Santo Piazzese - Blaue Blumen zu Allerseelen

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Santo Piazzese, Molekularbiologe, preisgekrönter sizilianischer Autor, entwirft in seinem dritten Palermo-Krimi einen Kosmos schriller Gegensätze, das Soziogramm einer verführerischen und brutalen Gesellschaft. Palermo eben. Alles deutet daraufhin, dass die insgesamt fünf Mordopfer auf das Konto der Mafia gehen. Aber hier soll die Mafia als eine Realität dargestellt werden, die in Palermo so hautnah erfahrbar, so «selbstverständlich» ist, dass anders als in Andeutungen über sie zu sprechen zum verzichtbaren Beiwerk wird. Mit grandios lebensecht gezeichneten Figuren, allen voran Kommissar Vittorio Spotorno und seine drei Frauen, die von ihm geehelichte Amalia, die Polizeibeamtin Stella, die mysteriöse Dama Bianca, erzählt der Roman auch von der Fatalität des Mitgerissenwerdens, gerade wenn man sich am Rande der niedergehenden Lawine stehend sicher wähnt. Jean-Claude Izzo reihte diesen Noir unter die aus dem Mittelmeerraum ein, deren «Stammbaum bis zur griechischen Tragödie zurückreicht».

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Was Spotorno oft die Stirn runzeln ließ, waren die ganzen Details zur Todesursache, als wäre es von wer weiß welcher Bedeutung festzustellen, ob nun die Kugel, die die Leber zerfetzt hatte, schließlich zum Exitus von Mancuso geführt hat oder die, die seine Lunge durchquert, oder noch eine andere, nämlich die, die seine Aorta beschädigt hatte. Ganz zu schweigen vom Ausmaß der Zerstörung, das die Kugel, die sie ihm in die Stirn geschossen hatten, in seinem Kopf hinterlassen haben musste.

Spotorno zweifelte nicht daran, dass diese Dinge in einem schönen Verbrechen auf dem Papier, in den Fällen eines Kriminalromans, ihre Bedeutung hatten. Aber beim Großteil der Schießereien mit tödlichem Ausgang, mit denen Beamte wie er es zu tun kriegten, war es absolut eindeutig, dass jemand das Opfer mit Blei durchsiebt hatte und dass das die Todesursache war, ohne dass Einzelheiten eine Rolle spielten. Und in diesem aktuellen Fall erschien es ihm wie ein Wunder, dass Rosario von all den Kugeln, die nicht für ihn bestimmt waren, lediglich eine einzige erwischt hatte. Ein schwacher Trost, angesichts dessen, dass er sich diese an der falschen Stelle eingefangen hatte.

Bis dato war noch nicht mit Gewissheit zu sagen, ob unter den aufgefundenen Projektilen auch dasjenige war, das seinen Kopf von einer Schläfe zur anderen durchquert hatte; doch den ersten Ergebnissen zufolge war er aus einer 765er getroffen worden.

Am Samstagnachmittag hatte die Zusammenkunft mit dem Chef der Mordkommission stattgefunden.

Es war noch zu früh für Hypothesen über das Blutbad, also darüber, ob sie von einer einzelnen Gelegenheitstat, wie zum Beispiel einer Bestrafung für einen Regelverstoß, ausgehen mussten oder ob sie ein erstes Anzeichen für etwas sehr viel Größeres vor sich hatten. Die kommenden Stunden und Tage sollten die entsprechenden Antworten liefern. Entweder aufgrund eines Mangels oder eines Übermaßes an Ereignissen. In der Zwischenzeit hieß es, die Informanten auszuquetschen. Und mit der hoffnungslosen Prozedur der Zeugenaussagen und den frustrierenden Befragungen der Familienangehörigen fortzufahren.

Ausgeruht und mit klarem Kopf versuchte Spotorno, Ordnung in die am Vortag vorsichtig erstellte Rekonstruktion zu bringen. Währenddessen verließ Puleo den Raum und kehrte einige Minuten später mit zwei kleinen Plastikbechern in der Hand zurück. Spotorno nippte an dem kochend heißen Kaffee ohne Zucker, so wie er ihn haben wollte. Puleo setzte sich ihm gegenüber und schlug die langen Beine übereinander.

Der himmelblaue Fiat 127 gehörte Rosario Alamia. Das hatten sie umgehend bei der Kontrolle der Wagenpapiere festgestellt. Aber er war nicht der ursprüngliche Besitzer. Vorbesitzerin war Anna Manfredi, wohnhaft in Monreale, in der Piazzale dei Martiri della Resistenza Nummer 12. Zumindest war sie dort vor neun Jahren, zur Zeit der Fahrzeugzulassung gemeldet gewesen. Der Fahrzeughalterwechsel hatte vier Jahre später stattgefunden.

Spotorno dachte, dass der Wagen gut ins Bild und zu Rosarios gesamter Erscheinung passte. Mancusos Führerschein war nach einem Antrag der Abteilung für Präventivmaßnahmen beim Landgericht auf Anordnung des Polizeipräsidenten eingezogen worden. Vielleicht war Rosario also Mancusos Chauffeur gewesen.

Spotorno zog die Aufnahmen vom Tatort hervor und breitete sie auf dem Tisch aus. Als die Schießerei losgegangen war, musste der Wagen fast gestanden haben. Die Streifenwagen hatten ihn an der Ecke zwischen Via degli Emiri und Via Damasco vorgefunden, der erste Gang war eingelegt, die Zündung eingeschaltet und der linke Blinker gesetzt.

Rosario hatte noch nicht mit dem Abbiegemanöver begonnen. Als er getroffen wurde, war sein Fuß von der Gangschaltung gerutscht, und der Wagen hatte sich noch fast einen Meter weit in Richtung Fahrbahnmarkierung der Via degli Emiri bewegt, bevor der Motor ausging. Den Ein- und Austrittswunden an den Schläfen nach musste Rosario den Kopf nach links gedreht haben, um zu sehen, ob Fahrzeuge aus der Via degli Emiri kamen. Folglich war die Kugel, die ihn getroffen hatte, eine der ersten gewesen, andernfalls hätte er noch die Zeit gehabt, sich umzudrehen, zur entgegengesetzten Seite, aus der die Schüsse kamen. Dann hätte er das Projektil an einer frontaleren Stelle am Kopf abgekriegt.

Die Schüsse waren alle von rechts gekommen, einige durch das Seitenfenster neben dem Beifahrersitz, andere durch die Heckscheibe, was noch deutlicher machte, dass der einzige Adressat dieses ganzen Segens Gaspare Mancuso, genannt Asparino, war.

Die letzten Bewegungen der beiden Ermordeten zu rekonstruieren, war nicht schwierig gewesen. Auf dem Rücksitz des Wagens lag ein Plastikbeutel und darin, eingeschweißt in Zellophan, Fisch.

In der Via Damasco, ein paar hundert Meter weiter oben, gab es einen Fischhändler. Name und Anschrift des Ladens standen in roten Buchstaben auf beiden Seiten der Plastiktüte. Der Ladenbesitzer hatte es anfangs mit ein paar Ausflüchten versucht, bis ihm Puleo den Beutel mit den Fischen und dem aufgedruckten Namen seiner Firma unter die Nase gehalten hatte. Erst dann hatte der Mann zugegeben, dass ja, vielleicht ein himmelblauer Fiat 127 vor seinem Geschäft Halt gemacht hatte und einer der beiden Insassen ausgestiegen war, um ein paar Kilo Makrelen zu kaufen.

Fangfrisch waren die, wollte er unbedingt klarstellen. Alle wüssten, dass nirgendwo sonst so frischer Fisch zu haben war wie bei ihm, nicht einmal an den Verkaufsständen von Porticello. Ja, genau. Wenn er dem Dottore welche anbieten dürfte, es sei nämlich gerade eben eine Steige mit noch lebenden Babyfischen eingetroffen, die …

Puleo starrte ihn an. Dann fragte er, ob der Kunde mit dem Fiat 127 öfter käme, um bei ihm Fisch zu kaufen.

— Dottore, ich kann mir keine Gesichter merken. Und Namen genauso wenig. Meine Frau tadelt mich immer deswegen, sie behauptet, ich würde nicht einmal meine eigenen Kinder erkennen, wenn ich ihnen unterwegs begegnete. Und außerdem schau ich ja nicht auf die Gesichter der Kunden; die Fische schau ich an. Ob Fliegen auf ihnen sitzen, ob sie noch etwas frisches Eis brauchen, ob ich sie besser mit frischem Wasser bespritzen soll. Sie wissen ja, das Auge isst mit, und für bestimmte Kunden zählt mehr das Aussehen als die Substanz. Einigen Leuten genügt es, vier stinkige Ulvenfresser auf dem Vucciria-Markt zu sehen, die schön drapiert zwischen frischen Algen liegen, und schon blättern sie dafür Summen hin wie für Kabeljau. He, aber nicht bei mir! Meine Kunden würden mir solche Salpen um die Ohren hauen; ich biete ausschließlich Ware erster Wahl. Stellen Sie sich vor, bei mir kauft sogar die Küchenhilfe des Staatsanwalts ein. Fragen sie ruhig, wen immer Sie wollen: Im Haus des Staatsanwalts kommen heute Meerbarben von Angelino Rotella auf den Tisch … Sehen Sie doch selbst, wie frisch!

Puleo hatte den Laden sehr erleichtert verlassen, denn der Fischgeruch, vermischt mit dem konkreten Bild des vielen Bluts im Innern des Fiat 127 und der noch immer sehr lebendigen Erinnerung an den Thunfisch in süßsaurer Sauce vom Vorabend, war drauf und dran in aller Öffentlichkeit Verheerendes zu bewirken. Den Anblick der fleischigen, fast scharlachroten Barben auf einem Bett aus gehacktem Eis auf der Marmortheke des Fischgeschäfts wollte er jedenfalls möglichst lange aus der Reichweite seiner Gedanken halten. Vielleicht würde er nie wieder Appetit auf Fisch verspüren, dachte er. Und dabei fühlte er, zu seinem eigenen Leidwesen, eine Mischung aus Ekel und Wehmut.

Ein paar Stunden nach dem Überfall war die Meldung von einem brennenden Motorrad in der Gegend von Sant’Erasmo hereingekommen. Die Täter hatten es am Rand einer staubigen, kahlen Freifläche hinter halbeingestürzten und unbewohnten Häusern, wenige Meter vom Meer entfernt, zurückgelassen und in Brand gesetzt, bevor sie dann ein anderes, höchst wahrscheinlich unverdächtiges Fahrzeug bestiegen. Das war die herkömmliche Mafiapraxis, wenn es überhaupt noch weiterer Bestätigung bedurfte.

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