Sarah Kuratle - Greta und Jannis

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Jede Berührung ist Teil einer Schuld, die älter ist als sie selbst. Greta und Jannis waren Nachbarskinder. Als Jannis Greta schüchtern fragte, ob er ihr Bruder sein darf, war sie einverstanden. Jahre später küsst sie ihn mitten auf den Mund. Sie verlieben sich wie naturgewollt – und dürfen doch kein Liebespaar sein. Ein Geheimnis ihrer Familien, ein Geröllfeld, bald ein ganzer Gebirgszug liegt zwischen ihnen. Während Jannis in der Stadt bleibt, zieht sich Greta ins letzte Dorf im Gebirge zurück, wo vieles anders ist, als es scheint. Die Kinder, die sie mit ihrer Großtante Severine umsorgt, wurden ausgesetzt – weil es ihnen an Kraft und Ausdruck fehlte. Täglich schimpft Severine über die Väter und schweigt über die Mütter: «Hast du Gott heute schon gedankt, dass du keinen Mann hast?» «Nein, aber ich werde es noch machen», antwortet Greta dann und sagt nicht, wohin sie für Tage, mehr noch für die Nächte durchs Gebirge reist.
Sarah Kuratles betörend schöner Debütroman führt in eine zart schwebende, intime, zuweilen surreale Welt. Er bewegt sich in einem märchenhaften Raum, der sich einer zeitlichen und geografischen Zuordnung entzieht. In eindrucksvollen Bildern ergründet die Autorin den Zauber des Spürens und die Tragik hinter dem, was recht und richtig scheint. Ihre Sätze sind voller Melodie, kein Wort ist zufällig, wenn sie vom Leben und Lieben in der Abgrenzung erzählt.

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Für einen einzigen Brotlaib, einen ganzen Laib Brot , Cornelio streicht mit Zeige- und Mittelfinger über seinen aufgeklebten Bart, drückt ihn fest. Sein Vater, so liest er wieder und wieder liest er es nach, vererbt ihm das große Grundstück mit allem, was dazugehört, es gehöre jetzt ihm. Gekauft um einen einzigen Brotlaib, vor mehr als einem halben Jahrhundert, bedeutet es viele Schlüssel in allen Größen in seinen Händen. Cornelio schaut aus dem Fenster hinaus, wo unter dicken Lagen Schnee allerlei Wildes wurzelt und wuchert. Durch feuchte Mauern wächst es ins Zimmer herein, über den Boden wuseln Ameisen, rot und wild auf seiner Haut. Er spürt den Wind und Winter durch Glas und Knochen ziehen. Wie um gute Miene zu machen, malt Cornelio mehr und mehr Rouge auf seine Wangen auf, lässt die Wangenknochen unter Farbe und Falten eines gespielten Lächelns versinken. Das Spiel im Spiegel mit Rouge, viel Rouge, viel Farbe , sah er bei der Frau seines Vaters, sie sagte immer, ein schönes Gesicht macht einen guten Tag , meinte damit, ein fröhliches Gesicht , glaubte, die Tage fielen leichter so, die Farben tragen uns, nicht andersrum , vor allem im Winter. Im Gebirge, wo der Frühling spät kommt , erzählte sie ihm einmal, lernte ich den Maler in deinem Vater kennen . Fröhliche Bilder von Zirkusfiguren, mit bemalten Gesichtern, gemaltem Lächeln.

Bald im Morgenlicht, bald im hügeligen Schatten von Bergen an der Morgenseite des Flusses nähert er sich auf Umwegen dem Hof, wo die Frau vom Bahnsteig, die Frau mit dem versteckten Bänkchen am Waldrand wohnt, Greta, einfach Greta , heiße sie. Ob sie nach gestern heute schon wieder mit ihm rechnet, ja sich erwartet, dass er als neuer Nachbar sich allen vorstellt, ich bin Cornelio, einfach Cornelio . Auf einmal laufen zwei drei vier große Hunde auf ihn zu und umstellen ihn. Er flucht, fuchtelt mit einer Krücke, kauert sich dann im Schnee zusammen, als wäre sein Körper so klein, als könnte er unter einem Hut Platz genug finden.

Ruhe , hört er Greta laut sagen. Sie bückt sich unter seinen Hut, küsst ihn auf die Stirn. Bilde dir nichts darauf ein, so grüßen viele Menschen im Gebirge . Ob er denn Angst vor Hunden habe. Vor nichts anderem habe ich so große Angst . Und ob er denn ihren Kuss, ist es höflich, einen Kuss zurückzugeben . Greta nickt, unbedingt, aber bloß ganz kurz , zwischen Händen an Schläfen und Wangen, wie hinter Scheuklappen, wird es für einen Moment ganz warm. Als er wieder um sich blickt, sind die Hunde fortgelaufen. Im Gesicht spürt Cornelio warme Abdrücke, Gretas Hände längst schon wieder in den Manteltaschen, ihre Lippen hinterm grauen Schal.

Je näher Cornelio und Greta dem Hof kommen, umso mehr dringt ein süßer Geruch in seine Nase. Er könnte ihn, stellt er sich vor, auf der Stirn schmecken. Über gefrorene Stufen erreichen sie eine Veranda mit einem Tisch angezuckert, einer Schaukel in leichter Bewegung, als spürte sie den Wind oder die Hand eines Kindes vor ein paar Augenblicken. In einer stillen Ecke neben der Haustür steht eine Milchkanne als Vase. An den Früchten aufgeplatzt, die an Zweigen in eine graue Lache reichen, entdeckt er ein Nest gefiederter Sporen. Sie riechen gut, wie, irgendwie wie Nelken riechen sie oder wie Kakao, eine Mischung , murmelt er, seinen Kopf tief über Zweige und Früchte gebeugt. Auf einmal flattern ihm alle Sporen weiß ins Gesicht, aus dem Augenwinkel sieht er eine fliegende Katze, sieht dahinter einen Besen in hohem Bogen in die Luft schwingen.

Wie ein Feuerwerk schießen die Blicke der alten Frau im Türrahmen durch und über Brillengläser hinweg auf Cornelio. Tante Severine, schau, unser neuer Nachbar vom Mooshäuschen beim Schloss, wir lernten uns auf der Reise aus der Stadt kennen , Greta wischt die Sporen aus seinem Gesicht, er heißt Cornelio . Ihre Fingernägel in den Besenstiel gekrallt, fragt die alte Frau, sind Sie der Vater, alt genug wären Sie schon lange , wie eine Peitsche pfeift ihr grauer Zopf von einer Schulter auf die andere. Cornelio räuspert sich, ich habe keine Familie, auch keine Kinder . Donnern würde es, schlüge dieser Zopf wie ein Blitz gegen die Wand, die Wange eines Vaters, wie ihn die Frau im Sinn hat. Cornelio langt in seinen Rucksack, also ich habe etwas mitgebracht, ein Apfelbrot , hart wie ein Stein spürt er es ins Papier gewickelt wie eingefroren, die Nacht im Häuschen wurde ihm wohl kalt , seine Entschuldigung. Als Cornelio gestern den Kachelofen absperren wollte, war schon alle Wärme verflogen, aus den Fensterlöchern fortgepfiffen. In den Zimmern drinnen Winterwind. In Decken gewickelt, fror er, wachte auf im feuchten Nebel, die Gläser angelaufen. Komm rein , Greta gibt ihm einen kleinen Stoß, bei uns taut das Früchtebrot schon auf , leiser, und du auch .

Im Zickzack windet sich Cornelio im süßen Halbdunkel um die Hunde herum, an Waagen, Packungen mit Mehl oder Zucker vorbei bleibt er vor einer Regenbogenwand aus Glas stehen, dahinter alle Kugeln in allen Farben und viele Lichter. Nimm eine Farbe aus dem Regenbogen , flüstert Greta und löst dann selbst einen Farbstreifen von der Wand ab. Durch den Spalt sichtbar nichts als Glas und Kugeln, zerbrechlich und farblos. Dahinter noch mehr aus Glas, selbst der Weihnachtsbaum in der Stube, es ist ein Glasbaum . Greta drückt sein Kinn ein Stück höher, siehst du durchs viele Glas durch . Mit großen Augen schaut er auf den lebendigen Baum draußen hinter Glas, Gläsern und Fensterglas im Freien unterm Schnee, der Baum draußen hat goldene Äpfel . Greta nickt, alle acht Jahre, immer im Winter .

Warum so viel Rouge , Greta stellt die Frage zuerst, eine Tasse Tee auf dem Tisch beim Glasbaum. Ich weiß nicht, blasse Haut, wenig Blut , er fragt zurück, warum trägt Severine so viel Rouge, mehr als ich , er nimmt einen Schluck, das ist, glaube ich, zu viel für mich . Als er die heiße Tasse abstellen will, zieht Greta sie, noch in seinen Händen, zu ihren Lippen, rückt auf der Bank ein Stück näher. Tante Severine, sie heißt für alle und immer Tante. Sie trägt nie Farbe, schon gar nicht im Gesicht. Sie hat sich ein bisschen aufgeregt, eigentlich ist sie sonst sehr blass . Bei Greta wie bei ihm ziehen sich glitzernde Fäden vom Tassenrand zu den Lippen. Tante Severine putze jeden Morgen das ganze Haus, selten gehe sie mehr als hundert Schritte weit vom Ofen weg, von den Kindern. In meinem Fall ist sie wirklich die Tante, die Großtante . Tante Severine, knüpft Cornelio an, vergesse wohl nie, den Ofen abzusperren. Das erkläre ihre Verwunderung. Greta verneint, bei einem Mann erwartet sie eigentlich nicht viel, ob Vater oder nicht, im ersten Fall fast noch weniger .

Auf einem Apfelbaumzweig hockt eine graue Krähe, will sich festhalten, festwachsen wie eine Statuette in der Stadt thront sie doch bloß für Sekunden, bis sie der Luftzug wieder und wieder verweht es die Arme, arme Krähe , sagt Cornelio. Greta teilt den verglasten Ausblick, die Krähe spielt, sie spielt bloß , mit dem Wind mischt sich ein honigblondes Mädchen, keine zehn Jahre alt, ins Bild mit Baum und Vogel. Füße in der Luft, schwebt sie um den Baum, wie beflügelt von Cornelios Krücken. Das ist unsere Melina .

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Schau, ich bringe dir Tee, mit einem Löffel Windbienenhonig . Greta streckt die Tasse durch die Zaunlatten, dahinter Flora mit den Schafen und Ziegen, ein breites Stirnband über ihren verdrückten roten Locken. Gleich wie kalt, wie nass, wie nass und kalt, Flora hütet die Tiere. In allen Winternächten kommt das Vieh in den Stall, bei unter zehn Grad bleibt es den ganzen Tag dort. Nicht seinetwegen, das zottelige Fell hält auch draußen warm genug. Wegen Flora, die kein Wetter davon abhält, selbst nachts Wache zu stehen. Melinas Spieluhr geht wieder nicht. Es ärgert sie grün und blau und blau und grün , Greta atmet die kalte Luft ein, du weißt ja, Flora , sie steigt über den Zaun, für ein paar Minuten läuft die Musik, dann bricht sie wieder ab. Der neue Nachbar vom Mooshäuschen, Cornelio heißt er, versucht die Spieluhr zurechtzudrehen , im Gegenzug kriegt er seine Krücken zurück. Langsam schmelzen in Gretas Händen Schneeflocken in der weißen Wolle der Schafe an ihrer Haut. Floras Stimme hüpft, immer ein bisschen, als würde sie eigentlich singen, es gefiel mir, als Melina mit den Krücken tanzte , im Schnee versunken, die Füße in der Luft, als würde sie eigentlich, eigentlich schwebt sie dann . Greta stimmt zu, das stimmt, aber besser kein Wort zu Melina, der Lauser würde dem armen Nachbarn die Krücken wieder und wieder wegnehmen, und er braucht sie ja wirklich .

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