Wolfgang Müller-Funk - Theorien des Fremden

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Was heißt es, fremd zu sein, sich fremd zu fühlen, als Fremder gesehen zu werden?
Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.

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Es wäre kurzschlüssig, die philosophisch abstrakte Ebene von AlteritätAlterität, ein entgegentretendes potentielles SelbstbewusstseinSelbstbewusstsein, von vornherein auszublenden und zu ignorieren, und damit den mindestens doppelten Aspekt der FrageFrage nach dem/der Anderen zu ignorieren. Hinter der DifferenzDifferenz zwischen dem Anderen, der noch kein Prädikat hat und eine universale Figur ist, und jenem Anderen, der eine klar erkennbare symbolische Markierung, ein Prädikat (GeschlechtszugehörigkeitGeschlechtszugehörigkeit, SpracheSprache, ReligionReligion, TraditionTradition) hat, tut sich ein alter Konflikt auf. Dieser besteht nämlich zwischen einem UniversalismusUniversalismus, der den Unterschieden, die der Andere in sich trägt, gleichgültig gegenübersteht, und einem Partikularismus, der gerade auf die AnerkennungAnerkennung des Unterschiedlichen pocht. Es ist nicht dasselbe, als Schwarzer oder Weißer, als MannMann oder FrauFrau geachtet zu sein, und als MenschMensch, unabhängig von HautfarbeHautfarbe und GeschlechtGeschlecht, anerkannt zu sein.

Bei KojèveKojève, Alexandre und, wie noch zu zeigen sein wird, bei SartreSartre, Jean-Paul, wird das Verhältnis zum Anderen einseitig unter dem Gesichtspunkt einer FreiheitFreiheit gesehen, die vornehmlich im ZeichenZeichen der NegationNegation steht: Freiheit als UnabhängigkeitUnabhängigkeit vom Anderen, nicht als Gestaltung eines eben unaufkündbaren Verhältnisses. Durch ihre verwandelnde Kraft negiert die ArbeitArbeit die natürliche WeltWelt, indem sie ihre ‚ObjekteObjekt‘ (und dazu gehört auch alles Organische, das nicht ‚MenschMensch‘ ist) in ihrer bisherigen FormForm zerstört und transformiert. Aber auch die BegierdeBegierde ist wesentlich negativ, indem sie die Dinge aufnimmt und verzehrt. Der KampfKampf wiederum zielt auf die reale oder – wie im Falle von HerrHerr und KnechtKnecht – auf die symbolische und soziale Zerstörung des anderen potentiellen selbstbewussten Objekts, das sich mir in die Quere stellt.

Diese drei Momente, BegierdeBegierde, KampfKampf und ArbeitArbeit, werden dabei als unverzichtbar im Hinblick auf die KonstitutionKonstitution des MenschenMensch als eines metabiologischen Lebewesens betrachtet. Es ist aufschlussreich, wie die Figur des Anderen gerade in diesem Zusammenhang zur SpracheSprache kommt. Das andere (potentielle) SelbstbewusstseinSelbstbewusstsein wirkt wie ein Hindernis, das geschaffen wurde, um es zu überwinden. Das hängt ganz offensichtlich damit zusammen, dass FreiheitFreiheit programmatisch und ausschließlich als ein Tun bestimmt wird, das sich in der NegationNegation des Anderen und durch sie ‚offenbart‘ zeigt. Die einzige Möglichkeit der Überwindung besteht darin, dieses negative und agonale Verhältnis in einer dialektischenDialektik SyntheseSynthese aufzulösen, in der es streng genommen das Selbe und das Andere, HerrHerr und KnechtKnecht, nicht mehr gibt, weil beide vollständig verschmelzen.

Die DialektikDialektik, der sich KojèveKojève, Alexandre und übrigens auch SartreSartre, Jean-Paul bedienen, ist eine, die die FreiheitFreiheit und die Figur des Gegensatzes als eine von SeinSein und NichtsNichts begreift und zwischen den beiden PolenPolen ‚vermittelt‘. Dabei greift Kojève zu einem GleichnisGleichnis, jenem vom Goldring:

Nehmen wir einen goldenen RingRing. Er hat ein LochLoch und dieses Loch ist für den Ring ebenso wesentlich wie das Gold: ohne das Gold wäre das ‚Loch‘ (das dann im übrigen gar nicht existieren würde) kein Ring; aber ohne das Loch wäre das Gold (das gleichwohl existieren würde) auch kein Ring. Doch während man im Golde Atome gefunden hat, ist es ganz unnötig, sie in dem Loch zu suchen. Und nichts weist darauf hin, dass Gold und Loch in ein und derselben Weise ‚sind‘ (Es handelt sich selbstverständlich um das Loch als ‚Loch‘ und nicht um die Luft, die ‚in dem Loch‘ ist). Das Loch ist ein NichtsNichts, das als AbwesenheitAbwesenheit einer AnwesenheitAnwesenheit nur dank des umgebenden Goldes existiert. Ebenso könnte der MenschMensch, der Tun ist, dank des SeinsSein, das er ‚negiert‘, ein im Sein ‚nichtendes‘ Sein sein.8

Selbstredend ist damit ein zentrales Problem der OntologieOntologie, der Lehre vom SeinSein, angesprochen, ja mehr noch, benannt. Es geht um die RelationRelation von Sein und NichtsNichts. In der philosophischen TraditionTradition (ParmenidesParmenides) trifft man die Unterscheidung, dass das Sein ist und dass das Nichts nicht ist. KojèveKojève, Alexandre meint nun, dass Parmenides eine Bestimmung vergessen habe, nämlich die DifferenzDifferenz. Für ihn ist es ganz offenkundig, dass es einen Unterschied zwischen dem Nichts und dem Sein gibt. Dieser Unterschied, diese Differenz, gibt es im gleichen Maße wie das Sein. Denn ohne einen solchen Unterschied zwischen dem Sein und Nicht-Sein gäbe es das Sein nicht. Um auf die Fabel zurückzukommen: Es besteht ein dialektischesDialektik Verhältnis zwischen dem Sein, dem Gold und dem Nichts, dem LochLoch. Sie besteht im „EinschlussEinschluss“ des Nichts ins Sein oder der Differenz in die IdentitätIdentität bzw. in der Vereinigung der beiden: Das Gold (das Sein) bedarf sicher nicht des Loches (Nichts), um zu sein, aber der Goldring (die WeltWelt) wäre nicht, was er ist, nämlich ein Goldring, wenn es das Loch nicht gäbe.

Hier wird eine DialektikDialektik gestiftet, die einen Gegensatz zur klassischen binären LogikLogik postuliert. Diese beruht darauf, einem bestimmten SubjektSubjekt S ein eindeutiges Prädikat P zuzuordnen. Indem die Dialektik zeigt, dass S P und zugleich nicht P ist, untergräbt sie die logische OrdnungOrdnung der Dinge, die auch für das Sprechen über den Anderen von entscheidender Bedeutung wird. Oder andersAndersheit ausgedrückt: Die Dialektik nähert sich dem Paradox, vor allem dann, wenn die Doppeldeutigkeit nicht mehr durch die Figur der SyntheseSynthese, der EinheitEinheit der Gegensätze, dialektisch geschlossen wird. Aber damit wird es möglich, die Gegenüberstellung von Eigenem und Fremden, von IdentitätIdentität und DifferenzDifferenz zu hinterfragen, weil immer das Andere und auch Fremde in das Eigene eingeschrieben sind.

2.6. Die Hölle, das ist der Andere: SartreSartre, Jean-Paul

Auch Jean-Paul SartresSartre, Jean-Paul während des Zweiten WeltkriegsZweiter Weltkrieg verfasste Werk L’ être et le néant. Essai d’ontologie phenomenologique (1943) (deutschdeutsch: Das Sein Sein und das Nichts Nichts . Versuch einer phänomenologischen Ontologie Ontologie, 1952) ist einem ‚humanistischen‘ Alteritätskonzept verpflichtet, in dem, wie sich schon im Titel ankündigt, das Moment der NegationNegation im Mittelpunkt steht. Das seinerzeit höchst einflussreiche, heute aber verblasste Werk markiert im DiskursDiskurs über AlteritätAlterität einen ÜbergangÜbergang von der klassischen post-idealistischen Philosophie zu gegenwärtigen Konzepten des Anderen und Fremden.

Die Überlagerung von traditionellem philosophischen Denken und innovativem Anspruch lässt sich sowohl an der Gliederung des Werkes wie an der theoretischen Strategie des Buches ablesen. Zunächst beschäftigt sich SartreSartre, Jean-Paul mit dem ‚dialektischenDialektik‘ Verhältnis von SeinSein und NichtsNichts, um sich dann im zweiten Teil dem Für-sich-sein und im dritten dem Für-Andere-SeinFür-Andere-Sein zu widmen. Diese Anordnung suggeriert, dass das Andere zeitlich wie logisch nachordenbar ist. So wird zwar die Gegenüberstellung von Eigenem und Fremden, dem für sich und für andere, immer wieder unterlaufen, jedoch zugleich bestätigt. Mit anderen Worten, Sartres Werk ist eines des ÜbergangsÜbergang.

Von Anfang an versucht SartreSartre, Jean-Paul, einen dritten Weg zwischen den zwei Hauptströmungen abendländischer Philosophie einzuschlagen, oder, um HegelsHegel, Georg Wilhelm Friedrich Terminologie zu benützen, zwischen diesen beiden zu vermitteln. Vereinfacht gesprochen ist der RealismusRealismus, insbesondere nach der Kantschen Wende, philosophisch vorkritisch geworden. Die idealistische Philosophie hat aber insofern Schwierigkeiten mit dem Anderen, als dieser, insbesondere in radikalen Versionen, nur als Teil meiner Vorstellungswelt vorkommt. Die Figur des Anderen stellt also eine Herausforderung für das okzidentale Denken dar. Diese bezeichnet Sartre in einer Kapitelüberschrift als „die Klippe des SolipsismusSolipsismus“, jener Denktradition, in der der MenschMensch vornehmlich als singuläres und nicht als soziales Wesen fokussiert wird.1 Während also der Realist die Tatsache des Anderen für gewiss hält, diese indes niemals als ein Problem angesehen und sich damit beschäftigt hat, ist der Andere in dem von KantKant, Immanuel initiierten kritischen Idealismus lediglich ein ObjektObjekt unserer Vorstellungswelt. Sartre schreibt mit unüberhörbar kritischer DistanzDistanz über Kant:

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