Kai Hafez - Grundlagen der globalen Kommunikation

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Globalisierung ist eine zentrale Vision unserer Zeit. Globale Kommunikation ist aber auch ein Konfliktfeld, in dem beharrende lokale Strukturen mit kosmopolitischen Formen der Weltbeobachtung und des Dialogs wechselwirken und Instabilität erzeugen. Ihre globale Vermittlungsfunktion erfüllen Politik, Wirtschaft und Medien noch nicht verlässlich. Menschen und Gesellschaften schwanken zwischen Vernetzung zu einer Weltgemeinschaft und nationaler Abschottung bis hin zu rassistischer Abwehr. Das Handbuch bietet die erste Gesamtübersicht aller wesentlichen Felder der globalen Kommunikation in organisierten Sozialsystemen (Massenmedien, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) und Lebenswelten (Netzgemeinschaften, Kleingruppen, Individuum) auf einer einheitlichen und interdisziplinären theoretischen Basis.

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Insbesondere in der auf Talcott Parsons zurückgehenden struktur-funktionalistischen Systemtheorie werden schnell ablaufende funktionale Prozesse in Relation zu stabilen Strukturen gesetzt, auf der Basis der „Annahme eines systemimmanenten Bedürfnisses nach Selbsterhaltung, also nach Integration und Kontinuität“ (Kunczik/Zipfel 2001, S.69). Selbst Niklas Luhmann leugnet letztlich nicht das Vorhandensein solcher Strukturen, auch wenn seine „funktional-strukturelle Systemtheorie“ die Dynamik der Prozesse betont und die Schwergewichte in Abgrenzung von Parsons verlagert (Kneer/Nassehi 1997, S.116). Die Akteure lösen sich also gerade bei Parsons nicht in den Netzwerken auf, sondern sie bleiben als autonome Strukturen erkennbar, auch wenn sie sich funktional anpassen und von den (Kommunikations-)Prozessen beeinflusst werden können. Auch der Soziologe und Luhmann-Interpret Armin Nassehi folgt einer ähnlichen Grundidee, wenn er einerseits die erstaunliche Hartnäckigkeit sozialer Strukturen betont, andererseits aber die steigende Komplexität moderner (digitaler) Kommunikate erkennt, wobei er ausdrücklich die Frage eines durch digitale Kommunikation erfolgenden sozialen Strukturwandels offenlässt (2019). Im Gegensatz dazu behaupten Netzwerktheoretiker einen Primat des „Relationismus“ vor dem „Substanzialismus“ (Nexon 1999); sie sind der Ansicht, dass die Prozesse die Strukturen sind .

Wir sind hingegen der Meinung, dass eine sinnvolle Analyse zunächst von der Kopräsenz von System- und Lebensweltstrukturen einerseits und Kommunikationsprozessen andererseits ausgehen sollte, zugleich aber offen sein muss für:

die mögliche Verschachtelung von System- und Lebensweltstrukturen (auch in den Organisationen stecken informelle Lebenswelten wie auch in den Lebenswelten die Systeme einflussreich sein können) (Kneer/Nassehi 1997, S.142f.);

die mögliche dominante Prägekraft der Strukturen mit Blick auf die Kommunikationsprozesse (strategisches Handeln);

die mögliche dominante Prägekraft der Kommunikationsprozesse mit Blick auf die Strukturen (kommunikatives Handeln).

Die ganze Debatte erinnert an die Auseinandersetzung in der Lehre der Internationalen Beziehungen zwischen Neo-Institutionalisten (wie Robert O. Keohane und Joseph Nye) und Funktionalisten (wie David Mitrany). Unser System-Lebenswelt-Netzwerk-Ansatz will den Dualismus von Akteuren und Funktionen zugunsten einer pragmatischen Sichtweise aufgeben, die durchaus Raum für einen starken Einfluss funktionaler (auch technischer) Prägungen der Prozesse der globalen Mediatisierung lässt, Systemen und Lebenswelten als den Polen in globalen Diskursen und Dialogen aber zugleich die Möglichkeit einer prägenden Gestaltung nicht abspricht. Eher als der pure Neo-Institutionalismus oder der Funktionalismus entspricht also das System-Lebenswelt-Netzwerk-Denken unserer eigenen Herangehensweise. Netzwerktheorie lässt sich nämlich mit anderen Theorien wie der System- oder der Lebenswelttheorie durchaus koppeln (Häußling 2005, S.269ff.). Diese Form der „modularen Theorie“ halten wir für sinnvoll, um den Widerspruch zwischen Strukturalismus und Funktionalismus kreativ zu verarbeiten.

Globale Zentren und Peripherien

Eine letzte Vorbemerkung ist erforderlich, die den Aspekt des Postkolonialismus anspricht. Wer Strukturen analytisch stark macht, muss sich unweigerlich mit der Frage beschäftigen, ob eben diese Strukturen nicht nach weiteren Differenzierungen verlangen, etwa was das Verhältnis zwischen Industrie- und Entwicklungsländern oder zwischen ehemals kolonisierten und kolonisierenden Staaten betrifft. Johan Galtungs Vorstellung von einem strukturellen Imperialismus der Weltgesellschaft, die (Macht-)Zentren und (Macht-)Peripherien ausbildet (1973), wird uns in diesem Buch latent ständig begleiten, etwa wenn es um die Ausprägung von Diskurs- und Dialogstrukturen im Kontext bestimmter Formationen wie der OECD, der Europäischen Union oder auch geolinguistischer Einheiten wie der spanischsprachigen oder arabischsprachigen Welt geht.

Dennoch sind wir der Meinung, dass solche Strukturvariablen eher universell als partikular und schon gar nicht kulturspezifisch zu deuten sind. Sowohl die inneren Kommunikationsabläufe in Systemen und Lebenswelten als auch die Interdependenzverhältnisse zwischen Systemen und/oder Lebenswelten als Umwelten (siehe unten) lassen weltweite frappierende Ähnlichkeiten über politische und kulturelle Systemgrenzen hinweg erkennen, wo kulturübergreifende Strukturmuster wie Nationalstaaten, transnationale Unternehmen, soziale Bewegungen, Gemeinschaften und Lebenswelten vorhanden sind. In diesem einen Punkt unterscheiden wir uns also nicht von den Vertretern des Relationismus. Globale Strukturunterschiede bilden reale Machtunterschiede ab; sie sind aber keine absoluten Kulturunterschiede, sondern gerade durch Prozesse der globalen Beobachtung und Interaktion in stetigem Wandel begriffen.

Inventarisierung: Global kommunizierende Sozialsysteme und Lebenswelten

Wendet man sich nach diesen Vorbemerkungen nunmehr einer Inventarisierung der Akteure globaler Kommunikation zu, so lassen sich – noch vor der Beschreibung komplexer Lebenswelten – unterschiedliche Systemgrößen erkennen: Individuen als psychische Systeme ebenso wie organisierte und nicht organisierte Sozialsysteme. Grenzüberschreitende Kommunikation kann zwischen gleichen wie auch ungleichen Polen entstehen, also zwischen den politischen Systemen oder auch zwischen Individuen und organisierten Sozialsystemen usw. Sie kann zudem – entsprechend den eingeführten Kommunikationsmodi – primär im Modus der Beobachtung oder der Interaktion in Erscheinung treten oder aber, was von großer Bedeutung für die nähere Funktionsbestimmung sein wird, Mischformen erzeugen, da die wenigsten Systeme und Akteure nur beobachten oder interagieren. Allerdings gibt es systemspezifische Logiken, deren Herausarbeitung zu den primären Anliegen des Buches gehört.

Für die nähere Bestimmung der akteursspezifischen globalen Kommunikationsmodi ist die Unterscheidung zwischen Individuen, organisierten und nicht-organisierten Sozialsystemen bedeutsam. Organisierte Sozialsysteme benötigen nicht nur eine Organisationsidee, sondern auch eine Organisationsstruktur (Hauriou 1965), was sie von nicht-organisierten Systemen abgrenzt. Nicht-organisierte Sozialsysteme sind zum Beispiel „Gemeinschaften“, die eine Idee, aber keine Struktur und Organisation vorweisen können (auch wenn sich aus Gemeinschaften Organisationen bilden können, die dann allerdings nicht mehr nur als Gemeinschaften anzusehen sind, sondern eben als Organisationen). Umgekehrt aber haben Organisationen immer auch eine Gemeinschaftsidee, ein Leitbild, eine Identität. Organisierte Sozialsysteme sind zudem handlungsorientiert. Die Politik als dominantes Supersystem der Gesellschaft (Gerhards/Neidhardt 1990) ist primär für die Herstellung von Sicherheit und Ordnung zuständig, die Wirtschaft für die Absicherung der materiellen Ressourcen, die Medien für die unabhängige Beobachtung aller anderen Systeme usw.

Medien, Politik und Wirtschaft als (trans-)nationale Systeme

Die spezifischen Logiken der einzelnen Systeme haben jedoch dazu geführt, dass diese in sehr unterschiedlicher Weise transnationale Zweitsysteme ausbilden (Vereinte Nationen, transnationale Unternehmen, transnationale Medien usw.), deren Kommunikationsregeln sich von der Grenzüberschreitung nationaler Systeme unterscheiden. In der Tendenz agieren Massenmedien als nationale (lokale) Mediensysteme, die das „Ausland“ als Informationsressource benutzen, während die Informationsverarbeitung allerdings in einem lokalen Mediensystem stattfindet, das durch eigene Organisationsstrukturen, Personal und Ressourcen ausgestattet ist. Die kommunikative Grenzüberschreitung solch nationaler Massenmedien bezeichnet man als „Auslandsberichterstattung“ (Hafez 2002a). Der sogenannte „Auslandsrundfunk“ besteht ebenfalls aus nationalen Medien, die allerdings den Kommunikationsfluss umdrehen. BBC World, RT, Voice of America und viele andere solcher Sender produzieren speziell für ausländische Publika (was ihre Autonomie gefährdet und sie oft de-facto zu einem Teil des politischen Systems macht).

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