3.7 Bibliographische Datenbanken
Für manche Epochen beziehungsweise Teilfächer bestehen umfangreiche bibliographische Datenbanken. Auch hier gilt: Behalten Sie Veränderungen, die sich innerhalb oder außerhalb dieser Datenbanken ergeben, im Blick. Bislang kann man grob zwischen zwei Formaten unterscheiden – einerseits fächer- und teilfächerübergreifende Datenbanken, andererseits epochenspezifische.
Zu den wichtigsten übergreifenden Datenbanken gehören:
Jstor ( https://www.jstor.org): Jstor ist ein Online-Archiv für Zeitschriftenartikel verschiedenster Disziplinen, das zur Literaturrecherche genutzt werden kann, gleichzeitig aber auch (lizenzpflichtig) Volltexte der Artikel als PDF-Dateien bereitstellt. Es umfasst eine Reihe wichtiger historischer und altertumswissenschaftlicher internationaler Zeitschriften. Der Zeitschriftenbestand und damit der recherchierbare Pool ist deutlich kleiner als bei herkömmlichen Datenbanken, dafür bietet Jstor eine Volltextsuche innerhalb der einzelnen Artikel – ein Vorteil besonders bei sehr speziellen Suchanfragen. Aufgrund des angelsächsischen Schwerpunktes von Jstor sollten Sie immer auch mit englischen Suchbegriffen arbeiten.
Periodicals Index Online (PIO: https://search.proquest.com/pio) und Periodicals Archive Online (PAO: ( https://search.proquest.com/pao): Der PIO verzeichnet die Inhaltsverzeichnisse von mehreren tausend Zeitschriften aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Via PAO erhalten Sie Volltext-Zugriff auf bis zum Jahre 2000 erschienene Artikel. Der Zugang zu beiden lizenzpflichtigen Angeboten wird in Deutschland über die wissenschaftlichen Bibliotheken gewährt.
Die Internationale Bibliographie der geistes- und sozialwissenschaftlichen Zeitschriftenliteratur (IBZ) liefert bibliographische Treffer und zum Teil auch durchsuchbare Abstracts zu Zeitschriftenartikeln aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Zugang (lizenzpflichtig) via: https://www.degruyter.com/databasecontent?dbid=ibz&dbsource=%2Fdb%2Fibz.
DigiZeitschriften ( https://digizeitschriften.de) ist als deutschsprachiges Äquivalent zu Jstor konzipiert, reicht derzeit aber hinsichtlich des Umfanges bei weitem nicht an dieses heran.
Persée ( https://www.persee.fr) ist eine Online-Platform für Inhalte verschiedener französischer Fachzeitschriften.
ProjectMuse ( https://muse.jhu.edu) ist ähnlich wie Jstor ein Online-Archiv für Zeitschriften.
Spezifisch für die Altertumswissenschaften:
Année Philologique ( http://cpps.brepolis.net/aph): Die Anneée Philologique ist die umfangreichste bibliographische Datenbank zu den Klassischen Altertumswissenschaften. Ihr lizenzpflichtiges Angebot umfasst selbständig wie unselbständig erschienene Literatur. Neben den bibliographischen Angaben stellt sie überdies kurze Abstracts in Englisch, Deutsch, Französisch oder Italienisch zu den Treffern zu Verfügung. Daher sollten Sie unbedingt mit mehrsprachigen Suchanfragen arbeiten. Aufgrund des Umfangs der Datenbank sind Publikationen der letzten zwei bis drei Jahre oftmals noch nicht aufgenommen.
Gnomon online ( http://www.gnomon-online.de) ist eine frei nutzbare umfangreiche Literaturdatenbank, die sich besonders durch ihre hohe Aktualität auszeichnet.
Zenon DAI ( https://zenon.dainst.org): Als zentrale Literaturdatenbank des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) verzeichnet Zenon schwerpunktmäßig archäologische Literatur.
Spezifisch für die Mediävistik:
Monumenta Germaniae Historica ( http://www.mgh.de/dmgh): Die Monumenta Germaniae Historica (MGH) bieten Ihnen nicht nur Zugang zu den digitalisierten Quellen-Bänden, sondern über den OPAC auch die Recherchemöglichkeit in der weltweit größten mediävistischen Fachbibliothek.
Regesta Imperii ( http://www.regesta-imperii.de): Das Projekt zur Bearbeitung der Urkunden der deutschen Könige und Kaiser stellt eine umfangreiche, durchsuchbare Bibliographie zur Verfügung, die quasi als Datenbank verwendet werden kann.
International Medieval Bibliography (IMB) ( http://cpps.brepolis.net/bmb): umfangreiche, lizenzpflichtige bibliographische Datenbank, die zeitlich von der Spätantike bis zum Beginn der Frühen Neuzeit reicht.
Spezifisch für die (Neuere) Geschichte:
Historical Abstracts ( https://www.ebsco.com/products/research-databases/historical-abstracts) ist ein lizenzpflichtiges Datenbank-Angebot, das selbständig wie unselbständig erschienene Literatur umfasst und mit Abstracts zusätzlich aufbereitet. Je nach Lizenz ist auch ein Volltextzugriff auf Texte möglich; es handelt sich um eines der umfangreichsten bibliographischen Angebote im Bereich der Geschichtswissenschaft.
Historische Bibliographie/Jahrbuch der historischen Forschung ( http://historische-bibliographie.degruyter.com): Die Historische Bibliographie war eine von der Arbeitsgemeinschaft historischer Forschungen (AHF) herausgegebene Bibliographie von in Deutschland publizierter historischer Fachliteratur (Monographien und Aufsätze). Das Jahrbuch der historischen Forschung verzeichnete dagegen erst noch entstehende Forschungsergebnisse. Beide Angebote sind weiter recherchierbar, werden jedoch seit 2013 nicht weiter aktualisiert – jüngere Literatur ist dort also nicht verzeichnet!
Jahresberichte für deutsche Geschichte ( http://www.jdg-online.de): umfangreiche bibliographische Datenbank für selbständig und unselbständig erschienene Literatur. Der Datenbestand endet allerdings mit dem Jahr 2015 und wird nicht mehr aktualisiert!
Deutsche Historische Bibliografie ( https://beta.historicum.net/dhb): Nach dem Auslaufen der Historischen Bibliographie und den Jahresberichten für deutsche Geschichte ist die Deutsche Historische Bibliografie (DHB) als Nachfolgeprojekt im Aufbau, das sukzessive die Datenbestände der Jahresberichte aufnehmen soll.
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