tat. Nur Kinder. Aber sie durften nicht wie Vögel oder Wölfe sein, die in den Wäldern wohnen, sie mußten dasein, am Morgen, am Abend, und besonders in der Nacht, wenn die große Kühle und das große Schweigen von den Sternen fielen auf das verlassene Herz. Es war wenig Trost, sie im Staub der Straße zu wissen oder im Torfrauch der Hütten. Es war verschenktes Leben, und der Schenkende blieb mit leeren Händen.

Doch war die Ehe nicht gut für einen, der die Frauen darben ließ und verdarb. Der über Gott und die Welt lächelte, weil er traurig war über sie. Der über die Brücken aus Worten spottete, die man über die Spalten des Lebens schlug, über seine Grausamkeit, seine Willkür, seine völlige Sinnlosigkeit. Der nicht zulassen wollte, daß man vor die dumpfe Urangst aller Kreatur die gefärbten Bilder einer Zauberlaterne schob, die magischen Tröstungen der Jahrtausende, deren letztes Ziel kein anderes war als ein seliges Jenseits, um so seliger, je verfluchter der Gang des Diesseits war. Eines Diesseits, das heute genau so blutig und verrucht war wie vor zehntausend Jahren und nach abermals zehntausend Jahren ebenso sein würde, nur daß man die Worte noch geschickter setzen würde, um es zu verhüllen und es als eine Prüfung des Menschengeschlechtes hinzustellen, die Gott verhängt hatte. Dieser Gott, der mit seinen Prüfungen so wenig fertig wurde wie ein ungeschickter Lehrer. Der Hekatomben opferte, nur um zu sagen: »Nein, noch zehntausend Jahre.« Vor dem tausend Jahre wie ein Tag waren, aber der vergessen hatte, daß für seine Opfer ein Tag der Qual gleich tausend Jahren war.

Jeromin hatte sieben Kinder, helle und dunkle, und eines vielleicht würde doch seinem Alter zum Segen werden. Und alle sieben hatte diese Frau geboren, ohne Liebe wahrscheinlich. Aber sie glaubte nicht, daß sein Sohn Ehrenreich heißen könnte. Was wußte sie von der Ehre der Liebe?

Er wußte nicht, wie lange er so gestanden hatte, aber die Sonne mußte wohl aufgegangen sein, denn die obersten Reihen der Bücher begannen zu leuchten, und die Helme der alten Balks glühten rötlich auf. Er nahm ein kaltes Bad und machte sich selbst seinen Tee. »Otto ... Otto«, sagte der Papagei, »sei doch nicht komisch!«

Eine gespenstische Stimme, wie aus dem leeren Raum, als rufe jemand nach einem Fremden oder Verstorbenen. Balk hieß nicht Otto. Aber er trat doch an den Käfig und legte seine Finger an das warme Gefieder. Der große Schnabel fuhr zärtlich über seine Hand. »Treudeutsch allewege!« sagte die Stimme wie aus einem Grammophon, und nun mußte Balk doch lächeln. Die Stimme eines verschollenen Mannes aus einem verschollenen Bungalow, den er nie gesehen hatte, der wahrscheinlich einsamer gewesen war als er, ein Trinker wahrscheinlich und ein Sonderling, und hier war der einzige Nachhall seiner gewesenen Welt, ein blechernes Echo, das wie ein Geisterklang aus der Dschungel stieg.

Er reichte dem Vogel seinen Morgenzucker und trug ihn dann an der dünnen Kette auf die Terrasse. Die Sonne brannte schon in der Frühe, und in den Kübeln duftete die Datura betäubend. Aber es war überall das gleiche, dachte er, auf Sumatra oder hier. Überall das gleiche ...

Er rief dem Gärtner zu, daß sie ihm das zweite Pferd satteln sollten, und stand noch eine Weile auf den Treppenstufen, groß, hager, in den Schultern leise gebeugt. Es sah aus, als friere er, obwohl die Sonne auf seinem Haar lag.

Dann ging er auf dem Sand des Weges um das Haus herum.

»Freut euch des Lebens!« sagte der Papagei schneidend, aber Balk winkte nur mit der Hand.

Zwischen den Walddörfern laufen die Gerüchte so schnell wie im Urwald von Trommel zu Trommel. So erfuhr Balk schon an der Fohlenkoppel, daß sein Geld, das er gestern Czwallinna gegeben habe, noch in der Nacht gestohlen worden sei, daß der Krugwirt es wenigstens behaupte. Daß Korsanke schon im Dorf sei und alle verhöre. Daß Czwallinna seinen Schnurrbart raufe und den Herrn Rittmeister verfluche.

»Soso ...«, sagte Balk und ritt in Gedanken weiter.

Als er um die Mittagszeit ins Dorf kam, schloß Korsanke gerade sein Protokoll. Er hatte die drei obersten Knöpfe seines Uniformrockes geöffnet und den Helm neben sich auf die Bank vor dem Dorfkrug gestellt. »Alle Verdächtigen einwandfrei als betrunken festgestellt«, hatte er zum Schluß geschrieben. »Und schließt der Grad der Betrunkenheit die zu einem Einbruch notwendige Gewandtheit voll und ganz aus.«

»Nichts zu machen, Korsanke?«

»Zu Befehl, nein, Herr Rittmeister.«

Im halbdunklen Laden, wo Balk eine Hundekette kaufte, war nur Gotthold Jeromin, höflich, gewandt und zurückhaltend. »Nein, keine Ahnung, Herr von Balk. Er sagt, daß er das Geld in seinem Schlafzimmer gehabt hat.«

»Und er hat einen leisen Schlaf, nicht wahr?«

»Ich weiß nicht, Herr von Balk. Wir schlafen nicht zusammen.« Ein höfliches Lächeln um den schönen, kühlen Mund.

Balk nickte. »Unter zwölfen war einer«, sagte er nachdenklich. »Weshalb nicht schon unter sieben?«

Frau Marthe bekam er nicht zu sehen. Sie hatte die Kammer hinter sich abgeschlossen, in der die Kinder schliefen, saß auf Christeans Bett, die müden Hände zwischen den Knien, und starrte mit leeren Augen auf die Schubfächer, die sie herausgezogen, und die Strohsäcke, die sie geöffnet hatte.

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