Kai Hafez - Grundlagen der globalen Kommunikation

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Globalisierung ist eine zentrale Vision unserer Zeit. Globale Kommunikation ist aber auch ein Konfliktfeld, in dem beharrende lokale Strukturen mit kosmopolitischen Formen der Weltbeobachtung und des Dialogs wechselwirken und Instabilität erzeugen. Ihre globale Vermittlungsfunktion erfüllen Politik, Wirtschaft und Medien noch nicht verlässlich. Menschen und Gesellschaften schwanken zwischen Vernetzung zu einer Weltgemeinschaft und nationaler Abschottung bis hin zu rassistischer Abwehr. Das Handbuch bietet die erste Gesamtübersicht aller wesentlichen Felder der globalen Kommunikation in organisierten Sozialsystemen (Massenmedien, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) und Lebenswelten (Netzgemeinschaften, Kleingruppen, Individuum) auf einer einheitlichen und interdisziplinären theoretischen Basis.

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Transnationale Strukturen haben Medien hingegen nur sehr spärlich entwickelt. Die meisten als international geltenden Medien sind eigentlich nationale Fabrikate mit einem globalen Anspruch (z.B. CNN) (Hafez 2005, S.23ff.). Dies gilt sogar für Medien wie den arabischen Fernsehsender Al-Jazeera, der in geolinguistischen Großregionen wie der arabischen Welt grenzüberschreitend Geltung erlangt hat. Internationale Nachrichtenagenturen sind noch am ehesten transnational ausgerichtet, da sie Informationen aus und für die meisten Länder der Welt liefern. Indem sie aber der Endproduktion durch die Medien vorgeordnet sind, sind sie eher als mediales Subsystem, denn als eigenständiges Mediensystem zu betrachten. Im Bereich der Massenmedien können die kommerziellen Strukturen durchaus transnational verflochten sein – spätestens bei der journalistischen Endproduktion aber gilt das nationalstaatliche oder zumindest nationalsprachliche Prinzip.

Was die Konturen des politischen Systems angeht, muss man zwei Ebenen unterscheiden: das im Ansatz vorhandene transnationale System (UNO, EU usw.) und den Nationalstaat. In der Politik kommuniziert der Staat sowohl im Rahmen transnationaler Organisationen, er verfügt aber auch über eine Tausende Jahre alte Geschichte der Diplomatie, des Austauschs zwischen Staaten, und diese Form der Internationalität und der Außenpolitik ist bis heute in den internationalen Beziehungen dominant. Auf Grund der Erfahrung der Weltkriege hat man im 20.Jahrhundert die Transnationalisierung etwa in Form der Vereinten Nationen oder kollektiver Sicherungsbündnisse wie der NATO vorangetrieben. Interaktionen spielen sich heute innerhalb dieser transnationalen Organisationen wie auch bi- und multilateral direkt zwischen unabhängigen Staaten ab.

Die in der frühen Globalisierungsdebatte vielfach erwartete Auflösung des Nationalstaates hin zur Transnationalisierung der Politik ist allerdings ungeachtet der zum Teil vorhandenen multinationalen Bündnisse (wie der EU) oder der internationalen Governance-Regimes (z.B. Kyoto-Protokoll im Umweltbereich) nicht erfolgt (Frei 1985, Brand et al. 2000). Der Nationalstaat ist nach wie vor der primäre Ort globaler Politik. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns im vorliegenden Buch vor allem mit Außenpolitik-Kommunikation. Es ist wichtig, Diplomatie als einen Kommunikationsprozess zu verstehen, in dem Interaktion und Dialog in Verhandlungen eine zentrale Rolle spielen, zum Teil auch der Trialog mit Hilfe von Mediatoren. Auch Gewaltakte oder angedrohte Gewaltakte können eine Form zwischenstaatlicher Kommunikation sein – allerdings sind Gewalthandlungen eher monologisch und unilateral. Das politische System ist zudem ein zentraler Bestandteil öffentlicher Kommunikation, es beobachtet, wird von anderen Systemen und in Lebenswelten beobachtet und beeinflusst die Synchronität der mediatisierten Weltöffentlichkeit.

Ähnliches gilt auch für das Wirtschaftssystem. Auch hier ist eine Transnationalisierung im Ansatz erfolgt, etwa in Form großer wirtschaftspolitischer Einrichtungen der Weltbank, des IWF, internationaler Finanzabkommen und Handelsverträge. Es gibt zudem einen fortgeschrittenen Trend zu transnationalen Wirtschaftsunternehmen (Transnational Corporations/TNCs), die gemeinhin als „Global Players“ bezeichnet werden. In der zweiten Welle der Globalisierungsforschung wurde allerdings die Dominanz dieser Entwicklung und die Vorrangstellung des Transnationalen im Wirtschaftssystem bestritten (Hirst/Thompson 1999).

Es wäre demnach also falsch, die Politik oder die Wirtschaft als rein grenzüberschreitende Kräfte zu betrachten. Vielmehr sollten wir von gleichzeitig ablaufenden Trends von globaler Homogenisierung (im Sinne der global governance der Transnationalisierung von Wirtschaftsräumen oder Unternehmen) und nationaler Heterogenisierung (Nationalstaatspolitik und Protektionismus) sprechen. Die vorhandenen transnationalen Unternehmensstrukturen jedoch eröffnen ein eigenes Forschungsfeld. Anders als zumeist im Bereich der Politik geht es hier nicht länger um Kommunikation zwischen Systemen, sondern um Binnenkommunikation in grenzüberschreitenden Systemen, die nach besonderen Regeln verläuft, da die Organisationsziele und -programme im Grundsatz nicht mehr verhandelt werden müssen und die Mitgliedschaft in einer grenzüberschreitenden Einrichtung geklärt zu sein scheint. Die globale Integration, die Theoretiker wie Karl W. Deutsch im Bereich der Politik noch zu fördern versuchten, ist hier bereits vollzogen, was neue Horizonte für die multikulturelle Kommunikation und Idee der Gemeinschaftlichkeit erzeugen könnte.

Globale Zivilgesellschaft und Großgemeinschaften

Auch jenseits des politischen und wirtschaftlichen Systems gibt es in der Gesellschaft zahlreiche organisierte Sozialsysteme, die global vernetzt sein können. Die globale Zivilgesellschaft ( global civil society ) ist seit den 1990er Jahren ein viel diskutiertes Phänomen (Kaldor 2003, Anheier et al. 2001). Hauptakteure der Debatte waren zunächst internationale Nichtregierungsorganisationen (INGOs) wie Amnesty International, Greenpeace usw., also Organisationen, die sich aus der Zivilgesellschaft heraus zu globalen Netzwerk-Organisationen entwickelt hatten: eine Parallele zur Transnationalisierung im Bereich von Politik und Wirtschaft. Mit der massenhaften Verbreitung des Internets kam dann ein zweiter Grundtyp zivilgesellschaftlicher globaler Akteure hinzu: soziale Bewegungen wie die Anti-Globalisierungsbewegung. Soziale Bewegungen sind keine Mitgliederorganisationen, sondern Hybriden aus organisierten und nicht-organisierten Sozialsystemen, mit einem organisierten Kern – den sogenannten „Bewegungsorganisationen“ ( social movement organizations ) – und einer losen Gemeinschaftsstruktur, die sich um eine zentrale Idee und Symbole herum bildet (della Porta/Diani 2006). Diese strukturelle Unterscheidung hat, wie wir sehen werden, Konsequenzen für die Kommunikationsformen. NGOs und SMOs etwa haben unterschiedliche Präferenzen im Bereich der Öffentlichkeit durch Massenmedien oder das Internet oder artverschiedene Formen der grenzüberschreitenden Binnenkommunikation.

Soziale Bewegungen sind jenseits ihrer organisierten Kerne jedoch als nicht-organisierte Sozialsysteme/Gemeinschaften zu betrachten. Sie bestehen aus freiwilligen Sympathisanten, sind prinzipiell organisationsschwach, basieren dafür aber umso mehr auf einer zentralen Idee und einem starken Wir-Gefühl der Mitglieder. Die Idee der geistigen und emotionalen Verbundenheit ist in sozialen Bewegungen meist ausgeprägter als in Organisationen. Die Handlungsorientierung und Funktion sind hingegen oft unklar. Gemeinschaften gibt es auf verschiedenen Ebenen: Man unterscheidet traditionelle Gemeinschaften wie die Familie oder das Dorf, in die man hineingeboren wird, von Neu-Vergemeinschaftungen (Nation, Vereine, Freundeskreise usw.).

Gemeinschaften funktionieren nicht nur lokal, sondern auch virtuell, digital, als Netzgemeinschaften, Volksgemeinschaften, Solidargemeinschaften, Weltgemeinschaften usw. Großgemeinschaften ohne Organisation sind vor allem Diskursgemeinschaften und nur sehr eingeschränkt auch interaktive Gemeinschaften. Nicht nur haben Medien für Großgemeinschaften eine verbindende Funktion im Sinne des Diskurses, es gibt auch spezifische Netzgemeinschaften, deren (scheinbare oder tatsächliche) Interaktion immer dynamischer verläuft. Dank des Internets haben wir tatsächlich einen Trend zur Neo-Vergemeinschaftung zu verzeichnen. Man spricht etwa von Diasporagruppen im Netz und jede erdenkliche soziale Differenz kann sich in Netzgemeinschaften äußern. Virtuelle Gemeinschaften ermöglichen dem Individuum, die von Giesecke hervorgehobenen Gruppendialoge zu führen (Rheingold 2000). Dabei darf man das Kommunikationsverhalten in Netzgemeinschaften, wie wir sehen werden, allerdings nicht leichtfertig mit „dialogischer Interaktion“ gleichsetzen, da das globale Raumverhalten ein ganz anderes ist als bei grenzüberschreitender Kommunikation durch Individuen und in Realgruppen.

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