Handbuch Gender und Religion
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Wie steht es nun mit spezifischen Gender-Perspektiven in der Religionswissenschaft?
3 Gender-Perspektiven in der religionswissenschaftlichen Forschung
Religionswissenschaftliche Gender-Studien sind trotz vieler ausgezeichneter wissenschaftlicher Errungenschaften noch immer kontrovers. Sie werden von vielen Gelehrten, männlichen wie auch weiblichen, und religiös engagierten Menschen sowie religiösen Institutionen entweder einfach ignoriert oder aktiv angegriffen. Trotz solcher Schwierigkeiten und manchem Unverständnis haben sich wissenschaftliche Erkenntnisse des Feminismus und der Gender-Studien immer mehr an Universitäten und auch in der Öffentlichkeit verbreitet. Wie in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen gibt es auch in der Religion keine gender-neutralen Phänomene. Wenn Religion aus einer gender-kritischen Perspektive untersucht wird, ergeben sich verschiedene Fragestellungen, die sich mit äußeren wie inneren Charakteristiken des Religiösen beschäftigen. 5Ich möchte diese unter drei Gesichtspunkten gruppieren.
Zunächst kann gefragt werden, welche geschlechtsspezifischen Rollen und welchen Status verschiedene Religionen Frauen und Männern zuweisen. Wie sind diese zum Beispiel in den grundlegenden heiligen Schriften und Lehren bestimmt? Können Frauen genauso wie Männer am religiösen Leben teilnehmen? Haben sie Zugang zu religiöser Autorität und Führung? Haben sie ihre eigenen religiösen Gemeinschaften und Riten? Dürfen Frauen die heiligen Schriften lesen, interpretieren und lehren? Haben sie Zugang zu religiösen Ämtern? Welche religiösen Rollen haben Frauen ausgeübt, und welchen Einfluss haben sie gehabt als Schamanin, Prophetin, Priesterin, Heilige, Mystikerin, religiöse Gründerin usw.? Es ist aus religionsvergleichenden Untersuchungen ersichtlich, dass Frauen in archaischen, Stammes-, Volks- und gering institutionalisierten Religionen eher höhere Positionen innehaben als in stark ausdifferenzierten Religionen mit hierarchischen Strukturen und Organisationen. Geschichtliche Untersuchungen über den Ursprung und die Entstehungszeit neuer Religionen zeigen außerdem, dass Frauen während der Gründungszeit oft eine bedeutende Rolle spielen und eng mit dem Werk männlicher Religionsstifter verbunden sind. Als Beispiel können hier Frauen im frühen Buddhismus, Frauen um Jesus und ihr Beitrag zur Verbreitung seiner Botschaft sowie Frauen um Mohammed genannt werden. Ebenso wichtig ist der Beitrag von Frauen in den christlichen Missionsbewegungen des 19. Jahrhunderts.
Eine zweite Forschungsperspektive beschäftigt sich mit dem religiösen Denken, seinen Hauptbegriffen und seiner Sprache. Wie werden Männer und Frauen in den verschiedenen heiligen Schriften beschrieben? Welche Symbolik wird gebraucht? Welche Metaphern dominieren in der Rede über Gott, das Göttliche, den Geist und die Transzendenz? Ist die Sprache religiöser Texte vorwiegend exklusiv und androzentrisch oder schließt sie beide Geschlechter mit ein? Die geschlechtlich flektierte Sprache der Religion spiegelt sich auch in den religiösen Haltungen zum Körper, zur Sexualität und zur Spiritualität wider. Die Sakralisierung der Jungfräulichkeit sowie Askese und Mönchtum haben in mehreren Religionen stark zu frauenfeindlichen Haltungen beigetragen, deren wichtiger Einfluss auf die Geschichte der Spiritualität noch näher untersucht werden muss. Traditionelle männliche und weibliche Gender-Symbole können leicht zu einem Gefängnis des Denkens werden. Geschichtlich und gesellschaftlich begründete androzentrische Gottesbilder sind für viele Frauen zu Symbolen der Macht und Unterdrückung geworden, sodass feministische Theologinnen sie mit Recht infrage stellen. Die Suche nach weiblichen Symbolen des Göttlichen ist stark von den philosophischen Diskussionen des Postmodernismus und der Psycholinguistik beeinflusst, vor allem wie sie in den radikalen Theorien französischer Feministinnen zum Ausdruck kommt. Insbesondere die Werke von Luce Irigaray, Julia Kristeva und Hélène Cixous haben einen großen Einfluss auf gegenwärtige religionsphilosophische und theologische Diskussionen unter Feministinnen ausgeübt. 6
Die dritte Forschungsperspektive fokussiert besonders auf die innere religiöse Erfahrung. Sind religiöse Erlebnisse und Gotteserfahrungen geschlechtlich differenziert? Trotz aller Anerkennung heiliger Frauen und Mystikerinnen sind die Erfahrungen solcher Frauen in den etablierten, von Männern produzierten philosophischen und theologischen Lehren und Schulen meist nicht theoretisch mitartikuliert worden. Wichtig ist auch zu hinterfragen, wie weit Religionen die traditionelle gesellschaftliche Rolle der Frau mit ihren Familienpflichten und in ihrer Abhängigkeit vom Mann legitimiert haben, anstatt Frauen anzuregen, ihre eigene Spiritualität zu entwickeln und nach höheren geistigen Idealen zu streben. Im Buddhismus und Christentum gibt es eine lange Tradition verhältnismäßig unabhängiger religiöser Frauengemeinschaften. Der Jainismus und Taoismus kennen ebenfalls Nonnen. Im Hinduismus dagegen gibt es, von wenigen geschichtlichen Beispielen unabhängiger Asketinnen abgesehen, erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts Frauenklöster. Solche Aspekte von Mönchtum und Askese werden erst seit kurzem kritisch untersucht. Ebenso sind erst jetzt gender-spezifische Erfahrungs- und Ausdrucksweisen der Mystik ins Blickfeld der Forschung und damit klarer ins Bewusstsein getreten. 7Eine religionswissenschaftlich vergleichende Untersuchung der Spiritualität zeigt, dass geistliche Ratschläge fast ausschließlich von Männern formuliert worden und hauptsächlich an Männer adressiert sind. Diese schließen oft negative Beurteilungen von Frauen mit ein. Zahlreiche religiöse Texte, die männliche Ideale der Askese, Heiligkeit und Vollkommenheit lehren, schließen eine starke Verachtung oder zumindest Ablehnung des weiblichen Körpers ein. In vielen Religionen können Texte gefunden werden, welche die Frau niedriger einstufen als den Mann und sie als unfähig betrachten, die gleichen geistigen Höhen und Dimensionen der Transzendenz zu erreichen. Zum Beispiel lehren manche Schulen des Buddhismus, dass Frauen zuerst als Männer wiedergeboren werden müssen, bevor sie selbst das Nirwana erreichen können.
Spiritualität ist ein besonders wichtiges Thema. Es verdient deshalb eine separate Behandlung.
4 Gender und Spiritualität
Große geistige Frauengestalten gibt es in vielen Religionen: Seherinnen, Prophetinnen, Mystikerinnen. Trotz männlicher Dominanz in Fragen der Spiritualität und trotz eines patriarchalen Frauenbildes, das die Frau hauptsächlich als Gattin und Mutter sieht und nahezu alle anderen Rollen ausblendet, haben zahlreiche Frauen geistige Kraft, Stärke, Autonomie und Autorität durch ihren Glauben und ihre religiöse Tradition gefunden. Dies bestärkte sie, gegen traditionelle gesellschaftliche und religiöse Normen anzugehen und manchmal eine ungewöhnliche Laufbahn einzuschlagen. Die Einsichten und religiösen Erfahrungen einiger solcher Frauen haben zeitgenössische und spätere Generationen beeinflusst und wurden auch von Männern anerkannt. Allerdings sind dies zum großen Teil Einzelerfahrungen geblieben. Das allgemeine Leben der meisten anderen Frauen konnten solche Einzelgestalten nicht beeinflussen. Da die offizielle Geschichte von Männern geschrieben wurde und Frauen fast immer unsichtbar blieben, ist ein Teil jener spirituellen Frauengestalten in Vergessenheit geraten. Heute allgemein bekannte Frauen der mittelalterlichen christlichen Mystik wie Hildegard von Bingen, Margery Kempe, Juliana von Norwich und manche andere sowie auch die Beginen, sind erst im 20. Jahrhundert neu »entdeckt« worden. Die Situation in anderen Religionen ist ganz ähnlich.
Zwei Bemerkungen sind hier besonders wichtig: Wir können diese großen religiösen Frauengestalten der Vergangenheit bewundern, doch müssen wir ihre Lebensgeschichten zugleich kritisch betrachten und die oft starken Einengungen ihrer Erfahrungen und auch manche Form der Unterdrückung in ihrem Leben mit in Betracht nehmen. Ihre unter ganz anderen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen gelebte Religion kann heute nicht einfach imitiert werden. Die Geschichte solcher Frauen ist außerdem nicht immer Frauengeschichte im Sinne des feministischen Bewusstseinsumbruchs der Gegenwart. Diese religiös herausragenden, in vieler Hinsicht bewundernswerten Frauengestalten können nicht einfach aufgrund ihres Geschlechts als Vorgängerinnen des heutigen Feminismus – als sogenannte »Proto-Feministinnen« – angesehen werden. Vieles in ihrem Leben ist für uns heute gar nicht mehr nachvollziehbar. Ein zweiter wichtiger Unterschied zwischen damals und heute besteht darin, dass die Frauengestalten der Vergangenheit in der Regel individuelle Einzelgestalten waren. Die weibliche Suche nach einer autonomen Eigendefinition von Spiritualität ist heute dagegen vor allem ein Gruppenphänomen, das sogar auf globaler Ebene beobachtet werden kann.
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