Sarah Kuratle - Greta und Jannis

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Jede Berührung ist Teil einer Schuld, die älter ist als sie selbst. Greta und Jannis waren Nachbarskinder. Als Jannis Greta schüchtern fragte, ob er ihr Bruder sein darf, war sie einverstanden. Jahre später küsst sie ihn mitten auf den Mund. Sie verlieben sich wie naturgewollt – und dürfen doch kein Liebespaar sein. Ein Geheimnis ihrer Familien, ein Geröllfeld, bald ein ganzer Gebirgszug liegt zwischen ihnen. Während Jannis in der Stadt bleibt, zieht sich Greta ins letzte Dorf im Gebirge zurück, wo vieles anders ist, als es scheint. Die Kinder, die sie mit ihrer Großtante Severine umsorgt, wurden ausgesetzt – weil es ihnen an Kraft und Ausdruck fehlte. Täglich schimpft Severine über die Väter und schweigt über die Mütter: «Hast du Gott heute schon gedankt, dass du keinen Mann hast?» «Nein, aber ich werde es noch machen», antwortet Greta dann und sagt nicht, wohin sie für Tage, mehr noch für die Nächte durchs Gebirge reist.
Sarah Kuratles betörend schöner Debütroman führt in eine zart schwebende, intime, zuweilen surreale Welt. Er bewegt sich in einem märchenhaften Raum, der sich einer zeitlichen und geografischen Zuordnung entzieht. In eindrucksvollen Bildern ergründet die Autorin den Zauber des Spürens und die Tragik hinter dem, was recht und richtig scheint. Ihre Sätze sind voller Melodie, kein Wort ist zufällig, wenn sie vom Leben und Lieben in der Abgrenzung erzählt.

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In einem der Stockbetten liegt sie oben, der Busfahrer unter ihr schnarcht. Eine Hand aufs Herz, die andere ans Ohr, versucht Greta wegzuhören, in aller Ruhe einzuschlafen. Als wäre sie allein, daheim in ihrem Schlafzimmer. Am Hof dringt manchmal Tante Severines Schnarchen durch zwei Wände durch bis zu ihr, bloß pfeifen hilft dann. Ich hörte euch bis in den ersten Stock , schrieb Flora an einem Morgen auf ein Blatt am Küchentisch, Greta hob die Augenbrauen. Flora hört noch besser, als sie singt , mischte sich Melina ein, wie eine Lüchsin hört sie , und wie ein Vogel singe sie draußen. Wenn ich schlecht träume, ist Flora immer gleich bei mir . Wie Lüchse scheu, schüchtern verhalten sich beide Mädchen, wenn Kinder aus der Schule hinter ihren Rücken flüstern, warum sagt die Flora nichts , hört alles, und die Melina ist wie gelähmt im Klassenzimmer , im Schulhaus, fliegt draußen gleichsam wie eine Biene allen davon, wie der Wind. Hört einfach weg oder geht schneller , rät Tante Severine den Mädchen. Macht euch bekannt mit ihnen , ist Gretas Rat, geht langsamer, redet sie an , im Sonnenlicht, s chaut ihnen ins Gesicht .

Greta pfeift wie am Hof, aber es bringt nichts, das Schnarchen hört nicht auf. Der Busfahrer schläft auf dem Rücken, er trank am Abend zu viel Wein, Greta viel zu wenig. Nach einer Weile schlägt Greta ihre Decke zurück und steigt über die Sprossen hinab auf den Steinboden, legen Sie sich doch bitte seitlich hin . Der Mann schnarcht in einem fort. Gretas Hand an seiner Schulter, schüttelt sie ihn halbwach, drehen Sie sich bitte auf die Seite , mit beiden Händen hilft sie mit aller Kraft nach.

Zurück auf ihrem Kopfkissen atmet Greta modrigen Geruch ein, von der Bettwäsche, dem Mauerwerk, wie Luft feuchtkalt am Hals eines Menschen, der eine Weile lang oder länger im Regen stand. Vor Jahren mitten in der Nacht wollte sie Jannis nicht aufwecken, weil sie ihm nicht sagen konnte, was das mit uns ist , ein zwei Tanzschritte, Stillstand, oder was es hätte werden sollen, als sie zu ihm in die Stadt gereist war. Ich weiß nicht, ein zwei Tage zusammen, knirschende Spaziergänge im Park, Musik, Feuerknistern, sobald es dunkel wird und kalt , wich sie am Morgen aus, Schneeregen vorm Fenster. Jannis schluckte, also ein paar Tage bloß und dann . Sie legte ihren Arm um seinen Nacken, den Kopf an seine Schulter. Zuerst zog sie ihm den Mantel aus, dann Schicht um Schicht Schal, Weste, Hemd, als ließe sich der Geruch vom Warten abstreifen. Als sie die Knöpfe seiner Cordhose löste, hob er ihr Kinn, nicht, Greta, schau mich an. Ich weiß nicht, ein paar Tage, das ist mir nicht genug .

Der Mann mit Verband flüstert in die Nacht, danke , Stunden später beim Frühstück, ich war kurz davor, selbst aufzuspringen , sich sein zweites Bein zu brechen. Greta mustert seinen Teller, haben Sie Ihr eigenes Brot mitgebracht . Er zeigt auf seinen prall gefüllten Rucksack, an Wegzehrung mangelt es mir nie . Ob sie probieren, wollen Sie probieren, das Brot ist vom Vortag , zu backen habe er sich selbst beigebracht, es schmecke wirklich gut. Das rieche ich, ja, aber danke , lehnt Greta ab, bloß eins, darf ich das Brot kurz halten . Mit dem Rücken ihrer Hand klopft sie gegen den Brotboden, es tönt gut gebacken, nämlich hohl, wie es soll, Spuren Mehl an ihren Fingerknöcheln. Später zwinkert der Mann ihr zu, als der Busfahrer seine Augen reibt, ich tat kein Auge zu, die ganze Nacht lag ich wach . Greta hakt nach, sind Sie sich sicher , und zieht beim ersten Schluck heißen Tee ihre Brauen hoch.

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Auf der Weiterfahrt im Bus hat die Frau Schal und Haare offen wie gestern, sie streifen die Armlehne. Ihre Finger wackeln im Takt ihrer Füße, während ihre Lippen lautlos Worte klopfen, an einer Stelle eine Art Kussmund formen. Was sagt sie, fragt sich Cornelio, denkt sie an ein Gespräch, das sie jetzt allein fortsetzt. Ob sie singen würde, wäre da eine Stimme, klänge es vielleicht wie ein Lied. Warum sind ihre Wangen so blass wie seine, die Lippen brombeerrot bemalt.

Als sie mit dem Fahrer bloß noch zu dritt im Bus sind, setzt sich Cornelio neben sie. Er räuspert sich, sagen Sie, wohnen Sie also im letzten Dorf im Gebirge . Sie schrickt auf, was sagten Sie . Ob sie im nächsten Dorf wohne, wohl das letzte in diesen Bergen. Schon, obwohl eigentlich nicht wirklich , wenn er die paar Häuser meine, die da um Kirche, Schule und Weberei stehen, wie aufgefädelt, ein bisschen verrutscht, strecken sie ihre Dachspitzen in den Himmel. Eigentlich wohne ich auf einem Hof ein Stück außerhalb vom Dorf, im wirklich letzten Haus im Gebirge , und er, wo wohne er denn, sie habe, ich habe Sie noch nie im Dorf gesehen . Cornelio nickt, ich wohne auch am Rand, erst kurze Zeit, in einem kleinen Haus, es gehört noch nicht lange mir . Ohne ein Wort mehr, als hätte er sie aus Gedanken gerissen, wendet sie sich wieder ab, schaut zu ihrer rechten Hand hinab, als wäre diese Hand ein offenes Buch.

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Aus ihren fadendünnen Haaren flicht sie rasch noch einen Zopf, legt immer eine äußere über die mittlere Strähne, kein Knopf, lauter Anfänge. Am Ende die Enden festdrücken, den Teig mit Butter bepinselt aufgehen lassen, zeigte ihr Mutter vor langer Zeit, belehrte sie auch Tante Severine, obwohl Greta schon als Kind einen Butterzopf backen konnte. Ihre dunklen Haare sehen ineinander verflochten jetzt dicker, voller aus. An den nächsten Tagen wird sie Locken haben wie Jannis. Beim Aussteigen geht sie dem Mann mit Verband wieder zur Hand, bittet den Busfahrer, ihn im eigenen Auto doch bis an die Tür zu bringen, kommen Sie gut heim, es wäre wohl zu weit zum Gehen , sagt Greta noch und macht sich selbst wie immer zu Fuß auf.

Ganz gleich, wie viel sie sich mit Seife wäscht, riecht sie nach ein zwei Tagen bei Jannis nach Rauch. Besonders im Winter, wenn sie drinnen rauchen und manchmal der Ofen Asche ins Zimmer drückt. In ihrer rechten Manteltasche reibt sie an einem Stück Ziegenmilchseife, als könnte sie die letzte Berührung überziehen, aufheben den Händedruck, worin zum Abschied der Kuss lag, den sie sich nicht gestern noch vor Jahren zu geben trauten. Dann drückt sie ihre Finger an Mund und Nase, spürt Risse, Häutchen abgestorben im Nagelbett und kleine Schnitte an den Lippen, gewöhn dir das um Himmels Willen ab, Greta. Melina und Flora tun es dir schon gleich , beschwerte sich Tante Severine vor ein paar Tagen. Es beruhigt mich halt, statt Zigaretten , Greta streckte die Zunge mit Lakritz ein Stück hinaus. Tante Severine nickte, wenn es darauf ankommt, bist du den beiden Mädchen gottlob ein gutes Vorbild. Kaut den Bärendreck, wenn euch andere eine Zigarette anbieten, wie Greta . Flora war beharrlich, hast du denn niemals geraucht, Greta . Einmal gab sie zu, doch, einmal schon , immer und viele Male mit Jannis, zuerst beim Grenzstein am Berg, aber es schmeckt nicht gut , sieht schön aus, grauweiße Ringe aus Hauch und Rauch, es schmeckt tröstlich.

Bei Tag verlöscht entzaubern sich die Lichterketten, sie hängen über den ganzen Winter länger im Ort als überall sonst. Das Dorf zahlt halt nichts für den Strom , klärte sie Tante Severine auf, eine alte Abmachung mit dem Kraftwerk . Greta stutzte, warum fehlt es dann an Geld für eine einzige Straßenlaterne bei uns oben. Nicht genug, dass wir uns die Straße selbst vom Schnee freischaufeln müssen. Auch stapfen wir im Herbst und Winter ab vier am Nachmittag im Dunkeln , entlang von Zaunzacken hanteln sie sich den Hang steil hinauf zum Hof. Fast wie eine Burg thront ihr Daheim überm Dorf, bewohnt bei einem großen Apfelbaum, hinter einer Eiche. Haselnuss , sagte Melina. Greta schüttelte den Kopf, das ist eine Eichel . Ob Greta sie unterm Baum gefunden habe, ja , antwortete sie der Einfachheit halber, nach einer Pause, Melina, schenk doch Tante Severine ein paar Eicheln für ihre Taschen . Die Rückfrage des Mädchens, wärmen sie, wie Kirschkerne . Greta nickte, sogar sehr , ihre eigene Eichel, weil sie ihr Jannis einmal am Bahnhof in der Stadt zugesteckt hatte, er bei allen Treffen fragt, was versteckst du da in der Tasche , wie einstudiert antwortet sie immer, sag ich nicht . Dann sinkt er hinein zu ihren Fingern, endlich bist du da . Letztes Mal wich Greta von ihrer einstudierten Wahrheit ab, es ist nicht mehr die Eichel von dir, Jannis, sie wurde grau, brüchig. Eins der Mädchen brachte mir eine neue , es war die alte. Er schwieg.

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