Die Bezahnung der Fische
Die Zähne im Maul unserer Fische dienen in erster Linie dazu, die Nahrung festzuhalten bzw. die Beute zu töten, man findet Zähne daher vor allem im Maul räuberischer Fischarten. Die Zähne können auf Ober- und Unterkiefer, Zwischenkiefer, Gaumenknochen, Pflugscharbein und dem Zungenbein sitzen. Die Form der Zähne ist unterschiedlich, so findet man große, einzeln nebeneinander stehende Fangzähne am Unterkiefer des Hechtes. Am Vorderende des Unter- und Oberkiefers sitzen die charakteristischen Hundszähne beim Zander. Kleine, dicht beisammen sitzende Bürsten- oder Hechelzähne finden wir etwa beim Barsch, der Aalrutte, dem Aal oder dem Wels.
Scharfkantiger Fangzahn – Hecht
Typische Hundszähne – Zander
Kleine Hechelzähne – Wels
Schlundzähne
Kurzes Pflugscharbein – Huchen
Langes Pflugscharbein mit bezahntem Stiel – Seeforelle
Eine Besonderheit stellen die Schlundzähne bei den Karpfenartigen und Schmerlen dar, deren Zähne sitzen nicht im Maul, sondern befinden sich auf dem fünften Kiemenbogen, der zu sogenannten Schlundknochen umgewandelt ist. Die Form der Schlundzähne und ihre Anordnung in ein, zwei oder drei Reihen lässt Rückschlüsse auf ihre Ernährungsweise zu und ermöglicht die Unterscheidung der einzelnen Arten. Über die Anzahl und Anordnung der Schlundzähne gibt die Schlundzahnformel Auskunft.
Sie lautet
z. B. beim Perlfisch: einreihig, 5–5, beim Aitel: zweireihig, 2.5–5.2 oder beim Karpfen: dreireihig, 1.1.3–3.1.1
Die Lachsartigen besitzen ebenfalls bezahnte Kieferknochen im Maul, bei ihnen stellt das Pflugscharbein (Vomer) eine Besonderheit dar. Dieser Knochen sitzt am Gaumendach und dient je nach Anordnung der Bezahnung zur Unterscheidung der Arten.
Kiemenbogen eines Huchens
Kiemenbogen eines Riedlings
Kiemenreusendornen
Die Kiemenreusendornen stehen auf der Innenseite der Kiemenbögen, ihre Form, Länge und vor allem ihre Anzahl stellen ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal dar. Bei Raubfischen sind die einzelnen Reusendornen noch zusätzlich mit feinen Zähnen besetzt, ihre Aufgabe ist es, das Entkommen von Beutefischen zwischen den Kiemenbögen zu verhindern. Bei den Renken findet man zahlreiche, aber recht feine Kiemenreusendornen, womit diese Fische winzige Planktonkrebse aus dem Wasser filtrieren.
Die systematische Einteilung der Fische ist immer noch nicht völlig geklärt. Die systematische Zusammenstellung erfolgte hier im Wesentlichen nach STARCK (1991) und dem Internetportal FishBase.
Stamm: Chordatiere, Chordata
Unterstamm: Wirbeltiere, Vertebrata
Überklasse: Kieferlose Fische, Agnata
Familie: Neunaugen (Petromyzontidae)
Ukrainisches Bachneunauge (Eudontomyzon mariae)
Bachneunauge (Lampetra planeri)
Überklasse: Kiefertragende Fische, Gnathostoma
Klasse: Knochenfische im weiteren Sinne, Osteichthyes
Unterklasse: Strahlenflosser, Actionopterygii
Infraklasse: Chondrostei
Familie: Störe (Acipenseridae)
Waxdick (Acipenser gueldenstaedti)
Glattdick (Acipenser nudiventris)
Sterlet (Acipenser ruthenus)
Sternhausen (Acipenser stellatus)
Hausen (Huso huso)
Sibirischer Stör (Acipenser baeri)
Adriatischer Stör (Acipenser naccarii)
Europäischer Stör (Acipenser sturio)
Weißer Stör (Acipenser transmontanus)
Kurznasenstör (Acipenser brevirostrum)
Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus)
Familie: Löffelstöre (Polyodontidae)
Löffelstör (Polyodon spathula)
Infraklasse: Echte Knochenfische, Teleostei
Familie: Aale (Anguillidae)
Aal (Anguilla anguilla)
Familie: Lachsartige (Salmonidae)
Bachforelle (Salmo trutta f. fario)
Seeforelle (Salmo trutta f. lacustris)
Huchen (Hucho hucho)
Seesaibling (Salvelinus umbla, Syn: S. alpinus)
Bachsaibling (Salvelinus fontinalis)
Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)
Namaycush (Salvelinus namaycush)
Familie: Renken (Coregonidae)
Renken, Felchen, Maränen (Coregonus sp.)
Familie: Äschen (Thymallidae)
Äsche (Thymallus thymallus)
Familie: Hechte (Esocidae)
Hecht (Esox lucius)
Familie: Hundsfische (Umbridae)
Europäischer Hundsfisch (Umbra krameri)
Familie: Karpfenartige (Cyprinidae)
Karpfen (Cyprinus carpio)
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