Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden

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Was heißt es, fremd zu sein, sich fremd zu fühlen, als Fremder gesehen zu werden?
Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.

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HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich eindrucksvolles BildBild von dem leeren SelbstSelbst, das von den Albträumen der NachtNacht heimgesucht wird, ist ein exemplarisches Bild jener FremdheitFremdheit, die mit den unwillentlichen Manifestationen des UnbewusstenUnbewusste als des Anderen der VernunftVernunft verbunden ist. Unübersehbar hat die europäische RomantikRomantik wesentlichen Anteil an dieser Beschäftigung mit jenem fremdartigen Anderen, jenem Unbekannten, das uns plötzlich und uneingeladen aufsucht.

Es ist kein Zufall, dass sich Sigmund FreudFreud, Sigmund in seiner einflussreichen Studie über das UnheimlicheUnheimliche, das auf den Philosophen des romantischen Zeitalters, auf Friedrich Wilhelm Joseph SchellingSchelling, Friedrich Wilhelm Joseph beruft, bei dem das UnbewussteUnbewusste eine prominente Rolle spielt, insofern nämlich als er in seiner idealistischen Philosophie die NaturNatur als das ‚Unbewusste‘ ansieht, das in Wissenschaft und Kunst ins Bewusstsein tritt. Schellings Philosophie löst diese AlteritätAlterität freilich dadurch auf, dass er am Ende eine spiegelartige IdentitätIdentität zwischen dem Unbewussten und dem Bewussten postuliert. Darin sind ihm Romantiker wie NovalisNovalis und E.T.A. HoffmannHoffmann, E.T.A. nicht gefolgt, bleibt hier das Unbewusste die dunkel-nächtliche, andere Seite des täglichen Verstandeslebens. Der DualismusDualismus bleibt hier bestehen, auch wenn, wie zum Beispiel in Novalis Hymnen an die Nacht Nacht eine positive Umwertung, eine jubilatorische Annahme des Nächtlichen, Erotischen und – an dieser Stelle kommt auch der Gender-Aspekt zum Tragen – Weiblichen erfolgt: „Abwärts wende ich mich zu der heiligen, unaussprechlich geheimnisvollen Nacht.“1 Und an einer späteren Stelle heißt es im Gestus religiöser Verzückung:

Preis der Weltkönigin, der hohen Verkünderin heiliger Welten, der Pflegerin seliger LiebeLiebe – sie sendet mir dich – zarte Geliebte – liebliche Sonne der NachtNacht, – nun wach ich – denn ich bin Dein und Mein – du hast mir die Nacht zum LebenLeben verkündet – mich zum MenschenMensch gemacht – zehre mit Geisterglut meinen Leib, daß ich luftig mit dir inniger mich mische und dann ewig die Brautnacht währt.2

Jene literarische und kulturelle BewegungBewegung, die das Fremde in Gestalt des Romantischen in sich trägt, ist auch deshalb eine RomantikRomantik, weil sie eine des Fremden ist, das in dem kunstvoll arrangierten Poem des NovalisNovalis ekstatischEkstase überhöht wird. Die positive Umdeutung ist untrennbar mit dem Unbekannten verbunden. Wenn das fremdefremd Andere zum Geheimnis wird, dann büßt es seinen Schrecken ein und wird zu einer EinladungEinladung in eine andere verheißungsvolle WeltWelt, die hier unübersehbar religiös und erotischErotik aufgeladen ist. Das Andere der VernunftVernunft ist das Leibliche, das Medium, das sich zum Anderen hin öffnet.

Aufschlussreich an der Textstelle ist, wie sich das fremdefremd Andere, die WeltWelt des nächtlich-UnbewusstenUnbewusste, mit der konfiguralen Person der Anderen, der romantisch überhöhten FrauFrau, verbindet. Diese erscheint hier nicht als Allegorie nächtlichen Schreckens, sondern nächtlicher Verheißung und Entzückung – ein Gegenbild zu FüsslisFüssli, Johann Heinrich Nachtmahr und zu HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich Schreckensbild unserer inneren FremdheitFremdheit. Im BildBild der ewigen Brautnacht taucht – jenseits des erotischenErotik Versprechens und der Vermischung – noch ein anderes Motiv auf, nämlich die hier durch das ‚Medium‘ des Leiblichen vollzogene LiebeLiebe. Die Liebe ist deshalb eine ‚ErkenntnisErkenntnis‘ des Anderen, weil sie den Status des Fremden, des Unbewussten wie des Gegenübers, nachhaltig verändert, indem sie das Fremde und Andere zwar nicht ‚aufhebt‘, aber vertraut macht. Im Medium des literarischen Textes wird dieses Andere in seinen beiden Aspekten – Schrecken und Verheißung – gezeigt und bearbeitet. RomantikRomantik bedeutet demnach die Demonstration dieses unaufhebbar fremden Anderen im Medium der LiteraturLiteratur und anderer Künste sowie ihrer philosophischen Kommentierung. Demgegenüber beschreitet die PsychoanalysePsychoanalyse rund einhundert Jahre später einen anderen Weg, das Unbewusste zu ergründen. Sie versucht die SpurenSpur, die dieses ungeachtet aller ‚Verdrängungen‘ hinterlässt, (körperliche Symptome, TraumTraum), zu lesen.

Es ist eine romantische Erzählung, die die Brücke zur PsychoanalysePsychoanalyse des Fremden schlägt, nämlich Hoffmanns kunstvoller und vieldeutiger Text Der Sandmann Sandmann. Ihn macht Sigmund FreudFreud, Sigmund zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen zum UnheimlichenUnheimliche, das, während die LacanLacan, Jacques-Schülerin Julia KristevaKristeva, Julia insofern über Freud hinausgeht, als sie Hoffmanns Text und Freuds Kommentar in eine genuin psychoanalytische Theorie des Fremden integriert. Mit AdelbertChamisso, Adalbert von von Chamissos Erzählung des heimatlosen und unbekanntenunbekannt Peter Schlemihl betreten wir noch ein anderes romantisches Gelände. Aber insgesamt befinden wir uns in diesem Kapitel im Bereich jener zweiten Phänomenlage von AndersheitAndersheit, die konnotativ mit dem Fremdem, völlig Andersartigen, Unbekannten, Mysteriösen und Unheimlichen verquickt ist.

3.2. Das UnheimlicheUnheimliche, das als Fremdes und Vertrautes. Freuds Lektüre von E.T.A. HoffmannHoffmann, E.T.A.

Inwiefern hat das Thema des UnheimlichenUnheimliche, das mit dem vielschichtigen Makro-PhänomenPhänomen des Alteritären zu tun? Der Terminus enthält, wenn auch scheinbar in negierter FormForm, den semantischen Kern ‚heim/Heim‘, auf den sich jene HeimatHeimat bezieht, die nicht selten als Gegenstück zur Fremde begriffen wird. Wer nicht zu Hause ist, der befindet sich in der Fremde. Aber wie verhält es sich nun mit dem Unheimlichen? Ganz offenkundig ist es mit dem Fremden nicht gleichzusetzen, hat aber mit dem Phänomenkomplex des Befremdlichen und der FremdheitFremdheit einiges gemein.1

Um das UnheimlicheUnheimliche, das in seiner schillernden Bedeutungsvielfalt zu erkunden, gibt es Sigmund FreudFreud, Sigmund, dem Begründer der PsychoanalysePsychoanalyse, zufolge zwei Möglichkeiten: Man kann sich etymologisch nach den verschiedenen Bedeutungen von unheimlich unheimlich aber auch heimlich heimlich umsehen, aber es ist auch denkbar, all jene Situationen zu ergründen, in denen jenes Unheimliche auftritt: „Ich will gleich verraten, daß beide Wege zum nämlichen Ergebnis führen, das Unheimliche sei jene Art des Schreckhaften, welche auf das Altbekannte, Längstvertraute zurückgeht.“2 Insofern gehört das Unheimliche nicht nur zum Komplex des Fremden, sondern auch zum Komplex des Vertrauten, das z.B. fremdfremd wird. In seiner kurzen Abhandlung Das Unheimliche (1919) wird Freud, wie er selbst schreibt, beide Wege beschreiten, den etymologischen und den ‚phänomenalen‘.

Freud bezeichnet das „UnheimlicheUnheimliche, das“ als eine Kategorie, die ein Randgebiet der ÄsthetikÄsthetik darstellt, aber für die PsychologiePsychologie von enormem Interesse ist. Damit akzentuiert er einen markanten Gegensatz zwischen PsychoanalysePsychoanalyse und Ästhetik. Die Psychoanalyse arbeite nämlich, so Freud, in „anderen Schichten des Seelenlebens“3 als jene. Umgekehrt scheint sich die traditionelle RegelRegelästhetik, die sich vornehmlich auf die Beschäftigung mit dem Schönen konzentriert hat, nicht sonderlich für PhänomenePhänomen des Unheimlichen zu interessieren. Aus diesem GrundGrund sei es, als Kreuzungspunkt des Ästhetischen und des Psychischen, in der Ästhetik unterbelichtet geblieben. In seiner knappen Abhandlung verweist der Begründer der Psychoanalyse auf die Studie von E. JentschJentsch, Ernst Zur Psychologie des Unheimlichen (1906), die schon Grundlage von E.T.A. HoffmannsHoffmann, E.T.A. Text und auch Offenbachs Operette Hoffmanns Erzählungen war. Jentschs SchriftSchrift hat Freud also ganz offenkundig den Hinweis auf die Meistererzählung des Unheimlichen, E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann Sandmann (1817), entnommen. Nebenbei bemerkt verwendet Hoffmann selbst den Begriff des Unheimlichen in der fast gleichzeitig entstandenen Novelle Das Majorat .4 Eine strategisch wichtige Rolle für den Text über das Unheimliche und Fremde spielt aber, wie wir noch sehen werden, auch die Studie seines Schülers Otto RankRank, Otto über den DoppelgängerDoppelgänger (→ Kapitel 12).

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