Carsten Burhop - Wirtschaftsgeschichte des Kaiserreichs 1871-1918

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Wirtschaftsgeschichte des Kaiserreichs 1871-1918: краткое содержание, описание и аннотация

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Während der fast 50 Jahre zwischen Reichsproklamation und Novemberrevolution wandelte sich Deutschland vom rückständigen Agrarstaat zum wirtschaftlich modernen sowie gesellschaftlich und politisch revolutionären Staat.
Carsten Burhop blickt aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive auf das deutsche Kaiserreich. Nach einer kurzen Darstellung der staatsrechtlichen Organisation, der gesellschaftspolitischen Schichtungen und der wichtigsten politischen Ereignisse werden zunächst die gesamtwirtschaftlichen Faktoren angesprochen: Wachstum in nationaler und internationaler Perspektive sowie Konjunkturschwankungen. Danach gibt Burhop einen Überblick über wichtige Felder der Wirtschaftspolitik: Fiskal-, Außenhandels- und Zollpolitik, Geld- und Währungspolitik. Anschließend folgt ein Blick auf Unternehmen und Märkte: Unternehmenskonzentration und Kartellierung, Banken und Finanzmärkte. Burhop schließt mit einer Darstellung der Wirtschaft im Ersten Weltkrieg.

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Dieses neue Zolltarifgesetz wurde im Dezember 1902 von Hohenlohes Nachfolger, Fürst Bernhard von Bülow, einem Karrierediplomaten, der zwischen Oktober 1900 und Juli 1909 Reichskanzler war, im Reichstag durchgesetzt. 48Dabei konnte er sich, wie schon sein Vorgänger Hohenlohe, bis 1906 auf die Unterstützung des Zentrums verlassen. Das Zentrum trug einerseits die Weltpolitik von Kaiser und Kanzler mit und handelte dafür andererseits Wohltaten für katholische Arbeiter und Kleinbürger aus. Der Ausbau der Unfall- und Krankenversicherung, das Verbot von Kinderarbeit in der Heimindustrie und die Förderung des Arbeiterwohnungsbaus fallen in diese Periode. 49Des Weiteren unterstützten nach wie vor die Deutschkonservativen, die Freikonservativen und die Nationalliberalen den Kanzler. Der Lohn der beiden konservativen Parteien bestand sowohl in den 1902 eingeführten höheren Agrarzöllen als auch im Baustopp des Mittellandkanals im Jahre 1905. Das Teilstück des Kanals zwischen Elbe und Hannover wurde nicht gebaut, sodass die Transportkosten für überseeisches Getreide in den Raum östlich von Hannover hoch blieben, wodurch die ostelbischen Großagrarier geschützt wurden.

Die große Koalition der staatstragenden Kräfte zerbrach, als kolonialpolitische Konflikte überhandnahmen. Das Zentrum konnte und wollte 1906 die brutale Militärintervention in Südwestafrika nicht unterstützen. Bei den nun folgenden sogenannten Hottentottenwahlen konnte das Zentrum zwar an Sitzen zulegen, eine kolonialfreundliche neue Mehrheit aber nicht verhindern. Bülow regierte fortan mit Unterstützung von konservativen Parteien, Nationalliberalen und Linksliberalen. 50Gescheitert ist Bülow schließlich sowohl an einem außenpolitischen Thema, der Daily Telegraph-Affäre, als auch an einem innenpolitischen Thema, der Reichsfinanzreform von 1909. Kernstück dieser Reform war ein Reichserbschaftsteuergesetz, das der Deutschkonservativen Partei zu eigentums-, der Zentrumspartei zu familienfeindlich war. Dieser Kernbestandteil der Reichsfinanzreform scheiterte. Bülow wurde daraufhin im Juli 1909 aus seinem Amt entlassen. 51

Der letzte Friedens- und erste Kriegskanzler des Deutschen Reichs war der Verwaltungsbeamte Theobald von Bethmann-Hollweg, der bis Juli 1917 im Amt bleiben sollte. Unter seiner Kanzlerschaft spitze sich die innen- wie außenpolitische Lage des Reichs zu. Außerdem sah er sich ab 1912 einem Reichstag gegenüber, der jedes Regieren praktisch unmöglich machte, denn mit den Wahlen im Januar 1912 waren die Sozialdemokraten zur stärksten Reichstagsfraktion geworden. Rechnerisch war eine staatstragende Mehrheit nur noch möglich, wenn |29◄ ►30| Freikonservative, Deutschkonservative, Nationalliberale sowie Linksliberale und Zentrum einer Regierungsvorlage zustimmten. 52Dies war praktisch unmöglich, sodass nur noch eine große innenpolitische Entscheidung vor dem Krieg fiel: Im April 1913 stimmte der Reichstag einer Heeresvorlage zu, in deren Folge stufenweise die Friedenspräsenzstärke des Heeres vermehrt werden konnte. Indirekt unterstützten sogar die Sozialdemokraten diese Politik. Sie lehnten zwar die Heeresvorlage ab, hatten aber zuvor die zur Finanzierung notwendigen Steuergesetze angenommen. 53

Während des Krieges galt in Deutschland der so bezeichnete Burgfriede –d. h., alle im Reichstag vertretenen Parteien, die Gewerkschaften und die Unternehmerverbände sollten ihre politischen Divergenzen während des Krieges aussetzen. Bereits am 2. August 1914 verzichteten die Gewerkschaften auf Streiks während des Krieges und stellten alle schwebenden Lohnkämpfe ein. Einen Tag später beschloss die Reichstagsfraktion der Sozialdemokraten mit überwältigender Mehrheit, den beantragten Kriegskrediten zuzustimmen, und nahm dabei die Spaltung der Partei in Kauf. Dafür erwarteten die (Mehrheits-)Sozialdemokraten und Gewerkschaften für die Zeit nach dem Krieg die Anerkennung als staatstragende Partei. Diese Rolle wollte ihnen die herrschende Elite nicht zugestehen. Die Entscheidung wurde freilich auf die Zeit nach Kriegsende vertagt. Bis zu seinem Sturz im Juli 1917 konnte Bethmann-Hollweg den innenpolitischen Stillstand mehr oder weniger aufrechterhalten. Erst die vom Reichstag verabschiedete Friedensresolution führte zu einem entscheidenden Konflikt zwischen Reichstag, Reichskanzler und Oberster Heeresleitung. Diese drängte auf die Entlassung Bethmann-Hollwegs und ersetzte ihn durch eine Reihe von blassen Kanzlern: Georg Michaelis (Juli bis November 1917), Graf Georg von Hertling (November 1917 bis September 1918) und schließlich Prinz Max von Baden (Oktober und November 1918). Die tatsächliche Regierungsgewalt verlagerte sich zunehmend zur Obersten Heeresleitung, insbesondere nachdem im August 1916 Paul von Hindenburg an ihre Spitze rückte. 54Das Kaiserreich war von einer konstitutionellen Monarchie zu einer Militärmonarchie geworden.

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III. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft aus nationaler Perspektive

Zum 25-jährigen Thronjubiläum von Kaiser Wilhelm II. widmete eine Reihe prominenter Autoren dem Staatsoberhaupt eine Festschrift, in der auf die Errungenschaften während der bisherigen Regentschaft des Monarchen zurückgeblickt wird. Der von Karl Helfferich verfasste Abschnitt über Deutschlands Volkswohlstand 1888–1913 erschien bald darauf auch als gesonderte Monografie, welche bis 1917 sieben Auflagen erreichte. 55Helfferichs Werk markiert damit den prominenten Höhepunkt einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen, die seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts versuchten, das deutsche Volkseinkommen zu beziffern: Bereits 1846 veröffentlichte der Leiter des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus, Carl Friedrich Wilhelm Dieterici, eine Abhandlung über die Höhe des preußischen Volkseinkommens . 56Ihm folgten – um nur die wichtigsten zu nennen – 1875 Ernst Engel, 571878 Adolf Soetbeer 58und 1887 Hermann Losch. 59Diese Arbeiten belegen ein reges Interesse an der quantitativen Darstellung der Entwicklung der deutschen Wirtschaft in der damaligen Zeit. Im modernen Sinne blieben sie jedoch Stückwerk, da das heute verwendete Konzept zur Messung von Produktion und Einkommen, das Bruttonationaleinkommen, damals noch nicht bekannt war. Die Autoren des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts stützten sich bei ihren Schätzungen vornehmlich auf die Einkommensteuerstatistik. Die moderne volkswirtschaftliche Gesamtrechnung nimmt dagegen im Bereich der Gütererzeugung ihren Ausgang. Die Steuerstatistik blieb jedoch lange Zeit die dominierende Quelle für Volkseinkommensberechnungen, auch wenn die Schätzungen aufgrund von Steuerrechtsänderungen, Steuerfreibeträgen und Steuerhinterziehung Niveau und Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Leistung nur unvollständig abbilden. Gleichwohl griff auch die erste amtliche Schätzung des Deutschen Volkseinkommens vor und nach dem Kriege, vom Statistischen Reichsamt im Jahre 1932 vorgelegt, auf diese Quelle zurück. 60Wenige Jahre später nahm indes das Reichsamt für wehrwirtschaftliche Planung erstmals einen im Produktionsbereich der deutschen Volkswirtschaft verankerten Industriezensus vor, 61der auch für die |31◄ ►32| spätere wirtschafthistorische Forschung und die amtliche Statistik von zentraler Bedeutung war, da der nächste Zensus erst Mitte der 1950er Jahre durchgeführt wurde.

Im Gegensatz zur älteren amtlichen Statistik, die ein Volkseinkommen ermittelte, verwendet die moderne amtliche Statistik das Bruttosozialprodukt (BSP) –in der Sprache der amtlichen Statistik als Bruttonationaleinkommen bezeichnet – oder das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maß für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes. Das BSP basiert auf dem Inländerprinzip, d.h. es berücksichtigt die wirtschaftliche Leistung aller im Inland ansässigen Wirtschaftssubjekte, wohingegen das BIP auf dem Inlandskonzept beruht. Das BIP berücksichtigt alle im Inland erbrachten Leistungen. Zieht man daher vom BIP die an Ausländer gezahlten Einkommen ab und addiert die aus dem Ausland empfangenen Einkommen, so erhält man das BSP. Der Wert der in einem Jahr erbrachten wirtschaftlichen Leistung eines Landes kann von der Entstehungs-, Verwendungs- und Verteilungsseite berechnet werden. Alle drei Rechenwege sollten dabei zu einem identischen Ergebnis führen. Die Entstehungsrechnung ermittelt das BIP, indem vom Wert der gesamtwirtschaftlichen Produktion der Wert aller während der Produktion verbrauchten Vorleistungsgüter abgezogen wird. Die Verwendungsrechnung ermittelt das BIP, indem die Ausgaben für privaten und staatlichen Konsum, Nettoinvestitionen, Abschreibungen und Exporte addiert und anschließend die Importe subtrahiert werden. Die Verteilungsrechnung schließlich bildet zunächst die Summe von Arbeitsentgelten, Unternehmens- und Vermögenseinkommen, um zum Volkseinkommen (Nettosozialprodukt zu Faktorpreisen) 62zu gelangen. Zu diesem werden die indirekten Steuern und Importabgaben addiert sowie die Subventionen subtrahiert, womit das Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen vorliegt. Zu diesem müssen schließlich noch die Abschreibungen auf den volkswirtschaftlichen Kapitalstock addiert werden, um das BSP zu erhalten. Die folgende Abbildung A2verdeutlicht die Zusammenhänge.

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