Benjamin Hofmann - Kapital oder Kurve?

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Investoren oder Mitglieder − wer hat im Fußball das Sagen? Beim VfB Stuttgart, aber nicht nur dort, ist das derzeit eine brisante Frage. Der populäre Vorstandschef Thomas Hitzlsperger steht gegen den bei vielen Fans beliebten Präsidenten Claus Vogt. Im Hintergrund wabert ein Skandal um illegal aus dem Verein abgeflossene Mitgliederdaten, die Interessen der Daimler AG, Verflechtungen mit luxemburgischen Investoren, umstrittene Anwaltskanzleien als Aufklärer u.v.m.
Benjamin Hofmann analysiert die Gemengelage als einen «clash of cultures».

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Vor dem Hintergrund scheint es geradezu generös, dass der Konzern anno 2008 also weitere 20 Millionen Euro spendiert – und sich hierfür die Namensrechte in Form der Mercedes-Benz-Arena erneut sichert auf 30 Jahre. Was nichts anderes bedeutet als ein Jahressponsoring von gerundeten 666.667 Euro. Das kommt schon in diesen Tagen eher wie ein Trinkgeld daher als marktüblich. Zumal die Summen für diese Form der Werbung rasant wachsen in den 2010er-Jahren. Langfristig gerät der VfB mit diesem Deal sogar ins Hintertreffen: 2020 etwa kassiert der FC Schalke 6,5 Millionen Euro von Veltins für seine Arena, Fortuna Düsseldorf von der Gauselmann-Gruppe 3,75 Millionen Euro. Selbst ein kleiner Klub wie Mainz 05 nimmt deutlich mehr ein, nämlich 2 Millionen Euro – von Autobauer Opel. 3

Abhängigkeiten sind kaum von der Hand zu weisen. Der von Staudt angeschobene Umbau zur reinen Fußball-Arena war einerseits alternativlos angesichts der entsprechenden Entwicklung in der Bundesrepublik. Andererseits stellt sich die Frage, wie der Klub die Einlagen anders hätte aufbringen können als mit dem Daimler-Zuschuss? Schmidt macht sich das offenbar zunutze. Statt Porsche kommt Gazi und dann, ab 2012, die Mercedes-Benz-Bank aufs VfB-Dress. Für kolportierte 5 bis 6 Millionen Euro per annum.

Seine Chuzpe, mit Porsche zumindest geredet zu haben, kostet Staudt mutmaßlich das Präsidentenamt. Der Aufsichtsrat schlägt den gebürtigen Leonberger nicht mehr zur Wahl vor. Offiziell heißt es natürlich, dass Staudt, im August 2011 zum Ehrenpräsidenten ernannt, nicht mehr kandidieren möchte. Zugleich öffnet die Nachfolgeregelung ein spannendes Kapitel zur Spezialdemokratie Fußball.

Handverlesen vom Aufsichtsrat nämlich sollte es schon sein, das nächste Vereinsoberhaupt. Die Satzung lässt das nicht nur zu, sie begrüßt das sogar. Laut der damals gültigen Fassung, §15 Absatz 3, wird der Präsident von der Mitgliederversammlung (MV) auf Vorschlag des Aufsichtsrates gewählt. Wenn der vorgeschlagene Kandidat nicht mehrheitsfähig ist, muss binnen drei Monaten eine neue MV her – so ganz nebenbei ein recht teurer Spaß. Verpasst der vorgeschlagene Kandidat auch hier die Mehrheit, bestellt der Aufsichtsrat das neue Kluboberhaupt einfach für vier Jahre. Dabei ist stets von dem Kandidaten die Rede, nicht von den Kandidaten. So sehen Wahlen in gemeinnützigen Vereinen im Fußball Anfang der 2010er-Jahre häufig aus, da ist der VfB kein Einzelfall.

Satzungsfragen sind Machtfragen

Auftritt Helmut Roleder, Meistertorwart von 1984. Die von ihm mitgeführte Opposition um den Bankmanager Björn Seemann und den einstigen VfB-Direktor Thomas Weyhing stellt einen Antrag auf Satzungsänderung. Ziel: Neben dem Kandidaten des Kontrollgremiums sollen auch Kandidaten zur Präsidentenwahl zugelassen werden, „welche die schriftliche Unterstützung von mind. 2 % der Vereinsmitglieder vorweisen können“. Auch das wäre eine hohe Hürde bei einem Traditionsklub. Laut „kicker“-Bundesliga-Sonderheft zur Saison 2011/12 zählt der Verein damals 46.800 Mitglieder. Wer als Volkstribun ans Präsidentenamt will, müsste dann für die Kandidatur mindestens 936 Unterschriften sammeln. Dem Aufsichtsrat bliebe dem Vorschlag gemäß immer noch ein Veto: Wenn einem Bewerber die nötige Qualifikation fehlt oder sich dessen Wahl vereinsschädigend auswirken würde. Die Begründung des Antragsstellers: „Um den Mitgliedern die Möglichkeit zur tatsächlichen ,Wahl‘ eines Kandidaten zu geben, muss es die Möglichkeit für den Aufsichtsrat geben, mehr als einen Kandidaten zuzulassen.“ Klingt zunächst wenig revolutionär, eher basisdemokratisch.

Doch wehe dem, der das VfB-Establishment attackiert. Zumal die hohen Herren längst ihren Kandidaten auserkoren haben: Gerd Mäuser soll es sein. Am 20. Mai 2011 kürt der Aufsichtsrat den ehemaligen Porsche-Marketingvorstand zu seinem Kandidaten. Aus seiner Mitte stammend, wohlgemerkt, schließlich gehört Mäuser dem Kontrollgremium seit 2002 an, wie Hundt. Immerhin: der Schnauzbartträger hat schon etwas anderes gesehen als den Daimler-Stern. Zwar begann seine berufliche Karriere mit einer Kfz-Mechanikerlehre bei Mercedes-Benz, später aber absolvierte er ein Studium zum Diplom-Kaufmann, ehe es ihn zu BMW und später Porsche zog.

Und es dauert nicht lange, da arbeiten sich diverse Granden an den Oppositionellen ab. Die Leiter der einzelnen Klubabteilungen preisen Mäuser in Rundbriefen, Roleder und Co. werden da schon mal als Populisten bezeichnet. Der in der Szene bestens bekannte Ludwigsburger Rechtsanwalt Christoph Schickhardt wirbt, dass er keine demokratischere Satzung in der Bundesliga kenne als die des VfB, und stellt anheim, dass eine Satzungsänderung die Lizenzvergabe durch die DFL gefährde. 4

Dieses Argument trägt auch die Klubführung vor in der erweiterten Fassung der Tagesordnung zur MV 2011: „Der Änderungsantrag widerspricht den zwingenden Lizenzierungsvorschriften der DFL (§4 Ziffer 9 Lizenzierungsordnung), die nur die Abstimmung über einen Präsidentschaftskandidaten erlauben. () Eine Abweichung von den Lizenzierungsvorschriften kann zu erheblichen Sanktionen, bis hin zum Lizenzentzug, führen.“ Also wandert der Antrag nicht auf die Tagesordnung der MV 2011.

In der Tat heißt es in einer im Dezember 2012 gültigen Fassung der DFL-Lizenzierungsordnung unter §4, Punkt 9: „Für einen Verein gilt zusätzlich, dass er in seiner Satzung sicherstellt oder sich hierzu verpflichtet, dass die Mitgliederversammlung den Vorsitzenden und gegebenenfalls auch die übrigen Mitglieder des Vorstandes wählt, nachdem zuvor ein Wahlausschuss den Vorsitzenden bzw. die Mitglieder des Vorstandes vorgeschlagen hat, oder ein von der Mitgliederversammlung in seiner Mehrheit gewähltes Vereinsorgan den Vorsitzenden und auch gegebenenfalls die übrigen Mitglieder des Vorstandes bestellt.“ Es ist also stets nur von einem Vorsitzenden die Rede, das ist wahr. Doch wie die VfB-Führung daraus zu schließen, dass „nur die Abstimmung über einen Präsidentschaftskandidaten“ erlaubt sei, ist ein starkes Stück. Renommierte Vereinsrechtler halten diesen Schluss für abenteuerlich. Und selbst wenn er zulässig wäre: Dieser Aufschrei wäre gewaltig gewesen. Der VfB ändert seine Satzung, lässt mehrere Präsidentschaftskandidaten zu – und wird hierfür mit dem Zwangsabstieg bestraft? Einer derartigen Angriffsfläche für die Zulassung demokratischer Grundregeln hätte sich die DFL kaum ausgesetzt.

Die Propaganda verfehlt ihre Wirkung nicht. Mit einer 75-Prozent-Mehrheit könnte die Opposition das dem Aufsichtsrat vorbehaltene Recht, einen Präsidentschaftskandidaten zu nominieren, kippen, scheitert jedoch. Dennoch watschen die Mitglieder Hundt und Mäuser ab. Ja, der Aufsichtsrat erhält seinen Wunschkandidaten im Präsidentenamt, allerdings sprechen 58,7 Prozent an Zustimmung ohne Gegenkandidaten auch Bände. Ein Abberufungsantrag gegen Hundt erreicht sogar eine knappe Mehrheit von 50,7 Prozent – dass der Arbeitgebervertreter nicht zurücktreten muss, liegt auch hier an der extrem hohen Hürde einer dafür nötigen Dreiviertel-Mehrheit. 100 Tage später wird Mäuser spannende Sachen sagen in einem Interview. Zum Beispiel: „Eine Hauptversammlung ist eine basisdemokratische Angelegenheit. Alle Entscheidungsgewalt geht von den Mitgliedern aus, wie es so schön heißt.“ 5

Die Tücken des Erfolgs

Alles in Butter also beim VfB? Stimmungstechnisch, sportlich, finanziell? Mitnichten. In jenem Gespräch mit der „Stuttgarter Zeitung“ bestätigt Mäuser, dass Christian Träsch nach Wolfsburg verkauft werden musste und finanzieller Druck herrschte. Er erklärt die Schieflage so: „Wir sind in die Champions-League-Falle getappt. 2007 holen wir den Titel, sind für die Champions League qualifiziert. Dann kommt der Jungprofi XY und sagt, dass er jetzt Nationalspieler ist und mehr als 1,9 Millionen Euro verdienen möchte. Er will 4,3 im nächsten Jahr, 5,4 im übernächsten und 6,3 Millionen Euro im überübernächsten. Diese Zahlen sind nicht erfunden.“ Das mag vielleicht sogar so sein, doch angesichts spektakulärer Fehlinvestitionen wie Pavel Pogrebnyak oder schon vor dem Titel Danijel Ljuboja stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, eigenen Talenten den ein oder anderen Euro mehr zu bezahlen – gerade mit Blick auf den Faktor Vereinsidentifikation.

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