Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden
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Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.
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Diesen Anderen, dessen Verhältnis zu mir wir nicht erfassen können und der nie gegeben ist, konstituieren wir nach und nach als ein konkretes ObjektObjekt; er ist nicht das Instrument, das dazu dient, ein Ereignis meiner ErfahrungErfahrung vorauszusehen, sondern die Ereignisse meiner Erfahrung dienen dazu, den Andern als Andern zu konstituieren, das heißt als Vorstellungssystem außer Reichweite wie ein konkretes und erkennbares Objekt.2
Wenn der Andere nur als ein intellektuelles ProduktProdukt unseres Bewusstseins erscheint, dann ist er von vornherein kein Anderes im Sinne eines Draußen, das uns widerfährt. Dann reduziert sich ErfahrungErfahrung auf ein rein inneres kognitives „Ereignis“. Die Pointe besteht nun aber darin, dass der Andere nicht nur für uns ein Wahrnehmungsobjekt ist, sondern umgekehrt auch wir für ihn. Der Andere ist von daher die „radikale NegationNegation meiner Erfahrung“: Er durchbricht meinen SolipsismusSolipsismus dadurch, dass ich bemerke, wahrgenommen zu werden: „Der Andere ist ja nicht nur der, den ich sehe, sondern auch der, der mich sieht .“3 Damit wird ein absoluter Solipsismus, den SartreSartre, Jean-Paul als „ontologischesOntologie Alleinsein“ bezeichnet, obsolet. Favorisiert wird an dieser Stelle eine bescheidenere Version, die im Sinne der PhänomenologiePhänomenologie HusserlsHusserl, Edmund gegenüber der Erfassung und dem Begriff des „Andern“4 Zurückhaltung ( epoché ) übt und jede unkritische VerdinglichungVerdinglichung des Anderen zu vermeiden trachtet.5
Der Andere ist der, der mich ins Visier nimmt und ohne den das PhänomenPhänomen der SchamScham (→ Kapitel 9), das für SartreSartre, Jean-Paul zentral ist, nicht denkbar wäre. In dieser Szene erfolgt der Umschlag des Für-sich-SeinsFür-sich-Sein in das Für-Andere-SeinFür-Andere-Sein: Die Scham sei, so Sartre, die Scham vor jemandem, und obwohl der Autor zuvor suggeriert hatte, die Scham sei eine intimeintim Beziehung zu mir selbst, so enthält sie eine Dimension, die dieses Für-sich übersteigt. Über Sartre hinaus gesprochen, lässt sich sagen, dass diese IntimitätIntimität sich erst durch die AnwesenheitAnwesenheit des Anderen herstellt, doch soweit möchte Sartre in seinem „bescheidenen“ SolipsismusSolipsismus nicht gehen. Aber er beschreibt, wie sich der, die oder das Andere in das Eigene eindrängen:
Ich habe mich ungeschickt oder grob benommen: dieses Benehmen haftet an mir, ich beurteile und tadle es nicht, ich lebe es einfach, ich realisiere es nach dem Modus des Für-sich. Aber plötzlich hebe ich den Kopf; jemand war da und hat mich gesehen. Mit einemmal realisiere ich die ganze Grobheit meines Benehmens und schäme mich.6
Das ist eine Schlüsselpassage des ganzen Buches und demonstriert die Zwiespältigkeit seines ganzen Ansatzes. Denn einerseits schämt sich SartresSartre, Jean-Paul Ich dafür, was es ist, sozusagen ganz für sich allein, aber andererseits ist dieses Schamgefühl doch undenkbar ohne die – vorgängige – AnwesenheitAnwesenheit eines Anderen, der von außenAußen hinzutritt und sich nicht schon im ‚Feld‘ des Intimen befindet. An anderer Stelle heißt es: „Der Andere ist der, der nicht ich ist und der ich nicht bin.“ Dadurch entsteht ein NichtsNichts, das ein Trennungselement darstellt: „Zwischen dem Andern und mir selbst gibt es ein Trennungs-Nichts.“7
Die Figur des Anderen ist üblicherweise so konzipiert, dass sie, insbesondere in realistischen und idealistischen Konzepten des Anderen, in einer Äußerlichkeit zum Eigenen verbleibt:
Dieses NichtsNichts leitet seinen UrsprungUrsprung weder von mir selbst noch vom Andern oder von einer Wechselbeziehung zwischen dem Andern und mir selbst her; sondern es ist im Gegenteil ursprünglich die Grundlage jeder Beziehung zwischen dem Andern und mir als persönliches Fehlen einer Beziehung.8
Während Idealismus und RealismusRealismus SartreSartre, Jean-Paul zufolge dieses NichtsNichts gleichermaßen als externe, äußerliche RelationRelation begreifen, möchte Sartre dieses Nichts im Sinne einer internen NegationNegation verstanden wissen, als „eine Negation, die die ursprüngliche Unterschiedenheit des Andern und meiner SelbstSelbst in genau dem Maß setzt, wie sie mich durch den Andern bestimmt und den Andern durch mich bestimmt“.9 In dieser Denkfigur wird die Negation noch einmal dialektischDialektik gewendet. Denn die mit der strikten GrenzziehungGrenzziehung identische Negation führt letztendlich dazu, dass diese mich durch den Anderen „bestimmt“ und umgekehrt. Dass ich nicht der Andere bin, setzt mich demnach als SubjektSubjekt, das von sich sagen kann, dass es Ich ist. Dass der Andere nicht ich sein kann, ist ebenfalls das Ergebnis der Negation.
SartresSartre, Jean-Paul Versuch eines ‚dritten Weges‘ zwischen den idealistischen und realistischen Denktraditionen führt ihn immer wieder dazu, an klassischen SubjektSubjekt-Vorstellungen festzuhalten und damit die Spaltung von KörperKörper und Bewusstsein, die auf DescartesDescartes, René zurückgehende monistische TrennungTrennung zwischen res extensa und res cogitans , aufrechtzuerhalten und zu prolongieren.
Von dieser Warte aus kann er der Hegelschen PhänomenologiePhänomenologie mehr abgewinnen als jener HusserlsHusserl, Edmund oder HeideggersHeidegger, Martin. Dessen „zeitlose DialektikDialektik“ wird ausdrücklich bekräftigt: „Nicht mehr für die Konstituierung der WeltWelt und meines empirischen Ego ist ja die Erscheinung des Andern unentbehrlich, sondern für die Existenz meines Bewußtseins von sich.“10 HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich „geniale Intuition“ besteht demgemäß darin, „daß er mich in meinem SeinSein vom Andern abhängig macht. Ich bin, sagt er, ein Fürsichsein, das nur durch einen Andern für sich ist.“11
Ausdrücklich wird SartresSartre, Jean-Paul Bewusstseinsphilosophie darauf bestehen, dass die körperliche Begegnung, etwa der heterosexuelleHeterosexualität intimeintim Akt in seiner physischen Tatsächlichkeit, das leibliche Zusammentreffen mit dem/der Anderen, gegenüber dieser rein bewusstseinsmäßigen Präsenz alteritärenAlterität Bewusstseins kontingent sei.
An dieser Stelle kommt freilich ohne theoretische Reflexion und höchst indirekt die geschlechtliche DifferenzDifferenz als irritierendes und fremdesfremd Moment ins SpielSpiel. Die BegierdeBegierde nach dem Anderen interpretiert SartreSartre, Jean-Paul von daher als eine Unterordnung unter die eigeneEigentum KontingenzKontingenz, insofern das Bewusstsein „einen andern KörperKörper – das heißt eine andre Kontingenz – als begehrenswert erfaßt“.12 Kontingenz meint philosophisch immer mehr als einen bloßen Zufall, und enthält zudem die Bestimmung, dass es keinen zwingenden GrundGrund gibt: Mein Körper und der des/der Anderen könnten auch andersAndersheit beschaffen sein. Die „Seinstiefe meines Körpers“ besteht für Sartre darin, dass er „dieses fortwährende ‚Draußen‘ meines intimsten ‚InnenInnen‘“ ist.
So ist der KörperKörper ein merkwürdiges Mittelding, halb Gegenstand, halb ‚Medium‘13 meines Bewusstseins und meiner BegierdeBegierde:
Ich existiere meinen KörperKörper: das ist seine Seinsdimension. Mein Körper wird vom Andern benutzt und erkannt: das ist seine zweite Dimension. Aber insofern ich für den Andern bin, enthüllt sich mir der Andre als das SubjektSubjekt, für das ich ObjektObjekt bin.14
„Ich existiere meinen KörperKörper“, das ist nun, wenigstens im Deutschen, eine ganz merkwürdige Formulierung, die mit einer hintersinnigen Bedeutung des aus dem Lateinischen abgeleiteten Wort existieren einhergeht, das es in vielen europäischen SprachenSprache, etwa im Französischen und Englischen, gibt. Die menschliche Existenz, eben die Seinsweise im Sinne der Lehre vom menschlichen SeinSein, besteht demzufolge darin, dass der MenschMensch als ein Lebewesen bestimmt wird, das aus sich heraustritt , und zwar mittels seines Körpers. Aber durch dieses Heraustreten, dass das ‚Drinnen‘ ins ‚Draußen‘ drängt, gerät der Mensch zugleich in eine Fremde, die er nicht mehr zu steuern vermag. Der Andere kommt (in einem geschlechtsneutralen Sinn) mir deshalb ins Bewusstsein, weil er mich sieht. Die sich daraus ergebende SchamScham hat zwei Aspekte: Sie „enthüllt“ mir, dass „ich dieses Sein bin “.15 Zugleich aber bedeutet dieses Gesehen-Werden seiner ganzen LogikLogik nach eine „SelbstentfremdungSelbstentfremdung“16: „Mein Sündenfall ist die Existenz des andern“. Wiederum tritt der Andere als eine InstanzInstanz auf, die mich einschränkt und meiner FreiheitFreiheit beraubt: „Ich erfasse den Blick des andern gerade innerhalb meiner Handlung als Verhärtung und EntfremdungEntfremdung meiner eigenenEigentum Möglichkeiten.“17 Von hier ist es nicht mehr weit bis zum berühmten Diktum aus SartresSartre, Jean-Paul Theaterstück Geschlossene Gesellschaft Gesellschaft: L’ Enfer c’est les autres , „Die Hölle, das sind die Anderen“.18 Der Andere trägt den „Anteil des TeufelsTeufel“ (André GideGide, André) in sich, er lähmt mich, so wie das KafkaKafka, Franz in seinen RomanenRoman Der Prozeß und Das Schloß beschrieben habe. Durch den Anderen verliere ich die Kontrolle über meine WeltWelt, ich werde ihrer nicht mehr ihrer HerrHerr, sie entgeht mir. Franz K. und K. wären in diesem Sinne exemplarische Gestalten, weil ihre WeltverlorenheitWeltverlorenheit mit dem Ausgeliefert-Sein an den Anderen zusammenfällt.19
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